DE84460C - - Google Patents

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DE84460C
DE84460C DENDAT84460D DE84460DA DE84460C DE 84460 C DE84460 C DE 84460C DE NDAT84460 D DENDAT84460 D DE NDAT84460D DE 84460D A DE84460D A DE 84460DA DE 84460 C DE84460 C DE 84460C
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acid
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naphthylamine
diazo
acids
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B31/00Disazo and polyazo dyes of the type A->B->C, A->B->C->D, or the like, prepared by diazotising and coupling
    • C09B31/02Disazo dyes
    • C09B31/025Disazo dyes containing acid groups, e.g. -COOH, -SO3H, -PO3H2, -OSO3H, -OPO2H2; Salts thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In der Patentschrift Nr. 58306 ist gezeigt, dafs bei den Farbstoffen der Naphtolschwarzreihe das in Mittelstellung befindliche «,-Naphtylamin durch die
ersetzt werden kann
beiden folgenden Sulfosäuren
NH
SO3H-
SO6H-
NH0
OC2H5.
Es hat sich nun gezeigt, dafs die Anwendbarkeit dieser Säuren zu dem gedachten Zwecke von der Stellung der Sulfogruppen abhängt und dafs auch die nicht äthoxylirten Säuren, die U1 ß3- und Ct1 ß4-Naphtylaminsulfosäure, in Mittelstellung verwendet werden können. Die Darstellung von Farbstoffen dieser Art ist durch das Patent Nr. 73901 geschützt, und zwar handelt es sich dort um die Combinationen von Diazosulfosäuren (Naphtionsäure) mit der Ct1 ß4-Säure und weitere Kuppelung mit Aminen (α-Naphtylamin, Phenyl - α - naphtylamin etc.). Andere werthvolle Combinationen erhält man, indem man unsulfirte oder sulfirte Diazokörper mit der Ct1 ß4-Säure verbindet und dann weiter mit Phenolen, wie ß-Naphtol, seinen Sulfosäuren, Amidonaphtolsulfosäuren combinirt; oder indem man Diazocarbonsäuren mit der Ct1 ß4-Säure verbindet und dann weiter mit Phenolen oder Aminen combinirt.
Die neuen Combinationen sind denjenigen der Patentschrift Nr. 73901 in Bezug auf Beständigkeit gegen chemische Einwirkungen und gegen Licht wesentlich überlegen.
Die Farbstoffe, welche Amine als Endcomponente enthalten, sind durchweg sehr sä'ureunbeständig, d. h. sie zersetzen sich beim Kochen in saurem Färbebade; ferner sind sie vollständig schwefelunecht. Bei Anwendung von Phenolen erhält man jedoch vollkommen säureechte Producte, die man auf geschwefelte Wolle färben kann und die auch dann der schwefligen Säure widerstehen, wenn die gefärbte Wolle zugleich mit ungefärbter der Schwefelbleiche ausgesetzt wird. Wird andererseits Amidosalicylsäure an Stelle der Naphtionsäure als erste Componente angewendet, so erlangen die Producte die werthvolle Eigenschaft, auf chromgebeizte Wolle zu färben und sich, wenn direct gefärbt, durch Chromsalze oder Chromate nachträglich fixiren zu lassen.
Solche Färbungen sind dann vollkommen walkecht. Die betreffenden Combinationen können infolge dessen für Walkwaare verwendet werden, was bei den Farbstoffen des Patentes Nr. 73901 nicht möglich ist.
Folgende Tabelle giebt einen Vergleich der Eigenschaften der verschiedenen Farbstoffgruppen :
