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Archivmappe für die Altablage von Schriftgut Die Erfindung bezieht
sich auf eine Archivmappe zur Aufnahme von Schriftgut für die Altablage, bestehend
aus einem mit hochgestellten Seitenwänden versehenen Grundblatt und einem zum Abdecken
der Oberseite dienenden Deckblatt.
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Bei einer derartigen schachtel- bzw. kastenförmigen Archivmappe z.B.
nach der deutschen Auslegeschrift 1 813 315 ist die zum Einordnen des Schriftgutes
dienende Öffnung an einer in Längsrichtung verlaufenden Schmalseite vorgesehen.
Das Deckblatt und Grundblatt haben gleiche Größe; beide sind miteinander durch zwei
zueinander parallele Seitenwände und eine der Einstecköffnung gegenüberliegende
Rückwand verbunden:
An den der Einstecköffnung zugekehrten Stirnenden
der beiden Seitenwände ist je eine Staubklappe angelenkt. Die Einstecköffnung wird
durch eine mitteln Gelenknuten in drei Längsstreifen unterteilte Umlegklappe verschlossen,
von denen ein Längsstreigen um Grundblatt angeklebt ist. Der benachbarte Längsstreifen
dient zum Verschließen der Einstecköffnung, wogegen der dritte @@ngsstreifen über
des Deckblatt greift und mittels einer Verschlußlasche in einem Schlitz des Deckblattes
gehaltert wird. Hierbei weist die Verschlußlasche einen U-förmigen, das freie Ende
der Versuchlu@lasche umfassen den Falzstreifen auf, dessen freie Enden Zungen bilden
und zur Einstecköffnung gerichtet sind. Mittels dieser als Widerhaken dienenden
Zungen greift die Umlegklappe in den Schlitz des Deckblattes ein, um einen festen
und zuverlässigen Verschluß der Archivmappe zu gewährleisten. Zur Erzeugung einer
ausreichenden Festigkeit sind weiterhin die Seitenwände der Archivmappe und der
die Einstecköffnung verschließende Längsstreifen der Umlegklappe durch Papier- oder
Pappstreifen verst-rkt.
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Eine solche Archivmappe kann zwar durch Falten der Seitenwände ziehharmoniakaartig
zusammengelegt werden. Dieses erfordert jedoch entsprechend vorbereitete Faltkanten
und ein sorgfältiges
Zusammenlegen. Außerdem wird durch die Verstärkungen
der Seitenwände und der Umlegklappe die Herstellung nicht unerheblich verteuert,
wozu auch noch der besondere Zungenverschluß und die besondere Anordnung der Umlegklappe
am Grundblatt erheblich beiträgt. Abgesehen davon, erschwert die an einer Schmalseite
angeordnete Einste cköffnung das Einbringen des Schriftgutes, das beispielsweise
für die Altablage als geschlossener Schriftgutstapel aus einem Briefordner entnommen
und durch die verhältnismäßig schmale Einstecköffnung in die Archivmappe eingebracht
werden muß. Dabei können bei starkem Schriftgutstapel ohne weiteres die oberen Schriftstücke
abgestreift werden und durcheinander geraten.
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Allerdings sind auch Archivmappen bekannt geworden, die aus einem
einzigen Zuschnitt zusammengefaltet und durch angeschnittene Steckzungen zusammengehalten
werden. Hierbei kann das Deckblatt und die eine Längsseite der Archivmappe vollständig
geöffnet werden. im Deckblatt ist ein Längsschlitz vorgesehen, der zur Aufnahme
eines sich mit ihrer Wurzel üoer die Mappenlänge erstreckenden Zungenendes dient,
cas dementsprechend weit unter das Deckblatt ragt. Außerdem ist an jeder Seitenwand
eine breite Einschlagklsppe angelenkt, die sich weit über das Grundblatt erstreckt,
so daß auch nach dem Öffnen des
Deckblpttes die Oberseite der Archivmappe
nur teilweise freiliegt und das abzulegende Schriftgut hauptsächlich durch die gleichzeitig
freigelegte Langseite eingebraucht werden muß.
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Derartige, auf diese Weise ausgebildete Archivmappen erfordern jedoch
einen entsprechend großen Zuschnitt und sind nicht zuverlässig verschließbar, weil
beim Heraussuchen der gewünschten Archivmappe aus eine Mappenstapel die lose eingesteckte
Zunge ohne weiteres aus dem Schlitz im Deckblatt herausgezogen und gegebenenfalls
beschädigt werden kann. Diese bekannte Archivmappe ist daher noch zu unwirtschaftlich.
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Es besteht daher die Aufgabe der Erfindung darin, die bekannte eingangs
im ersten Absatz erläuterte Archivmappe aus einem mit hochgestellten Seitenwänden
versehenen Grundblatt und mit einem zum Abdecken der Oberseite dienenden Deckblatt
so weiterzubilden, daß sie nicht nur ohne zusatzliche Verbindungsmittel aus eine
einzigen flachen Zuschnitt hersiellbar ist sondern zugleich auch mittels einfach
durchführbarer Maßnahmen bei leichtem Einbringen des abzulegenden Schriftgutes einen
zuverlässigen, jedoch bequem wieder lösbaren Verschluß ermöglicht.
