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Spülventil Die Erfindung betrifft ein Spülventil rniit Druckknopf,
das mit Hilfe einer mit Hilfsventil versehenen Gegendruckkammer selbsttätig schließt.
Bei bekannten Spülventilen dieser Art, bei denen durch Druck auf eine Handhabe ein
Hilfsventil geöffnet wird, -um das in der Gegendruckkammer befindliche Druckwasser
abzulassen, wird der Kolben des Hauptventils vom Wasserleitungsdruck durch Aufschwimmen
in die öffnungsstellung bewegt. Bei Spülventilen dieser Bauart hat @es sich insbesondere
nach längerer Zeit der Nichtbenutzung des Spülventils gezeigt, daß der Hauptventilkolben
selbst bei hohem Wasserleitungsdruck nicht aufschwimmt, weil das Hauptventil mit
.seiner Dichtung auf dem feststehenden Sitz festklebt oder weil ein zwischen Hauptventilkolben
und Zylinderwand eingedrungener Fremdkörper, Rost o. dgl., ein selbsttätiges Aufschwimmen
des Kolbens und dadurch eine Spülung erschwert oder verhindert. Dadurch wird der
Spulvorgang stark abgekürzt und unzureichend oder unmöglich gemacht. Wenn dieses
Kleben durch zwangsläufiges öffnen der Hauptventilkolben mit Hilfe von seitlich
aus dem Gehäuse herausragenden Handhaben oder Druckorganen be-
seitigt, wird,
treten andere Nachbeile, wie die Gefahren mangelnder Abdichtung der seitlichen Diurchführungsstellen
der auf, die sich mit der Abnutzung,der einzelnen Bauteile erhöhen. Allen bekannten
Spülventilen haftet aber besonders der Nachbeil an, daß das bewegliche Ventilorgan
sich beim Schließen in Richtung der Spülwasserströmung bewegt und von dieser störend
beeinflußt wird. Diese störende Beeinflussung tritt namentlich bei Spülventilen
mit Gegendruckkammer und Hilfsventil zur Bestimmung der Zeitdauer des Spülvorganges
in Erscheinung, bei denen die selbsttätige Wirkung der Gegendruckkammer beim Schließen
des Spülventils durch den Sog der Spülwasserstmömung beeinträchtigt wird. Dabei
können durch das vorzeitige Mitreißen des Hauptventils für dieses auf- und abwärts
gerichtete Pendelbewegungen entstehen, die Stöße -und Wasserschläge in der. Wasserleitung
zur Folge. haben.
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Erfindungsgemäß werden diese Tube lstände dadurch beseitigt, daß bei
einem Spülventil der vorgenannten Art der Ventilsitz des Haup-tventilkörpers an
dem einen Ende einer Hülse befestigt ist, die mit Hilfe des Druckknopfes entgegen
Federwirkung in axialer Richtung verschiebbar ist und zusammen mit dem in ihr gelagerten
Hauptventilkörp:er und der Hülsenrückwand die Gegendruckkammer bildet, und daß sich
das in bekannter Weise
in dem Hauptventil gelagerte federbelastete
Hilfsventil bei der öffnungsbewegu:ng der Gegendruckkammer durch Anschlag seiner
Ventilstange öffnet und den- Hauptventilkörper gegen .ein weiteres Mitnehmen sichert,
so daß in der Hülsenwand befindliche Durchflußöffnungen frei werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes ° der
Erfindung im Längsschnitt dargestellt.
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i ist das Ventilgehäuse mit dem Dru:ckwasserzuleitwngskanal2 und der
inneren Längsbohrung 3 zur Aufnahme der Ventilteile, das oben durch den Deckel q.
mittels Verschraubung o. dgl. lösbar verschlossen und unten. durch .eine überwurfmutter
5 mit Dichtungsring 6 mit dem Spülwasserrohr 7 lösbar verbunden ist. Der Deckel
q. besitzt eine mittlere Bohrung 8 als D,rwchlaß für eine Hohlspindel 9 und um die
Öffnung 8 herum eine Hülse io mit Außen- und Innengeivdnde. In das Innengewinde
ist eine die Hohlspindel 9 umgebende Stopfbüchsenmutter i i eingeschraubt, mit deren
Hilfe die Stopfbüchsenpackung 12 zusammengepreßt wird. Auf das aus der Hülse io
herausragende Ende der Hohlspindel 9 ist ein Druckknopf in Form einer Kappe 13 mit
mittlerer Aufsteckhülse 14 für die Hohlspindel 9 und äußerem Führungsrand 15 lose
aufgesetzt. Über den äußeren Rand 15 greift eine auf das Ventilgehäuse i aufgeschraubte
Überwurfmutter 16. Zur Hubbegrenzung sind auf dem Außengewinde der Hülse 9 eine
Stellmutter 17 und eine Gegenmutter 18 aufgeschraubt. Die Hohlspindelg ist unten
mit einer sie ringförmig umgebenden Wand ig und einer daran befestigten Hülse 2o
durch Verschraubung, Löturig, Schweißurig o. dgl. starr verbunden. Die Hülse 2o
trägt am unteren Ende den Ventilsitzkörper 21, welcher mit einer mittels Mutter
22 an ihm befestigten Manschettendichtung 23 in der Bohrung 3 des Ventilgehäuses
