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Schaltungsanordnung für aus Relais bestehende Anrufsucher Die Erfindung
betrifft Anrufsucher oder andere in der Fernmeldetechnik, insbesondere Fernsprechtechnik,
für verschiedene Zwecke bekannte Suchwähler, die an Stelle von Wählern ausschließlich
aus Relais bestehen. Die Vorteile derartiger Anrufsucher gegenüber mechanischen
Wählern liegen darin, daß keine mechanischen Störungen auftreten können, bei der
Einstellung keine Erschütterungen entstehen und bei Verwendung von Edelkontakten
Frittgeräusche vermieden werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen solchen Anrufsucher
schaltungstechnisch so auszubilden, daß er nicht nur die Schaltbedingungen erfüllt,
die von Anrufsucherschaltungen für mechanische Wähler her allgemein bekannt sind,
sondern daß auch der wirtschaftliche Aufwand vertretbar ist, damit nicht die Vorteile
durch zu hohe Kosten erkauft werden.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwei Relaisgruppen,
von denen die eine Gruppe aus. Vielkontaktrelais besteht, für jede an den Anrufsucher
angeschlossene Leitung eine bestimmte, aus einem Vielkontaktrelais und einem Relais
der anderen Gruppe bestehende Relaiskombination durch ein Vorprüfrelais herstellen,
das bei einem Anrufanreiz irgendeiner der Leitungen wirksam wird und nacheinander
die Einschaltung der Relais der in Betracht kommenden Relaiskombination veranlaßt.
Neben den obenerwähnten Vorzügen eines solchen Anrufsuchers besteht der wesentliche
Vorteil darin, daß die Durchschaltezeit für einen Anruf in der kurzen Zeit von etwa
5o ms erfolgt. Auch bei
gleichzeitigem Abheben mehrerer Teilnehmer
derselben Gruppe oder verschiedener Gruppen führen die Anrufanreize nacheinander,
aber in kürzester Zeit zur Durchschaltung der anrufenden Leitungen zu den nachgeordneten
Verbindungseinrichtungen.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Die Schaltungsanordnung zeigt links von der gestrichelten Linie eine
Teilnehmeranschlußleitung, rechts einen Anrufsucher, der eine Vielkontaktrelaisgruppe
Z i bis Z io, eine zweite Relaisgruppe E i bis E io, deren Relais nur wenige Kontakte,
im vorliegenden Fall fünf Kontakte, benötigen, ein Vorprüfrelais VP und ein
Belegungsrelais B aufweist. Die Schaltungsanordnung ist nur so weit dargestellt,
wie es zum Verständnis der Erfindung erforderlich ist. So ist beispielsweise auf
die Darstellung der Verwendung der vierten Ader zum Zwecke der Zählung, der Kennzeichnung
in der Nebenstellentechnik oder anderer Signalisationen verzichtet, wofür je ein
weiterer Kontakt auf den Vielkontaktrelais Z i bis Z io und den Relais E i bis E
io, die im folgenden kurz mit Einerrelais bezeichnet werden, vorzusehen wäre. Die
Wirkungsweise ist folgende: Veranlaßt der Teilnehmer Tbn durch Abheben eines Hörers
am Fernsprechapparat einen Anruf, so spricht das Anrufrelais R über Schleife an.
Es sei angenommen, daß es sich um den Teilnehmer ii der Teilnehmergruppe ii-io handelt.
Durch Schließen des Kontaktes r III (ii), der mit den entsprechenden Kontakten aller
an den bzw. die Anrufsucher angeschlossenen Teilnehmerleitungen parallel geschaltet
ist, wird das Vorprüfrelais VP des Anrufsuchers eingeschaltet, das mit zehn Kontakten,
von denen nur drei (vp II, vp III, vp IV) dargestellt sind, alle zehn Vielkontaktrelais
Z i bis Z io, von denen ebenfalls nur drei dargestellt sind, vorbereitend an die
in zehn Gruppen eingeteilten y II Kontakte anschaltet. Da im angenommenen Fall nur
Kontakt r 1I (1i) geschlossen ist, wird nach Schließen des Kontaktes b II, dessen
Relais B durch Kontakt vp V über Kontakt r III (ii) eingeschaltet
wird, über Kontakt vp IV das Vielkontaktrelais Z i erregt, das sich über seinen
Kontakt z i IV und Widerstand W 5 unabhängig vom Vorprüfrelais VP hält und mit seinem
Kontakt z i V die nachfolgenden höher bezifferten Vielkontaktrelais Z 2 bis Z io
von Kontakt b II abtrennt. Das Vielkontaktrelais Z. i schließt je zehn in den Sprechadern
a, b und der Prüfader c sowie die für besondere Zwecke vorgesehene d-Ader angeordnete
Arbeitskontakte, die einerseits zu den zehn Anschlußleitungen der Teilnehmergruppe
ii-io und andererseits zu Arbeitskontakten der Einerrelais E i bis E io Zugang haben.
