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Vorrichtung zum Aufnehmen von Haufwerk Zusatz zum Patent 819069
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufnehmen von Haufwerk mit einem an einer
auf Blattfedern beweglich gelagerten Rinne angeordneten Druckluftrüttelmotor, bei
welchem der Wuchtkolben einen Überströmkanal von dem ständig mit Druckluft b.oaufschlagten
Zylinderende nach dem zeitweilig beaufschlagten Zylinderende und eine Auspufföffnung
im Zylindermantel selbst steuert, nach Patent 8I9 o69. Während in dem Hauptpatent
nur ein unter dem Rinnenboden angeordneter Zylinder vorgesehen ist, besteht die
Erfindung darin, aus Raumgründen zwei gleiche Rüttelmotoren seitlich und symmetrisch
zum Rinnenboden anzuordnen.
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Um den für die Wirkungsweise als Rütteleinrichtung erforderlichen
Gleichlauf beider Wuchtkolben zu erzielen, sind nach der Erfindung nicht nur die
die Kolbenstangenstopfbüchsen enthaltenden und ständig mit Druckluft beaufschlagten
Zylinderenden miteinander, sondern auch die beiden zeitweilig belüfteten Zylinderräume
miteinander durch eine Rohrleitung verbunden, in welcher zweckmäßig eine einstellbare
Drosselvorrichtung (Drosselhahn) angeordnet ist. Bei gleichbleibendem Druck in der
Zuleitung wächst die HuMauer jedes Wuchtkolbens mit der Hublänge.
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Wenn ein Wuchtkolben in der Bewegung nachhinkt, ist es nur erforderlich,
seine Hublänge zu kürzen, so daß er seine Bewegung eher umkehrt und somit den andern
Wuchtkolben gewissermaßen wieder einholt.
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Der voreilende Wuchtkolben öffnet auf dem Wege nach der Stopfbüchsen-
bzw. Einlaßseite seinen Aus-
puff eher als der andere Wuchtkolben.
Diesem wird damit auf dem gleichen Wege die treibende Kraft eher entzogen, so daß
er seine Auspufföffnung mit geringerer Wucht freigibt und gegen den Druck auf der
Stopfbüchsenseite nunmehr einen kürierénWeg zurücklegt als der bisher schnellere
Kolben. Mithin beginnt er auch die Bewegungsumkehr eher oder zur gleichen Zeit mit
dem andern Kolben. Diese Vorgänge lassen sich durch den Drosselhahn in der Verbindungsleitung
in dem Sinne beeinflussen, daß das Wechselspiel bald abklingt.
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Zweckmäßig ist in jedem Zylinder die nach Abzug der Kolbenstange
verbleibende Länge des Wuchtkolbens wesentlich größer zu bemessen als der Abstand
zwischen den äußeren Kanten der vom Wuchtkolben gesteuerten Offnung des Überströmkanals
und der Auspufföffnung, damit gleichzeitige Öffnung des ttberströmkanals an dem
einen Zylinder und des Auspuffs am andern Zylinder hintangehalten wird.
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Schließlich kann in jedem Überströmkanal ein die Rückströmung nach
dem Einlaßende der Zylinder verhinderndes Rückschlagventil angeordnet sein, mit
der Wirkung, daß der Druck auf der gesteuerten Zylinderseite über den Einlaßdruck
hinaus zunimmt.
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Die Anordnung und Wirkungsweise wird an einem in Abb. I in Stirnansicht
und in Abb. 2 im Achsenschnitt schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel ersichtlich.
Mit I und 2 sind die Zylinder, mit 3 und 4 die als Stufenkolben ausgebildeten Wuchtkolben
bezeichnet. Die Kolbenstangenabschnitte 5 und 6 der Wuchtkolben sind durch Stopfbüchsen
7 und 8 an derjenigen Zylinderseite hindurchgeführt, welche durch die gemeinsame
Rohrleitung g im Betrieb ständig mit Druckluft beaufschlagt wird.
