-
Auf dem Hinterende eines Kraftfahrzeugs abnehmbar angeordnete einachsige
Motorspritze Kraftfahrzeuge zur gleichzeitigen Beförderung von Mannschaften und
Gerät der Feuerwehr, die das Mitführen einer am hinteren Erde eines Kraftfahrzeuges
aufprotzbaren einachsigen Motorspritze in solcher Weise gestatten, daß diese auch
während der Fahrt in Betrieb genommen werden kann, sind bereits bekannt. Die Erfindung
betrifft eine solche auf dem Hinterende eines Kraftfahrzeugs abnehmbar angeordnete
einachsige Spritze und besteht insbesondere darin, daß die Radachse der Spritze
derart beweglich ist, daß sie beim Aufladen der Spritze auf den Kraftwagen verschoben.
oder geschwenkt, z. B. nach rückwärts geschwenkt wird, damit der Schwerpunkt der
Spritze möglichst dicht über der Hinterachse des Kraftfahrzeugs zu liegen kommt.
-
Hierdurch ist es möglich, eine Motorspritze von mindestens i ooo 1
Leistung mit normaler oder gegebenenfalls bis auf Kraftwagenspur verbreiterter Spurweite
zu verwenden, ohne daß das hohe Gewicht dieser Motorspritze (4oo bis i ooo kg) den
Kraftwagen schwanzlastig macht und dessen Steuerfähigkeit beeinträchtigt. Zweckmäßig
ist eine Einrichtung vorgesehen, welche beim Aufprotzen die. Radachse der Motorspritze
selbsttätig nach rückwärts verschwenkt und die Radachse beim Abprotzen selbsttätig
wieder in die Fahrstellung zurückführt.
-
In der aufgeprotzten Stellung wird die Motorspritze durch Sperrklinken
gesichert, und zwar dadurch, daß .die Radachse in einer Rast liegt und in dieser
Lage durch in die Führungen der Tragorgane eingreifende und sich vor dieselben legende
Sperrklinken festgehalten wird.
-
Auf der Zeichnung ist .ein gemäß der Erfindung ausgeführter Feuerwehrkraftwagen
beispielsweise dargesteggt.
-
Abb. i ist eine Seitenansicht des hinteren Endes des Kraftwagens mit
aufgeprotzter Motorspritze.
-
Abb. a zeigt dieselbe Einrichtung, aber mit herabgelassener Motorspritze.
-
Abb. 3 ist eine Draufsicht zu Abb. i. Abb.4 zeigt in größerem Maßstab
einen senkrechten Querschnitt durch die hintere Tragrolle mit Führungsnut am Wagenrahmen
sowie den zugehörigen Teilen des Spritzenfahrgestells.
-
Abb. 5 zeigt, insbesondere in Seitenansicht, den Anschluß des Zugseils
der Handwinde an dem Steheisen der hinteren Tragrolle.
-
Abb. 6 gibt lediglich die besondere Ausbildung des hinteren Endes
des Kraftwagenrahmens in einer Seitenansicht wieder.
-
Abb. 6a ist eine Vorderansicht auf das untere Flossenende.
-
Abb. 7 zeigt die Verriegelung der aufgeprotzten Motorspritze mittels
der in die Deichselrohrschellen greifenden Sperrklinken.
-
Die beiden Längsträger i des Mannschaftskraftwagens sind über die
hintere Radachse?, hinaus verlängert und bilden eine erhöhte Bordwand 3, d!ie hinten
in einen hakenförmigen, nach unten spitz auslaufenden Obertei14 und in eine flossenartige
Abzweigung 5 ausläuft. Der obere Rand der seitlichen Bordwand
3
verläuft in mehr oder weniger ansteigender Kurve, die auch wagerechte Teüstrekken
aufweist. Ganz entsprechend verläuft eine an der Innenseite der Bordwände von den
wagerechten Flanschen 37 und 38 gebildete Führungsnut 6. In dieser gleiten zwei
an dem Wagenrahmen 7 der Motorspritze 8 angebrachte Tragrollen 9 und i o. Wie Abb.
4. und 5 insbesondere zeigen, ist die hintere Tragrolle io mittels eines besonderen
Haltearms i i an dem Spritzenfahrges:tell 7 befestigt und steht somit höher als
die andere Tragrolle 9, die unmittelbar an dem Seitenträger es Fahrgestells 7 drehbar
befestigt ist.
-
Die Motorspritze 8 hat Halbellipsenfedern 12 mit nach unten offenen
Lagern 13, die bei Fahrstellung der Motorspritze über ihre Radachsen 14 greifen
und so beide Teile in festen Zusammenhang bringen. Die Radachse 14 ist. mit dem
Spritzengestell 7 durch einen winkligen Hebelarm i 5 gelenkig verbunden, der ein
Verschwenken der Radachse 14 gegen das Spritzengestell durch Abheben der Tragfederlager
13 ermöglicht. Der Hebelarm 15 ist an seinem an dem Spritzengestell angelenkten
Ende als Lenkungsstoßfänger ausgebildet.
-
Das Herauf- und Herunterlassen. der Motorspritze :erfolgt mittels
einer auf dem Wagengestell angebrachten Kabelwinde, die durch eine Handkurbel 16
betätigt wird und im wesentlichen aus denn Triebwerk 17/18, 19/20,
21/22 und
der Welle 23 mit den beiden Windentrommeln 24 besteht. Von diesen laufen Zugseile
25 über die Führungsrollen 26 nach der Motorspritze, an der sie mittels Ringes 27
und Haken 28 lösbar befestigt sind.
