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Bnefumsdilag
Es ist bekannt, Umschläge für Briefe mit (Sffnungen, die
mit einem kreuzförmigen oder Querstreifen überbrückt sind, zu versehen, auf welche
die Briefmarke geklebt wird, so daß sich diese zum Teil auf dem Umschlag und zum
Teil auf dem Brief befindet und dadurch letzteren mit dem Umschlag verbindet.
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Dies hat den Nachteil, daß die Briefmarke, der Umschlag und der Brief
je nur einen Teil des Poststempels erhalten. Da jedoch beim Öffnen des Umschlages
die Briefmarke, die den wichtigen Datumsteil des Stempels trägt, durch die teilweise
Klebung sowohl vom Umschlag wie vom Brief abreißt, bleiben nur die unwichtigen Randteile
des Poststempels auf dem Brief erhalten.
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Es ist ferner bekannt, Briefmarken neben oder auf den Teil des Umschlages
zu kleben, dessen Innenseite mit einem kopierenden Belag versehen ist. Da jedoch
sowohl der Umschlag wie die gummierte Briefmarke die vielfache Stärke eines Durchschlagfarbpapiers
besitzen, drückt sich der Stempel nur auf den Umschlag ab, aber nicht auf den eingelegten
Brief durch.
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Daraus geht hervor, daß sowohl ein direkter wie indirekter Stempelabdruck
auf den Brief unmöglich ist. Ersterer wäre aber für den allgemeinen Geschäfts- und
Privatverkehr und insbesondere für Einschreibebriefe von größter Wichtigkeit, da
hiermit die Richtigkeit des Zustelldatums eines Biefes einwandfrei bewiesen wäre.
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Solche Briefumschläge zu schaffen, die unabhängig von ihrer Stärke
einen direkten oder indirekten Stempelabdruck oder einen Stempeldurch-
schlag
auf den eingelegten Brief zulassen, ist Zweck der Erfindung.
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Das Wesentliche der Erfindung besteht darin, daß Briefumschläge Rahmen
und Fenster besitzen, die mit dem Umschlag oder dem Brief aus einem Stück bestehen
oder mit beiden fest oder altrennbar verbunden werden.
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Es entwickeln sich daraus folgende fünf Umschlagarten: I. Ein Umschlag,
der mit dem glatten, auf der Innenseite gummierten Rahmen aus einem Stück besteht
und der Brief das Fenster bildet, das beim Schließen des Umschlages mit dem Rahmen
verbunden und beim Öffnen von diesem abgetrennt wird; 2. ein Umschlag, der mit dem
auf der Innenseite gummierten und durch Perforation abgegrenzten Rahmen aus einem
Stück besteht und der Brief das Fenster bildet, das beim Schließen und Öffnen des
Umschlages mit dem Rahmen fest v erbullden ist; 3. ein Umschlag, der mit dem nicht
gummierten Rahmen und dem auf der Innenseite gummierten und durch Perforation abgegrenzten
Fenster aus einem Stück besteht, das beim Schließen und Öffnen des Umschlages mit
dem Brief fest verbunden ist; 4. ein Umschlag, der mit dem auf der Innenseite gummierten
Rahmen aus einem Stück besteht und mit einem Fenster aus Durchschlagfarbpapier fest
verbunden ist, dessen Vorderseite jede beliebige Farbe besitzen kann; 5. ein Umschlag,
der mit dem Rahmen und Fenster aus einem Stück besteht, letzteres in Durchschlagfarbpapierstärke
eingeprägt und auf der Innenseite mit Durchschlagfarbanstrich versehen ist.
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Beim Verschließen des Umschlages der ersten Art wird der Rahmen mittels
Klebstoff mit dem Brieffenster verbunden, wodurch das Fenster und folglich der Umschlag
fest geschlossen ist. Durch das Öffnen des Umschlages wird der Rahmen vom Fenster
und damit der Umschlag vom Brief getrennt.
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Beim Verschließen des Umschlages der zweiten Art wird der durch Perforation
begrenzte Rahmen mit dem Brieffenster fest verbunden, wodurch das Fenster und folglich
der Umschlag fest geschlossen ist. Durch das Öffnen des Umschlages wird der perforierte
Rahmen von diesem abgetrennt, so daß der Rahmen auf dem Fenster, d. h. dem Brief,
verbleibt.
