DE906151C - Praezisionswaage - Google Patents
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Description
Es sind Waagen bekannt, bei denen das Gewicht aus der rücktreibenden Kraft von Federn ermittelt
wird. Bei diesen Waagen wird der durch das Gewicht herabgezogene Balken durch die Federkraft
auf die ursprüngliche Nullage zurückgebracht und die hierfür notwendige Spannung bzw. Verdrehung
der Feder an der Skala abgelesen. Das Gewicht wird demnach nicht, wie dies bei den gleicharmigen
Waagen der Fall ist, mittels bekannter Gewichte
ίο und dem auf der Reiterbahn verschiebbaren Reiter
für die letzten Dezimalen aus dem Ausschlag ermittelt, sondern aus der Federkraft, die zum Ausgleichen
des Gewichtes der Last erforderlich ist. Der Vorteil solcher Waagen ist in der außerordentlich
schnell durchführbaren Wägung gelegen. Nachteile derselben sind jedoch ihre geringe Belastbarkeit
und ihr kleiner Wägebereich. Grobe Federn lassen sich zwar stärker belasten, sie sind aber weniger
•empfindlich, d. h. sie sprechen nicht mehr auf kleine ! Gewichte an. Es sind solche Waagen bei einem
Wägebereich und einer Belastbarkeit von 500 mg zum Wägen bis auf 0,2 mg genau praktisch brauchbar
oder bei einer Belastung von etwa 50 mg mit einer Wägegenauigkeit von etwa 0,02 mg verwendbar. Die relative Wägegenauigkeit beträgt daher
500/0,2 bzw. 50/0,02 = 25.io2 gegenüber den gebräuchlichen
Analysenwaagen, bei welchen die Belastbarkeit 200 g, die Wägegenauigkeit 0,1 mg bzw.
gegenüber den mikrochemischen Waagen, bei welchen bei verminderter Belastbarkeit von 20 g die
Wägegenauigkeit + 0,002 mg, d. h. die relative Wägegenauigkeit 2,1ο6 bzw. 2,1ο7 beträgt. Dlie relative
Wägegenauigkeit ist demnach bei den bekannten Federwaagen um drei bis vier Zehnerpotenzen
vermindert.
Bei einer der bekannten Präzisionswaagen, welche zur Gewichtsanzeige die zur Rückführung des belasteten
Waagebalkens in die Nullage zu überwin-
dende Gegenkraft eines elastisch zu verformenden Organes verwenden, besteht dieses Organ aus einem
Torsions draht, der die Drehachse des Waagebalkens bildet und dessen eines Ende undirehbar eingespannt
ist, während das andere Einde mit einer Vorrichtung verbunden ist, -welche das Zurückdrehen des
Torsionsdrahtes bis zum Einspielen des Waagebalkens in die Nullage ermöglicht und durch diese
Rückdrehung das 'Gewicht anzeigt. Bei diesen bekannten Präzisionswaagen ist der Waagebalken
zwar zweiarmig ausgebildet, jedoch unsymmetrisch, nachdem nur der eine Balkenarrn mit einem Haken
zum Einhängen der Tara und Last, der andere Balkenarm mit einer quer zur Schwingebene stehenden
Fläche ausgestattet ist, die zum Dämpfen der Schwingungen des Balkens dient. Überdies verläuft
senkrecht zum Waagebalken noch ein Nullpunktzeiger, der durch ein zur anderen Seite der
Torsiorisdrahtachse liegendes Gegengewicht ausgeglichen ist. ■
Diese bekannten Waagen sind wegen der Unsymmetrie ihres Waagebalkens sehr temperaturempfindlich
und von Temperaturschwankungen stark abhängig. Die Unsymmetrie des schwingenden Systems ergibt bei Temperaturänderungen ungleiche
Ausdehnungen der verschiedenen Arme, die, wenn sie auch nur einige tausendstel Millimeter betragen,
so doch eine das Gleichgewicht der Waage empfindlich
störende und damit die Präzision der Waage herabsetzende Verlagerung des Schwerpunktes des
schwingenden Systems bedingen. Ferner wird zufolge der nur einseitigen. Aufhängemöglichkeit an
den Waagebalken der Torsionsdraht nicht allein durch die Last, sondern auch durch die Tara auf
Verdrehung beansprucht. Es müsseni daher durch Rückdrehung des Tbrsionsdrahtes mittels der gewichtsanzeigenden
Vorrichtung das Gewicht der Last und das der Tara ausgeglichen werden. Derartige
große Gewichte ergeben auch bei kürzeren und dickeren Torsionsdrähten einen großen Verdrehwinkel
und machen daher einen großen Rückdreh-' winkel erforderlich, der bei den bekannten Waagen
mit Torsionsdraht zwischen 180 und 2500' liegt.
