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Lenkung von Einachsanhängern Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige
Lenkung in einem Gefährt, bestehend aus Zugwagen und' Einachsanhänger, versehen
mit lastaufnehmenden festen oder abnehmbaren Drehschemeln zur Beförderung von Langholz
u. dgl. Langmaterial, die auch in jedem bereits vorhandenen Drehschemel auf Zugfahrzeugen
für Langholztransporte eingebaut werden kann, ohne am Zugfahrzeug und Anhänger Änderungen
vornehmen zu müssen.
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Mit dieser Vorrichtung wird der Anhänger der Spur des Zugfahrzeugeg
in Kurven selbsttätig angepaßt. Selbst sehr enge Kurven können damit mit Sicherheit
und Zuverlässigkeit gefahren werden.
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Bisher erfolgte die Steuerung von Langholzfahrzeugen mit Einachsanhängern
von Hand durch eine Begleitperson, die in der Regel hinten am Anhänger auf einem
hierzu angebrachten Sitz saß. Es ist nicht nur schwer und gefährlich, sondern es
erfordert auch große Geschicklichkeit, den Anhänger bei Kurvenfährten, besonders
auf schlechten, staubigen und schmutzigen Straßen, dem Zugfahrzeug nachzusteuern.
Wird die Sicht des Lenkers am Anhänger behindert, ist eine sichere Steuerung oftmals
unmöglich. Ferner ist es bei rascher Fahrt, was besonders mit Lastkraftwagen der
Fall ist, dem Lenker nicht immer leicht, einer Kurvenfahrt des Zugfahrzeuges mit
der Steuerung seines Anhängers schnell genug zu folgen. Deshalb ereignen sich verhältnismäßig
vieleUnfälle beiLangholztransporten. Ähnlich verhält es sich auch, wenn entweder
die
Lenkung des Anhängers versagt oder sonst ein Bruch oder irgendein
Schaden am Anhänger erfolgt.
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Zur Behebung dieser Mißstände ist erfindungsgemäß eine Einrichtung
vorgesehen, welche die Steuerung des Anhängers selbsttätig in Abhängigkeit von der
Fahrbewegung des Zugfahrzeuges vollzieht. Diese Einrichtung ist durch einen in dem
Drehschemel eingebauten Seilzug gekennzeichnet, dessen beide Stränge über zweckentsprechend
am Drehschemel angeordnete Führungsrollen links und rechts der Gefährtlängsachse
über zwei Rollen am Anhängerdrehschemel geleitet sind und an einer Einhängevorrichtung
an der Spindelmutter am Anhängerfahrzeuggestell angreifen.
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Eine derart ausgebildete Lenkung bietet Gewähr, daß der Anhänger selbsttätig
entsprechend der Kurvenbewegung es Zugfahrzeuges sich einstellt, ohne daß es einer
Handbetätigung bedarf. Es ist daher die Gefahr behoben, daß auf den Anhänger zur
Steuerung mitfahrende Beifahrer verunglücken, da es dieser hierbei nicht -bedarf.
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Die Lenkvorrichtung gemäß der Erfindung zeichnet sich im übrigen durch
einfache Bauweise, zuverlässige Wirkungsweise und große Verkehrssicherheit aus.
Sehr vorteilhaft ist ferner, daß sie infolge ihrer einfachen Ausführung auch in
Drehschemeln von -bereits in Betrieb befindlichen Fahrzeugen und Anhängern ohne
irgendwelche Änderung der Fahrzeuge oder Anhänger anzubringen ist.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung dargestellt: Fig.
i zeigt den Grundriß eines Teiles des Zugfahrzeuges und eines Anhängers; Fig. 2
zeigt den Seitenriß eines Teiles des Zugfahrzeuges und eines Anhängers, und Fig.
3 zeigt den Grundriß eines Teiles des Zugfahrzeuges und eines Anhängers bei Kurvenfahrt.
