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Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechanlagen
zur Beeinflussung von Schalteinrichtungen mittels Kondensatoren Die Erfindung bezieht
sich auf eine Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechanlagen
zur Beeinflussung von Schalteinrichtungen in Stromkreisen, welche aus der Betriebsbatterie
und aufgeladenen, mit der Betriebsbatterie in Reihe einschaltbaren. Kondensatoren
gespeist werden.
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Die bekannten Anordnungen dieser Art bieten den Vorteil, eine zusätzliche
Spannungserhöhung zur Beeinflussung \@on Schalteinrichtungen durch 'luschaltung
geladener Kondensatoren zur Betriebsbatterie ohne erheblichen Aufwand zu erreichen.
Diese :lnordnungen eignen sich aber nicht zur Anwendung in denjenigen Stromkreisen,
in denen nach der Beeinflussung der Schalteinrichtungen durch die erhöhte Spannung
ein Gleiehstromzufluß aus irgendwelchen anderen Betriebsgründen aufrechterhalten
werden soll, da nach der Entladung der Kondensatoren eine Abriegelung des Gleichstromkreises
durch die Kondensatoranordnung erfolgt. Aufgabe der Erfindung, ist es, eine Anwendung
der bekannten Kondensatoranordnung auch in diesen Fällen zu ermöglichen, was dadurch
erreicht wird, daB nach der Beeinflussung der Schalteinrichtungen durch einen aus
der Betriebsbatterie und der Kondensatoranordnung gelieferten Strom ein aus bestimmten
Betriebsgründen
erforderlicher Stromkreis über eine stromrichtungsabhängige
Einrichtung verläuft, welche in einer dem Gleichstromfluß der Betriebsbatterie entsprechenden,
dem Entladestrom der Kondensatoranordnung aber entgegengesetzten Richtung zur Kondensatoranordnung
parallel geschaltet ist.
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In den Fig. i und 2 sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt die Fig. i die Steuerung eines sogenannten Wählerrelais in einem
Unteramt UA von einem Hauptamt HA aus in einem Stromkreis, der aus der Betriebsbatterie
und einer damit in Reihe liegenden aufgeladenen Kondensatoranordnung besteht, während
die Fig. 2 die Beeinflussung eines an einem Vorwähler liegenden Zählers in einem
solchen Stromkreis wiedergibt.
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In der Fig. i liegen bzw. werden an die b-Ader der Verbindungsleitung
VL in dem Unteramt UA das Relais ha und der Drehmagnet Dwy eines Wählerrelais Wr
angeschaltet. Das Wählerrelais Wr dient zur Auswahl eines Teilnehmers, während das
Relais V2 während der Einstellung dieses Wählerrelais die Sprechadern a und b an
den Kontakten 14V2 und 15V2 aufgetrennt .hält, bis im Hauptamt
HA durch das Relais P festgestellt ist, ob der gewählte Teilnehmer
frei oder besetzt ist. Die Einstellung des Wählerrelais Wr erfolgt entsprechend
einer Nummernwahl, die von einer vorgeordneten Stelle vorgenommen wird und durch
die die Relais Vi und B im Hauptamt HA beei@nflußt werden. Während
das Relais 1i als Verzögerungsrelais während der Stromstoßreihe erregt bleibt, folgt
das Relais B den einzelnen Stromstößen, so daß der Kondensator K i über den Kontakt
i i b bei jeder Erregung des Relais B 'über den Widerstand Wi i aufgeladen
wird und über den Kontakt 12 b bei jeder Aberregung des Relais B über,das
Relais l entladen wird, so daß also das Relais 1 der Nummernwahl entsprechend betätigt
wird. Das Relais B beeinflußt weiterhin über seinen Kontakt 9 b den Drehmagneten
Dmw eines Schaltwerkes Mw. Bei der ersten Erregung des Relais I wird der
Kondensator K 2 über den Widerstand Wi 2 und die Kontakte 3 i und
5 i geladen, während bei der Aberregung des Relais 7 der Kondensator K 2 über die
b-Ader der Verbindungsleitung hL, das Relais V2 und den Drehmagneten Dwr des Wählerrelais
Wr zur Entladung kommt, und zwar in Reihe mit der über den Widerstand Wi
3 angeschalteten Betriebsbatterie. Der Drehmagnet Dwr des Wählerrelais Wr
arbeitet durch die Beeinflussung mittels der doppelten Spannung mit großer Sicherheit,
wahrend seine Arbeitsweise bei Ansc'haltung -der Betriebsbatterie allein unsicher
ist. Das Relais h2 ist während der Stromstoßsendung ununterbrochen erregt. Um nun
nach Beendigung der Stromstoßreihe das Relais V2 noch weiter erregt zu halten, selbst
wenn der Kondensator K 2 entladen ist, ist parallel zum Kondensator K 2 ein Gleichrichter
Gl vorgesehen, Ader einen Stromfluß aus der Betriebsbatterie über den Widerstand
Wi 3 für das Relais V2 bestehen läßt, so daß das Relais V2 so lange erregt
bleibt, bis der Kontakt 7 P geöffnet wird. Dies erfolgt, sobald das Relais P über.
