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Vorrichtung an selbsttätigen Plattenwechslern für Schallplattenwiedergabeapparate
Bei selbsttätigen Plattenwechslern für Schallplattenwiedergabeapparate hat man in
der Regel eine Vorrichtung benutzt, bei welcher eine neue Platte gegen die alte
ausgewechselt und danach mit geringstmöglichem Zeitverlust zum Abspielen gebracht
wurde. Bei gewissen neueren Konstruktionen hat man auch versucht, Möglichkeiten
für eine bequeme und zuverlässige selbsttätige Betätigung durch von Hand gegebene
Impulse zu schaffen, was besser den in der Praxis vorhandenen Wünschen entspricht.
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Als Beispiel könnte erwähnt werden, daß, wenn Schallplatten ohne selbsttätigen
Plattenlwechsel abgespielt werden, es oft vorkommen kann, daß man eine und dieselbe
Platte mehrmals nacheinander zu spielen wünscht oder daß man eine Wiedergabe vorzeitig
abzubrechen wünscht, mit der man nicht zufrieden ist. Man hat deshalb vorgeschlagen,
auch bei selbsttätigen Plattenwechselvorrichtungen besondere Betätigungsmittel anzuordnen,
mittels derer es möglich wird, die Vorrichtung zu einer entsprechenden Arbeitsweise
zu veranlassen.
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Die Erfindung beruht auf einer Untersuchung der in der Praxis am häufigsten
vorkommenden Bedürfnisse, welche bisher nicht in vollkommener Weise von selbsttätigen
Plattenwechslern berücksichtigt werden konnten. Die Untersuchungen haben dabei gezeigt,
daß in größtem Umfang
Schallplattenwiedergabegeräte mit selbsttätigen
Plattenwechslern entweder, für Konzertmusik in einer im voraus bestimmten Spielfolge
oder für Tanzmusik benutzt werden. In dem ersteren Fall wünscht man in der Regel,
daß eine kürzere Pause zwischen den verschiedenen Musikstücken eingehalten wird
als beim unmittelbaren Anhören einer Musikkapelle. Bestimmte Schallplatten geben
aber größere Konzertfolgen wieder, z. B. Potpourrien aus einer Oper oder einer Operette,
und diese Musikstücke müssen dann in zwei oder mehr Platten aufgeteilt werden. Diese
Platten sollen deshalb ohne Zeitverlust wiedergegeben werden, aber sowohl nach wie
vor diesen Platten wünscht man, eine einstellbare zeitliche Verzögerung von beispielsweise
i Minute oder weniger bewirken zu können.
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Ähnliche Wünsche sind auch bei Tanzmusik vorhanden. Bei solchen Vorrichtungen
soll nämlich oft eine längere Pause zwischen den verschiedenen Musikstücken eintreten,
die i Minute oder kürzere Zeit betragen kann, je nach der Zahl der Personen, die
am Tanz teilgenommen haben. Man hat aber auch mit Rücksicht darauf, daß das Abspielen
einer normalen Tanzplatte gewöhnlich nur ,4 Minuten dauert, den Wunsch ausgesprochen,
daß das Gerät so beschaffen sein soll, daß es zwei Platten mit möglichst kurzer
Pause für den eigentlichen Plattenwechsel nacheinander spielt und daß es danach
eine größere Pause, wie oben erwähnt, im Zusammenhang mit dem folgenden Plattenwechsel
eintreten läßt.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Plattenwechslern, durch
welche es in erster Reihe ermöglicht wird, die Zeit, die zwischen dem Ende der ersten
Platte und dem Beginn einer zweiten Platte verfließt, einzustellen, es aber auch
erreicht wird, einen schnellen Plattenwechsel jedes zweite Mal bewerkstelligen zu
können, abwechselnd mit einem Plattenwechsel bei längerer Pause. Bei selbsttätigen
Plattenwechslern für Schallplattenwiedergabeapparate kann man in der Regel drei
verschiedene Phasen der Arbeit des Plattenwechslers auseinanderhalten, und zwar
eine erste Phase, welche dadurch eingeleitet wird, daß die Nadel in die am Schluß
der Platte vorhandene Schlußrille mit stärkerer Steigerung hineinläuft, wodurch
der Plattenwechsel herbeigeführt wird. Während dieser Phase wird die Abspieldose
von der Platte gehoben, und der Tonarm wird nach außen in eine Lage völlig außerhalb
des Plattentellers geschwenkt. Während der folgenden Phase wird eine neue Platte
von dem Vorratsstapel zum Plattenteller gebracht, und während der letzten der drei
Phasen wird der Tonarm wieder über den Plattenteller geführt und so herabgesenkt,
daß die Nadel die Anfangsrille der neuen Platte trifft.
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Wenn man eine verlängerte Plattenwechsel-Periode bewirken will, ist
es besonders zweckmäßig, daß man die mittlere der drei Phasen dadurch verlängert,
daß das Mittel, das den Impuls zum Einleiten der dritten Phase während einer vorausbestimmten,
vorzugsweise einstellbaren Zeit gibt, festgestellt wird. Auch \\-eiin die Erfindung
unten im Zusammenhang mit zwei verschiedenen :Ausführungsbeispielen beschrieben
wird, bei welchen die Arretierung des Impulsorgans während einer vorausbestimmten
Zeit, das den Impuls zum Einleiten der dritten Phase gibt, stattfindet, so ist es
offenbar, daß die Erfindung nicht hierauf beschränkt ist, sondern daß sie auch im
Zusammenhang mit dem Mittel ausgeübt werden kann, das den Impuls der ersten oder
der zweiten Phase gibt.
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Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnungen beschrieben, in welchen
Fig. i und 2 die Ausführungsform eines Plattenwechslers nach der Erfindung teils
von der Seite, teils von oben mit abgenommenem Plattenteller, Fig. 3 Iris 6 verschiedene
Einzelheiten der Plattenwechselvorrichtung, Fig. 7 den Grundriß eines anderen Ausführungsheispieles
der Vorrichtung nach der Erfindung, Fig. 8 diese Vorrichtung perspektivisch und
Fig. 9 und io Einzelheiten der Vorrichtung nach Fig. 7 und 8 zeigen.
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Der Plattenteller ist in Fig. i mit io bezeichnet. Er ist auf dem
Zapfen i i des Antriebsmotors festgekeilt, welcher außerdem mit einer Verlängerung
12 zum Halten der Platten in Bereitschaftslage versehen ist. In dieser Lage ruhen
die Platten auf einem Ansatz 13 des Zapfens sowie auf einem Plattenstößeltisch,
der links in F ig. i gezeigt wird. Das freie obere Ende des Zapfens wird mittels
einer überfallenden Klappe 1 4 gehalten. Der Plattenstößeltisch enthält einen Plattenstößel
15, welcher im Tisch längs verschiebbar beweglich ist. Die Bewegung des Plattenstößels
wird mit Hilfe eines Winkels 16 vermittelt, mit dem ein Arm 17 und eine Zugstange
18 zusammenwirken. Die Zugstange 18 wird beim Plattenwechsel mit Hilfe einer Nockenscheibe
i9 in Bewegung gesetzt, die in Fig. 2 gezeigt wird. Zu diesem Zweck ist die Zugstange
18 durch ein Loch in der Grundplatte geführt sowie schwenkbar an einem Arm 20 befestigt,
der an seinem freien Ende mit einem Stift 21 versehen ist, der mit einer Kurvennut
22 in der Nockenscheibe i9 zusammenwirkt.