D'urch diese großen Verdrehwinkel wird vor allem die Dauerfestigkeit des Torsionsdrahtes stark vermindert;
es kommt verhältnismäßig bald zu Ermüdungserscheinungen des Drahtmaterials, welche
die Wägegenauigkeit der Waage beeinträchtigen. Die großen Verdrehwinkel machen aber auch die
Ermittlung der Gewichtsskala auf empirischem Wiege notwendig, da nur bei kleinen Verdrehunigswinkeln
vollkommene Proportionalität zwischen Drehwinkel und Gewicht besteht. Eüne solche
empirische Ermittlung ist aber äußerst umständlich und zeitraubend. Schließlich ist der Wägebereich
der bekannten Waagen mit aus einem Torsionsdraht bestehender Drehachse für den Waagebalken ein
kleiner, da die verhältnismäßig schweren Taren, wie sie von Chemikern in Verwendung genommen
werden, einen erheblichen Teil des Verdrehungswinkels für sich in Anspruch nehmen, so daß nur
das Ende der Gewichtsskalen für die Last zur Verfügung bleibt.
Die Erfindung betrifft eine Präzisionswaage mit einem die Drehachse des Waagebalkens bildenden
Torsionsdraht, dessen eines Ende in bekannter Weise während der Wägung eingespannt und dessen
anderes Einde mit einer zum Drehen des Torsionsdrahtes bis zum Einspielen des Waagebalkens in
die Nullage dienenden Vorrichtung versehen ist, deren Drehung mit einer das Gewicht anzeigenden
Vorrichtung in Verbindung steht. Neu und erfinderisch ist es dabei, die zum Drehen des Torsionsdrahtes
dienende Vorrichtung mit einer Übersetzung auszustatten, die kleine Drehwege des Torsionsdrahtes
mit großen Anzeigewegen zwangsläufig verbindet. Dabei wird vor allem der Vorteil erreicht,
daß der Ablesebereich größer wird.