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Beim Verschließen des Umschlages der dritten Art wird das durch Perforation
begrenzte Fenster mittels Klebstoff mit dem Brief fest verbunden.
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Durch das Öffnen des Umschlages wird das Umschlagfenster vom Rahmen,
d. h. vom Umschlag, abgetrennt, wobei es auf dem Brief verbleibt.
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Bei den Fensterumschlägen der ersten und zweiten Art wird der Poststempel
direkt auf den Brief abgedrückt, während bei der dritten Art der Stempel direkt
auf das Umschlagfenster, d. h. indirekt auf den Brief, abgedrückt wird.
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Die Umschläge der vierten Art, in deren Rahmen dünne Durchschlagpapierfenster
eingeklebt werden, deren Vorderseite jede beliebige Farbe der Umschläge besitzen
können, ergeben unalhäugig von ihrer Stärke eine" genaneil tempel du Stempeldurchschlag
auf den Brief. Die gleichen Vorteil hielten Umschläge der fünften Art, deren Fenster
in Stärke der Durch schlagfarbpapiere eingeprägt und auf der Innenseite mit Durchschlagfarbanstrich
versehen sind.
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Alle gummierten, glatten und randperforierten Rahmen und Fenster
können mit einer lunenperforation versehen sein.
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Alle Ausführungsformen können mit einem zweiten ungummierten Perforationsrahmen
versehen sein, der die glatten. rand- und innenperforierten Rahmen und Fenster umfaßt.
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Um ein leichtes Öffnen der Umschläge zu erreichen, werden zweckmäßig
alle glatten und perforierten, gummierten und ungummierten Rahmen und Fenster nach
einer, zwei oder drei Kanten des Umschlages verlängert. Inslesondere ist die Dreikantöffnung,
die durch Aufschlitzen der oberen Umschlagkanten und der leiden Seiten bis zur Mitte
oder darüber hinaus bis zur unteren Kante erfolgt, von besonderem Vorteil, da sie
die sofortige Trennung des Umschlages vom Brief dadurch ermöglicht, daß das Fenster
mit oder ohne Rahmen durchgedrückt, die obere geschlitzte Umschlaghälfte in entgegengesetzter
Richtung umgebogen und vom Fenster, d. h. Brief, abgerissen wird. Der gleiche Vorgang
vollzieht sich auch auf der mit Fenster und Rahmen versehenen Rückseite des Umschlages,
unabhängig von deren Anzahl und Anordnung.
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In der Zeichnung sind einige der hauptsächlichsten Ausführungsformen
in Draufsicht beispielsweise rund dargestellt, wobei die Gummierung schraffiert
angedeutet ist, und zwar zeigt Fig. 1 einen Teil des Umschlages a mit einem glatten,
innen gummierten Rahmen d, der sich zwischen dem Umschlagausschnitt b und der äußeren
Gummierungsgrenze c befindet; e ist der punktiert angedeutete direkte Stempelabdruck
auf das Brieffenster f, Fig. 2 den gleichen Teil des Umschlages a wie Fig. I mit
randperforiertem lEleberal1mell h, Fig. 3 einen bis zur oberen Umschlagkante at
verlängerten Perforationsrahmen g der Fig. 2, Fig. 4 einen nach ollen und seitlich
zur Umschlagkante at, a2 verlängerten Perforationsrahmen g nach Fig. 2 und 3 und
einen ungummierten perforierten zweiten Rahmen g¹, Fig. 5 ein ringsum perforierfes
Umschlagfenster h für indirekten Stempelaufdruck auf den Brief, Fig. 6 die gleiche
Ausführung nach Fig. 5 mit bis zur oberen Umschlagkante a¹ verlängerter Perforation,
Fig. 7 die gleiche Ausführung wie Fig. 5 bzw. 6 mit nach oben und seitlich zur Umschlagkante
at, a2 verlangerter Perforation, Fig. 8 ein mit Durchschlagfarbpapierfenster i beklebter
Umschlagrahmen d ; bei der geprägten Aus-
führnngsform besteht der
Umschlag und das Fenster aus einem Stück, wobei der Klebrand d in Wegfall kommt.