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Dieselbe Nut nimmt auch einen weiteren Stift 23 am Ende des Armes
24 auf, der das Heben und Senken des Tonarmes vor bz,w. nach vollendetem Plattenwechsel
zu bewirken hat. Eine weitere Nut kann beispielsweise auf der Rückseite der Nockeiischeibe
n9 angeordnet sein, mit deren Hilfe das Aus- und Einschwenken des Tonarmes besorgt
wird. Da die Vorrichtung zu diesem Zweck keinen Teil der Erfindung bildet, dürfte
eine ausführlichere Beschreibung dieser Teile nicht erforderlich sein.
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Die Nockenscheibe i9 hat also den Zweck, die Mittel anzutreiben, welche
das Heben und das Ausschwenken des Tonarmes, das blerabführen der neuen Platte und
das darauffolgende Einschwenken und Herabsenken des Tonarmes auf die neue Platte
bewirken. Die impulsgebenden Mittel, welche das Einleiten jeder der drei obengenannten
Phase veranlassen, dienen deshalb dazu, die Nockenscheilie 19 so zu beeinflussen,
daß sie in der durch den
Pfeil 25 angegebenen l,#i@;itung
in Drehung versetzt wird. Dies kann beispielsweise durch Zusammenwirken zwischen
einem Stift 26 und dem schrägen Rand 27 eines Armes 28 stattfinden. Die Antriebskraft
für die fortgesetzte Bewegung der i\Tockenscheibe wird danach von demselben Motor
erhalten, der den Plattenteller antreibt, indem eine Rolle 29 auf der Welle i i
zum Antrieb des Plattentellers angeordnet ist, welche mit dem Umfang der Nockenscheibe
i9 zusammenwirken. Um es zu ermöglichen, daß die Nockenscheibe während des Abspielens
in ihrer Ruhelage stehenbleibt, ist eine Aussparung 3o in dem Umfang der Nockenscheibe
vorgesehen, welche genau so groß ist, daß sich die Rolle 29 darin frei drehen kann.
Eine ähnliche Aussparung 31 ist an einer weiteren Stelle des Umfangs der
Nockenscheibe vorhanden, die vorzugsweise diametral gegenüber der ersten Aussparung
gelegen sein kann. Der Zweck dieser Aussparung ist, daß die N ockenscheibe ebenso
während eines kürzeren oder längeren Zeitintervalls beim Platteibwechsel in Stillstand
gehalten werden kann, wobei der Tonarin vorzugsweise ausgeschwenkt sein soll. Diese
Aussparung befindet sich ebenfalls im Freigang mit der Rolle 29, wenn der Motor
nach Abschalten des Geräts oder nach vollendetem Abspielen eines ganzen Plattenstapels
anhält. Wenn der Motor nicht stehenbleiben soll bzw. wenn keine Pause während des
Plattenwechsels stattfinden soll, muß indessen die Nockenscheibe über die tote Lage
hinaus angetrieben werden, welche entsteht, wenn die Rolle 29 in Eingriff mit der
Aussparung 3i kommt. Zu diesem Zweck ist ein von einer Feder 6o beeinflußter Arm
32 drehbar tun den Punkt 33 angeordnet. Dieser Arm ist mit einer schrägen Fläche
34 versehen, die im Zusammenwirken mit dem Stift 26 der Nockenscheibe denjenigen
Impuls zu erteilen hat, der für ihr Vorbeiführen an der genannten Totlage erforder-lich
ist.
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In den bisher beschriebenen Teilen arbeitet die Vorrichtung in der
folgenden `''eise: Es wird angenommen, daß eine Platte zu Ende gespielt worden ist.
Die Abspielnadel tritt dann in die mit größerer Steigung versehene Schlußrille der
Platte ein, und die dadurch veranlaßte schnellere Drehbewegung des Tonarmes 35 bewirkt
in einer Weise, die nicht Gegenstand der Erfindung ist, daß der Arm 28 entgegen
dem Uhrzeigersinn gedreht wird. Dessen schräger Rand 27 stößt dann gegen den Stift
26, was dazu Veranlassung gibt, daß die Nockenscheibe um einen Winkelgrad in Richtung
des Pfeiles 25 gedreht wird. Diese unwesentliche Drehung genügt indessen, daß die
Rolle 29 auf den Umfang der Nockenscheibe i9 kommt, welche dabei infolge der Reibung
zwischen der Rolle und dem Umfang die einmal begonnene Bewegung fortsetzt. Während
des ersten Teils dieser Bewegung wird der Tonarm von dem Plattenteller gehoben und
ausgeschwenkt, wobei der Plattenstößel 15 zurückgezogen wird, so daß er in Eingriff
mit der untersten derjenigen Platten gelangt, die sich in Bereitschaftslage befinden.
Gegebenenfalls kann auch der Plattenstößel danach vorwärts geführt werden, so daß
die aufgefangene Platte in Spiellage auf den Plattenteller io abgegeben wird.
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In diesem Augenblick liegt die Aussparung 31
genau gegenüber
der Rolle 29, und die Nockenscheibe wäre bestrebt, anzuhalten, wenn nicht kurze
Zeit vorher der Stift 26 in Berührung mit dem Arm 32 gekommen wäre und diesen im
Uhrzeigersinn gedreht hätte. Der Stift 26 ist in diesem Augenblick gerade über den
Knick des Armes gekommen und befindet sich somit in Berührung mit der schrägen Fläche
34 des Armes 32. Es sei jetzt zunächst angenommen, daß kein Hindernis für das Zurückschwingen
des Armes 32 unter Einfluß der Feder 6o besteht. In einem solchen Fall wirkt die
schräge Fläche 34 in derselben Weise wie die schräge Fläche 27, so daß die Nockenscheibe
einen Impuls zur Fortsetzung der Bewegung erhält, während welcher der Tonarm wieder
über die Einlaufrille der neuen Platte geführt und in diese Rille gesenkt =wird,
wonach das Abspielen beginnt. Die Nockenscheibe bleibt danach wieder in der in Fig.
2 gezeigten Lage still stehen.