Durch die Ausbildung des Waagebalkens als gleicharmiger Hebel mit beiderends angeordneten
Aufhänigemitteln, also beiderends angeordneten Endschneiden in Verbindung mit dem als Drehachse
wirkenden Torsions draht, wird es möglich gemacht, durch beiderseitiges Einhängen gleichgeformter
und ungefähr gleich schwerer Taren, sowie durch (Einbringen der Last einerends und
eines dieser Last möglichst nahekommendem Gewichtes anderends einen rohen Gewichtsausgleich
zu erhalten, so daß sich, die Torsionsbeanspruchung des Drahtes nur auf die verbleibende kleine Gewichtsdifferenz
beschränkt. Diese zu wiegenden kleinen Gewichte ergeben, dickere und daher hochbelastbare Torsionsdrähte vorausgesetzt, nur kleine
Ausschläge und daher auch nur kleine Torsionsbeanspruchungen des Drahtes, so daß Überbeanspruchungen
und Ermüdungen desselben ausgeschlossen sind'. Die kleinen Torsionsbeanspruchungen
bleiben auch in den Grenzen, -wo unter allen Umständen volle Proportionalität zwischen
Dfrehwinkel und Gewicht besteht. Die kleinen Torsionsbeanspruchuogen verlangen allerdings auch
nur kleine Ruckdrehbewegungen, die aber dank des Vergrößerungsgetriebes ins Große übersetzt und
dadurch deutlich gemessen und abgelesen werden können, zumal die Ableseskala im ganzen Wägebereich
wegen der erwähnten! Proportionalität dekadischen Aufbau und gleich große Teilung besitzen
kann. Das Vergrößerungsgetriebe ermöglicht demnach auch die Verwendung verhältnismäßig
kurzer und dickerer Torsionsdrähte; denn deren kleinere D'rehwinkel sind bei der erfindungsgemäßen
Waage für deren Wägegenauigkeit nicht nachteilig, da ja die kleinen Drehwinkel durch die Übersetzung
in beliebig große Zeigerwege gewandelt werden. Dafür sind aber solche kurze und dickere
Torsionsdrähte hoch belastbar. Besonders zweckmäßig hat sich eine Ableseskala im Form einer
Skalenscheibe erwiesen, die durch ein Übersetzungsgetriebe mit dem Torsionsdraht verbunden und
durch eine Antriebsvorrichtung verdrehbar ist.
EIs ist ferner zweckmäßig, den Schwingbereich des gleicharmigen Waagebalkens eng zu begrenzen
und die hierzu verwendeten Mittel gleichzeitig zur Arretierung des Waagebalkens zu benutzen. Dieser
Doppelzweck wird in vorteilhafter Weise durch Gabeln erreicht, die zwecks Arretierung des Waage-
balkens in der Richtung eines auf dem Waagebalken
oder auf den Gabeln vorgesehenen Anzuges gegenüber dem Waagebalken verstellbar sind. Diese den
Ausschlag des Waagebalkens begrenzenden Gabeln können gemäß der Erfindung auch zu und von einem
zweiten Gabelpaar verstellbar sein, dessen Gabeln lotrecht verlaufen und hinter dem Waagebalken
angeordnet sind. Die Arretierung des Waagebalkens gibt die Möglichkeit, transportable Waagen auszuführen,
da der Balken durch sie fixiert und dadurch der Diraht vor Bruch gesichert ist. Durch die Begrenzung
des Schwingbereiches des Waagebalkens wird das Arbeiten mit der Waage sehr erleichtert;
denn der am Waagebalken angeordnete und mit der Nullpunktskala zusammenwirkende Zeiger bleibt
immer im Sichtbereich dieser Skala, und das zeitraubende Hinundherpendeln des gleicharmigen
Waagebalkens beim wechselseitigen Aufgeben und1 Abnehmen der Taren, Gewichte und Last wird vermieden.
Um den Waagebalken rasch in die Nullage einzustellen, ist gemäß einer weiteren Ausbildung der
Erfindung· das eingespannte ruhende Ende des Torsionsdrahtes mit einer Drehvorrichtung verbunden;
diese besteht zweckmäßig aus einem Arm mit Segmentbogen, der durch einen Trieb verstellt
werden kann. Diese zweite Einstellvorrichtung arbeitet unabhängig von der gewichtsanzeigenden
Rückstellvorrichtung für dem Torsionsdraht und ermöglicht unter anderem die Abgleichung der
Taren, die oft Gewichtsdifferenzen von mehreren Milligrammen, ja mitunter sogar solche bis zu
Zehntelgrammen aufweisen können. Nach dtem Abgleichen
der Taren gibt der Betrag der Verdrehung der Rückstellvorrichtung plus aufgelegte Gewichte
das genaue Gewicht der Last an.
Die Belastbarkeit des erfindungsgemäßen Systems ist bei hoher Empfindlichkeit sehr groß. Ein etwa
6 cm langer und nur o, 1 mm dicker Stahldraht kann ohne Bruchgefafar bis zu 500 g belastet werden.