i geführt ist. In der Hülse 2o ist der Ventilkolben 2.1 mittels Manschettendichtung
25 geführt. Die bewegliche Hülse 20 mit der oberen Wand 19, der Hülse 9 und dem
Druckknopf 13 wird in bekannter Weise durch eine Feder 26 zwischen ihr und ortsfesten
Teilen des Ventilgehäuses i- nachgiebig in der aus der Abbildung ersichtlichen Lage
gehalten. Diese Haltefeder 26 kann beispielsweise zwischen den Teilen 21 und 38
um die Hülse 39 herum angeordnet werden. Der Kolben 24 besitzt ein federbelastetes
Hilfsventil mit Ventilspindel 27 bekannter Konstruktion für die darüberliegende
Gegendruckkammer 28, deren obere Endwand 29 als Kolben mit Ringpackung 30 oder Manschettendichtung
ausgebildet und mit einer in dem Innengewinde der Hohlspindel 9 axial verstellbar
angeordneten Gewindespindel 31 fest verbunden ist. Der mit einem Dichtungsring 32
gegenüber dem Ventilsitz 33 versehene Kolben 24 wird durch eine Feder 34 in der
Gegendruckkammer 28 nachgiebig gegen den Ventilsitz 33 des Ventil.sitzkörpers
2 i gedrückt. Die Hülse 2o besitzt im Bereich der Gegendruckkammer 28 kleine Druckwassereintrittsöftnungen
35 und über dem Ventilsitz 33 Durchlaßschlitze 36 für das Druckwasser aus der Zuflußleitung
2. Für die Ventilspindel 27 des Hilfsventils ist ein stiftartiges Widerlager 37
auf dem Armkreuz eines in die Bohrung 3 des Ventilgehäuses i eingesetzten und durch
Löturig, Schweißunj, Verschraubung o. dgl. befestigten Ringes 38 vorgesehen. Die
mittlere Durchlaßöffnung im Ventilsitzkörper 21 ist nach unten durch eine Hülse
39 verlängert. Über deren unteren Rand sind in dem Ventilgehäuse i Entlüftungsschlitze
oder -Öffnungen .4o vorgesehen.
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Die Arbeitsweise des Spülventils ist wie folgt: Normalerweise befindet
sich das Spülventil in der aus der Zeichnung ersichtlichen Abschlußlage. Durch Herunterdrücken
des kappenartigen Druckknopfes 13 bis zu dessen verstellbarem Anschlag 17 wird die
Hohlspindel g, die fest damit verbundene Platte i9 sowie die Hülse 2o mit dem Ventilsitzkörper
21 und dessen Manschettendichtung 23 entgegen, dem Druck ihrer Haltefeder zwischen
den Teilen 21 und 38 gesenkt. Gleichzeitig senkt sich die mit der Hohlspindel9 verschraubte
Gewindespindel 31 und der daran befestigte Kolben 29. Die Feder 34. versucht, den
darunterliegenden Hauptventilkolhen 24. mit dem darin befindlichen Entlastungsventil
mit Spindel 27 für die Gegendruckkammer 28 ebenfalls zu senken. Durch Aufsetzen
der Hilfsventilspinde127 auf das feststehende Widerlager 37 wird das Hilfsventil
sehr bald festgehalten, und .auch der Kolben 24, führt nur eine geringe, für das
öffnen des Hilfsventils ausreichende Abwärtsbewegung aus, während die Hülse 2o an
ihm entlang nach unten gleitet und der Ventilsitz 33 am Körper 21 sich vom Hauptventilkolben
24. abliegt. Dabei kommen die Durchlaßschlitze36 in der Hülse 2o unter dem Kolben
24. zu liegen, und das Druckwasser kann aus der Leitulig 2 durch die Schlitze 36
und die Hülse 39 des Ventilsitzkörpers 21 in das Spülwasserrohr 7 strömen. Das vorher
durch die kleinen Öffnungen 35 in der Hülse 2o in die Gegendruckkammer 28 gelangte
Druckwasser strömt beim Öffnen des Entlastungsventils im Kolben 24 ebenfalls durch
die Hülse 39 in das Spülwasserrohr 7. Nach dem Loslassen des Knopfes 13 wird dieser
mit der Hohlspindel 9 der Hülse 2o und dem Ventilsitzkörper 21 zusammen mit der
Gewindespindel 31 und der
Kolbenwand 29 durch die auf diese
Teile wirkende Haltefeder zwischen den Teilen 2 i und 38 wieder langsam nach oben
bewegt. Gleichzeitig schließt sich infolge Mitnahme des Kolbens zq. mittels Reibung
das im Kolben 24 befindliche Hilfsventil und Druckwasser strömt durch die öffnungen
35 in .die Gegendruckkammer 28, um in Zusammenwirkung mit der Haltefeder die vorher
genannten beweglichen Ventilteile mit Ausnahme des Kolbens 24 weiter nach oben in
die ursprüngliche Verschlußlage zu bewegen, in welcher der Ventilsitz 33 wieder
am Kolben 24 anliegt.
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Die Zeitdauer der Spülzeit nach Loslassen des vorher zur Einleitung
der Spülung heruntergedrückten Knopfes 13 wird durch die Größe des Volumens der
Gegendruckkammer 28 bestimmt, deren obere Endwand 29 durch Drehen der Spindel 31
mittels Schraubenziehers oder -schlüssels von oben bei entfernter Kappe 13 und Überwurfmutter
16 von oben eingestellt werden kann.