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Der Arm 32 trägt indessen an seinem von der Nockenscheibe abgewandten
Ende eine weitere Nockenscheibe 36, die unter Belastung einer Feder 37 steht, welche
die Scheibe entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen sucht. Zur Begrenzung dieser Drehbewegung
ist ein Ansatz 38 auf der Scheibe bzw. ein einstellbarer Anschlag 39 auf der Grundplatte
angebracht. Die Scheibe 36 ist außerdem mit -wenigstens einer im wesentlichen radial
verlaufenden Nut .4,4 versehen, deren Arbeitsweise im Zusammenhang mit den übrigen
Zeichnungsabbildungen noch näher beschrieben wird. Schließlich ist die Scheibe mit
einer Verzahnung am Umfang versehen, -,velche mit einem Schrittschaltwerk 40 zusammenwirkt.
Dieses ist an dem einen Ende eines Armes 41 angeordnet, der schwenkbar im Punkt
42 auf dem einen Ende des Armes 32 befestigt ist. Das andere Ende des Armes 41 erstreckt
sich bis in die Nähe der Rolle 29, welche mit einem Anschlag 43 zum Zusammenwirken
mit dem Arm 41 unter bestimmten, noch zu beschreibenden Umständen versehen ist.
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Das Schrittschaltwerk 40 besteht aus einem mit einem Haken 61 versehenen
Winkel 62, der im Punkt 63 des Armes 41 mit diesem Arm schwenkbar verbunden ist.
Zwischen den Armen 62 und 32 'ist eine Feder 64 aus zwei Gründen angeordnet, und
zwar teils um den Haken 61 im Eingriff mit der Verzahnung der Scheibe 36 zu halten,
teils auch, um eine Zugkraft auf den Arm 41 zwecks Drehung im Uhrzeigersinn auszuüben.
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Die Scheibe 36 kann beispielsweise so ausgeführt sein, wie es Fig.3
zeigt. Bei dieser Vorrichtung ist nur eine radiale Nut 44 vorgesehen, die mit einem
an der Grundplatte befestigten Stift 45 zusammenwirkt. Diese Vorrichtung arbeitet
in folgender Weise: Wenn der Stift 26 zuerst in Berührung mit dem Arm 32 kommt,
ist der Tonarm abgehoben und von der eben fertiggespielten Platte ausgeschwenkt.
Es ist ohne Bedeutung, ob der
Plattenwechsel selbst stattgefunden
hat oder ob dies einen Augenblick später der Fall ist. Bei der fortgeführten Drehung
der Nockenscheibe wird indessen durch den Stift 26 der Aren 32 im Uhrzeigersinn
gedreht, was dazu führt, daß die am anderen Ende des Armes befestigte Scheibe 36
in Richtung nach oben in Fig. 2 und 3 verschoben wird. Wie man leicht durch einen
Vergleich mit der Fig. 3 erkennt, wird infolgedessen der Eingriff des Stiftes 45
in den Schlitz 44 aufgehoben. Die Feder 37 versetzt dann unmittelbar die Scheibe
36 entgegen dem Uhrzeigersinn in Drehung, bis der Anschlag 38 in Berührung mit der
Haltevorrichtung 39 kommt. Die Winkellage dieser Vorrichtung ist mit Hilfe eines
Armes einstellbar, welcher um einen Punkt drehbar ist, der mit dem Mittelpunkt der
Scheibe 36 in ihrer eben erwähnten, aufwärts geschwungenen Lage zusammenfällt. Nachdem
der Stift 26 den Knick des Armes 32 überschritten hat, wird die Scheibe 36 ein unwesentliches
Stück zurückgeführt, jedoch nicht in die in Fig. 2 und 3 gezeigte Lage. Der Stift
45 ruht jetzt auf dem Umfang der Scheibe 36 und verhindert somit den vollen Rückgang
der Scheibe in ihre in Fig. 2 und 3 gezeigte Ruhelage. Infolgedessen bleibt auch
der Arm 32 in seiner ausgeschwenkten Lage, und der Impuls zur fortgeführten Drehung
der Nockenscheibe, der zwischen der schiefen Fläche 34 und dem Stift 26 bewirkt
werden soll, wird bis auf weiteres nicht gegeben. Die Nockenscheibe hält deshalb
in einer Lage entsprechend dem zur Hälfte bewerkstelligten Plattenwechsel an.
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Durch die Schwenkung des Armes 41 im Uhrzeigersinn ist indessen gleichzeitig
sein in derNähe der Welle i i des Plattentellers gelegenes Ende in den Bereich hineingedreht,
der während der Drehung der Welle von dem Anschlag 43 bestrichen wird. Dieser Anschlag
teilt deshalb einmal bei jeder Umdrehung dem Arm einen Stoß mit, was dazu führt,
daß das Schrittschaltwerk die Scheibe 36 einen Schritt im Uhrzeigersinn antreibt.
Gleichzeitig läuft der Stift 45 über einen Zahn der Scheibe 36 und verhindert dann
den Rückgang der Scheibe beim nächsten Stoß zwischen dem Anschlag 43 und dem Arm
41. Während dieser Be-«vegung wird deshalb der Schlitz 44 immer näher in die Lage
gebracht, in welcher der Stift 45 wieder eingreifen kann. Die Zeit, die erforderlich
ist, um den Schlitz 44 in diese Lage zu bringen, hängt selbstverständlich völlig
von der Lage der Haltevorrichtung 39 ab. Wenn der Schlitz 44 genau dem Stift 45
gegenüberliegt, fällt die Scheibe in ihre Ruhelage zurück, wobei gleichzeitig einmal
die schräge Fläche 34 dem Stift 26 einen Impuls zur fortgeführten Bewegung der Nockenscheibe
erteilt und zum anderen der Arm 41 aus dem Bereich der Wirkung des Anschlags 43
geführt wird. Der Plattenwechsel wird deshalb fortgesetzt, und das Abspielen der
neuen Platte beginnt.
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Durch die oben beschriebene Vorrichtung hat man somit erreichen können,
daß eine einstellbare Zeit während jedes Plattenwechsels verfließt. Zweckmäßig wird
die Vorrichtung so ausgeführt, daß diese Zeit von einem Mindestmaß von nur wenigen
Sekunden, das für eine einzige fortlaufende Umdrehung der Nockenscheibe erforderlich
ist, bis zu etwa i Minute einstellbar ist.
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Wie bereits erwähnt, liegt auch der Wunsch vor, die Plattenwechselvorrichtung
so einstellen zu können, daß zuerst eine bestimmte Zahl von Platten, z. B. zwei
Stück, ohne eine längere Pause während des Plattenwechsels als unbedingt erforderlich
gespielt werden, wonach eine längere Pause während des Plattenwechsels gemacht wird,
und daß darauf aufs neue dieselbe Zahl von Platten ohne Pause gewechselt wird usw.
Eine Vorrichtung, die diesen Wunsch befriedigt, ist in Fig. 4, 5 und 6 gezeigt,
wobei Fig. 4 und 5 die Vorrichtung in einem der Fig. 3 entsprechenden Grundriß zeigen,
während Fig. 6 die Vorrichtung von der Seite darstellt.