Die Gestaltung und Wirkungsweise der Erfindung ist unter Verwendung nachstehender
Einzelteile folgende: Die Zeichnung stellt einen Teil eines Zugfahrzeuges
A und' einen Anhänger B dar. Der Drehschemel Al ist mit seinem Unterteil
A2 auf das Zugfahrzeug A aufgesetzt und durch einen Kugelkranz drehbar. Von der
Seilwinde i, die mit dem Drehschemelunterteil A2 verbunden ist, führen zwei Seilstränge
S1 und 2512 über übereinander geordnete Umlenrkrollen 2, die Führungsrollen
3 und 3°, die am Unterteil A2 des Drehschemels Al drehbar angeordnet sind, und weiter
über die Lenkrollen 4 und 4a, die unter dem Rungenstodk am Oberteil des Drehschemels
Al zu beiden Seiten angebracht sind, links und rechts zum Anhänger B, über beiderseits
unter dem Oberteil B1 des Anhängers B angeordnete Leitrollen 5 und 5° und werden
mit den Enden in der verstellbaren Spindelmutter 6 eingehängt.
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Mit einer Kurbel wird durch die Welle 12 am Zugwagen A über das Zahnradpaar
8 die Seiltrommel i so lange gedreht, bis die Seilstränge S1 und S2 genügend' gespannt
sind. Als Sicherung gegen den selbständigen Rücklauf der Seiltrommel i ist ein Klinkenrad
io angebracht, das durch eine Sperrklinke i i gesichert ist. Hiernach erfolgt die
Einstellung der Spur nach den Zugwagen A durch Verdrehen der Spindel 7 mit einer
Kurbel am AnhängerB, wodurch das Fahrgestell des Anhängers B nach links oder rechts
verdreht wird.
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Die Fahrzeuge A und B sind außer durch das geladene Langholz, das
durch Spannketten od. dgl. auf dem Rungenstodk der Drehschemel befestigt wird, nun
auch durch die beiden Seilstränge S' und S= verbunden. Die Befestigung der Baumstämme
muß so erfolgen, daß sich diese nicht verschieben können. Um Zugfahrzeug und Anhänger
allen Längen des Langholzes anzupassen, ist in dem Seilzug eine Seilwindei eingeschaltet,
mit der die SeilsträngeS1 und S2 durch Auf- und Abrollen der Seilwinde für alle
Längen passend einzustellen undbei Leerfahrten auf die Seiltrommel aufzurollen sind.
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Durch' die geringste seitliche Bewegung des Zugfaihrzeuges A verändert
sich die Stellung der Um; lenkrollen 2 und der Führungsrollen 3 und 3° zu den Lenkrollen
4 und 411 am Oberteil des Drehschemels Al. Durchfährt, wie in Fig. 3 dargestellt,
das Gefährt eine Rechtskurve, so wird durch den Einschlag des Zugfahrzeuges A nach
rechts der Seilzug S1 um so viel verkürzt, wie der Seilzug S2 länger wird. Dabei
wird das Fahrgestell des Anhängers B in die gezeichnete Lage, nämlich genau in die
entgegengesetzte Lage zum Fahrgestell des Zugwagens gebracht, also entsprechend
der Kurvenbewegung des Zugfahrzeuges gesteuert. Da die Drehschemel A1 und B1 durch
die Last der Baumstämme und durch die Befestigung der Spann- oder Hakenketten nicht
verdrehbar sind, ist das Fahrgestell des Anhängers B gezwungen, dem Zug der Seilstränge
zu folgen. Wird es notwendig, dem Anhänger B eine andere Spur als dem Zugwagen
A
zu geben, was bei Hindernissen oder beim Rückwärtsfahren der Fall ist, dann
kann der AnhängerB durch Drehen der Spindel? mit einer Kurbel in die erforderliche
Lage nach links oder rechts unabhängig vom- Zugwagen A gebracht werden.
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Nach dem Entladen des Gefährtes werden die Seile am Anhänger ausgehängt
und auf die Seiltrommel i durch Drehen der Welle 12 aufgerollt. Bei Leerfahrt wird
der Drehsdheme'1 BI mit dem Fahrgestell B durch Bolzen fixiert, um ein Verdrehen
zu verhindern.