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In Zentralschmieranlägen, bei welchen gewöhnlich durch eine Handölpumpe das Rohrnetz, welches zu den einzelnen Schmierstellen führt, zeitweilig unter Druck gesetzt wird, um den einzelnen Schmierstellen eine bestimmte Ölmenge zuzuführen, ist es notwendig, vor den einzelnen Schmierstellen. also am Ende der einzelnen Rohrzweige, Apparate einzubauen, welche bei jedesmaligem Betätigen der Schmieranlage nur eine ganz bestimmte Ölmenge zu der betreffenden Schmierstelle fliessen lassen.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine solche Ölzuteilungsvorrichtung, bei welcher ein entgegen der Ölströmung durch eine Feder belasteter Öldruckkolben sowie ein von der einen Kolbenseite auf die andere führender Umführungskanal angeordnet ist, der durch ein vom bewegten Föderkolben betätigtes Steuerorgan abgeschlossen wird, worauf der unter Druck gesetzte Förderkolben die eingeströmte Ölmenge in den zur Schmierstelle führenden Kanal drückt. Die Ausgestaltung im einzelnen kann in mehrfacher Weise durchgeführt werden.
Die Zeichnung zeigt mehrere beispielsweise Ausführungsformen. In Fig. 1 ist eine Zentralschmieranlage mit zeitweiliger Druckölzufuhr schematisch dargestellt. Die Fig. 2-8 zeigen Ausführungen von der Erfindung gemäss ausgestalteten Ölzuteilern mit ihren Einzelheiten.
In Fig. 1 bedeutet 1 die zentrale Handölpumpe, mit welcher das Rohrnetz der Schmieranlage zeitweilig durch den Handhebel 2 mit Drucköl versorgt werden kann. In den Leitungen, welche zu den Schmierstellen 4 führen, sind vor den Schmierstellen die Ölzuteiler 3 eingeschaltet. Bei jedesmaligem Druck auf den Handhebel 2 wird dem ganzen Rohrnetz durch die Handpumpe 1 Drucköl zugeführt und die Ölzuteiler 3 teilen nun bei jedem solchen Druckstoss nur eine ganz bestimmte Ölmenge den Schmierstellen 4 zu. Diese Ölmenge wird für jede Schmierstelle individuell vermittels des Ölzuteilers ein für allemal eingestellt.
Die besondere Ausbildung solcher Ölzuteiler gemäss der Erfindung wird in den Fig. 2-8 dargestellt. Der Grundgedanke sei an Hand der Fig. 2 erläutert.
Das Drucköl wird dem Zuteiler durch den Kanal 5 zugeführt, welcher mit der Ölzuleitung von der Pumpe 1 verbunden ist, und gelangt in einen Raum ss. an den sich die Zylinderbohrung 7 anschliesst, in welche der Kolben 8 eingepasst ist. Der Kolben 8 wird entgegen der Ölströmung durch eine Feder 9 stets nach oben gedrückt gehalten. Er trägt einen zylindrischen Ansatz 10, der in die Bohrung 11 passt, so dass die Kolbenteile 8 und 10 in den Bohrungen 7 und 11 einen Stufenkolben bilden. Der Raum 12 steht durch eine Bohrung 13 mit der Aussenluft in Verbindung. Ein Überströmkanal 14 verbindet den Raum 6 oberhalb des Kolbens 8 mit dem vom Kolbenteil 10 abgeschlossenen Raum der Zylinderbohrung 11, der durch ein stark belastetes Rückschlagventil 15 von dem zur Schmierstelle führenden Kanal 16 getrennt ist.
Sobald Drucköl durch den Kanal 5 dem Apparat zugeführt wird, tritt dieses durch den Überströmkanal 14 in den Zylinderraum 11. Wegen der verschiedenen Durchmesser der Kolben 8 und 10 wird der Stufenkolben durch das unter Druck einströmende Öl nach Überwindung der Spannkraft der Feder 9 nach abwärts gedrückt und die steuernde Kante 17 des Kolbens 10 verschliesst nach einem kurzen Weg den Überströmkanal 14. Von diesem Augenblick an wird infolge der Druckwirkung im Baume 6 das im nunmehr vollkommen abgeschlossenen Zylinderraum 11 vorhandene Öl stark komprimiert und durch das unter dem
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erhöhten Druck sich öffnende Rückschlagventil 15 in den Kanal 16 und zur Schmierstelle gefördert.
Der Boden der Bohrung 12 bildet dabei einen Anschlag, der unter Umständen auch verstellbar gemacht werden kann. Durch diesen Anschlag wird der Kolbenweg begrenzt, so dass immer nur eine ganz bestimmte Schmiermittelmenge durch jeden Druckstoss zur Schmier- stelle gefördert wird. Lässt man den Hebel 2 der Pumpe 1 in Fig. 1 los, so bewegt sich der Kolben 1 wieder infolge der Federkraft nach aufwärts, der Druck im Rohrnetz hört auf und es wird infolge der saugenden Kraft des Kolbens der Handpumpe 1 und durch die Spannung der Feder 9 der Stufenkolben 8, 10 in seine Ruhelage nach oben bewegt. Sobald dabei die steuernde Kante 17 den Überströmkanal 14 freigibt, füllt sich der Raum 11 unterhalb des
Kolbens 10 wieder mit frischem Öl.
