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Färbeapparat für Fasergut Die Erfindung bezieht sich auf einen Färbeapparat
für Fasergut, z. B. Wolle, Baumwolle oder Zellwolle, bei dem die Materialkammer
und der Heiz- und Mischraum für die Flotte durch eine Abschlußwand voneinander getrennt
sind, die von dem in den Färbebottich einsetzbaren Träger für das zu färbende Material
gebildet wird.
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Bei bekannten Färbeapparaten dieser Art ist die Bearbeitung der Einzelteile
für ihre Zusammenfügung schwierig, weil sie im Färbebottich selbst vorzunehmen ist.
Die Bearbeitungsmaßnahmen sind überdies teilweise komplizierter Art, da der Färbebottich
vollkommen dicht sein muß. Man hat deshalb schon zur gewissen Erleichterung der
Bearbeitung einen besonderen Sitzkörper mit dem Bottich verbunden, wodurch jedoch
Undichtigkeiten hervorgerufen werden können. Zu .weiteren Undichtigkeiten können
Rohrverbindungsstellen Anlaß geben, die bei der baulich bedingten Anordnung der
als Pumpe ausgebildeten Fördervorrichtung außerhalb des Färbeapparates an den vorzusehenden,
mindestens zwei Rohrleitungen zwischen dem Saug-und Druckteil der Pumpe notwendig
sind. Derartige Quellen für Undichtigkeiten bedingen eine laufende Überwachung.
Durch außerhalb des Färbebottichs gelegene Rohrleitungen wächst außerdem der Platzbedarf
der Einrichtung, der nicht außer acht zu lassen ist; ferner führen solche Leitungen
naturgemäß zu Wärme- und Rohrleitungsverlusten. Auch wird die Gesamtkonstruktion
des Färbeapparates
auf Grund der beschriebenen Anordnungen umständlich.
Die bei Färbeapparaten erwünschte Umkehrungsmöglichkeit der Förderrichtung der Flotte
ist bei der bekannten ,Ausbildung meist nur durch zusätzliche, verteuernde Umschaltmechanismen
erreichbar.
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Die Erfindung schafft hier Abhilfe und beseitigt diese Nachteile der
bekannten Färbeapparate der eingangs genannten Art dadurch, daß innerhalb des Färbebottichs
ein knieförmiges Rohr angeordnet ist, dessen waagerecht verlaufender Schenkel in
der Nähe seines Endes den in bekannter Weise als 1,- ördervorrichtung dienenden
Propeller aufnimmt, während das Ende des senkrecht gerichteten Schenkels als Sitz
für dieauswechselbaren Materialträger ausgebildet ist.
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Die Anordnung des Propellers in dem knieförmigen Rohrstück und das
Hineinragen dieses Rohrstückes in den Färbebottich ist, wärmewirtschaftlich gesehen,
außerordentlich zweckdienlich. Das Knierohr, das an seinem Ende den Propeller trägt,
kann sehr kurz genalten werden, so daß die Flotte dem zu färbenden Gut ohne Wärmeverluste
auf kürzestem Weg, mithin auch unter Vermeidung unnötiger Rohrreibungsverluste,
zugeführt wird. Die Flotte kann mit einfachsten Mitteln in beiden Richtungen zum
Umlauf gebracht werden. Durch die Ausbildung des oberen Teiles des knieförmigen
Rohres als Sitz für die Zwischenwand und damit gleichzeitig für die bzw. den Materialträger
ist die Anfertigung und insbesondere die mechanische Bearbeitung der Teile besonders
einfach. Das knieförmige Rohrstück kann außerhalb des eigentlichen Bottichs vollkommen
fertig bearbeitet werden. Die Wartung und Reinigung gestalten sich sehr einfach.
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Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch sie erzielten
Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsformen des neuen Färbeapparates.