Man kann daher Waagen mit derselben relativen Wägegenauigkeit herstellen, wie sie für die gebräuchlichen
analytischen und mikrochemischen Waagen üblich ist. Diesen gegenüber (hat aber die
4-5 erfindungsgemäße Waage den Vorteil einer bedeutenden
Abkürzung des Wägevorganges, weil sie durch die Torsion und die Ausschlagbegrenzung
ohne Minderung der Empfindlichkeit weitgehend gedämpft wird. Die neue Waage ist auch wenig
temperaturempfindlich und zeigt eine unerwartet hohe Nullpunktkonstanz. Durch die zweite Verdrehvorrichtung
mit vereinfachtem Übersetzungsgetriebe kann der Nullpunkt vor und nach der Wägung
nachgeprüft werden.
Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele der Präzisionswaage gemäß der Erfindung; es
zeigt
Fig. ι eine Ausführungsform der Waage in schaubildlicher
Ansicht mit teilweise weggebrochener Skalenscheibe und mit strichpunktierten Linien angedeutetem
Kasten,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der Waage in schaubildlicher Ansicht mit teilweise weggebrochener
Skalenischeibe und strichpunktiert angedeutetem Kasten,
Fig. 3 die vom Kasten umschlossene Waage in schaubildlicher Ansicht,
Fig. 4 einen Querschnitt entsprechend der vertikalen
Schnittebene IV-IV der Fig. 2,
Fig. 5 einen durch die Vertikalebene V-V der Fig. 2 bestimmten; Querschnitt,
Fig. 6 eine dritte Ausführungsform der Waage in schaubildlicher Ansicht mit teilweise weggebrochener
Skalenscheibe und strichpunktiert angedeutetem Kasten,
Fig. 7 einen Längsschnitt durch den Mittelteil der Waage nach Linie VII-VII der Fig. 8,
Fig. 8 einen Querschnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 7.
Bei den zwei Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. ι bis 5 ist mit einem Torsionsdraht 1, z. B. aus
Stahl, ein gleicharmiger Waagebalken 2 in seiner Mitte bei 3 drehfest verbunden. Der Torsionsdraht
erstreckt sich somit nach beiden Seiten des Waagebalkens. Das eine Ende 4 des Torsionsdrahtes ist
zentrisch in der Nabe 5' eines Armes 5 einer Vorrichtung zum Einstellen des Waagebalkens in die
Nullage befestigt. Das andere Ende 6 des Drahtes 1 ist in der Nabe 7' eines Armes 7 zentrisch befestigt,
der an seinem freien' Schwingende ein Segment 7" besitzt. Dieses Segment wird durch eine mittels
einer Druckfeder 9 (Fig. 4) federnd an das Segment angedrückte Friktionsscheibe 8 angetrieben, die mit
einer Skalenscheibe 10 drehfest verbunden ist. Zur Verdrehung zwecks Rückführung des belasteten
Waagebalkens 2 unter Torsion des Dirahtes 1 in die Nullage dient ein gegen den Umfang der Skalenscheibe
10 durch eine Druckfeder 11 federnd angedrücktes
Reibrad 12, das auf einer Hohlwelle 19 befestigt ist, die einen Drehknopf 42 trägt.
Der Arm 5 wird durch ein Friktionsgetriebe 13,14
verstellt. Dieses Friktionsgetriebe besteht aus einem Segment 13, das am freien Schwingende des Armes 5
angeordnet ist und mit einem Friktionsrad 14 zusammenwirkt, das durch eine Feder 15 im Reibungs-Schluß
mit dem Segment 13 gehalten wird. Das Friktionsrad 14 ist mit einer Scheibe 16 drehfest
verbunden, mit deren Umfang ein durch eine Druckfeder 20 angedrücktes Friktionsrad 17 zusammenwirkt;
letzteres sitzt drehfest auf der Welle 18, die durch die Hohlwelle 19 des Reibrades 12 verläuft.