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Der größeren Deutlichkeit wegen sind in den Fig. 4 und 5 das Schrittschaltwerk
40, die Feder 37 und der Arm 32 weggelassen. Jede der Abbildungen zeigt die Scheibe
36 in zwei verschiedenen Lagen, die eine mit ausgezogenen Linien und die andere
mit gebrochenen Linien dargestellt.
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Die Scheibe 36 ist bei der Vorrichtung nach Fig. 4, 5 und 6 mit zwei
Schlitzen 46 und 47 entsprechend dem Schlitz 44 der Vorrichtung nach Fig.3 versehen.
Dagegen gibt es auch hier nur einen Stift derjenigen Art, die in Fig. 3 mit 45 bezeichnet
wurde. Die Scheibe 36 trägt zwei weitere Stifte 48 und 49, von denen vorzugsweise
der Stift 48 nach der einen Seite, beispielsweise nach unten in Fig. 4, 5 und 6,
gerichtet ist, während der Stift 49 nach der anderen Seite, somit aufwärts in Fig.
4, 5 und 6 weist. Zum Zusammenwirken mit dem Stift 48 ist eine Feder 5o vorgesehen,
welche an der Grundplatte befestigt ist, wie es der Fig.6 zu entnehmen ist. Diese
Feder ist so angeordnet, daß sie in verschiedenem Maße gespannt werden kann, abhängig
von der Stellung des Armes 5i des L-förmigen Teils 51, 52, welcher um den Zapfen
53 drehbar ist.
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Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Die Ausgangslage «-ährend
des Abspielens ist diejenige, die in Fig. 4 mit ausgezogenen Linien dargestellt
ist. Nachdem die Platte abgespielt worden ist und infolgedessen die Nockenscheibe
i9 in Bewegung gesetzt -wurde, bewirkt der Stift 26 in der bereits beschriebenen
Weise eine Drehung des Armes 32 im Uhrzeigersinn. Diese Drehung soll dazu führen,
daß die Scheibe 36 aus der Lage, die in Fig. 4 mit ausgezogenen Linien gezeigt ist,
in eine Lage verschoben wird, die in Fig.4 mit gebrochenen Linien gezeigt ist. Hierbei
wird der Stift 45 aus dem Schlitz 46 gelöst, und es läuft, wie dies ebenfalls früher
beschrieben worden ist, die Scheibe 36 unter dem Einfluß der Feder 37 schnell um,
bis der Anschlag 38 gegen die Haltevorrichtung 39 stößt. Diese Drehung geht entgegen
dem Uhrzeigersinn vor sich.
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Für die Arbeitsweise der Vorrichtung sei daran erinnert, daß diese
schnelle Drehung unter dem
Einfluß der Feder 37 in dein Augenblick
stattfindet, wo der Stift 26 den höchsten Punkt des Armes 32 passiert, wo sich also
die Scheibe 36 in ihrer äußersten Lage, d. h. in der von der Normallage am weitesten
entfernten La-e befindet.
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Die Haltevorrichtung 39 ist in Fig. 4 und 5 in ihrer äußersten Lage
gezeigt, wo sie soweit wie möglich im Uhrzeigersinn gedreht ist. Wenn die Haltevorrichtung
in eine andere Lage als in ihre äußerste Lage eingestellt worden wäre, so hätte
die Vorrichtung genau so gearbeitet wie die Vorrichtung nach l' i9. 3, und die weiteren
bei der Vorrichtung hach Fig. 4, 5 und 6 hinzukommenden Teile hätten somit keine
besondere Wirkung gehabt. Indessen ist die äußerste Lage der Haltevorrichtung so
gewählt, daß die Scheibe in dieser Lage die Off nung 47 genau gegenüber dem
Stift 45 stellt und daß infolgedessen kein Widerstand für das Zurückschwingen des
Armes 32 in die in Fig. 2 gezeigte N orinallage entsteht. Die schräge Fläche 34
übt deshalb eine Wirkung gegen den Stift 26 aus, welche dazu führt, daß die Nockenscheibe
r9 diesmal ohne Pause ihre Bewegung fortsetzt. Hierbei wird die Scheibe 36 in diejenige
zufällige Ruhelage geführt, welche in Fig.5 in ausgezogenen Linien gezeigt ist.
Während des Rückgangs der Scheibe schlägt indessen der Stift 49 gegen den Rand des
Armes 31 des L-förmigen Teils 51, 52 an, der sich nun im t'lirzeigersinn um den
Zapfen 53 dreht. Dies bewirkt zwei verschiedene l#olgen. h:rstens gleitet der Armteil
51 über die Feder 50, so daß er Gelegenheit erhält, sich näher zur Scheibe 36 (s.
Fig.6) durchzuliegen. Zweitens wird der Armteil 52 weiter über die Scheibe geschwenkt,
so claß er sich im Bereich des Stiftes 49 befindet, wenn die Scheibe später wieder
in Drehung versetzt wird.
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Wenn der Feder 5o Gelegenheit geboten wurde, sich der Scheibe 36 zti
nähern, so kam sie aber hierbei auf der Spitze des Stiftes 48 zu ruhen, weshalb
diese Bewegung nicht völlig ausgeführt -,verden konnte.
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Nachdem die Scheibe 36 die beschriebene Ruhelage eingenommen hat,
welche mit ausgezogenen Linien in Fig. 5 gezeigt ist, führt die Nockenscheibe i9
ihre Drehung durch, und eine neue Platte @vird abgespielt. Nachdem diese Platte
zu 1?nde gespielt ist, wird indessen eine neue Funktion der Nockenscheibe i9 eingeleitet,
und der Stift 26 schlägt nun aufs neue gegen den Arm 32. Die Scheibe 36 wird dann
aus der Lage gebracht, die in I', ig. 5 mit ausgezogenen Linien gezeigt ist, und
zwar in diejenige Lage, welche in derselben Abbildung mit gebrochenen Linien dargestellt
ist. Hierbei gleitet der Stift 48 mit seinem Ende auf die Feder 5o und drückt am
Schluß der Bewegung den Rand der Feder 5o vorübergehend herab. Die Fedet schlägt
dann gegen die untere Seite der Scheibe 36, wie es in Fig. 6 gestrichelt dargestellt
ist, und durch das Zusammenwirken des Stiftes 48 mit der Feder 5o wird verhindert,
daß sich die Scheibe wieder in die mit ausgezogenen Linien gezeigte Lage zurückbewegt.
Die Wirkung, die zwischen dem schrägen Rand 34 und dem Stift 26 eintreten würde,
bleibt deshalb jetzt aus. Statt dessen wird der Arm 4r von dem Anschlag43 beein.flußt,
so daß das Schrittschaltwerk 4o zu arbeiten beginnt. Die Scheibe 36 wird dann in
ihre mit gebrochenen Linien in Fig.4 gezeigte Lage zurückgedreht, wonach sie in
die mit ausgezogenen Linien gezeigte Ausgangslage zurückgeht.
