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Verfahren zur Herstellung von 7-Dehydrosterylrhodaniden Thiosteroide,
die mit dem Steroidkern verbundenen Schwefel enthalten, z. B. Thiocholesterin, wurden
für die Behandlung von Schwefelmangelerscheinungen (vgl. amerikanische Patentschrift
2 26o 953) vorgeschlagen; gleichzeitig nimmt man an, daß diese Verbindungen
chemotherapeutische Wirkung haben werden (vgl. Wagner-Jauregg und Lennartz: Berichte
der Deutschen Chein. Gesellschaft Bd. 74, S.27 1,19 41.1). Cholesterv-l-S-psetido-thioharnstoffhydrohalogenid
wird in den amerikanischen Patentschriften 2375873 und 2375874 erwähnt, welches
zur Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen, insbesondere Vitaminen und Hormonen,
verwendet werden soll. F, ist ferner bekannt, daß 7-Dehydrosterine wertvolle Ausgangserzeugnis,e
für Verbindungen mit Wirkung auf den Kalk- und Phosphorstoffwechsel sind. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer neuen Gattung von
Sterinen, die sowohl das für 7-Dehydrosterine charakteristische System von Doppelbindungen
im Sterinkern besitzen als auch am Sterinkern gebundenen Schwefel enthalten.
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Die erfindungsgemäß herzustellenden Stoffe bilden unter anderem Ausgangserzeugnisse
für ein bereits vorgeschlagenes Verfahren zur Herstellung von Thiosterinen aus Sterylrhodaniden.
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Die obenerwähnten wertvollen Erzeugnisse, die nach der Erfindung hergestellt
werden, sind 7-Dehydrosterylrhodanide. Diese Verbindungen wurden bisher in der Literatur
noch nicht beschrieben.
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Für die Herstellung dieser Verbindung kommen im wesentlichen zwei
Verfahren in Frage. Erstens kann in d 5, 6-ungesättigten Sterylrhodaniden auf bekannte
Weise
eine Doppelbindung zwischen die KohlenstoffatOme 7 und 8 eingeführt werden. Zweitens
kann ein .1 5, 6; 7, 8-ungesättigtes Sterin, (las in 3-Stellung eine reaktionsfähige
Gruppe enthält, mit einem Alkahrhodanid umgesetzt werden.
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Das Verfahren nach der Erfindung ist besonders von Bedeutung für die
Herstellung von 7-Dehydrocholesterylrliodanid. Es wird an folgenden Beispielen näher
erläutert.
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Beispiel Z Ein Gemisch aus 110,79 (0,025 Mol) Cholesterylrhodanid,
4,635g N-Bromsuccinimid und Zoo ccm trocknem Tetrachlorkohlenstoff wird 12 Minuten
unter Belichtung mittels einer Quecksilberlampe zum Sieden erhitzt. Das erhaltene
Succinimid wird abgesaugt und (las Filtrat in Vakuum eingedampft. Dem braunen -nähen
Rest werden 20 ccm trocknes Aceton zugesetzt, worauf Kristallisation eintritt. Durch
Kühlen, Absaugen und Waschen mit etwas kaltem trocknem Aceton werden 7 g rohes 7-Bromcholesterylrhodanid
erhalten, das durch Umkristallisieren aus trocknem Aceton gereinigt werden kann;
nach zweimaligem Umkristallisieren ist der Schmelzpunkt Z08 bis ZZZ°. Nach der Analyse
enthält das Erzeugnis 15,Z0°/, Brom. Für 7-Bromcholesterylrhodanidwerden 15,790,1u
Brom berechnet.
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8,3 g rohes 7-Bromcholesterylrhodanid werden mit 40 ccm trocknem Kollidin
20 Minuten in einer Kohlendioxydatmosphäre auf 14o° erhitzt, dabei scheidet sich
Kollidinhydrobromid ab. Nach der Abkühlung wird mit Äther verdünnt und die Lösung
mit verdünnter Schwefelsäure gewaschen, um das Kollidin zu entfernen, dann wird
mit einer Natriumbicarbonatlösung und schließlich einige Male mit Wasser gewaschen.
Die ätherische Lösung wird mit Natriumsulfat getrocknei. Nach Entfernung des Äthers
im Vakuum, Behandlung des Restes mit etwa io ccm Aceton und Kühlung entstehen 1,2
g rohes 7-Dehydrocholesterylrhodanid mit einem Schmelzpunkt bei 130 bis i36°. Nach
zweimaligem Umkristallisieren aus absolutem Alkohol ist der Stoff rein; Schmelzpunkt
rag bis 14o,5°. Analyse: Gefunden C 7878, 78,87°/,; H 1021, 10,17°/o. Berechnet
für 7-Dehydrocholesterylrhodanid, Cz$H43NS (Molgewicht 425,69) C 79,00°/o; H 1o,19°/,.
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Das Ultraviolettabsorptionsspektrum des 7-Dehydrocholesterylrhodanids
weist Maxima bei 274,285
und 297 m,(' mit einer
von 287,315 189 und Minima bei 279 und 293 m/c mit einer
von 255 und 176 auf.
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Beispiel 2 3,8 g 7-Dehydrocholestery#Ibrotnid werden mit 21,15 g Na-Rhodanid
(Na SC N - 2 H=O) und 133 ccm absolutem Äthanol in einem Einschlußrohr, das vorher
evakuiert wurde, 68 Stunden auf 8o° erhitzt. Man erhält eine zähe Masse neben kristallisierten
Stoffen. Diese werden abgetrennt und aus absolutem Äthanol umkristallisiert. Das
erhaltene 7-Dehydrocholesterylrhodanid schmilzt bei 139 bis Z40,5° und ist dem im
Beispiel Z erhaltenen Erzeugnis ähnlich.