Gelenkig in die Enden des Waagebalkens 2 eingesetzte Haken 21 dienen zum Einhängen gleicher
Taren, z. B. Waageschalen 23 mittels Gehänge 22. An dem einen Ende des Waagebalkens ist ein
Zeiger 24 vorgesehen, der sich entlang einer Skala 25 bewegt. Vor der auf einer Glasscheibe aufgezeichneten
Skala 25 befindet sich eine Vergrößerungsoptik 26, hinter der Skala 25 eine Beleuchtungsoptik
27.
Die vorstehend beschriebenen Einrichtungen der Waage werden von einem Rahmen 30 getragen, der
auf einem Grundbrett 31 befestigt ist. Auf dem oberen Querstück des Rahmens 30 ist eine Tragscheibe
32 befestigt, die der Länge nach über den Waagebalken 2 sich erstreckt und die an ihrem
einen Ende einen Schlitz 33 zum einstellbaren Befestigen
einer die Skala 25 tragenden Tasche aufweist. In dem Kopf dieser Tasche ist eine Querstange
34 eingesetzt, auf der ein- und feststellbar die Optiken 26, 27 befestigt sind.
Die ganze Waage ist in einem auf das Grundbrett 31 aufsetzbaren Kästen 35 angeordnet, dessen
Vorderwand mit Glas abgedeckte Fenster 36, 37 besitzt, hinter denen die Waageschalen mit dem
Gehänge sich befinden. Ferner weist die Vorderwand des Kastens eine mit Glas abgedeckte Öffnung
38 auf, die ungefähr zentrisch zu den Optiken 26,27
liegt und die die Beobachtung des Zeigers 24 und der Skala 25 ermöglicht. Eine segmentförmige mit
Glas abgedeckte und eine Vergrößerungslinse aufweisende öffnung 39 dient zur Beobachtung der
Skalenscheibe 10 und eines dieser Skala zugeordneten, auf dem Rahmen 30 befestigtem Zeigers 40.
Durch die Vorderwand verlaufen die Achse der Skalenscheibe 10 sowie die Welle 18 und die Hohlwelle
19. Auf dem Ende der' Achse der Skalenscheibe
10 ist ein Drehknopf 41 zum Grabverstellen der Scheibe 10, auf dem Ende der Hohlwelle 19 ein
Drehknopf 42 zum Feineinstellen der Skalenscheibe 10 und auf dem Ende der Welle 18 ein Drehknopf
43 zum Betätigen des Friktionsgetriebes 17,16 und damit zum Verdrehen des hinteren Endes des
Torsionsdrahtes ι befestigt. Stütefüße 45,46, die an
der unteren Seite des Grundbrettes befestigt sind, dienen zum Aufstellen der Waage auf eine Unterlage, z. B. einen Tisch od. dgl. Von diesem Stützfüßen
sind die beiden hinteren Füße 46 höhenverstellbar ausgebildet. In den beiden Stirnseiten des
Kastens 35 sind offenbare Türen47 zum Einbringen
der Taren, Gewichte und der Last vorgesehen. Unter dem Grundbrett 31 verläuft der Länge nach
eine Welle 48, die einen seitlich des Grundbrettes herausragenden Hanidknopf 49 trägt und durch Hubdaumen
50 mit Feststelltellern 51 zusammenwirkt, die in der angehobenen Stellung die Waageschalen
unterstützen und in der gesenkten Lage die freie Spielbewegung der Waage zulassen.