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Schon nach dem ersten Schritt gleitet indessen der Stift 48 an dem
Rand der Feder 5o vorüber, und die Scheibe 36 bewegt sich dann um ein unwesentliches
Stück zurück in Richtung auf die Lage zu, die in Fig. 5 mit ausgezogenen Linien
gezeigt ist. Die Folge hiervon ist, daß der Stift 45 hinter einen "Zahn der Scheibe
36 eingreift und die Scheibe gegen Rückgang sperrt, während sich die Klinke
6 1 zum Antrieb der Scheibe bewegt.
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Nachdem die Scheibe um etwa 30° gedreht ist, kommt der Stift 49 in
Berührung mit dem Rand des Armteils 52 des L-förmigen Teils. Der Stift 49 bringt
dann den L-förmigen Teil in die Lage der l', ig. 4.
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\\'enn die Scheibe 36 so weit gedreht ist, daß der Schlitz 46 gegenüber
dem Stift 45 liegt und die Scheibe 36 in ihre Übergangslage zurückgeführt wird,
die mit ausgezogenen Linien in Fig. 4 gezeigt ist, so wird der Arm 32 derart gedreht,
daß die schräge Fläche 34 dem Stift 26 den erforderlichen Impuls für die Fortsetzung
der Bewegung der Nockenscheihe erteilt.
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In der angegebenen Weise hat man somit erreicht, daß eine Verzögerung
des Plattenwechsels infolge der Arbeit des Schrittschaltwerkes beim \\'echseln zwischen
der ersten und der zweiten Platte nicht eintritt, während eine solche Verzögerung
heim Wechseln zwischen der zweiten und der dritten Platte entsteht. Auf diese Weise
werden somit immer zwei Platten in unmittelbarer und schneller Folge nacheinander
abgespielt; nach dem Anspielen jeder zweiten Platte wird indessen eine längere Pause
gemacht.
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Bei der Vorrichtung nach Fig.7 ist iio die Grundplatte, auf welcher
die zur Erfindung gehörigen Teile angebracht sind. Der den Plattenwechsler antreibende
Schallplattemviedergabemotor ist in l" ig. 7 weggelassen. Er liegt an sich an einer
Stelle, die mit r r r angegeben wird, würde aber gewisse für die Erfindung wesentliche
Teile verdecken. Die Welle des Schallplattenwiedergabemotors ist in der Abbildung
mit 112 und die auf dieser Welle angeordnete gummibekleidete Rolle, welche mit der
Nockenscheibe 114 zusammenwirkt, mit 113 bezeichnet. Die Nockenscheibe ist mit zwei
vorzugsweise einander diametral gegenüberliegenden Aussparungen versehen, von denen
nur die eine, 115, in der Abbildung dargestellt ist. Die Aussparungen sind so angeordnet,
daß die Rolle 113 in ihnen frei drehbar ist, während auch ein kleiner Impuls
im Sinne der Drehung der Nockenscheibe *114 dazu führt, daß die Rolle
113 auf den äußeren Umfang 116 der Nockenscheibe 114 aufläuft, so daß diese
Scheibe durch die Drehung der Rolle mitgenommen wird.
Es sei angenommen,
daß die Nockenscheibe 114 einen Impuls zur Bewegung erhalten hat, wodurch die Rolle
113 auf ihren Umfang aufgelaufen ist, und daß die Nockenscheibe um einen Winkel
gedreht worden ist, welcher der ersten Bewegungsphase entspricht. Am Ende dieser
Bewegungsphase nähert sich die Aussparung 115 derjenigen Stelle, wo sich
die von der Welle 112 des Schallplattenwiedergabemotors angetriebene Rolle befindet;
gleichzeitig hiermit wird die zweite Phase des Plattenwechsels eingeleitet, während
welcher die neue Platte in Spiellage auf den Plattenteller gebracht wird. Nach Beendigung
der zweiten Phase dringt die Rolle 113 in die Aussparung 115 ein, so daß die Nockenscheibe
stehenbleibt. Die fortgesetzte Drehung der Nockenscheibe ist danach davon abhängig,
daß ein Impuls zum Einleiten der dritten Phase gegeben wird. Es wird angenommen,
daß zu diesem Zweck bestimmte Mittel unterhalb der Grundplatte i 1o angeordnet sind.
Diese Mittel bestehen aus einem auf der Nockenscheibe 114 befestigten Stift 117
sowie einem Hebelarm 118 mit einer schrägen Anschlagfläche i 19. Der Hebelarm 118
ist um den Achszapfen 12o unter dem Einfluß eines Gelenkarmes 12i drehbar, welcher
in einer von der Erfindung unabhängigen Weise zu bewirken hat, daß die dritte Phase
eingeleitet werden kann.
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Es ist der Abbildung zu entnehmen, daß bei Drehung des Hebelarmes
118 im Uhrzeigersinn die schräge Anschlagfläche i i9 gegen den Stift 117 anschlägt,
so daß die Nockenscheibe 114 in der Richtung des Pfeiles 112 gedreht wird. Wie oben
erwähnt, läuft infolgedessen die Rolle 113 auf den äußeren Umfang 116 der Nockenscheibe
auf, die in einen weiteren Winkel gedreht wird, welcher der dritten Phase des Plattenwechsels
entspricht.
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Indessen sind bei dieser Ausführungsform der Erfindung Vorrichtungen
zum Zurückhalten des Impulsorgans 117, 118, 119, 120, 121 während einer Zeit, die
innerhalb weiter Grenzen bestimmt werden kann, vorhanden. Zu diesem Zweck ist der
Arm 118 mit Hilfe des Gelenks 123 mit einem Gelenkarm 124 verbunden, der seinerseits
durch das Gelenk 125 mit einem Arm 126 vereinigt ist, welcher mittels des Gelenks
127 auf der Grundplatte befestigt ist. Der Gelenkarm 124 ist bei 128 mit einem zweiten
Arm 129 verbunden, welcher das eigentliche Zurückhaltungsmittel bildet.
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Mit dem Arm 129 ist nämlich ein nach unten gerichteterWinke113o vereinigt,
dessen senkrechte Kante 132 derart schräg geschnitten ist, daß er messerförmig wird.