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I)ie ISellster und f<ahmen aller Umschläge können eine runde,
quadratische, rechteckige oder jede lieliebige Form in Mindestgröße des Stempels
liesitzen und innerhalb der Umschlagfläche oder an dessen Rand oder Ecke angebracht
sein.
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Alle diese Rahmen und Fenster können einzeln oder in beliebiger Anzahl
und Reihenfolge miteinander getrennt oder vereint kombiniert bis zur Breite des
Umschlages angeordnet sein, wobei sie für Aufgabe-, Umleit-, Zustell- oder Einschreibestempel
Verwendung finden.
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Die in die Umschlagrahmen eingeklebten Durchschlagfenster können
sich direkt auf dem Kleberahmen befinden. otlcr sie werden in einen geprägten Falz
des Kleberahmens versenkt. oder sie besitzen einen gefalzten Kleberahmen, oder Umschlagrahmen
und Durchschlagfenster sind incinandergefalzt. Die Durchschlagfenster können auch
in Stärke der Durchschlagfarbpapiere entweder an der Innen-, AUßen- oder Innen-
und Außenseite des Umschlages eingeprägt werden.
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Alle Ausführungsformen können ohne Briefmarke für Walzenstempelung
oder mit Briefmarke für die Handstempelung Verwendung finden, wobei die Marke auf
oder neben das Fenster geklebt wird.
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Die gummierten Flächen der Verschlußklappen des Umschlages können
mit runden ovalen, quadratischen, rechteckigen. dreieckigen oder beliel)igen Perforationeii
versehen und die gummierten Kanten dieser Ränder gezahnt, wellenförmig oder belieliig
profiliert sein.
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Zweckmäßig wird der Umfang der Rahmen und Fenster auf den .\ußenseiten
der Umschläge und Briefe durch Punktierung oder Linierung markiert, wodurch die
Stempelfelder gesichert werden.
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I)er technische Effekt der Erfindung liegt insbesondere im direkten
Abstempeln des Briefes.
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Dies ist besonders für Einschreibebriefe von großem Vorteil, da bei
diesen bisher nur der Umschlag, der doch in allen Fällen weggeworfen wird, mit Einschreibenummer,
hsende- und Zustelldatum versehen, der Inhalt dagegen postalisch völlig vogelfrei
war. Im Gegensatz hierzu sind bei den erfindungsgemäßen Fensterumschlägen die Briefe
eingeschrieben und mit Original-, Aufgabe-, Zustell-und Einschreibenninmerstempelabdrückcn
oder -marken versehen, die Umschläge dagegen nur bis zur Öffnung und dann nicht
mehr. Damit ist ein unanfechtbarer Nachweis für Absende-, Zustelldatum und Einschreibung
eines Briefes für jede Behörde gewährleistet.
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Die auf der Vorderseite des Umschlag angebrachten Stempelfenster
haben außerdem noch den Vorteil, daß einem von unbefugter Hand geöffneten Umschlag
der Brief nicht entnommen werden kann, da die Vorderseite desselben mit der Innenseite
des Umschlages fest verbunden ist.
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Dieses unbefugte Öffnen der Umschlagklappe kann ferner dadurch verhindert
werden, daß ein oder mehrere Stempelfenster auch an der Rückseite des Umschlages
angebracht werden, wodurch die Vorder- und Fückseite des Briefes mit den beiden
Innenseiten des Umschlages fest verbunden sind.
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Somit gelten diese Stempelfenster auch als Sicherheits- und Verschlußmarken.
Dadurch, daß der Kleberand der Umschlagklappe perforiert wird, ist auch ein Öffnen
ohne Zerreißen und Deformieren desselben nicht möglich. die fabrikmäßige Herstellung
der Briefumschläge gemäß der Erfindung ist die gleiche wie bei den bisherigen Umschlägen,
da das Ausstanzen der Fenster und die Gummierung der Rahmen gleichzeitig mit dem
Ausstanzen und Gummieren des ganzen Umschlages erfolgt. Die Herstellungskosten der
Stempelfensterumschläge sind im Gegenteil noch geringer als die der bisherigen Adressenfensterumschläge
mit aufgeklebten durchsichtigen Fenstern, da sie etwa nur ein Sechstel deren Größe
besitzen, zum Teil fensterlos sind und deshalb nicht geklebt werden müssen.