Sowohl zur Begrenzung des Ausschiagens des Waagebalkens auf einen sehr kleinen Schwing-
+5 bereich, wie auch zur Arretierung des Waagebalkens
bei nicht gebrauchter Waage, z. B. bei deren Transport, ist eine Arretierungsvorrichtung
vorgesehen.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. r besteht die Arretierungsvorrielitung aus Gabeln 55,
deren Schenkel 56 die Arme des Waagebalkens nahe deren Enden umgreifen. Die Gabelschenkel 56 sind
divergierend ausgebildet und in waagerechter Richtung gegen lotrechte hinter dem Waagebalken
stehende Gabeln 57 zu und von dieser hinweg bewegbar. Diese waagerechte Bewegung der Gabeln
55 wird durch Drehung einer gegen Verschub geführten Spindel 58 bewirkt, die durch einen Gewindeteil
in einer die Gabeln 55 tragenden Schiene 60 eingeschraubt ist. Die Schiene 60 ist entlang des
Querstückes des Rahmens 30 geführt. Wird die am Orte sich drehende Spindel 58 in dem einen Drehsinn
bewegt, so schieben sich die divergierenden Schenkel 56 von der Seite her auf die Waagebalkenenden
auf und drücken diese gegen die lotrechten Gabeln 57, wodurch der Waagebalken festgehalten
ist. Bei der gegenläufigen Drehung der Spindel 58 werden die Giabeln 55 von den lotrechten Gabeln 57
wegbewegt, und die divergierenden. Schenkel 56 geben den Waagebalken frei.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 besteht die Arretierungsvorrichtung zum Feststellen
des Waagebalkens aus Gabeln 62, die in Längsschlitzen 63 der über dem Waagebalken 2 verlaufenden
Tragschiene 32 verstellbar und feststellbar sind. Die Gabeln 62 wirken mit den keilförmig nach
außen sich verjüngenden Armen des Waagebalkens 2 zusammen, derart, daß die Giabeln in der äußeren
Lage ein begrenztes freies Spiel des Waagebalkens zulassen. Werden dagegen die Gabeln 62 in den
Schlitzen 63 gegen die inneren Enden der letzteren zu verschoben, so schieben sich die Giabeln auf die
keilförmigem Arme des Waagebalkens auf und bewirken die Feststellung des letzteren.
Die Waage gemäß den Fig. 6 bis 8 ist im allgemeinen hinsichtlich ihrer Bauart gleich dien Ausführungsbeispielen
igemäß den Fig. 1 bis S und sind
die gleichen Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Unterschiedlich ist mir die Ausbildung
des Übersetzungsgetriebes zwischen dem Ende 6 des Torsionsdralhtes 1 und der Skalenscheibe
10. Das blei der Waage gemäß den Fig. 6 bis 8 verwendete Übersetzungsgetriebe besteht aus einem
Hebelarm 65, in dessen Nabe zentrisch das Ende 6 des Torsionsdrahtes befestigt ist. Der Hebelarm 65
erstreckt sich über die Drehachse der Skalenscheibe 10 hinaus und ist durch einen Drehbewegungen der
Skalenscheibe in Schwenkbewegungen des Hebelarmes umsetzendem Trieb mit der Skalenscheibe
verbunden, welcher Trieb an der dem Torsionsdraht abgekehrten Seite der Achse der Skalenscheibe liegt.
Auf diese Weise wird ein sehr langer Hebelarm erhalten. Auf der Achse der Skalenscheibe 10 sitzt
drehfest eine schmale Trommel 66, um die in einigen Windungen ein drahtförmiges Zugorgara 67 geschlungen
ist. Dieses Zugorgan verläuft in Form eines Seilviereckes über Rollen 68 und ist mit seinen
beiden Enden bei 69 in der Nähe des unteren Eindes des Armes 65 befestigt. Die Rollen 68 sind verschiebbar
in einem Führungsrohr 70 gelagert und werden durch eine in diesem Rohr liegende Feder
71 gleichmäßig nach außen gedrückt. Dier Befestigungspunkt
69 ist zweckmäßig einstellbar, um die wirksame Länge des Armes 65 verändern zu können.
An Stelle des Drahtes 67 kann auch ein anderes biegsames, sonst aber zugfestes Zugorgan, z. B. ein
Stahlband od. dgl., vorgesehen sein. Im Prinzip stellen die Teileos bis 71 einVergrößerungsgetriehe
zwischen der Skalenscheibe 10 und dem einien Ende 4 des Torsi ons drahtes dar, das einen besonders
langen Stellarm 65 besitzt und dessen wirksame Länge überdies verändert werden kann, wodurch es
möglich wird, die Skalönscheibe 10 zu eichen.