das mit dem Wählerrelais fortgeschaltete Schaltwerk Mw festgestellt :hat, daß der
gewählte Teilnehmer frei ist. In welcher Weise diese Kennzeichnung des Besetztzustandes
erfolgt, ist hier im einzelnen nicht gezeigt. Durch den Gleichrichter Gl wird also
der erforderliche Gleichstromfluß aufrechterhalten, wobei durch entsprechende Einschaltung
desselben ein Kurzschluß des Köndens.ators bei der Stromstoßgabe verhindert wird.
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In der Fig. 2 ist ein Ausschnitt aus einer Schaltung zur Zählerbeeinflussung
gezeigt. Hat der gezeigte Vorwäihler sich z.B. auf einen nachgeordneten Nummernstromstoßempfänger
eingestellt, so wird das Relais T des Vorw.;bhlers und das Relais C des Nummernstromstoßempfängers
über die c-Ader und den noch geschlossenen Kopfkontakt ko erregt. Ist der Nummernstromstoßempfänger
eingestellt, so ist der Kopfkontakt ko offen; die Relais T und C halten sich
über den Gleic'hric'hter Gl r und den Kontakt i c. Nach Herstellung der Verbindung
kommt das Relais Z i zur Erregung, und zwar entsprechend der zu verrechnenden Gebühr,
unter Umständen unter mehrmaliger Aberregung, so daß über die Xontakte 3 z i und
5 z i der Kondensator K 3 aufgeladen und bei der Aberregung des Relais Z i über
die c-Ader in Reihe mit der Betriebsbatterie entladen wird. Demzufolge wird der
Zähler Zä, der parallel zum Relais T zunächst nicht beeinflußt ist, durch diese
Spannungserhöhung betätigt. Um nun nach der Entladung des Kondensators K 3 das für
die Einstellung des Vorwählers VW maßgebliche Relais T nicht stromlos werden zu
lassen, ist der Gleichrichter Gl i vorgesehen, über den der für die Aufrechterhaltung
der Erregung des Relais 7' erforderliche Gleichstromfluß aufrechterhalten wird.
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Der des Gleichrichters zum Kondensator kommt insofern noch eine besondere
Bedeutung zu, als hierdurch eine störendeAufladung des Kondensators im entgegengesetzten
Sinn nach seiner Entladung über die Schalteinrichtung vermieden ist. Hierdurch wird
der Vorteil erzielt, daß die Wiederaufladezeit herabgesetzt wird, .da keine entgegengesetzte
Ladung des Kondensators zu vernichten ist. Auch die Kontaktabnutzung kann kleiner
gehalten werden, da jetzt in den Wiederaufladekreis zwecks Herabsetzung es Ladestromes
zur Schonung der Kontakte höhere Widerstände als sonst eingeschaltet werden können,
ohne daß die Gefahr besteht, daß die Aufladung bei kurzen Ladezeiten zu gering wird.
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Weiterhin wird bei Verwendung von gepolten Elektrolytkondensatoren
eine Umpolung und damit eine Schädigung des Kondensators vermieden.