Der. Arm 129 steht unter dem Einfluß einer Feder 133, die bestrebt ist, den Arm
129 im Uhrzeigersinn um den Punkt 128 zu drehen. Diese Drehung wird indessen durch
eines der folgenden zwei Mittel verhindert, und zwar entweder durch die drehbare
Welle 134, deren Arbeitsweise noch näher beschrieben wird, oder durch den Stift
135, der in Richtung senkrecht zur Zeichenebene an einem Hebelarm 136 befestigt
ist. Die drehbare Welle 134 ist in einem U-förmigen Teil 137 gelagert, der drehbar
auf der Grundplatte mit Hilfe des Zapfens 138 befestigt ist. Die Lagerungsvorrichtung
137 steht unter dem Einfluß einer Feder 139, die bestrebt ist, diese Lagerungsvorrichtung
entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen. Die Drehung wird indessen durch einen Stift
iqo aufgehalten. Die Welle 134 ist an ihrem dem Arm 129 zugewendeten Ende mit Gewinde
versehen, wie es bei 141 ersichtlich ist, während sie an ihrem entgegengesetzten
Ende ein Schneckenrad 142 trägt, das mit einer auf die Welle 112 des Schallplattenwiedergabemotors
aufgekeilten Schnecke 143 in Eingriff gebracht werden kann. In der in der Abbildung
gezeigten Lage ist das Schneckenrad 142 außer Eingriff mit der Schnecke 143 gedreht.
Es ist indessen offenbar, daß eine Drehung im Uhrzeigersinn, d. h. gegen die Wirkung
der Feder 139, dazu führt, daß das Schneckenrad 142 mit der Schnecke 143 zusammenwirkt.
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Der den Stift 135 tragende Arm 136 ist in dem Punkt 144 kardanisch
aufgehängt, wobei die Lagerungsvorrichtung aus einem in der Horizontalebene drehbaren
Zapfen besteht, in welchem ein Schlitz angeordnet ist. Der Arm 136 verläuft durch
den Schlitz, wo er mit Hilfe einer horizontalen Schraube 131 derart gehalten ist,
daß er in vertikaler Richtung geschwenkt werden kann. Das freie Ende des Armes 136
wird mittels einer von Hand einstellbaren Kurvenscheibe 145 gesteuert, die mit einem
in der Zeichnung nicht dargestellten Rad sowie mit der Welle 146 in eine beliebige
Lage drehbar ist. Die Form der Kurvenscheibe ist aus Fig. 9 und 1o deutlicher ersichtlich.
Es ist offenbar, daß bei Drehung der Kurvenscheibe 145 auch der Arm 136 im Uhrzeigersinn
oder entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt wird, wobei der Stift 135 näher zu oder
weiter von dem Anschlagrand des Armes 129 geführt wird.
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Zu einem Zweck, der näher im Zusammenhang mit Fig. 8 beschrieben wird,
ist indessen die Kurvenscheibe 145 doppelt wirkend ausgebildet, so daß sie nicht
nur ein Schwenken des Armes 136 um die Achse des Zapfens 144 im Uhrzeigersinn oder
entgegen dem Uhrzeigersinn, sondern auch ein Schwenken aufwärts oder abwärts um
den in dem Zapfen 144 gelagerten Schraubenbolzen 131 gestattet. Im Punkt 147 ist
ein Winkel 148 gelagert, der mit seinem freien Schenkel auf dem gebogenen Teil des
Armes 136 ruht. Die Folge ist, daß der Arm 148 angehoben oder herabgesenkt wird,
abhängig von der Lage, die der Arm 136 bei seinem Schwenken um den Zapfen 131 eingenommen
hat. Es wird im folgenden angenommen, daß der Arm 148 in die höchste Lage, die dieser
einnehmen kann, gebracht worden ist. In dieser Lage ruht der Arm 129 auf dem Rand
des Armes 148, auf welcher er hin und her gleiten kann.
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In den bisher beschriebenen Teilen ist die Wirkungsweise der Vorrichtung
folgende: Während des Verlaufs der Drehbewegung der Nockenscheibe 114 und, deutlicher
gesagt, beim übergang von der ersten in die zweite der angegebenen drei Plattenwechselphasen
ist der Stift 117 zum Anschlag
gegen den Rand 149 des Armes 118
gebracht worden, wodurch dieser Arm entgegen dem Uhrzeigersinn gegen die Wirkung
einer Feder i5o gedreht wurde, welche zwischen der Grundplatte und dem Arm 124 befestigt
ist. Hierbei ist der Arm 124 in der Ebene der Zeichnung nach rechts geführt worden,
wobei er den Arm 129 mitgenommen hat. Während des ersten Teils der Bewegung des
Armes 129 in Richtung nach rechts läuft indessen der Arm ununterbrochen in derselben
Richtung, die in Fig.7 gezeigt ist, da der senkrechte Teil des Winkels 130 gegen
das Ende des Gewindes 141 anliegt. In der Nähe der äußersten Lage, die entsteht,
wenn der Stift 117 über den Knick des Armes 118 springt, löst sich aber der Winkel
130 von dem Gewinde 141. Die Feder 133 dreht dann den Arm 129 im Uhrzeigersinn
um den Punkt 128, bis der Arm gegen den Stift 135 schlägt. In dieser Lage wird der
Arm aufgehalten. Bei dem danach folgenden Rückgang des Armes 129 unter dem Einfluß
der Feder 150
greift der messerförmige Teil 132 des Winkels 130 in einen geeigneten
Gang des Gewindes 141 ein. Durch den Druck der messerförmigen Kante 132 wird dabei
die Lagerungsvorrichtung 137 gegen die Wirkung der Feder 139 um den Punkt 138 gedreht,
so daß das Schneckenrad 142 in die Schraube 143 eingreift. Hierdurch wird die Welle
134 bis 141 in Drehung versetzt, und als Folge davon wird die messerförmige Kante
132 mit einer von der Drehgeschwindigkeit bestimmten Geschwindigkeit wieder nach
unten (Fig. 7) geführt, so daß gegen die Wirkung der Feder 133 der Arm 129 entgegen
(lern Uhrzeigersinn gedreht wird. Nach einer Zeit, die von der Zahl der Windungen
des Schrauhenendes 141 abhängig ist, die der messerförmige Teil 132 durchlaufen
muß, wird der Teil 132 wieder in den letzten Gang des Gewindes 1:I1 hineingedreht
und gleitet wieder über das äußere Ende der Welle 134 bis i4i: Hierdurch wird die
Sperrung aufgehoben, die während der Zeit des Eingreifens des Gewindes 141 mit der
Kante 132 beim Rückgang des Armes 118 vorhanden war, und der Arm i 18 wird nun unter
dem I:influß der Feder 150 plötzlich in seine äußerste Lage gedreht, in welcher
die Kante i 19 gegen den Stift 117 schlägt: die Nockenscheibe 114 wird infolgedessen
so gedreht, daß sich die Aussparung 115 nach links bewegt und die Rolle 113 auf
den äußeren Umfang 116 der Nockenscheibe aufläuft.
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Die dritte Phase des Plattenwechsels ist hierdurch eingeleitet worden.
