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Spritzpistole In vielen Industrien, z. B. in der Kraftwagenindustrie,
werden die vernieteten Verbindungsstellen oder Falzen zwischen Blechteilen durch
einen plastischen, zähflüssigen Stoff gegen Wasser, Staub u. dgl. verschlossen.
Dieser Stoff wird gewöhnlich in Bandform aufgetragen, und da die zu verschließenden
Falzen oft ziemlich lang sind und das Band natürlich sorgfältig sowie schnell aufgetragen
werden muß, verwendet man zum Auftragen des Stoffes eine Spritzpistole.
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Die bekannten Spritzpistolen haben eine Kammer, in welcher ein Kolben
zum Ausführen seines Arbeitshubes unter Druck bewegbar ist, und einen den Kolben
steuernden Hahn. Der Druck wird beispielsweise durch Druckluft erzeugt, so daß der
Arbeiter beim Gebrauch der Spritzpistole nicht schnell ermüdet. Die zu verschließenden
Stellen sind nicht immer leicht zugänglich, besonders wenn sie nach innen liegen
und auch wohl schmal sind. Jedoch haben sich Spritzpistolen hierzu immer wieder
als am brauchbarsten bewährt, und dieselben sind dann zum leichteren Handhaben mit
einem Handgriff und ferner noch cnit einer Düse versehen, die mit der zylinderförmigen,
einen Behälter mit Spritzstoff enthaltenden Kammer verbunden ist. Es macht sich
jedoch ein Nachteil beim Verwenden der Spritzpistole bemerkbar. Nach dem Freigeben
des Hahnes und Abstellen des Druckes wird der Kolben häufig durch den Druck der
noch in der Kammer befindlichen Druckluft weiter betätigt und somit noch weiter
Stoff ausgespritzt. Dies bedeutet nicht nur eine Verschwendung des Spritzstoffes,
sondern führt auch zu einem Beflecken des Werkstückes.
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Man hat auch schon vorgeschlagen, beim Abstellen des Druckes die noch
in der Kammer befindliche Druckluft entweichen zu lassen; jedoch stellte
man
immer noch fest, daß vor dem völligen Entweichen derselben dem Kolben noch von der
Druckluft ein weiterer Arbeitshub erteilt wurde.
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Die vorliegende Erfindung sucht nun diesen Nachteil gänzlich zu beseitigen.
Erfindungsgemäß ist ein Gesperre vorgesehen, das beim Abstellen des den Kolben betätigenden
Druckes den Kolben sperrt, so daß ein fortgesetzter Hub des Kolbens zum Ausspritzen
von Spritzstoff verhindert wird. Der Hahn wird bei seinem Freigeben durch eine Feder
zum Öffnen eines Entlastungsventils für die Kammer und zum Betätigen des Gesperres,
z. B. einer Klemmhülse, bewegt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform wird der Hahn nach dem Sperren
des Kolbens durch die Klemmhülse und dem Schließen eines Ventils in einer Druckzuführleitung
in einer Mittellage eingestellt gehalten, aus der er beim Freigeben zum Öffnen des
Entlastungsventils durch eine Feder bewegt wird.
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1n den Zeichnungen ist ' Fig. i eine Längsschnittansicht einer Spritzpistole
und Fig. 2 eine Schnittansicht nach der Linie 11-11 der Fig. i.
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Die Spritzpistole hat einen Zylinderteil, in dem eine Kammer i i ausgebildet
ist. An einem Ende des Zylinderteiles ist eine Düse 1,7 befestigt, und das andere
Ende des Zylinderteiles ist durch einen Sch-raubenverschluß 21 mit einem Gußstück
20 verbunden. Das Gußstück 20 ist mit einem Handgriff 22 versehen.
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Zum Füllen. der Spritzpistole wird der Zylinderteil ausgeschraubt
und ein den Spritzstoff enthaltender Behälter 23 in die Kammer eingesetzt. Derselbe
paßt genau in die zylinderförmige Kammer ein. Der Boden des Behälters besteht aus
zweiTeilen, nämlich einem verschiebbaren Teil 29 und einem nicht dargestellten Teil,
der gewöhnlich auf dem nach außen umgebogenen, unteren Randteil 3X des Behälters
aufgeklemmt ist und vor dem Einbringen des Behälters in die Kammer entfernt wird.
