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Kohlepapierhalter Es sind bereits verschiedene Arten von Vorrichtungen
vorgeschlagen worden, um die zum Durchschreiben (besonders für Maschinenschrift)
dienenden Kohlepapiere mit einem Halter aus Papier oder ähnlichem Stoff, fest oder
lösbar zu verbinden. Auf diese Weise wird einerseits das zeitraubende Zusammenlegen
der Schreibpapiere wesentlich vereinfacht, andererseits das Kohlepapier in verschiedener
Hinsicht weitgehend geschont, so daß viel mehr Abzüge hergestellt werden können
als mit losem Kohlepapier. Die bekanntgewordenen Ausführungen haben eine Reihe von
Mängeln, die deren Eindringen in die allgemeine Verwendung verhindert haben. Diese
Mängel liegen einerseits darin, daß auf die große Beanspruchung des Kohlepapiers
im Verhältnis - zu seiner geringen mechanischen Festigkeit zu wenig Bedacht genommen
wurde. Alle Ausführungsformen, die eine lösbare Verbindung zwischen Träger und Kohlepapier
vorsehen, sind aus diesem Grunde praktisch unverwendbar. Es wurde nämlich noch keine
Verbindung gefunden, die einerseits so flach ist, daß sie durch die Schreibmaschine
geführt werden kann und andererseits keine schneidende Wirkung auf die Kohleblätter
ausübt. Nun genügen bereits geringfügige Einrisse, um den sicheren Halt zwischen
Halter und Kohlepapier aufzuheben, womit dann die Verwendung des Halters erheblich
umständlicher ist als die des losen Kohlepapiers.
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Die unlösbaren Verbindungen andererseits sind alle so beschaffen,
daß das Einlegen der Schreibblätter nicht einfach genug möglich ist, wenn die für
den praktischen Gebrauch erforderliche Genauigkeit des Übereinanderlegens erreicht
werden soll. Der Grund liegt darin, daß die Aufnahmefähigkeit der Verbindungselemente
für eine große Zahl von Schreibblättern (wodurch die Dicke des ganzen Stapels gegenüber
dem Kohlepapier allein vervielfacht wird) nicht ausreicht. Schließlich ist noch
wesentlich, daß die Herstellungskosten des fest mit dem Kohlepapier verbundenen
Halters äußerst gering sein müssen, weil dieser nach Abnützung des Kohlepapiers
gemeinsam mit diesem weggeworfen wird. Auch diese Bedingungen wurden nicht ausreichend
erfüllt. . Hierbei ist noch zu bedenken, daß ein derartiger Halter nur dann praktisch
brauchbar ist, wenn sich die Ausführung ohne Kostenerhöhung so variieren läßt, daß
sie auch allen bei der Schreibarbeit vorkommenden Sonderfällen angepaßt werden kann..
Außerdem kann eine derartige Neuerung nur dann in die Schreibstuben
Eingang
finden, wenn sie außer den Vorteilen, die sich erst bei längerem Ge= brauche zeigen,
wie Werkstoffersparnis an Karbonpapier und Zeitersparnis bei der Handhabung, augenfällige
Zusatzvorteile aufweist.
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Die Erfindung vermeidet die Mängel der bekannten Halter, die aus einem
Papierstreifen . von wesentlich größerer Länge als das Kohlepapier bestehen und
an ihren beiden Schmalseiten in einem etwas größerem Abstand als die Länge des Kohlepapiers
klappenartig umgefalzt sind.
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Erreicht wird dies nach der Erfindung dadurch, daß unter der einen
vorteilhaft doppelt gefalzten Klappe ein oder mehrere Kohleblätter mittels Verklebung
der Klappe mit dem Rückenteil des Halters durch Löcher in den Kohleblättern hindurch
unlösbar befestigt sind und durchgehende Ausstanzungen an dem Rande einzelner Klebstellen
Anschläge und Schaulöcher für die einzulegenden Schreibblätter bilden.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. i der
Zeichnung in einem Schaubild dargestellt. Man sieht in der Zeichnung den Halter
H, bestehend aus dem Rückenblatt Y und .den beiden Klappen vi und v2. Die Klappe
v1 ist dabei doppelt ausgebildet. Das Papier ist hierbei in der aus der Zeichnung
ersichtlichen Art und Weise so gefalzt, daß der auf der Klappe v1 sowie auf dem
Rückenblatt nötige Aufdruck einseitig hergestellt werden kann. Die beiden Blätter
der Klappe v1 sind ganzflächig miteinander verklebt.
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Unter die Klappe v1 sind die Karbonblätter (hier 2) ki und k2 durch
die HeftungenLi bis L3 befestigt. Diese Heftungen müssen folgende Bedingungen erfüllen
z. Sie müssen vollständig flach sein, um das Einspannen in die Maschine nicht zu
behindern.
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2. Sie müssen für die einzulegenden Schreibblätter einen sicheren
Anschlag bilden, der das genaue Übereinanderliegen gewährleistet.
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3. Sie dürfen die einzulegenden Schreibblätter nicht klemmen, damit
dieselben ohne weiteres bis an den Anschlag geschoben werden können.
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Diese Bedingungen werden durch die in der Zeichnung dargestellte Befestigung
erfüllt. Die Kohlepapiere enthalten an den Stellen L1, L2 und L3 Rundlöcher.' Das
Loch bei L3 liegt in der Mitte zwischen L1 und L2 und näher dem Papierrande als
diese. Durch diese Löcher hindurch werden das Rückenblatt r und die Klappe v1 miteinander
verklebt, wodurch das Kohlepapier festgehalten wird. Am Rande der Löcher L1 und
L2 sind durch Halter und Kohlepapier Langlöcher 01 und 09 gestanzt. Die -verklebten
Ränder dieser Ausstanzungen bilden Anschläge für die Schreibblätter. Dadurch, daß
diese Löcher länger sind als die Klebestellen, kann die Verheftung sich bei Aufnahme
der Schreibblätter elastisch dehnen, so daß diese nicht zu stark geklemmt, aber
doch festgehalten werden. In diesen so beschaffenen Halter «erden die Schreibblätter
vor Beginn der Arbeit eingelegt.