In den Fig. 3,4 und 5 ist ein anderes Ausführungsbeispiel des Ölzuteilers dargestellt.
Auch bei dieser Anordnung wird das Öl von der Pumpe 1 durch den Ölzuströmkanal 5 zu- geführt und gelangt zu dem in die Leitung dichtend eingebauten Kolben 8, der durch die
Spannung der Feder 9 entgegen der Ölströmung beeinflusst wird. Der Überströmkanal14 führt vom Raum 6 vor dem Kolben 8 zum Raum 11 hinter demselben. Als Steuerorgan ist hier jedoch ein besonderer Kolben 10 vorgesehen, der durch eine Feder 25 gegen den einen Anschlag bildenden Schraubenstöpsel 26 in seiner Ruhelage gedrückt wird.
Im drucklosen Zustand gibt also die steuernde Kante 17 den Überströmkanal 14 frei, so dass die Räume 6 und 11 mit Öl erfüllt sind und unter gleichem Druck stehen. das gleiche gilt von dem Raum 18, der durch den Kanal 19 mit dem Raum 11 ständig in Verbindung steht und somit die gleichen
Verhältnisse wie der Raum 11 aufweist.
Sobald Drucköl durch den Kanal 5 zugeführt wird, tritt dieses durch den Überström- kanal 14 in den Raum 11 und von diesem in den Raum 18, wodurch der Kolben 10 mit seinem Fortsatz 22, der in der Bohrung 27 dichtet, nach links geschoben wird, bis die steuernde Kante 17 den Überströmkanal 14 abschliesst.
Von diesem Augenblick an wird infolge der Druckwirkung im Raum 6 der Förderkolben 8 nach abwärts bewegt und verdrängt Öl aus dem Raum 11 in den Raum 18, wodurch der
Steuerkolben 10 noch weiter nach links geschoben wird, bis seine steuernde Kante 20 am
Kolbenansatz 22 die steuernde Kante 28 der Bohrung 27 erreicht hat und übergleitet. Die
Bewegung des Steuerkolbens 10 nach links hört damit auf und es wird Öl durch den Förder- kolben 8 vom Raum 11 in den Raum 24 gedrückt, von wo es durch den Kanal 23 zu dem zur Schmierstelle führenden Raum 16 gelangt.
Hört der Druck im Rohrnetz wieder auf, so bewegt sich der Steuerkolben 10 wieder nach rechts in seine ursprüngliche Lage, bis er an den Deckel 26 anschlägt. Gleichzeitig bewegt sich auch der Förderkolben 8 nach aufwärts und, sobald der Überströmkanal 14 durch die steuernde Kante 17 des Kolbens 10 freigegeben wird, füllt sich der Raum 11 aus dem Rohr- netz wieder mit frischem Öl, bis der Förderkolben 8 seine oberste Grenzlage erreicht hat. Um den Hub des Kolbens 8 verschieden einzustellen, kann ein verstellbarer Anschlag 29 für den
Kolben 8 angeordnet werden, der aus einem Zapfen 29 besteht, der an einer drehbaren
Scheibe 50 sitzt.
Die vollgezeichnete Stellung des Anschlages 29 entspricht dann der Mindest- fördermenge des Förderkolbens 8, während die strichliert gezeichnete Stellung des Anschlages. welche mit 29t bezeichnet ist, die maximalste Fördermenge ergibt. Mittels der Regulierwelle 30 und dem Reguliergriff 31 wird die Regulierung eingestellt und durch die Klemmschraube 32 wird ihre jeweilige Einstellung fixiert. Eine Skala 33, die in Fig. 5 besonders herausgezeichnet ist, ergibt die Möglichkeit, die Einstellung von aussen zu kontrollieren.
In den Fig. 6 und 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen solchen Ölzuteiler dargestellt.
Sowohl der Förderkolben 8 als auch der Steuerkolben 10 sind hier in ein und dieselbe
Zylinderbohrung 7 eingepasst. Durch den Kanal 5 tritt wieder das Drucköl ein und strömt aus dem Raum 6 durch den Überströmkanal 14 in den durch eine Eindrehung 34 im Steuer- kolben geschaffenen Ringraum 35 innerhalb der Bohrung 7. Von diesem Raum 35 gelangt das Drucköl durch den überströmkanal 36 in den Zylinderraum 11 unterhalb des Kolbens 8.
