-
Torsionsfederwaage
Die Erfindung bezieht sich auf eine Torsionsfederwaage,
bei welcher der belastete Waagebalken durch auf einer Skala ablesbares Spannen der
Torsionsfeder von einem Federende aus wieder in seine Nullage zurückgebracht wird.
-
Das Neue dieser Waage ist ihre Anwendung als Teller-, insbesondere
Luftpostbriefwaage. Für diesen Zweck ist sie besonders ausgestaltet. Auf den Waagebalken
wirkt eine senkrechte Stutze mit daran angreifendem Wiegeteller. Die vorzugsweise
aus Leichtmetall bestehende Wiegetellerstütze ist reibungsarm in einem Rohr geführt
und ruht mit ihrem unteren Ende auf dem Waagebalken. Das zusätzliche, am Waagebalken
angreifende Gewicht von Wiegetellerstütze und Wiegeteller und etwaige Reibungsverluste
spielen bei einer für diesen Zweck gewünschten Meßgenauigkeit eine nur untergeordnete
Rolle. Man kann die Bauelemente der Waage sehr einfach und billig ausgestalten,
und trotzdem ergibt sich eine für Briefe insbesondere für Luftpostbriefe, ausreicheiide
Genauigkeit, und zwar deswegen, weil infolge der Fremdeinstellung der Anzeigeeinrichtung
die Skaleneinteilung weit auseinandergezogen sein kann und dadurch die Ablesegenauigkeit
im Vergleich zu einfachen Neigungsbriefwaagen mit Parallelführung wesentlich größer
ist. Dieser Vorteil ist insbesondere bei Feststellung von Über- oder Untergewicht
bei teuren Auslandsluftpostbriefen von entscheidender Bedeutung, Der Waagebalken
läßt sich durch entsprechende Erteilung einer Vorspannung an die Torsionsfeder auf
einen kritischen Gewichtswert einstellen, dessen
Überschreitung
durch Absinken des Waagebalkens kenntlich gemacht wird und Veranlassung gibt, den
Brief mit höherem Porto zu versehen.
-
Weitere Merkmale der Erfindung sind an Hand der Zeichnung erläutert,
welche ein Ausführungsbeispiel wiedergibt. Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht der Waage
bei abgenommener Vorderwand, Fig. 2 eine Seitenansicht der Waage bei fehlender rechter
Seitenwand, Fig. 3 einen Grundriß des Waagebalkens mit Befestigung, Fig. 4 eine
Gesamtansicht der Waage.
-
Die Vorderwand des Gehäuses 1 hat zwei Bohrungen 2 und 3, die zur
Lagerung der Wellen 4 und 5 dienen. Ein am Boden des Gehäuses befestigtes Winkelblech
6 ist mit den entsprechenden Bohrungen 7 und 8 für die hinteren Wellenzapfen versehen.
Mit der Welle 4 ist die Skalenscheibe 9 fest verbunden. Weiter sind auf derselben
Welle die Führungsrollen 10 und ii befestigt. Zwischen beidell befindet sich drehbar
gelagert die Rolle 1 die zur Befestigung des Waagebalkens 13 dient.
-
An der Führungsrolle 10 ist das innere Ende der Spiralfeder 14 befestigt.
Das äußere Ende der Spiralfeder ist an der Nase 15 des Waagebalkens 13 eingeklemmt.
Auf der Welle 5 ist ein Reibrad 16 mit einem Haftbelag 17 befestigt. Die Abstände
zwischen den Wellen 4 und 5 sind so gewählt, dab eine Haftreibung zwischen den Umfängen
der Skalenscheibe und des Reibrades gewährleistet ist.
-
Auf dem an der Vorderseite der Waage vorsprinwenden Teil der Achse
5 befindet sich ein Einstellkopf 18, durch dessen Drehung die Skala verstellt werden
kann. Am Oberteil 19 der Waage ist ein Führungsrohr 20 so befestigt, daß es senkrecht
und in einer Ebene mit dem Waagebalken zu liegen kommt. In dem Führungsrohr 20 gleitet
die Teller-Stütze 2 1. Die Tellerstütze 21 ruht mit ihrem unteren Ende 22 auf dem
Waagebalken. Das untere Ende 23 des Führungsrohres 20 begrenzt die Aufwärtsbewegung
des Waagebalkens. Als untere B,egnenzung für die Pendelungen des Waagebalkens dient
ein Anschlag 24, der durch eine Umbiegung eines Blechausschnittes des Winkelbleches
6 gebildet ist.