-
Zum Aufprotzen wird die auf eigener Achse fahrbare Motorspritze mittels
der eingehakten Zugseile 25 in die Anfangsstelltuzg nach Abb. z herangeholt, so
daß die Radachse 14 an der schrägen Kante 29 der Flosse 5 anliegt. Die Radachse
trägt an den beiden Berührungsstellen mit der Flosse frei drehbare Metallbuchsen
3 o.
-
Beim Aufwinden gleitet die Radachse 14 mit ihren Laufbuchsen 3o zuerst
auf der schrägen Flossenkante 29 empor, wobei die Achse das ganze Motorspritzengestell
aufgesattelt trägt. Bei diesem Vorgang kommt die vordere Tragrolle 9 noch nicht
zur Auflage in der Führungsnut 6, während die hintere, höher gelegene Rolle io bereits
in dieser Nut aufliegt und läuft. An die schräge Flossenkante 29 ist zur Verbreiterung
eine Schiene 42 angeordnet, welche in einer gewissen Länge zur Aufnahme einer Bandfeder
43 geschlitzt ist (Abt. 6 und 6a), so daß das Abgleitender Radachse möglichst sanft
und ruhig beim Herunterziehen der Spritze erfolgt.
-
An die schräge -Kante 29 schließt sich eine halbkreisförmige Vertiefung
oder Senkung 3 i an, in der das Ablösen der Radachse von .den Tragfederlagern
13 stattfindet.
-
Beim weiteren Aufwinden läuft die von dem ausschwenkenden Hebelarm
15 gehaltene Radachse 14 ihren eigenen Weg die steile Kante 32 hinauf, bis
sie sich in Endlage m eine kreisförmige Ausnehmung oder Rast 33 legt. Während dieser
Bewegung läuft das von der Achse abgehobene Spritzengestell mit seinen Tragrollen
g und i o in der Führungsnut 6 weiter und wird von der Winde so weit nach hinten
geholt, daß ges möglichst dicht and niedrig über der Hinterachse 2 dies Kraftwagens
zu liegen kommt. In :dem mit 31 und 32 bezeichneten Teil der Flosse 5 ist ein. Puffer
44 aus Gummi :o. dgl. angebracht, der beim Heraufziehen der Motorspritze das Anschlagen
:der Achse abdämpft.
-
Die Motorspritze wird in aufgeprotzter Stellung nach Abb. i durch
Sperrklinken 40 verriegelt, welche durch :einen Schlitz in die Führungsnut 6 eingreifen
und sich vor die Tragrollen i o legen. Dadurch wird ein Zurückgleiten der heraufgezogenen
Motorspritze uch nach dem Aushaken der Zugtaue 2 5 verhindert. Wenn die Motorspritze
herabgelassen werden soll, wird die Sperrklinke 40 mittels eines angebrachten Griffs
41 herumgelegt, so daß die Führungsnut 6 frei wird. Statt dessen kann auch die Anordnung
nach Abb. 7 getroffen werden, nach der die Sperrklinke 34 in die Deichselrohrschelle
35 eingreift.
-
Beim Herunterholen der Motorspritze wird die angelenkte Radachse 14
wieder in der Senkung 31 in die Lagerschalen 13 der Tragfedern 12 selbsttätig zurückgeschwenkt.
Beim weiteren Abgleiten der Radachse samt dem Fahrgestell auf der -schrägen Schiene
29 findet eine solche Hemmung und Bremsung der Abwärtsbewegung statt, daß auch dann,
wenn die Motorspritze nach Lösen der Zugseile 25 und nach Einstecken der Handzugdeichsel36
heruntergezogen wird, die Achse mit den Rädern verhältnismäßig sanft auf dem Boden
aufsetzt. Ein plötzliches Herunterschlagen der Spritze, das zu Quetschungen der
Füße der Bedienungsmannschaft führen könnte, ist hierdurch ausgeschlossen. Diese
Hemmung der Abwärtsbewegung erklärt sich aus der Form des Schwanzstückes 4, dessen
stark nach unten gekrümmtes, spitz auslaufendes Ende sich sehr der schrägen-Flossenkante
29 nähert. Dieses Zusammenlaufen von Führungsschiene am Schwanzstückende und schräger
Floss.enkante hat zur Folge, daß beim Herunterlassen des Geräts die in die Achsnager
13 zurückgeschwenkte Radachse 14 zwangsweise dien Spritzengestell7 genähert und
so fest gegen die Tragfedern 12 gedrückt wird.
Diese Selbsthemmung
wird durch die in den schrägen Flossenkanten 29 seitlich angebrachten Blattfedern
43 wesentlich unterstützt.
-
Die Radachse 14 der Motorspritze 8 ist an den Stellen, wo sie auf
der Flosse 5 gleitet, mit Laufbuchs@en3o versehen. Diese haben an der nach außen
gerichteten Kante einen Bund 39, wodurch die Radachse sicher geführt und zugleich
eine Verstrebung des die Tragschienen haltenden Schwanzstücks 4 bzw. der Flosse
5 erzielt wird.