Die Wirkungsweise der Waage bei Durchführung eines Wägevorganges ist folgende: Es werden
beiderseits in die Haken 21 gleiche Taren, z. B.
Waageschalen 23 oder Tiegel, Kolben u. dgl., zur Aufnahme der Last aufgehängt. Hierauf wird die
Nullage des Waagebalkens an der Skala 25 überprüft und durch Verdrehung des Direhknopfes 43
über 18, 17, 16, 14, 13, 5, 4, 1 allenfalls genau einr
gestellt. Sodann wird in eine der Waagesdhalen die Last eingebracht und in die andere Waageschale die
der Last annähernd entsprechenden Gewichte gelegt, worauf zur Feineinstellung mittels des Knopfes 42
die Skalenischeibe 10 so lange unter Torsion des Drahtes 1 verdreht wird, bis der Waagebalkenzeiger
auf den Nullpunkt der Skala 25 einspielt. Der Betrag der Verdrehung der Skalenscheibe io, der
durch, die Vergrößerungslinse im Fenster 39 gut und genau ablesbar ist, plus aufgelegte Gewichte
gibt dann das genaue Gewicht der Last an. Bei kleiner Last, z. B. bis etwa 10 mg, kann main ohne
Gewichtsauflage arbeiten, wobei der Betrag der Verdrehung der Skalensdheibe 10 das Maß für das
Gewicht der in einer austarierten Waagschale eingelegten oder am Haken aufgehängten Last angibt.
Vor Durchführung der Feineimstellung der Skaleoscheibe
10 mittels des Drehknopfes 42 kann gegebenenfalls mittels des Drrehknopfes 41 eine Grobeinstellung
der Skalensclheibe vorgenommen werden.
Claims (15)
1. Präzisionswaage mit einem die Drehachse des Waagebalkens bildenden Torsionsdraht,
dessen eines Ende während der Wägung fest eingespannt ist und dessen anderes Ende mit
einer zum Drehen des Torsionsdrahtendes bis zum Einspielen des Waagebalkens in die Nulllage
dienenden Vorrichtung versehen ist, deren Drehung mit einer das Gewicht anzeigenden
Vorrichtung in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Drehen des Torsionsdrahtes
dienende Vorrichtung mit einer Übersetzung ausgestattet ist, die kleine Drehwege
des Torsionsdrahtes mit großen Anzeigewegen zwangsläufig verbindet, wobei vorzugsweise der
Waagebalken als gleicharmiger Hebel mit beiderseits angeordneten Aufhängemitteln für
Taren, Last und Gewichtsstücke ausgebildet ist.
2. Waage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückführvorrichtung mit einer durch ein Übersetzungsgetriebe mit dem Torsionsdraht
(1) verbundenen und durch eine Antriebsvorrichtung verdrehbaren Skalenscheibe
(10) ausgestattet ist.
3. Waage nach Anspruch !,gekennzeichnet durch
zwei die Waagebalkenenden in waagerechter Richtung umfassende, den Ausschlag des Waagebalkens
(2) aus der Nullage eng begrenzende Gabeln (55), die zwecks Arretierung des Waagebalkens
in der Richtung eines auf den Gabeln (55) vorgesehenen Anzuges quer zur Längsachse
das Waagebalkens (2) verstellbar sind.
4. Waage nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Ausschlag
des Waagebalkens begrenzenden Gabeln (55) gegen lotrechte, hinter dem Waagebalken (2)
angeordnete Gabeln (57) zu und von diesen hinweg verstellbar sind.