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Durch weitere zehn Kontakte des Vorprüfrelais VP, von denen nur zwei
Kontakte (vp I und vp VI) dargestellt sind, werden sämtliche Einerrelais
E i bis E io, von denen nur die Relais E i, E 2, E io dargestellt sind, über Kontakt
b IV mit den in den Prüfadern liegenden Kontakten der Vielkontaktrelais Z i bis
Z io in der Weise verbunden, daß jedes Einerrelais an einen der zehn Vielfachpunkte,
die für die zehn Vielkontaktrelais Z i bis Z io.vorgesehen sind, angeschaltet wird.
Im Beispiel wird das Einerrelais E i mit dem Vielfachpunkt verbunden, der durch
die zehn parallel geschalteten Kontakte z i III gebildet wird, und das Einerrelais
F_ io mit dem Vielfachpunkt, der durch die nicht dargestellten Kontakte z io III
gebildet wird.
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Im angenommenen Fall kommt nach der Anschaltung der Einerrelais folgender
Prüfstromkreis zustande +, b IV, E i, W 2, vp I, z i III,
r I,
W i, -.
In diesem Stromkreis sprechen die Relais E i und T an.
Relais E i hält sich über Kontakt e i III unabhängig vom Vorprüfrelais VP im Prüfstromkreis
weiter, schaltet mit den Kontakten e i I und e i II die Sprechadern durch und trennt
mit Kontakt e 2 IV die in der Reihe nachgeordneten, höher bezifferten Einerrelais
ab. Das im Prüfstromkreis ebenfalls ansprechende Relais T trennt das Anrufrelais
R ab und hält die Durchschaltung des Prüfstromkreises mit Kontakt t III aufrecht.
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Um während der Vorprüfzeit Kopplungen von Sperrpotentialen aus Teilnehmerschaltungen
belegter Teilnehmer der gleichen Teilnehmergruppe, deren zugehörige Einerrelais
durch Aufprüfen eines in der Kette vorhergehenden Einerrelais (im Beispiel E i)
bereits abgetrennt wurden (im Beispiel eines oder mehrerer Relais der Gruppe E 2
bis E io), mit einem etwa gleichzeitig stehenden Anreiz auf einem Einerrelais des
gleichen bereits abgetrennten Teiles dieser Gruppe (zum Beispiel E io) zu vermeiden,
sind die Relais E 2 bis E io untereinander durch in Reihe mit den vp-Kontakten liegende
Gleichrichter entkoppelt.
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Diese vom Zeitpunkt der Abgabe des Anrufanreizes bis zur Prüfung und
Durchschaltung der anrufenden Leitung sich abspielenden Vorgänge erfolgen in kürzester
Zeit, etwa in 5o ms, und sind bereits mit Sicherheit beendet, bevor das Vorprüfrelais
VP, dessen Einschaltstromkreis durch Kontakt b I des danach ansprechenden Belegungsrelais
B unterbrochen wird, wieder zum Abfall kommt. Das Belegungsrelais B hält sich über
eine zweite Wicklung (B I) und Kontakt b III in der abgehenden c-Ader.
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Nach Abfall des Vorprüfrelais VP gelangt ein weiterer Anrufanreiz
über Kontakt vp V zu dem nächsten nicht dargestellten Anrufsucher.
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Liegen gleichzeitig mehrere Anrufanreize aus der gleichen Teilnehmergruppe
oder aus verschiedenen Teilnehmergruppen vor, so bleibt, falls mehrere Vielkontaktrelais
gleichzeitig erregt wurden, das Vielkontaktrelais erregt, welches in der Reihe das
vorderste ist. Die dahinterliegenden Relais werden von dem vordersten erregtgehaltenen
Relais abgetrennt. Irgendwelche Störungen oder Fehlverbindungen können nicht entstehen.
Die Anrufe führen in kürzester Zeit nacheinander zum Ziel, solange natürlich noch
Anrufsucher zur Verfügung stehen.