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Fig. i zeigt einen Schnitt durch den Färbeapparat mit zwei Beispielen
für die Ausbildung des Materialträgers; Fig.2 ist ein Schnitt durch eine andere
Ausführungsform mit einer besonderen Ausbildung des in den gleichen Apparat eingesetzten
Materialträgers; Fig.3 ist eine Draufsicht auf die Sitzfläche der 'Materialträger.
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An den Färbebottich i ist der Antriebsmotor 2 für den Propeller 3
mit Hilfe von Flanschen 4 angeflanscht. Er ragt in ein innerhalb des Färbebottichs
untergebrachtes Rohrknie 5 hinein, das an seiner senkrecht nach oben ragenden Mündung
den Sitz 6 für die Aufnahme der Materialträger bildet (Fig. 2). Das Rohr 5 ist auf
Trägern 7 abgestützt. Auf dem Boden des Bottichs i sind die Heizschlangen 8 angeordnet.
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Der Materialträger kann entweder, wie auf der rechten Seite dez Fig.
i oder wie in Fig. 2 dar-. gestellt, als perforierter Zylinder 9 zur Aufnahme von
losem Material ausgebildet sein oder, wie auf der linken Seite der Fig. i ersichtlich,
als Hohlplatte 1o, auf der Spindeln z. B. in Dreikantfor.m oder gelochte Rohre zur
Aufnahme von Kammzugbobinen 12 oder Kreuzspulen angebracht sind.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. i ist auf dem Sitz 6 für die Materialträger
9 bzw. io ein Führungskörper 13 angebracht, der aus drei oder mehreren Rippen besteht
und in seiner Achsrichtung mit einer durchgehenden Bohrung versehen ist, in welche
oben eine Gewindemuffe eingeschraubt ist. In letztere greift mit Gewinde eine Vollspindel
ein, die dazu dient, die Materialträger fest auf den Sitz 6 zu pressen. 18 und i9
sind Handräder zur Betätigung der Vollspindel. Am Ende der Spindel befindet sich
eine Öse zum Ausheben der Materialträger mit Hilfe eines Kranhakens.
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Bei der im linken Teil der Fig. i dargestellten Ausführungsform durchströmt
die Flotte die Hohlplatte io und dringt sodann über die gelochten Rohre i i bzw.
die Dreikantspindeln von innen her in_ die Materialwickel ein.
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Bei der Ausführungsform, die auf der rechten Hälfte der Fig. 1 dargestellt
ist, tritt die Flotte gleichfalls aus dem aufrecht stehenden Rohrknie 5 in den senkrechten
Mittelzylinder ein, dessen Wandung, wie die Zeichnung erkennen läßt, perforiert
ist. Sie durchströmt dann das Material in der Querrichtung und tritt durch die perforierte
Außenwand wieder aus. Selbstverständlich kann die Strömungsrichtung der Flotte auch
umgekehrt verlaufen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig.2 arbeitet der Apparat nach dem sog.
Übergußsystem. Die Flotte steigt aus dem Rohrknie 5 in dem vollwandigen Mittelzylinder
hoch und verläßt diesen oben durch die unterhalb des Domes 16 angebrachte Öffnung
17, geht numnehr über den perforierten, abnehmbar eingerichteten Deckel durch das
Material hindurch und tritt durch den perforierten Boden 9 wieder in den Heiz- und
Mischraum aus. Auch hier kann die Strömungsrichtung umgekehrt verlaufen.
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Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 2 kann die. Anordnung so getroffen
werden, daß man, den Boden 9 mit dem Mittelzylinder verbindet und das Ganze gleichzeitig
zum Ausheben des Materialblockes benutzt. 20 ist ein Zusatzbehälter für den Farbstoff.
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Wie ersichtlich, lassen sich die Materialträger 9 bzw. io leicht von
ihrem Sitz 6 abheben. Dann liegt nach Ablassen der Flotte der Misch- und Heizraum
völlig frei, so daß Reparaturen leicht durchführbar sind. Da getrennte Zuleitungen
vermieden werden, ergeben sich auch wärmewirtschaftliche Vorteile gegenüber Bauarten
mit getrennter Heiz- und Mischkammer.