Bei Einströmen von Öl durch den Druckkanal 5 und durch den Überströmkanal 14 wird infolge des Druckes im Raum 11 der Steuerkolben 10 entgegen der Spannung der
Feder 25 nach abwärts gedrückt, bis die steuernde Kante 17 den Überströmkanal 14 ab- schliesst. Von diesem Augenblick an wird infolge des Druckes im Raum 6 der nun nicht mehr entlastete Förderkolben 8 nach abwärts geschoben und treibt auch den Kolben 10 vor sich her, bis dessen steuernde Kante 20 die Bohrung 37 öffnet. Diese Bohrung 37 setzt sich in dem zum Auslass t6 führenden Kanal 38 fort. Nunmehr wird das Öl aus dem Raum 11 durch die Bohrung 37, den Kanal 38 und den Auslass 16 zur Schmierstelle gedrückt. Die
Schraube 39 bildet hiebei zugleich den unteren Anschlag für den Förderkolben 8 und den
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oberen Anschlag für den Steuerkolben 10.
Sobald das Rohrnetz wieder drucklos ist, bewegen sich die beiden Kolben 10 und 8 unter der Wirkung der Spannungen der Federn 25 und 9 wieder nach aufwärts, und sobald die steuernde Kante 17 den Umströmkanal 14 wieder freigibt, füllt sich der Raum 11 von neuem mit frischem Öl.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Ölzuteilers nach dem Erfindungsgedanken zeigt schliesslich die Fig. 8.
Der Steuerkolben 10 ist hier in eine zentrale Bohrung des Förderkolbens 8 eingepasst ; die Spannung der Feder 25 drückt ihn gegen den am unteren Ende des Förderkolbens 8 festgeschraubten Anschlag 39. Sobald Drucköl durch den Kanal 5 eintritt, strömt dieses durch den Überströmkanal 14 und die zentrale Bohrung 36 des Steuerkolbens in den Raum 11 unterhalb des Förderkolbens 8. Der Steuerkolben 10 wird dadurch innerhalb des Förderkolbens 8 bei Überwindung der Spannung der Feder 25 nach oben bewegt, bis die steuernde Kante 17 den Kanal 14 abschliesst.
Von diesem Augenblick an bewegt sich der Förderkolben 8 mit dem Steuerkolben 10 infolge des Druckes im Raum 6 nach abwärts, wobei jedoch der Steuerkolben 10 seine Bewegung relativ zum Kolben 8 entgegen der Spannung der Feder 25 nach aufwärts fortsetzt, bis seine steuernde Kante 20 die Bohrung 28 in der Förderkolbenwand erreicht, wodurch der Austrittskanal 40, der mit dem Auslass 16 in Verbindung steht, geöffnet wird. Das Öl aus dem Raum 11 fliesst dann durch den Kanal 40 und den Ölauslass 16 zur Schmierstelle. Verschwindet der Druck im Rohrnetz, so bewegen sich die Kolben 8 und 10 infolge der Wirkung der Federn 9 und 25 wieder in ihre Ruhelagen und es füllt sich durch den Überströmkanal 14 der Raum 11 wieder mit frischem Öl.
Jeder der hier beschriebenen Ölzuteiler kann der Erfindung gemäss auch noch mit einer besonderen Handbetätigungsvorrichtung versehen werden, wie sie in Fig. 8 dargestellt ist.
Diese besteht aus einem Stössel 42, der etwa in dem Schraubenstöpsel 41 abgedichtet ist und der es gestattet, von Hand aus und von aussen den Kolben 8, ohne dass Druck durch den Kanal 5 in den Apparat geleitet wird, nach abwärts zu drücken. Bei jedesmaliger Betätigung wird die den Abmessungen des Stempels 8 und seines Förderhubes entsprechende Schmiermittelmenge zur Schmierstelle gedrückt. Das auf diese Weise aus dem Raum 11 zur Schmierstelle geförderte Öl ergänzt sich aus dem Rohrnetz durch den Kanal 5, sobald die Kolben 8 und 10 durch die Federn 9 und 25 in ihre Ruhelage zurückbewegt werden.
Mittels des von Hand aus betätigten Organs 42, das beispielsweise auch aus einer mit Exzenter versehenen Welle bestehen kann, ist es möglich, einzelnen Schmierstellen noch besonders Öl zuzuführen.
Ein mit einer solchen Handbetätigung ausgerüsteter Ölzuteiler kann daher vorteilhaft auch als Einzelöler Verwendung finden, wenn an den Kanal 5 ein kleines Ölgefäss angeschlossen wird, das gegebenenfalls auch am Gehäuse des Apparates selbst vorgesehen sein kann.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Schmierölzuteilungsvorrichtung für die einzelnen Schmierstellen einer Zentralschmieranlage, bei der jeder an das Rohrnetz der Anlage angeschlossenen Schmierstelle eine vorbestimmte Schmiermittelmenge bei der zeitweisen Speisung des Netzes mit Drucköl zugeteilt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuteilung durch einen in die Ölleitung dichtend eingesetzten, unter Federdruck stehenden Förderkolben sowie durch einen von der einen zur andern Kolbenseite führenden Überströmkanal erfolgt, welcher durch ein vom Förderkolben betätigtes Steuerorgan gesteuert wird, das zunächst den Eintritt einer bestimmten Schmiermittelmenge unter den Förderkolben gestattet,
während nach Abschluss des Überströmkanals diese Schmiermittelmenge durch den Druck des zugeführten Mittels auf den Förderkolben zur Schmierstelle gefördert wird.