5. Waage nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet
durch zwei die Waagebalkenenden in waagerechter Ridhtung umfassende, den Ausschlag
des Waagebalkens (2) aus der Nullage eng begrenzende Gabeln (62, Fig. 2), die zwecks
Arretierung des Waagebalkens in der Richtung eines auf diesem in dessen Längsrichtung angeordneten
Anzuges gegenüber dem Waagebalken verschiebbar sind.
6. Waage nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das eingespannte
ruhende Ende (4) des Torsionsdrahtes (1) durch einen Verstellarm (5) mit einer Drehvorrichtung
(13 bis 18, 43) verbunden ist, um den Waagebalken (2) ins die Nullage einstellen zu
können.
7. -Waage nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verstellarm (5) ein Bogenstück (13) aufweist, das mit einem
Trieb (14) der Drehvorrichtung zusammenwirkt.
8. Waage nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Übersetzungsgetriebe
aus einem Hebelarm (7, Fig. 1 bis 4) besteht, in dessen Nabe (7') zentrisch das eine
Ende (6) des Torsionsdrahtes (1) drehfest befestigt
ist und dessen freies Schwenkende durch einen, die Drehbewegung der Skalenscheibe
(10) in eine Schwenkbewegung des Hebelarmes (7) umsetzenden Trieb mit der Skalenscheibe in
Verbindung steht.
9. Waage nach dem Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der die Drehbewegung
der Skalenscheibe (10) in eine Schwenkbewegung des Hebelarmes (7) umsetzende Trieb
aus einem am freien Schwenkende des Hebels angeordneten Segment (7") und einer mit der
Skalenscheibe (10) auf Drehung verbundenen, mit dem Segment des Hebelarmes zusammenwirkenden
Scheibe (8) besteht.
ι o. Waage nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der die Drehbewegung der Skalenscheibe (10) in eine Schwenkbewegung
des Hebelarmes (65, Fig. 6 bis 8) umsetzende Trieb ein mit der Skalenscheibe (10)
auf Drehung verbundenes Trieborgan (66) aufweist, das durch ein mit ihm in Reibungsschluß
stehendes Zugorgan (67) mit dem Hebelarm verbunden ist.
11. Waage nach den Ansprüchen 1 bis 10, gekennzeichnet durch ein biegsames Zugorgan
(67), das mindestens einmal um das mit der Skalensdheibe (10) auf D/rehung verbundene
Trieborgan (66) gewickelt ist. ia°
12. Waage nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hebelarm (65) über die Achse der Skalenscheibe (10) hinaus
sich erstreckt und der die Drehbewegung der Skalenscheibe in eine Schwenkbewegung des
Hebelarmes (65) umsetzende Trieb auf der dem
Torsionsdralhti (ι) abgekehrten Seite der Drehachse
der Skalenscheibe (ιo) angeordnet ist.
13. Waage nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zugorgan (67) in Form eines Seilviereckes über Umlenkrollen
(68) ausgespannt ist.
14. Waage nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umlenkrollen (68) federnd gelagert sind.
15. Waage nach den Ansprüchen 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ehden des Zugorgans (67) in ihrer Entfernung von der Drehachse
des Hebelarmes (65) ein- und feststellbar am Hebelarm (65) verankert sind.
Angezogene Druckschriften:
»Archiv für Technisches Messen« J 131-Februar 1937, Blatt T 25, T 26.
»Archiv für Technisches Messen« J 131-Februar 1937, Blatt T 25, T 26.
-I vom
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
© 5812 3.54
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP6609A DE906151C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Praezisionswaage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP6609A DE906151C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Praezisionswaage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE906151C true DE906151C (de) | 1954-03-11 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEP6609A Expired DE906151C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Praezisionswaage |
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DE (1) | DE906151C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1043649B (de) * | 1955-03-08 | 1958-11-13 | Oertling Ltd | Analysenwaage |
-
1948
- 1948-10-02 DE DEP6609A patent/DE906151C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
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None * |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1043649B (de) * | 1955-03-08 | 1958-11-13 | Oertling Ltd | Analysenwaage |
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