Erste
Componente
End-
Componente
Verhalten der Färbungen auf Wolle gegen schweflige
Säure
Chrombeizen Licht
Naphtion-
säure
a-Naphtylamin Mineralsäuren wird braun unverändert ziemlich
schlecht licht
echt
O
CT
cn
Ix
- Alkyl - a - Naphtyl
amin
beim Kochen
zersetzt
- - -
Patent - Phenyl-a -Naphtyl
amin
- wird gelb - sehr lichtunecht
- β-Naphtylamin schon bei ge
linder Behandlung
zersetzt
- wird zerstört -
- Alkyl-β-Naphtyl
amin
- - - -
Naphtion-
säure
ß-Naphtoldisulfo-
säure R
- unverändert unverändert lichtecht
legendes Patent - K1 a2-Naphtolsulfo-
säure
unverändert - - ,-
Vorl - γ - Amidonaphtol-
sulfosäure
- wird etwas
röthlicher
- hervorragend
lichtecht
ρ-Amido-
salicylsäure
Naphtol und
dessen Sulfosäuren
- unverändert die Intensität
wird erhöht
und die Färbun
gen walkecht
lichtecht
- a - Naphtylamin
und Aethyl-a-
Naphtylamin
- bei chromirten Färbungen
unverändert
- -
- γ - Amidonaphtol-
sulfosäure
- -
I. Farbstoffe aus unsulfirten Diazoverbindungen.
Beispiel: 14,3 kg a - Naphtylamin werden diazotirt und die Diazoverbindung in die Lösung von 25 kg des Natronsalzes der Ct1 ß4-Naphtylaminsulfosäure eingetragen. Zur Beendigung der Reaction wird die freie Mineralsäure mit Natriumacetat abgestumpft. Die ausgeschiedene Amidoazosulfosäure wird in verdünnter Natronlauge gelöst, die Lösung mit 7 kg Nitrit versetzt und mit Salzsäure angesäuert. Die Diazoazoverbindung ist schwer löslich. Sie wird abfiltrirt und in die alkalisch gehaltene Lösung von 36 kg ß-Naphtoldisulfosäure R eingetragen. Der Farbstoff scheidet sich aus. Er färbt Wolle blauschwarz. In analoger Weise erhält man Farbstoffe aus den Diazoverbindungen des Anilins und seiner Homologen oder aus anderen Naphtolderivaten. Die Nuancen solcher Combinationen sind folgende:
Diazoverbindung von: Anilin ρ -Toluidin a-Naphtylamin β - Naphtylamin färbt Wolle in saurem Bade violettschwarz
grauschwarz
violettschwarz
grauschwarz
blauschwarz
schwarz (röthlich)
tiefschwarz
schwarz
schwarz (röthlich)
tiefschwarz.
combinirt mit Ct1 ß4-Naphtylamin-
sulfosäure und mit:
β - Naphtoldisulfosäure R
Ci1 a2 - Naphtolsulfosäure
y-Amidonaphtolsulfosäure
Π. Farbstoffe aus sulfirten Diazoverbindungen.
Beispiel: 24,5 kg naphtionsaures Natron werden in 300 1 Wasser gelöst und diazotirt; man lä'fst dann die neutrale Lösung von 24,5 kg
β 4 - Naphtylaminsulfo-
des Natronsalzes der
säure einfh'efsen und
von essigsaurem Natron hinzu.
1 4
fügt
einen Ueberschufs
g Die gebildete
Amidoazodisulfosäure bleibt mit brauner Farbe gelöst. Giebt man nun Salzsäure ' und 7 kg Nitrit hinzu, so wird die schwer lösliche Diazoazodisulfosäure gebildet. Letztere wird in die mit Soda alkalisch gehaltene Lösung von 25 kg U1 α.,-Naphtolsulfosäure eingetragen. Der Farbstoff wird durch Kochsalz gefällt. Er färbt Wolle Mauschwarz.
Die Naphtionsäure kann durch andere Monosulfosäuren ersetzt werden, ferner die Naphtolsulfosäure durch andere Naphtolderivate. Die Nuancen einiger Ausführungsformen ergeben sich aus folgender Zusammenstellung:
Diazoverbindung von: Sulfanilsäure 0 -Toluidinsulfosäure Naphtionsäure färbt Wolle in saurem Bade violettschwarz
grauschwarz
violett (schwärzlich)
grauschwarz
blauschwarz
tiefschwarz
combinirt mit Ci1 ß4-Naphtylamin-
sulfosäure und mit
β -Naphtoldisulfosäure R
ax £t2-Naphtolsulfosäure
y-Amidonaphtolsulfosäure
oder: 34,7 kg a1-Naphtylamin-ß2 ß4-disulfosäure werden diazotirt und in die Lösung von 24,5 kg des Natronsalzes der H1 β 4 - Naphtylaminsulfosäure eingetragen. Der Amidoazokörper bildet sich sofort. Er wird durch Diazotirung in die braun gefärbte, durch Kochsalz fällbare Diazoazotrisulfosäure verwandelt. Wird diese in eine alkalische Lösung von 36 kg β-Naphtoldisulfosäure R eingetragen, so entsteht ein sehr leicht löslicher Farbstoff, der durch Aussalzen abgeschieden wird. Er färbt Wolle blauschwarz.
Statt a. - Naphtylamindisulfosä'ure kann ß-Naphtylamindisulfosäure, statt R-SaIz ein anderes Naphtolderivat verwendet werden.
