-
Schaltungsanordnung für Zweieranschlüsse in Fernsprechanlagen mit
Wählerbetrieb Zur besseren Ausnutzung der Teilnehmeranschlußleitungen wenigsprechender
Teilnehmer werden sogenannte Zweieranschlüsse vorgesehen, deren beideTeilnehmer
getrennte Rufnummern aufweisen.
-
Bei bekannten Zweieranschlüssen sind in den norinalen Leitungswählern
zwei Ausgänge erforderlich, die in einem besonderen ersten Vorwähler enden. Bei
einer solchen Anschaltung von Zweieranschlüssen sind zwei Leitungswählergruppen
erforderlich, um ein Vorwählergestell mit iqo ersten Vorwählern für Zweieran,schlüsse
voll belegen zu können.
-
Um diesen Nachteil zu beseitigen, ist es schon bekannt, Leitungswähler
mit Nachwahl zu verwenden. Durch die Nachwahl können über einen Ausgang des Leitungswählers
zwei Teilnehmer erreicht werden, wobei der eine Teilnehmer über die a-Ader, der
andere Teilnehmer über die b-Ader angerufen wird. Der wesentliche Vorteileiner solchen
Anordnung besteht darin, daß über ioo Vorwähler 2oo Teilnehmer erreicht werden können.
Bei einer bekannten Anordnung dieser Art sind die Unterseheidungsmittel für die
beiden Teilnehmer in den Leitungswählem selbst angeordnet, was jedoch den Nachteil
hat, daß die Leitungswähler von ihrer normalen Schaltung wesentlich abweichen müssen,
so deß es erhebliche Schwierigkeiten macht, solche Leitungswähler für den Anschluß
von Zweieranschlüssen einzurichten, wenn diese nicht von vornherein für diesen Zweck
ausgebildet sind. Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, die Schaltmittel, die
die zur Bestimmung der gewünschten Teilnehmerstelle ausgesandten Nachwahlstromstöße
auswerten und den Anruf dies-er Teilnehmerstelle herbeiführen, der vom Leitungswähler
belegten Anschlußleitung des Zweieranschlusses zuzuordnen. In
der
bereits vorgeschlagenen Anordnung sind für diesen Zweck eine größere Anzahl von
Relais erfor-derlich.
-
Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine Schaltungsanordnung
für Zweieranschlüsse, bei der für beide Teilnehmerstellen eines Zweieranschltisses
nur ein Ausgang im Kontaktfeld des Leitungswählers vorgesehen ist und die Auswahl
der einen oder anderen Teilnehmerstelle durch Naclhwahl erfolgt. Der Zweck der Erfindung
besteht darin, den Aufwand an Schaltmitteln für die zwischen Leitungswähler und
Teilnehmerstellen angeordnete übertra#gung möglichst klein zu machen und damit den
zusätzlichen Aufwand für die Zweitraiischlüs,se wirtschaftlicher zu gestalten.
-
Erfindungsgemäß wird ffies dadurch erreicht, daß ein Differenzrelais,
welches in an sich bekannter Weise bei abgehenden Verbindungen durch unterschiedliche
Schaltzustände die Unterscheidung beider Teilnehmerstellen bewirkt, in Abhängigkeit
von der Nachwahl diese Unterscheidung auch bei ankommenden Verbindungen vornimmt.
-
Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt. Abb. i zeigt
die beiden 'I'elliielim#erst#t,11,eii
7' 1,
T 2 eilIC#, anschlusses mit den in üblicher Weise ineinem Beikasten
ziii"eordiieteii Relais
1 und
11. 2 Z-,Illlt die der Anschlußleitung
eines Zweieranschlusses zugeordnete Übertragung und deren Anschluß an Vorwähler
und Leitungswähler. Abb.