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Beim Einströmen der Druckluft in die Zylinder I und 2 werden die
Kolben 3 und 4 in Richtung auf die kolbenstangenfreien Zylinderseiten bewegt, wobei
die Überströmkanäle 10 und II erst dann freigegeben werden, wenn die Auspufföffnungen
12 und 13 bereits von den Kolben überdeckt, also geschlossen sind, so daß Druckluft
durch die Kanäle 10 und II in die von der Außenluft abgeschlossenen Zylinderräume
gelangen kann. Nach der Überströmung und nach Aufzehrung der erlangten Wucht wird
die Bewegungsrichtung der Kolben 3 und 4 umgekehrt, da die Stirnflächen 14 und 15
der Kolben größer sind als die ständig unter Druckluft stehenden Kolbenflächen I6
und 17. Die in den Überströmkanälen 10 und II angeordneten Rückschlagventile 18
und 19 lassen nur eine Strömungsrichtung der Druckluft auf die kolbenstangenfreien
Zylinderseiten, d. h. auf die zeitweilig entlüfteten Zylinderräume zu, welche durch
eine Rohrleitung 20 mit regelbarem Drosselorgan 2I ständig miteinander in Verbindung
stehen.
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Beim Rückgang der Kolben 3 und 4 werden die Auspufföffnungen 12 und
I3 in den Zylindern I und 2 freigelegt, nachdem die Überströmkanäle 10 und 11 durch
die Kolben abgeschlossen sind, so daß die Druckluft aus den stopfbüchsenfreien Zylinderräumen
entweichen kann.
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Da jede Kolbenbewegung eine entgegengesetzte Bewegung der Zylinder
verursacht und da die Zylinder fest mit der Förderrinne verbunden sind, entspricht
auch jeder Kolbenbewegung eine entgegengesetzte Bewegung der Förderrinne.
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Arbeiten die beiden Wuchtkolben 3 und 4 in den symmetrisch angeordneten
Rüttelzylindern I und 2 aus irgendeinem Grunde nicht synchron, d. h. wird beispielsweise
der Rückgang des Kolbens 3 verzögert und eilt dieser also dem Kolben 4 nach, so
wird die Auspufföffnung 12 im Zylinder I später als diejenige I3 des Zylinders 2
freigegeben, so daß die Druckluft des Zylinders I über die Verbindungsrohrleitung
20 zunächst durch die Auspufföffnung I3 im Zylinder 2 entweicht, bis die Auspufföffnung
I2 vom Kolben 3 freigelegt wird und dann auch dort die Entlüftung des Zylinderraumes
stattfindet. Da infolgedessen der Kolben 3 langsamer als der Kolben 4 zurückgeht,
muß er seine Wucht eher erschöpfen, d. h. seinen Arbeitshub eher beenden und wird
durch die ständig wirkende Druckluft auf der Kolbenstangenseite eher wieder nach
vorn bewegt, so daß er jetzt den Kolben 4 einholt oder ihm sogar vorauseilt. Der
zeitlich vorauseilende Kolben öffnet jeweils zuerst den Auspuff für beide Kolben,
so daß der nacheilende Kolben gegen die Stopfbüchsenseite einen kürzeren und daher
wieder eher beendeten Hub ausführt.
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PATENTANSPR(CHE I. Vorrichtung zum Aufnehmen von Haufwerk mit einem
an einer auf Blattfedern beweglich gelagerten Rinne angeordneten Druckluftrüttelmotor,
bei welchem die Wuchtkolben einen Überströmkanal und eine Auspufföffnung im Zylindermantel
selbst steuern nach Patent 8I9 o69, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckluftrüttelmotor
aus zwei in den Abmessungen übereinstimmenden, seitlich und symmetrisch zum Rinnenboden
angeordneten Zylindern mit Wuchtkolben (3, 4) besteht.