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Es ist der vorangegangenen Beschreibung zu entnehmen, daß man mit
der Kurvenscheibe 145 von Hand die Zahl der Gewindegänge einstellen kann, über welche
die Kante 132 läuft, und mit deren Hilfe die Kante 132 in ihre in der Abbildung
gezeigte Lage zurückgedreht werden muß, ehe die Sperrung aufgehoben wird. Hierdurch
ist es also möglich, tatsächlich eine Einstellung derjenigen Zeit zu erhalten, während
welcher der Plattenwechsel aufgehalten wird, ehe die dritte Phase des Plattenwechsels
beginnen kann. Um zu erreichen, daß die Zeitverzögerung nur bei jedem zweiten Plattenwechsel
eintritt, muß man indessen mit besonderen Mitteln den Arm 129 in den Fällen außer
Betrieb setzen, wo eine Zeitverzögerung nicht stattfinden soll. Die Vorrichtungen
zu diesem Zweck sind deutlicher in Fig. 8 ersichtlich, auf welche im folgenden hingewiesen
wird.
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In Fig. 8 wird der Antriebsmotor i i i von den Stützen 151 und 152
getragen. Diejenigen Teile, die wegen des Antriebsmotors nicht sichtbar sind, dürften
indessen mit ausreichender Klarheit der Fig. 7 zu entnehmen sein. Die übrigen in
Fig. 7 sichtbaren Teile sind in Fig. 8 mit denselben Bezugszeichen versehen. Außer
den oben im Zusammenhang mit Fig. 7 beschriebenen Teilen sind -auch in Fig. 8 die
folgenden Teile dargestellt: Ein Steuerkörper 153 ist als ein sägezahnförmiger,
zylindrischer Körper ausgeführt. Unter der Voraussetzung, daß die Zahl der Sägezähne
längs dem zylindrischen Umriß sechs beträgt, ist der Körper an seinen Querenden
mit zwei dreieckförmigen Blechen 154 und 155 verbunden, «-elche einander entgegengerichtet
sind, so daß die Spitze des einen Bleches der Seite des anderen Bleches entspricht.
Der Steuerkörper ist drehbar um einen Achsenzapfen 156 angeordnet, der in dem Teil
157 gelagert ist, welch letzterer auf der Grundplatte i io sitzt.
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Der Steuerkörper 153 ist so im Verhältnis zu dem freien Querende des
Armes 129 angeordnet, daß dieses Querende während der oben beschriebenen normalen
Arbeit ,der Zeiteinstellvorrichtung unmittelbar oberhalb des sägezahnförmigen Teiles
des Steuerkörpers frei geht. Wenn man indessen der Kurvenscheibe 145 eine halbe
Umdrehung erteilt, so wird der Arm 136 einer Drehung um die Horizontalwelle 131
(s. Fig. 7) unterworfen, so daß er mit dem Arm 148 in eine niedrige Lage geführt
wird. Infolge des Zuges der schräg nach unten gerichteten Feder 133 (s. Fig. 7)
wird hierbei der Arm 129 gesenkt, so daß er nicht mehr auf dem Rand des Armes 148,
sondern statt dessen auf einer in fester Verbindung mit der Grundplatte angeordneten
Gleitbahn 158 gleitet. In dieser tieferen Lage befinden sich die Zähne des Steuerkörpers
153 im Bereich des freien Endes des Armes 129, und bei jeder hin und her gehenden
Bewegung dieses Armes stößt deshalb das freie Ende des Armes gegen einen Zahn des
Steuerkörpers, so daß dieser um ein Sechstel einer Umdrehung bewegt wird.
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Bei der Drehbewegung des Steuerkörpers 153 nimmt die dreieckige Platte
154 jedes zweite Mal eine Lage ein, die in Fig. 8 gezeigt ist, während sie in den
dazwischenliegenden Fällen die entgegengesetzte Lage einnimmt, welche in Fig. 8
die dreieckige Platte 155 angibt. Gemäß der oben beschriebenen Arbeitsweise der
Vorrichtung hatte sich die Nockenscheibe 114 in Bewegung gesetzt und das Heben des
Tonarmes, sein Ausschwenken und das Herabsenken der neuen Platte auf den Plattenteller
bewirkt. In diesem Augenblick wurde der Arm i 18 (s. Fig. 7) so gedreht, daß der
Arm 124 (s. Fig. 8) zusammen mit dem Arm 129 nach links
verschoben
wurde. Es wird vorausgesetzt, daß der Arm 129 während der letzterwähnten linksgehenden
Bewegung den Steuerkörper 153 und die dreieckige Platte 154 in die in Fig. 8 gezeigte
Lage gebracht hat. Gleichzeitig wurde die Nockenscheibe 114 zum Einleiten der dritten
Phase des Plattenwechsels gestartet. Wenn nach dem Abspielen der Platte ein neuer
Plattenwechsel begonnen wurde, so wurde zuerst der Tonarm von der Platte abgehoben
und in eine Lage außerhalb des Plattentellers geschwenkt. Danach wurde der Arm 118
entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, so daß die Arme 124 und 129 ihre Bewegung in
Richtung nach rechts beschrieben. Unter dem Einfluß der Feder 133 wurde dann der
Arm 129 derart nach innen geschwenkt, daß der scharfe Rand 132 in Eingriff mit dem
Gewinde 141 des Bolzens 134 kam. Diejenige Zahl der Gewindegänge, mit welcher der
Rand 132 in Eingriff kam,wurde von dem Stift 135 bestimmt, der in Verbindung mit
dem Arm 136 steht. Gleichzeitig wurde die Drehbewegung der Welle 134 gestartet,
so daß der Winkel 13o aus der Zeichenebene in Fig. 8 langsam vorwärts gedreht wurde.
Wenn der Teil 130 schließlich über das Ende der Welle 134 gelangte, so wurde
durch die Feder 15o der Arm 129 wieder nach links geführt. Er kam hierbei zum Eingriff
mit dem nächsten Zahn des Steuerkörpers 153, welcher dadurch entgegen dem Uhrzeigersinn
in Fig. 8 gedreht wurde, so daß die Ecke 159 aufwärts um einen Winkel geschwenkt
wurde, der einem Sechstel einer Umdrehung entsprach.
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Durch diese Drehbewegung der dreieckigen Platte 154 wirkt indessen
die Ecke 159 in der Folge mit dem Arm 129 zusammen, was in der folgenden Weise stattfindet:
Wenn die abzuspielende Platte zu Ende gespielt ist, wird ein neuer Plattenwechsel
in derselben Weise wie vorher eingeleitet. Hierzu gehört unter anderem die Verschiebung
des Armes 129 nach rechts mit dem Zweck, da'ß der Arm im Uhrzeigersinn gedreht wird
und der scharfe Rand 132 in Eingriff mit dem Gewinde 141 kommt. Diese Bewegung wird
indessen dadurch verhindert, daß die Ecke 159 der dreieckigen Platte 154 jetzt im
Bereich des freien Endes des Armes 129 liegt, so daß dieser nicht mehr gedreht werden
kann. Bei der von der Feder 15o veranlaßten Bewegung des Armes 118 im Uhrzeigersinn
bewegt sich deshalb der Arm 129 frei und unbehindert nach links, wobei der Teil
13o das äußere Ende der Welle 134 nicht berührt. Eine Zeitverzögerung findet deshalb
in diesem Augenblick nicht statt.