-
Wird die Waage durch eine Last 25, z. B. Brief, belastet, so wird
die sich senkende Tellerstütze 2 1 den Waagebalken 13 in Richtung auf den Anschlag
24 bewegen und die Waagschale 26 auf die Oberfläche des Gehäuses zu liegen kommen,
und dadurch eine weitere Bewegung des Waagemechanismus verhindern. Das Auflegen
einer zu rollen Last kann also Beine nachteilige Wirkung auf die vorzugsweise aus
Leichtmetall hergestellten Teile 21, 26 und auch nicht auf den Waagebalken 13 sowie
die Feder 14 ausüben. Wird nun mit Hilfe des Einstellknopfes 18 die Skalenscheibe
g gedreht, so wird dadurch die Spiralfeder aufgezogen und der angreifenden Last
durch den Waagebalken eine ständig wachsende Gegenkraft entgegengestellt.
-
Bei Übereinstimmung der beiden sich kompensierenden Kräfte wird der
Waagebalken 13 horizontal stehen. Durch das in der Vorderwand des Gehäuses angebrachte
Ablesefenster 2, kann man nun mit Hilfe eines Eichstriches das entsprechende Gewicht
ablesen, vorausgesetzt, daß die ebenfalls im Fenster sichtbare Spitze 28 des Waagebalkens
auch unter dem Eichstrich liegt. Liegt die Spitze 28 tiefer als der Eichstrich,
ist das Gewicht der Last größer als das angezeigte, liegt sie oberhalb des Eichstriches,
ist die Last kleiner als das angezeigte Gewicht.
-
So bietet die Waage die Möglichkeit, nicht nur in üblicher Weise Gewichte
festzustellen, sondern man kann bei dieser Waage, wenn sie auf irgendeine Grenzwert
eingestellt ist, sofort Über- oder Untere gewicht feststellen.
-
Durch die Veb wendung einer Spiralfeder läßt sich die Skala 29 über
einen großen Bereich erstrecken und es ist möglich. in einfachster Ausführung Gewichte
bis auf Bruchteile von Gramm genau zu bestimmten.
-
Dadurch, daß die rohrförmige Tellerstütze 21 nicht in einem Punkt
auf den Waagebalken bzw.
-
Balancierbalken 13 aufliegt. ergibt sich ein ruckartiger Nullabgleich,
da die Hebellänge unterschiedlich ist, je nachdem, ob der Waagebalken an der oberen
(23) oder an der untereil Begrenzung (26,1 ) anschlägt.
-
Bei einer anderen Ausführungsform der Waage kann die Tellerstütze
21 und auch die Führung 20 rechteckigen Querschnitt haben. Dadurch läßt sich die
Auflage der Stütze bei 22 so ausführen, daß sich praktisch die Hebellänge nicht
ändert, wodurch ein gleichförmigerer Abgleich miiglich ist, wenn dies erwünscht
sein sollte.
-
Eine Einstellung der Waage läßt sich auch dadurch bewirken, daß die
Achse 4 über die Vorderwand 1 hinaus verlängert wird und dort einen Handgriff trägt.
-
Man kann aber auch die Skaleitscheibe außerhalb des Gehäuses anbringen
und auf der Skalenscheibe einen Handgriff vorsehen, so daß die Skala von außen verstellt
wird. Wenn maii den Handgriff 18 beibehält, kann dieser zur Feineinstellung dienen.
Man kann aber auch auf diesen Knopf 18 und auf den Bremsbelag 17 usw. verzichten
wenn man ein Bremsband irgendwo anl>ringt, so dal.< es unbeabsichtigte Drehbewegungen
der Welle 4 bzw. des Federträgers lo verhindert.
-
Man kann die Skala auch feststehend ausbilden und an einem Vorderansatz
der Welle 4 einen Zeiger befestigen, der sich handgriffartig über der feststehenden
Skala verschwenken läßt und das Gewicht in dem Augenblick genau anzeigt, in welchem
der Waagebalken 13 in seine Balaneierstellung, d. h. in die genaue horizontale Lage
eintritt. Es könnte zweckmäßig sein, die Skala bzw. die Skalenscheibe für sich auf
der Welle 4 ein stellbar bzw. regulierbar zu befestigen, um den Skalenwert o einregulieren
zu können.
-
Wie Fig. 3 zeigt, ist der Waagebalketl aus einem Draht gebogen, der
etwa F-Form erhalten hat. Der Waagebalken kann aber auch andere Form haben.
-
Ferner kann an Stelle einer Führung 20 für den Träger des Wiegetellers
eine bei Briefwaagen übliche Parallelführung vorgesehen sein, wobei auf
leichtes
Gewicht dieser Teile zu sehen ist, wenn die Waage auf cincii kleinen Gewichtsbereich,
z. B. nur bis 28,5 g= 1 ounce, zu wiegen braucht. Spiralfedern lassen sich so bemessen,
daß sie feinste Empfindlichkeit zeigen und zugleich einen relativ großen Skalenbogen
zulassen, bei dem die Skalenteilullg linear verläuft. Diese beiden Eigenschaften
machen die Spiralfeder als niegendes Element für eine Waage. insbesondere Luftpostbriefwaage
oder Waage fiir kleinere Gewichtswerte, und eine feine Feststellung von Gewichtsgrenzen
besonders geeignet.