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Die Zahl der in einem Halter befindlichen Kohleblätter kann durch
einen Aufdruck auf der Klappe v1 angegeben werden. Um außerdem aber auch bei gestapelten
Haltern von der Seite die Sorte erkennen zu können, sind die verschiedenen Sorten
noch durch verschiedene Papierfarbe oder Musterung auffallend unterschieden.
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Zwei weitere Vorteile liegen in folgendem: Die Kohleblätter sind von
gleicher Länge wie das Schreibpapier. Dieses wird also am unteren Rande um den Abstand
a. der Heftung von der oberen Falzkante vorstehen, so daß die Schreibblätter bequem
entnommen werden können. Der Halter H ist um ein geringes Stück breiter als die
Kohlepapiere bzw. die Schreibblätter, der hierdurch sichtbare Rand des Halters ist
mit einer Skala versehen, die dem Schreibenden anzeigt, wieviel Platz er noch zur
Verfügung hat. Da der Halter von beiden Seiten eingespannt werden kann, sind zwei
Skalen vorgesehen, welche ungefähr von der Mitte weg beginnen, wobei die eingetragenen
Ziffern in beiden Skalen gegeneinander gestellt sind, so daß die jeweils maßgebliche
aufrecht steht.
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Eine andere Ausbildung dient beispielsweise zu dem Zwecke, die im
Bürobetriebe außerordentlich häufige Arbeit des Adressier rens zu erleichtern.
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Bei. den meisten kaufmännischen Schriftstücken ist es üblich, an den
Anfang derselben vollen Namen und Anschrift des Empfängers zu setzen. Genau der
gleiche Text kommt naturgemäß auch auf den Umschlag, in dem das Schriftstück verschickt
wird. Es ist ein lang empfundener Übelstand, daß genau der gleiche Text bei jedem
Schriftstück zweimal geschrieben werden muß. Wesentlich ist hierbei auch, daß die
beiden Schriftstücke (z. B. Brief und Umschlag) sehr verschiedene Größe haben, also
in der Schreibmashine eine fortwährende Änderung der Anschläge, des Blatthalters
usw. erforderlich ist, da man im allgemeinen zur Vermeidung von Fehlern, Brief und
Umschlag unmittelbar nacheinander schreibt. Zur Vermeidung dieser Übelstände wurden
die sog. Fensterkuverts geschaffen, die jedoch wegen
ihres hohen
Preises und der wesentlich schlechteren Lesbarkeit der Schrift keine allgemeine
Verbreitung erlangen konnten.
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Diese Mängel werden zugleich durch eine weitere Ausführungsform der
Erfindung für Schriftstücke, die als Ganzes mit mehreren Durchschlägen geschrieben
werden, beseitigt, die in Fig.2 der Zeichnung im Schrägriß dargestellt ist. K1 und
K2 sind die für die Durchschrift des Schriftstückes selbst dienenden Kohleblätter,
P ist der Halter. Für das Beschriften des Umschlages ist am Rücken des Halters P
ein kleines Karbonblatt K befestigt. Die Handhabung geschieht in folgender Weise:
Der fertig eingelegte Halter ohne Umschlag wird mit der offenen Seite voraus in
die Maschine eingespannt. Das Ganze wird so weit hochgedreht, daß das kleine Kohleblatt
außer die Klemmwalzen der Maschine kommt (dieses Hochspannen ist an sich nötig,
um die Papierblätter gerade zu ziehen). Der Umschlag wird hinter das Kohleblatt
gesteckt. Das Ganze wird in Schreiblage gedreht und die Anschrift geschrieben. Beim
weiteren Schreiben kann der Umschlag entweder entnommen werden oder darin verbleiben.
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Bei verschiedenen Organisationssystemen kommt es vor, daß Formulare,
die durchgeschrieben werden sollen, zum Erzielen genau passender Durchschriften
an der Oberkante miteinander verklebt werden. Um bei diesen verklebten Garnituren
Kohlepapierhalter anwenden zu können, muß dieser um 9o° gedreht zwischen die Schreibblätter
eingelegt werden. Es ist hierbei möglich, seine Ausbildung etwas zu vereinfachen.
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Eine beispielsweise Ausbildungsform ist in Abb.3 in Frontansicht dargestellt.
Man sieht, daß sie sich von der Ausbildung nach Abb. i dadurch unterscheidet, daß
die Klappe v1, die das Originalblatt festhält, überflüssig ist (da es ja ohnehin
mit der Garnitur verklebt ist), weshalb diese zur Gänze auf das oberste Kohleblatt
geklebt ist. Diese demgemäß auch nur einfach ausgeführte Klappe ist mit v bezeichnet.
Weiter ist zu berücksichtigen, daß an einem Ende miteinander verbundene Blätter
(z. B. Bogen) beim Durchdrehen durch die Schreibmaschinenwalzen Faltungen erleiden.
Um dies beim Halter zu vermeiden, sind die Kohleblätter nur über ein kurzes Stück
x mit demselben verheftet. Der weitere Falz des Halters ist z. B. durch den schrägen
Schnitts geöffnet, so daß sich die einzelnen Blätter frei bewegen können.