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Der Arm 129 trifft indessen auch diesmal einen Zahn des Steuerkörpers
153, wodurch dieser ein weiteres Sechstel einer Umdrehung gedreht wird. Er kommt
dabei wieder in eine Lage, die völlig der in Fig. 8 gezeigten Lage entspricht, wobei
jedoch der Steuerkörper ein Drittel einer Umdrehung im Verhältnis zu der in Fig.
8 gezeigten Lage gedreht worden ist.
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Bei dein nächsten Plattenwechsel wird der Arm 129 wieder nach rechts
geführt; jetzt verhindert aber die dreieckige Platte 154 nicht das Schwenkers des
Armes 129 im Uhrzeigersinn unter dem Einfluß der Feder 133, und infolgedessen kommt
die Kante 132 diesmal wieder in Eingriff mit dem Gewindeteil 141 der Welle 134.
Auf diese Weise findet also, abhängig von der Lage des Steuerkörpers 153 bzw. der
dreieckigen Platte 154, jeder zweite Plattenwechsel mit Zeitverzögerung und jeder
dazwischenliegende zweite Plattenwechsel ohne Zeitverzögerung statt.
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Nun kann es aber vorkommen, daß der Plattenwechsler mit Vorrichtungen
beliebiger Art versehen ist, welche irgendeine besondere Funktion des Plattenwechslers
gestatten, beispielsweise die Wiederholung einer aufgelegten Platte. Solche Vorrichtungen
arbeiten in der Weise, daß man ein Anzeigeorgan, beispielsweise einen Druckknopf,
während des Abspielens derjenigen Platte beeinflußt, die man zu wiederholen wünscht.
Wenn die Platte zu Ende gespielt ist, beginnt wie gewöhnlich ein Plattenwechsel,
aber infolge der gemachten Anzeige wird keine neue Platte zugeführt mit dem Erfolg,
daß dieselbe Platte aufs neue abgespielt wird. Selbstverständlich wird die gegebene
Anzeige unmittelbar danach ausgelöst, so daß bei einem folgenden Plattenwechsel
wieder eine neue Platte zugeführt wird.
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Für den Fall des Wiederholens ist es indessen offenbar, daß der Zuhörer
die Platte wieder unmittelbar nach dem beendeten Abspielen hören will, während es
zutreffen kann, daß sich die Zeitverzögerungsvorrichtung in einer solchen Lage befindet,
daß eine längere Pause in dem Wiederholungsaugenblick eingeschoben wird, und zwar
mit dem Erfolg, daß der Hörer auf die Wiederholung der Platte eine oder mehrere
Minuten lang warten muß, aber statt dessen die danach zunächst fällige Platte in
unmittelbarer Folge nach der wiederholten Platte hören kann.
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In solchen und ähnlichen Fällen ist es sicherlich von Bedeutung, daß
man mit einfachen Mitteln eine Berichtigung der Lage des Steuerkörpers 153 bewirken
kann, so daß der zunächst nach dieser Berichtigung eintretende Plattenwechsel ohne
Zeitverzögerung stattfindet. Gegebenenfalls kann zur Berichtigung der Lage des Steuerkörpers
derselbe Druckknopf dienen, mit welchem die besondere Funktion angezeigt wird, beispielsweise
der Druckknopf, mit welchem man die Angabe macht, daß der zunächst folgende Plattenwechsel
für die Wiederholung ohne Zuführen einer neuen Platte stattfinden soll.
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Zu diesem Zweck ist ein Arm schwenkbar an der Schraube 16o angebracht,
welche an einem von der Grundplatte vorspringenden 'heil 161 befestigt ist. Das
freie Ende 162 des Armes 103 soll dabei mit einem von außen beeinflußbaren Einstellknopf
in Verbindung stehen, der der Angabeknopf der Wiederholung sein kann und so arbeitet,
daß bei seiner Betätigung der Arm 163 in Fig: 8 nach unten gedreht wird. Er beeinflußt
dabei die dreieckige Platte 155, indem er eine Ecke dieser Platte angreift und die
Platte selbsttätig in diejenige Lage
führt, die in Fig. 8 von der
Platte i54 eingenommen wird, d. 1i. die Ecke 159 ist dann in diejenige Lage gehoben,
in welcher sie mit dem freien Ende des Armes 129 zusammenwirkt, um zu verhindern,
da.ß ein Eingriff zwischen der Kante 132 und dem Gewindeteil 141 der Welle
134 zustande kommt.
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Wenn jetzt der folgende Plattenwechsel eingeleitet wird, so wird der
Arm 129 zuerst nach rechts und dann wieder nach links geschoben. Infolge des Zusammenwirkens
zwischen dem Arm 129 und der Ecke 159 wird die letzterwähnte Verschiebungsbewegung
nicht gesperrt, und es tritt eine Pause nicht ein. Dagegen beeinflußt selbstverständlich
der Arm in üblicher Weise den Steuerkörper 153 hinsichtlich seiner Drehung um ein
Sechstel einer Umdrehung mit der Wirkung, daß bei dem danach folgenden Plattenwechsel
wieder eine Pause eintritt.
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Es ist offenbar, daß der Steuerkörper bei unvollständigem Herabdrücken
des Druckknopfes allerlei Zwischenlagen zwischen den genannten zwei Endlagen einnehmen
könnte, wodurch eine höchst unzufriedenstellende Arbeitsweise der Vorrichtung entstehen
würde. Um zu verhindern, daß der Steuerkörper in solchen Zwischenlagen stehenbleibt,
ist der sägezahnförmige Steuerkörper 153 derart angeordnet, daß er mit einer Blattfeder
164 zusammenwirkt, die immer den Steuerkörper in eine der beiden Endlagen drückt.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die oben im einzelnen
beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern es können wesentliche Abwandlungen
vorgenommen werden, ohne daß man dadurch den Rahmen der Erfindung überschreitet.
Beispielsweise braucht die Steuervorrichtung für die drei im Plattenwechsel enthaltenen
Phasen nicht von einer Nockenscheibe oder einem entsprechenden Nockenorgan gebildet
zu sein, sondern man kann mit demselben Vorteil jede Art von anderen für den Zweck
verwendbaren Steuervorrichtungen benutzen. Außerdem ist es beispielsweise möglich,
bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i bis 6 durch Anordnung von mehr als zwei
Schlitzen 46, 47 zu bewirken, daß mehr als zwei Platten, z. B. drei Platten, in
schneller Folge nacheinander abgespielt werden und daß erst danach die längere Pause
eintritt.