3 zeigt einen Ausschnitt der Übertragung mit Anschluß
der Leitung an einen Anrufsucher. Die nicht dargestellten Teile der Übertragung
stimmen mit denen von Abb. 2 überein. Die Wirkungsweise ist folgende: a) abgehende
Verbindung von der Teilnehmerstelle T i
: Beim Abheben des Hörers an der
Teilnehmerstelle T i wird folgender Stromkreis geschlossen:
+ 1. 7' 1, 2 1, 1, a - - #
de r, s 1, X (6, X ( 2, 1 |
s III, W I' -. |
In diesem Stromkreis spricht Relais X an, das mit seinem KontaktxIV über Kontakty1I1
das Relais
S einschaltet. Relais
S unterbricht den Ansl)r,cclistrot-nl,r,c,is
\-on RclaisX und polt
dieses im Stromkreis
+, S III,
X (1, 2),
h I, x III,
W i,
um, so daß Relais X abgeworfen wird
und nicht erneut wieder erregt werden kann. Durch Kontakt x V wurde über
3, Y x V, 111
V, 1-, t 11 i 111
1 * 1 l', R,
der Vorwähler bereits angelassen, bevor Relais
S
zumAnsprechen
kommt und die Sprechadern durchschaltet. Wenn Relais
S erregt wird, hat demnach
der Vorwähler bereits seine Nullstellung verlassen, so daß sich Relais
S im Stromkreis
-, S (6, 5), s VI,
W 4,
trotz des hohen Widerstandes von W4 halten kann, wenn nach der Aberregung
von Relais X der Einschaltestromkreis von Relais
S wieder aufgetrennt ist.
Mit Kontakt sIV wird im übrigen Relais
1,
eingeschaltet, was jedoch in diesem
Zusammenhang ohne Bedeutung ist.
-
Nach der Erregung von Relais S und der damit verbundenen Durchschaltun#g1
derSprechadern wurde Relais I der Teilnehnierstelle T i über die a-Arler erregt,
so daß auch die 1)-Ader zur Teilnehmerstelle durchgeschaltet ist. Relais I hält
sich über die Teilnehmerschleife über die an den Sprechadern liegenden Potentiale
des Vorwählers bzw. des vom Vorwähler belegten Gruppenwählers. Die nun folgende
Herstellung der gewünschten Verbindung geschieht in normaler Weise und übt auf die
Schaltmittel der Übertragung keinen Einfluß aus.
-
Wenn nach Gesprächsschluß über die c-Ader in Üblicht'i- Wülse 11 1,
spricht in diesem Fall der Zähler Z i, der der Teiliieliinerstellc 7' 1 zti"u(#r(IiiL,t
1,#t, aii, (la Zähler durch den in Ruhe befindlichcn Kontakt x VII vorbereitet
ist. Wenn der Vorwähler wieder in die Ruhestellung gelangt, fällt Relais
S ab, da dieses sich illiol"," (k- T (Iaim nicht mehr
weiterhalten kann. Mit Abfall von Relais S kommen auch die Relais
Y und 1 zum Ab-
fall, so daß sämtliche Schaltmittel des Zweieranschlusses
sich wieder in ihrer kuhelage befinde#n.
-
b) Abgehende Verbindung von der TeilnehmerstelleT2: Wird an
der TeilliehnierstelleT2 der kreis zustande: 211, T2, 111, 11, b-Ader,
sll, X (3,4), SIII, 971, -.
-
Relais X spricht an und bringt wie vorher Relais S
zum Ansprechen.
Bevor Relais S anspricht, wird wiederum der Vorwähler angelassen. Nach der
Durchschaltung der Sprechadern durch die Kontakte s I und s II hält
sich in diesem Fall Relais X in folgendem Stromkreis weiter +, S III,
X (1, 2), it I, X 111, ff" 1,
da in diesem Fall
keine Gegenmagnetisierung eintritt. Die weiteren Vorgänge spielen sich in der gleichen
Weise wie unter a beschrieben ab, mit dem Unterschied, daß infolge der Kreuzung
der Sprech-. ad,ern durch die KontaktexI, x11 die am Wäh-ler VW bzw. GW an
der a-Ader liegende Spannung über die b-Ader zum Relais II der Teilnehmerstelle
T:2 geleitet wird. Relais II kann daher ansprechen und die Durchschaltung der Sprechadern
vornehmen. Da in diesem Fall Relais X erregt bleibt, ist über den KontaktxVII der
ZählerZ2 So (1,1f,) l,'illtl-CliV11 (1,L# stoßes dieser Zähler fortgeschaltet
wird. r# c) Ankommende Verbindung zur Teilnehmerstelle T i: Bei Einstellung
des Leitungswählers auf den Zweieranschluß wird über die c-Ader folgender Stromkreis
geschlossen:
In diesem Stromkreis sprechen die Relais H und T an. über Kontakt
h III wird Relais S eingeschaltet, das die Sprechadern durchschaltet und
mit Kontakt s 111 über h IV die Wicklung 1, 2 von Relais X mit Erde
an die b-Ader zum Leitungswähler anschaltet. Wird vom anrufenden Teilnehmer die
Ziffer 2 nachgewählt, so werden vorn Leitungswähler zwei Minusimpulse über die b-Ader
gegeben. Durch den ersten Impuls spricht das vorbereitete Relais X auf folgendem
Wege an: - im Wähler LW. . ., hIV, yl, X (1, 2), sIII,
Relais X hält sich über Kontakt x III im Stromkreis +, S III,
X (1, 2), Y (1, 2), X III, W 1, -.