Die
grundsätzliche Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß das an einer die Vorderwand
bildenden Seitenwand angelenkte Deckblatt der durch Zusammenfalten eines einstückigen
Zuschnittes hergestellten Archivmappe mit einem an der gegenüberliegenden anderen,
die Rückwand bildenden Seitenwand angelenkten Abdeckstreifen überlappbar ist und
an der freien, gegeniiber der entsprechenden des Grundblattes zurückgesetzten Längskante
eine angeformte, sich in deren Längsrichtung teilweise iiber ihre Wurzel hinaus
erstreckende sowie in diesem, verlängerten Teil hinterschnittene Einsteckzunge aufweist,
welcher im Abdeckstreifen ein Schlitz zugeordnet ist, dessen Länge der Wurzellange
der Einsteckzunge entspricht und dessen eines Ende durch den verlängerten sowie
hinterschnittenen Teil der Einsteckzunge hintergriffen ist.
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Im einzelnen kann hierbei die Ausbildung so durchgeführt werden, daß
das Deckblatt und der Abdeckstreifen jeweils an einer längslaufenden Seitenwand
angelenkt sind. Dabei weist jede an das Grundblatt angelenkte, eine Stirnwand bildende
Seitenwand der Archivmappe an der freien Längsseite eine Einschlagklappe auf, aus
welcher je eine nach außen b.w. gegen die benachbarte Stirnwand gerichtete Haltezunge
an drei Seiten
herausgestanzt ist, welcher im Abdeckstreifen ein
Querschlitz zum Einstecken der betreffenden Ilaltezunge zugeordnet wird.
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Des weiteren ist vorgesehen, daß an jedem Stirnende einer nur mit
einer Längsseite am Grundblatt angelenkten, eine Stirnwand bildenden Seitenwand
eine etwa parallel zu den Langsseiten der Archivmappe verlaufende Staubklappe angelenkt
ist.
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Durch diese Maßnahmen wird mit kleinem Werkstoffaufwand eine Archivmappe
geschaffen, die trotzdem einen ausreichenden staubsicheren Schutz für das eingeordnete
Schriftgut ermöglicht, da die zum Verschließen dienende Einsteckzunge das eine Schlitzende
des im Abdeckstreifen vorgesehenen Längsschlitzes widerhakenartig hintergreitt und
dadurch die z.B. nur aus dünnem Karton bestehende und demgemäß auch billige Archivmappe
im Zusammenwirken mit den verhältnismäßig kurzen Haltezungen wirksam zusåmmenhält
und zuveflässig verschlie3t.
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Dabei ist insbesondere die Archivmappe auch leicht und bequem zu bedienen.
Die mit dem Deckblatt gelenkig verbundene Seitenwand wird mit dem Öffnen des Beckblattes
ebenfalls aufgeklappt, so daß das abzulegende Schriftgut bequem von seitlich oben
in die Archivmappe eingebracht werden kann. Vorwiegend wird die aufzuklappende Seitenwand
von einer Längsrand der l,rchivmappe
gebildet, die leicht um die
mit dem Grundblatt gemeinsame Faltlinie schwenkbar ist. Infolge der Verwendung von
verhältnismäßig dünnem Karton kann daher das Deckblatt leicht windschief zum Grundblatt
verschoben werden. Das bedingt zugleich ein leichtes Öffnen und Schließen des Deckblattes.
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Zum Öffnen der geschlossenen Archivmappe ist lediglich auf die dem
hinterschnittenen eil der Einsteckzunge zuliegende freie Ecke des Deckblattes in
etwa diagonaler Richtung ein geringer Druck, z.B. mit dem Daumen der rechten Hand,
auszuüben, wodurch sich ohne weiteres die Einsteckzunge aus dem Schlitz des Abdeckstreifens
herausschiebt. Das Schließen erfolgt in umgekehrter Weise, so daß die gemaß der
Erfindung ausgebildete Archivmappe nicht nur in der Herstellung sondern auch in
der Bedienung bzw. Hantierung außerordentlich wirtschaftlich ist.
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Nachstehend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden. In der dazugehörigen Zeichnung zeigen fig. 1 die Draufsicht
auf eine geschlossene Archivmappe, Fig. 2 die der Fig.1 entsprechende Draufsicht
auf die nur teilweise geschlossene Archivmappe nach Fig.1, Fig. 3 eine perspektivische
Draufsicht auf die geöffnete Archivmappe nach den Fig.1 und 2.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Archivmappe 1 wird aus einem
der Abwicklung der Archivmappe entsprechenden einteiligen Zuschnitt vorzugsweise
aus dünnem Karton, Pappe, starkem Papier od.dgl. hergestellt. In dem Zuschnitt werden
die Faltlinien als Gelenknuten 2 eingeprägt. Jeder Zuschnitt erstreckt sich flach
auf seiner Unterlage und kann zum Versand ohne weiteres gestapelt und erst vom Benutzer
zu der dargestellten Archivmappe 1 zusammengefaltet werden.