Werthvolle Combinationen sind
den:
die folgen
Diazoverbindung von: β! - Naphtylamin - β 2 β 4 - disulfo-
säure
violettschwarz
blauschwarz.
combinirt mit O1 ß4-Naphtylaminsulfo-
säure und mit
al-Naphtylamin-ß2 ß4-disulfo-
säure
färbt Wolle in saurem Bade
ß-Naphtol
P1 ßs-Naphtolsulfosäure
β - Naphtoldisulfosäure R
violettschwarz
blauschwarz
III. Farbstoffe aus carbo xylirten Diazoverbindungen.
Beispiel: 20 kg p-Amidosalicylsäure werden diazotirt und die Diazoverbindung in eine Lösung von 24,5 kg des Natronsalzes der Ci1 a4-Naphtylamiiisulfosäure eingetragen. Die nach etwa 24 Stunden gebildete Amidoazosulfocarbonsäure wird in Alkalien gelöst und mit Hülfe von 7 kg Nitrit diazotirt. Die gebildete, schwer lösliche, braun gefärbte Diazoazosulfo-, carbonsäure wird in die verdünnte Lösung von 17 kg Monoäthyl-a-naphtylamin in 12 kg Salzsäure eingetragen. Nach einigen Stunden ist die Farbstoffbildung vollendet. Man macht dann mit Soda alkalisch und fütrirt den ausgeschiedenen Farbstoff ab. Er färbt chromgebeizte Wolle, sowie Wolle in saurem Bade blauschwarz.
Ersetzt man das Aethyl-a-naphtylamin durch andere Componenten, so erhält man gleichfalls Farbstoffe, welche Wolle sowohl direct, als auch unter Anwendung von Chrombeizen färben.
Werthvolle Resultate geben die folgenden Endcomponenten:
Amidosalicylsäure combinirt mit a j
y. Ξ
2Ί3
Qj=
I C-
- Naphtol-
Ifosäure
- Naphtol-
Ifosäure
[ ß,1-Naphtylaminsulfosäure und mit phtylamin thyl-a-
htylamin
Amido-
ltolsulfo-
säure
Naphtol CQ £ a co CQ. in I
*O D
J= 3
■< OS ' D-
CQ. ca a a a C C
blau- blau blau a^ violett blau schwarz
färbt chromgebeizte blau (röthlich) schwarz schwarz schwarz schwarz schwarz grün.
Wolle schwarz blau

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Verfahren zur Darstellung von Disazofarbstoffen, welche o.x ß4-Naphtylaminsulfosäure in Mittelstellung enthalten, gemäfs dem durch Patent Nr. 73901 geschützten Verfahren, darin bestehend, dafs
    a) unsulfirte Diazokörper oder Diazosulfosäuren mit jener Säure verbunden, die entstehenden Amidoazomono- bezw. polysulfosäuren weiter diazotirt und mit Phenolen verbunden werden;
    b) Diazocarbonsä'uren mit jener Säure verbunden, die entstehenden Amidoazosulfocarbonsäuren weiter diazotirt und mit Phenolen oder Aminen verbunden werden.
  2. 2. Die besonderen Ausführungsformen des durch Anspruch 1 geschützten Verfahrens, darin bestehend, dafs
    die Diazoverbindungen von Anilin, p-Toluidin, a- oder ß-Naphtylamin, Sulfanilsäure, o-Toluidinsulfosäure, Naphtionsäure mit U1 β,,-Naphtylaminsulfosäure combinirt und die Diazoverbindungen der entstehenden Amidoazomono- bezw. disulfosäuren verbunden werden mit ß-Naphtoldisulfosäure R, ^1 c^-Naphtolsulfosäure, y-Amidonaphtolsulfosäure;
    die Diazoverbindungen von a1ß.2ßi- oder P1 ß2 ß4-Naphtylamindisulfosäure mit U1 ß4-Naphtylaminsulfosäure combinirt und die Diazoverbindungen der entstehenden Amidoazotrisulfosäuren verbunden werden mit ß-Naphtol, S1 ßg-Naphtolsulfosäure, ß-Naphtoldisulfosäure R;
    die Diazoverbindung von p-Amidosalicylsäure mit U1 ß4-Naphtylaminsulfosäure combinirt und die Diazoverbindung der entstehenden Diazoazosulfocarbonsäure verbunden wird mit ß-Naphtol, ßj ß4-Dioxynaphtalin, Ct1 a2-Naphtolsulfosäure, Ci1 ß2-Naphtolsulfosäure, al ß2 ß4-Naphtoldisulfosäure, a-Naphtylamin, Aethyl-a-naphtylamin, y-Amidonaphtolsulfosäure.
    Durch Entscheidung des Kaiserlichen Patentamts vom 26. Januar 1899, bestätigt durch Entscheidung des Reichsgerichts vom
  3. 3. Januar 1900, ist das Patent 84460 durch Streichung des Anspruchs 1 theilweise für nichtig erklärt worden.
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