-
Nach Beendigung des ersten Impulses spricht Relais Y, das während
des Impulses über die im Leitungswähler angelegte Spannung kurzgeschlossen war,
an und hält sich üb-er seine zweite W#icklung (3, 4) bis zur Auslösung der
Verbindung. Durch Ansprechen von Relais Y wird mittels Kontakt yll das Relais 11
kurzgeschlossün, (las \,erzögert abfällt. Während der Abfallzeit von Relais H trifft
der zweite Wahlimpuls ein und w#ird über den umgelegten Kontaktyl auf die Wicklung3,,4
des Relais X geleitet, wodurch Relais X entgegengesetzt magnetisiert wird und zum
Abfall kommt. Etwaige weitere Impulse bleiben wirkungslos, da der Impulsstromkreis
durch Kontakt h IV geöffnet wird.
-
Wenn nach Beendigung der Nachwa#hl der Leitungswähler den Rufstrom
anlegt, verläuft dieser über die a-Ader zur Teilnehmerstelle T i, da in diesem Falle
Relais X aberregt ist. Beim Melden des Teilnehmers spricht Relais I im Beikasten
an und schaltet die Sprechadern durch.
-
d) Ankommende Verbindung zur TeilnehmerstelleT2: Beim Anruf
der Teilnehmerst#elleT2 wird die Ziffer i nacbgewählt. Das durch den einzigen Impuls
erregte Relais X bleibt daher angezogen, so daß die Sprechadern gekreuzt sind, wenn
vornLeitungswähler derRufstrom ausgesendet wird. Der Rufstrom gelangt daher über
die b-Ader der Anschlußteitung zur Teilnehmerstelle T 2. Alle übrigen Schaltvorgänge
entsprechen den unter c beschriebenen.
-
In Abb. 3 ist die Übertragung des Zweieranschlusses an einen
Anrufsucher angeschlossen, wodurch sich in der Übertragung einige Änderungen ergeben.
So kommt die an der gegenüber Abb. 2 a-Ader liegende Relaiskontakt'kctte- hinzu.
Der hochohmige Widerstand W4 entfällt. Die Relaiskontaktkette an der a-Ader hat
den Zweck, sofort nach dem Ansprechen von Relais Xden Anlaßstrornkreis für den Anrvfsuchcr
einzuschalten ' bevor das Relais S die Sprechadern zur Teilnehmerstelle
durchschaltet. Das Relais S hält sich in diesem Fall über den Kontakt r I
des Relais R. Die Zählung erfolgt über einen vierten Arm d des Anrufsuclivrs
und #vird je nachdem, ob 'Rela#is.X erregt oder nicht erregt ist, auf den Zähler
Z i oder Z2 geleitet. Wenn nach,der Zählung Relais R zum Ab-
fall kommt, wird
der Stromkreis für Relais S unterbrochen, wodurch alle Schaltmittel der Übertragung
und des Beikastens in die Ruhelage zurückkehren.
-
Für beide Verkehrsrichtungen bedeutet somit ein erregtes Relais X
ein Gespräch der Teilnehmerstell#e T 2 und ein nichterregtes Relais X ein
Gespräch der Teilnehmerstelle T i. Der Umstan#d, daß die Teilnehmerstelle T i durch
Nachwahl der Ziffer 2 und die Teilnehmerstelle T 2 durch Nachwahl der Ziffer
i erreicht wird, ist ohne Belang, da es sich hierbei um interne Bezeichnungen handelt,
die dem Teilnehmer selbst unbekannt sind.