DE1297C

DE1297C - Sicherheitsbriefumschläge nebst Sicherheitsstempeln

Info

Publication number: DE1297C
Application number: DE1297DA
Authority: DE
Original assignee: N Jacobsohn Rentier
Current assignee: N Jacobsohn Rentier
Priority date: 1877-07-14
Filing date: 1877-07-14
Anticipated expiration: 1897-07-15

Description

Patent-Anspruch: Briefumschläge mit den oben beschriebenen und zum Theil auf der beiliegenden Zeichnung dargestellten Neuerungen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Claims

1877.

NOAH JACOBSOHN in BERLIN. Sicherheits-Briefumschläge nebsi Sicherheits-Stempeln.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Juli 1877 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Anzahl von Neuerungen an Briefumschlägen, welche die Sicherheit derselben gegen jedwede Indiscretion insoweit erhöhen, als ein Eröffnen derselben sich in jedem Falle verrathen wurde. Dieser Zweck soll auf folgende Weise erreicht \verden:

ι. Durch Anwendung des auf beiliegender Zeichnung dargestellten Sicherheits - Umschlages, dessen Eigentümlichkeit in der besonderen Form der Patten ABC besteht. Die Verschlufslappen abc dieser drei Patten, welche mit denselben nur durch einen schmalen Papierstreifen verbunden sind, klappen an der Verschlufsstelle alle aufeinander und decken sich.

2. Durch Durchbrechung der Schlufspatte C bei gewöhnlicher Fagon oder bei dem neuen unter 1 erwähnten Schnitt.

3. Durch Anwendung einer gegen Feuchtigkeit äufserst empfindlichen Farbe, bestehend aus irgend einem mit Gummi, Dextrin oder anderem in Wasser leicht löslichen Bindemittel gemischten Farbstoff, unter Zusatz von Glycerin; und zwar sowohl an der Stelle, auf welche der durchbrochene Schlufslappen c kommt, als auch an den übrigen Klebestellen bezw. Papierkanten.

4. Durch Anwendung eines möglichst scharfen feinen Trocken-Stempels auf die Schlufspatte oder einer auf ähnliche Weise hergestellten trockenen Pressung des Papiers, welche dasselbe an einigen Stellen schwächt bezw. mürbe macht. Das auf diese Weise dünn und mürbe gewordene Papier der Schlufspatte wird an der Stempelstelle bei dem geringsten Oeffnungsversuche leicht reifsen. Selbstverständlich kann dieser Trockenstempel, bezw, diese Pressung, gleichzeitig zur Verzierung des Couverts und Bezeichnung mit der Firma dienen.

5. Durch Anwendung eines Farbenstempels mit der oben erwähnten, gegen jedwede Feuchtigkeit empfindlichen Farbe, an einer oder mehreren Nahtstellen des Couverts oder der Schlufspatte C. Dieser Farbenstempel mit der gegen Feuchtigkeit empfindlichen Farbe ist auch aiii Papieroblaten (gummirte Papierstücke oder Streifen) zur Versicherung jedweden Verschlusses zu benutzen.

6. Durch Anwendung besonders festhaftenden Klebematerials, bestehend aus einer Gummilösung, der etwas Leim und Salpetersäure zugesetzt wird.

Aufser diesen zur Sicherung des Verschlusses gegen unbefugtes Oeffnen dienenden Anordnungen hat der Erfinder noch folgende Neuerung angewendet: In das Couvert wird an die Stelle, wo der Poststempel auf die Marke aufgedrückt zu werden pflegt, ein Stück abfärbendes Papier angeklebt, wie es zum Uebertragen von Zeichnungen benutzt wird und dadurch der Poststempel auf den Brief übertragen, was für die Correspondenz sehr angenehm sein kann.

Endlich wird noch bemerkt, dafs man die unter 2 angeführte Durchbrechung auf Patte C an einer etwas höheren Stelle anbringen kann, wo sich die drei anderen Patten kreuzen und auf diese Stelle das Siegel setzen; es bildet dann das Couvert ein vollkommen sicheres- mit einem Siegel zu schliefsendes Geldcouvert.