Nach dem Einsetzen des Behälters in die Kammer wird der Zylinderteil wieder an das
Gußstück geschraubt, wobei der Randteil 3 1 gegen einen Dichtungsring 33
in dem Schraubenverschluß angezogen wird und die Kammer infolgedessen luftdicht
verschlossen ist.
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Der Randteil 34 des Bodenteiles 29 ist nach unten umgebogen und bildet
ein Lager für einen Kolben 35. Der Kolben 35 ist an einer Stange 37 befestigt, die
in der Längsrichtung der Spritzpistole in Lagern 39, 41 des Gußstückes 20 bewegbar
ist. Mit dem Gußstück 2o ist bei 44 ein Hahn 43 verzapft. Beim Drücken des Hahnes
43 nach rechts der Fig. i wird ein Ventil 47 durch eine Querstange 45 an dem Hahn
gegen den Druck einer Feder 49 geöffnet, und Druckluft fließt durch ein Rohr
5 1 und eine Leitung 53 in die Kammer i i ein, wodurch der Kolben 35 nach
links der Fig. i verschoben wird und Spritzstoff durch die Düse ausgespritzt wird.
Wenn der Hahn 43 freigegeben wird, so schließt die Feder 49 das Ventil 47, und die
Querstange 45 öffnet dann ein Entlastungsventil über einen Bolzen 55, der lose in
einer Bohrung 57 des Gußstückes 2o gelagert ist. Die Bohrung 57 mündet in die Kammer
i i ein. Eine Kugel 59 in der Bohrung 57 bildet zusammen mit der Bohrung das Entlastungsventil
und wird durch eine Feder 61 gewöhnlich in Schließlage im rechten Ende (Fig. i)
der Bohrung gehalten. Durch Öffnen des Entlastungsventils kann die Druckluft in
der Kammer i i durch die Bohrung 57 entweichen.
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Beim Freigeben des Hahnes 43 wird nicht nur das Entlastungsventil
geöffnet, sondern der Kolben 35 wird auch gegen weitere Bewegung gesperrt, so daß
er nicht vor dem Entweichen der Luft gegebenenfalls durch den Druck der noch in
der Kammer befindlichen Luft noch weiter verschoben wird. Auf der Stange 37 ist
eine Klemmhülse 63 gleitbar gelagert. Ein konisches Ende an der Klemmhülse bildet
ein Klemmlager, das aus vier federnden Zungenteilen 65 besteht. An der ein Gesperre
bildenden Klemmhülse befestigte Bolzen 67 (Fig. 2) sind in Schlitzen 69 in dem gabelförmigen
Oberteil des Hahnes 43 gelagert. Auf der Stange 37 sitzt ferner eine Druckfeder
7i auf, die an der Klemmhülse anliegt. Die Druckfeder 7i schwingt den Hahn bei seinem
Freigeben nach links der Fig. i, so daß das Ven@ti147 sich schließen kann und das
Entlastungsventil geöffnet wird,und schiebt ferner den konischen Teil der Klemmhülse
in eine entsprechend geformte Ausnehmung des Gußstückes 20, so daß die Zungen 65
in Klemmeingriff mit der Stange 37 bewegt werden und dieselbe und infolgedessen
den Kolben gegen weitere Bewegung nach links der Fig, i sperren.
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Auf der Stange 37 kann eine Skala 73 ausgebildet sein, so daß jederzeit
der in der Kammer befindliche Spritzstoffbetrag von der Skala abgelesen werden kann.
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Bei Massenfabrikation, kann der wenn auch geringe, durch Auslassen
der Druckluft aus der Kammer entstehende Zeitverlustfaktor durch eine etwas andere
Ausführungform behoben werden. Die Schlitze 69 werden in Längsrichtung der Pistole
verlängert, so daß der Hahn eine Relativbewegung zur Patrone 63 ausführen kann.
Die Länge des Bolzens 55 wird etwas verändert, und beim Freigeben des Hahnes wird
nun das Ventil 47 geschlossen und die Klemmhülse in Sperrlage bewegt, ehe das Ventil
57, 59 geöffnet ist. Der Hahn hat somit eine Mittellage, in der er durch den Arbeiter
gehalten werden kann. Wird er danach wieder nach rechts der Fig. i bewegt, so kann
der nächste Spritzvorgang sofort beginnen. Soll jedoch das Entlastungsventil zum
Auslassen der Druckluft aus der Kammer geöffnet werden, so gibt der Arbeiter den
Hahn gänzlich frei, und eine nicht dargestellte Feder bewegt denselben aus seiner
Mittellage in seine Ausgangslage.