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Jede Archivmappe 1 wird von einem Grundbiatt 3 gebildet, das beispielsweise
das Format einer üblichen Sammelmappe für DIN A4-formatiges Schriftgut aufweist.
An der einen Längsseite ist ein Deckblatt 4 huber eine zugleich die Vorderwand bildende
Seitenwand 5 angelenkt, deren Breite verschieden, beispielsweise der Rückenbreite
eines Briefordners entsprechen kann. An der gegenüberliegenden Längsseite des Grundblattes
3 ist ein Abdeckstreifen 6 über eine die Rückwand der Archivmappe bildende Seitenwand
7 angelenkt. Des weiteren ist mit jeder Querseite des Grundblsttes eine Einschlagklappe
8 über eine eine Stirnwand bildende Seitenwand 9 gelenkig verbunden. Sämtliche Seitenwände
5,7 und 9 haben die gleiche Breite. Schließlich ist noch an jedem Stirnende einer
eine Stirnwand bildenden
Seitenwand 9 eine Staubklappe 10 angelenkt.
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Um die die Stirnwände bildenden Seitenwände mit der die Rückwand bildende
Seitenwand 7 zu verbinden und in einer zum Grundblatt 3 aufrechten bzw. senkrechten
Lage zu halten, werden die zum Grundblatt 3 in die parallele Lage unigefalteten
Einschlagklappen 8 mit dem die letzteren iibergreifenden Abdeckstreifen 6 lösbar
verbunden. lIierzu wird im Bereich des Abdeckstreifens 6 aus jeder Sinschlagklappe
8 eine in Längsrichtung des Abdeckstreifens verlaufende und nach außen bzw.
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zur benachbarten Stirnwand gerichtete Haltezunge 11 an drei Seiten
herausgestanzt. Jeder Haltezunge 11 ist im darüber, angeordneten Abdeckstreifen
6 ein Querschlitz 12 zugeordnet, in welchen die Halte zunge 11 eingesteckt und dadurch
jeweils die betreffende Einschlagklappe 8 mit dem Abdeckstreifen 6 verbunden wird,
vgl. Fig.4.
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Damit eine derartige Archivmappe zuverlässig verschlossen werden kann,
ist die Breite des Deckblattes so gewählt, daß dieses bei geschlossener Archivmappe
den Abdeckstreifen so weit überlappt, bis der Rücken einer an der freien Längskante
13 des Deckblattes 4 angeformten bzw. angeschnittenen Einsteckzunge 14 von der Innenseite,
der die Rückwand bildenden
Seitenwand 7 nur noch einen ganz geringen
Abstand hat, wenn die Einsteckzunge 14 durch einen entsprechend Pngeordneten Längsschlitz
15 im Abdeckstreifen 6 hindurchgesteckt worden ist. Die Wurzell-inge der Einsteckzunge
14 entspricht etwa der Länge des Schlitzes 15 im Abdeckstreifen 6. Die Einsteckzunge
14 ist jedoch in der einen Längsrichtung über das eine Wurzelende hinaus verlängert,
so daß die Verlängerung einen hinterschnittenen T-eil 16bildet, der das eine bzw.
benachbarte Schlitzende 17 hintergreift und dadurch einen zuverlässigen, zugleich
die Archivmappe fest zusammenhaltenden Verschluß bildet. Durch die beiden Gelenknuten
2 der die Vorderwand bildenden Seitenwand 5 ist das Deckblatt 4 mit Rücksicht auf
den verhältnismäßig dünnen Werkstoff so leicht allseitig beweglich, daß die Einsteckzunge
4 ohne weiteres mit dem hinterschnittenen Teil 16 voran in den Längsschlitz 15 des
Abdeckstreifens C eingesteckt und hierauf leicht iind beouem vollständig eingeschoben
erden kann. Das Öffnen der Archivmappe 1 ist ebenso leicht durchführbar, da hierzu
lediglich auf die dem verlängerten Teil 16 der Einsteckzunge 14 benachbarte freie
Ecke 18 in diagonaler Richtung ein leichter Druck ausgeübt werden muß, um die Einsteckzunge
14 aus dem Längsschlitz 15 herauszuschieben.
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Eine auf diese Weise ausgebildete Archivmsppe 1 aus einem einfachen
und einstückigen Zuschnitt ist billig in der Her-' stellung und daher insbesondere
zur Aufnahme von Sehriftgut geeignet, das fiir die Altablage bestimmt. ist. Zur
Kennzeichnung ihres Inhaltes kann auf der Außenseite wenigstens einer z.B. eine
Stirnwand bildenden Seitenwand 9 ein Beschriftungsschild 19 vorgesehen werden, zumal
wenn die hrchivmappen flach übereinander liegend gestapelt werden.