DE929190C - Verfahren zur Herstellung von ª‡,ª‰-ungesaettigten Ketosteroiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von ª‡,ª‰-ungesaettigten Ketosteroiden

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DE929190C
DE929190C DEU2144A DEU0002144A DE929190C DE 929190 C DE929190 C DE 929190C DE U2144 A DEU2144 A DE U2144A DE U0002144 A DEU0002144 A DE U0002144A DE 929190 C DE929190 C DE 929190C
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Roman Paul Holysz Jun
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/56Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids
    • A61K31/57Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms, e.g. pregnane or progesterone

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von α,ß-ungesättigten Ketosteroiden Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von a,fl-ungesättigten Ketosteroiden durch Abspaltung von Halogenwasserstoff aus a-Halogenketosteroiden.
  • Gemäß dem Verfahren der Erfindung wird eine kernständige a-Halogenlcetongruppierung in eine entsprechende a"B-ungesättigte Ketongruppierung umgewandelt. Diese, z. B. die 4-3-Ketongruppierung, ist ein wesentlicher Bestandteil des Kerns der meisten physiologisch aktiven Steroidhormone, wie Cortison, Progesteron oder Testosteron.
  • Man hat bisher ein 3-Ketosteroid in der 4-Stellung halogeniert und durch Halogenwasserstoffabspaltung zwischen den Kohlenstoffatomen 4 und 5 eine 4(5)-ständige Doppelbindung, unter anderem entweder durch Umsetzen eines a-Halogenketosteroides mit einer Base, wie Pyridin oder Collidin, oder nach einer neueren Methode von Kendall und Mitarbeitern durch Umsetzung eines a-Halogenketosteroides mit Semicarbazid oder 2,4-Dinitrophenylhydrazin und anschließende Behandlung mit einer reaktionsfähigen Carbonylverbindung, wie Brenztraubensäure, in den Sterinkern eingeführt.
  • Die zuerst genannte Methode gibt im allgemeinen geringe Ausbeuten, und die Produkte sind schwierig abzutrennen; die zuletzt genannte Methode gibt bessere Ausbeuten als das Pyridinverfahren, hat aber den offensichtlichen Nachteil, daß sie zwei Stu- fen zur Halogenwasserstoffabspaltung erfordert.
  • Außerdem sind die verwendeten Reagenzien verhältnismäßig kostspielig.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Halogenwasserstoffabspaltung aus einem a-Halogenketosteroid und die Abtrennung des entstandenen a,4-ungesättigten Ketosteroides in einfacher Weise mit ausgezeichneten Ausbeuten in einem neuen, einstufigen Verfahren erfolgt, wenn man ein Steroid, welches im Kern eine a-Halogenketongruppierung der Formel enthält, in der X ein Chlor- oder Bromatom ist, mit einem Metallhalogenid in Gegenwart eines hasischen organischen Lösungsmittels, zur Abspaltung von Chlor- oder Bromwasserstoff unter Bildung einer Doppelbindung umsetzt. Dabei entsteht eine a,j-ungesättigte Ketongruppierung der Formel Die Ausgangsstoffe für das Verfahren der vorliegenden Erfindung sind a-Halogensteroidketone, welche die erforderliche a-Halogenketongruppierung im Kern enthalten. Dieser kann weitere Substituenten, z. B. Keto-, Hydroxyl-, Acyloxy-, Carboxy- oder Carbalkoxygruppen, die an ein oder mehrere der Kerukohlenstoffatome gebunden sind, tragen. Außerdem kann der Kern Doppelbindungen enthalten. Die I7-ständige Seitenkette kann, sofern eine solche vorhanden ist, irgendeine der z. B. in den natürlichen Sterinen, Gallensäure und Pregnanen vorkommenden Seitenketten oder irgendeine derartige substituierte oder abgebaute Seitenkette sein. Beispielsweise werden genannt 4-Brom-17α-oxy-21-acetoxypregnan-3,1 I,20-tflon, 4-Brom-I7a,2I-dioxypregnan-3,I I,20-trion, 4-Chlor-17α-oxy-21-acetoxypregnan-3,1 1,20-trion, 4-ChlOr-I B, 17a-dioxy-2 I-acetoxypregnan-3,20-dion, 4-BrOm-I I,ß,I 7a,2 1 -trioxy-pregnan-3,2o-dion, 4-Brompregnan-3,I I,20-trion, 2,4-Dibromandrostan-17ß-ol-3-on, -Brompregnan-3,2o-dion, 3-Keto-4-brom-I 2-acetoxyäthiocholansäuremethylester, 4-Bromcoprostanon, 2-Bromcholestanon, 6-Brom-7-ketocholansäure oder 3α-Acetoxy-11-brom-12-ketocholansäure.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Lösung eines a-Halogenketosteroi-des und eines Metallhalogenides in einem basischen, organischen Lösungsmittel so lange erhitzt, bis die Halogenwasserstoffabspaltung beendigt ist, z. B. wenige Minuten bis zu 24 Stunden oder mehr. Die benötigte Zeit ist in hohem Maße von der angewendeten Temperatur abhängig. Man kann Temperaturen von etwa 30 bis etwa 2000 C, vorzugsweise 30 bis I500 C, anwenden, wobei die günstigsten Bedingungen beim absatzweisen Verfahren bei etwa I00° C und einer Reaktionszeit von 2 bis 3 Stunden liegen. Die Beziehung zwischen Zeit und Temperatur wird im Beispiel 18 eingehender erläutert. Man verwendet vorzugsweise in der Regel auf I Mol Steroid etwa 3 Mol Metallhalogenid, doch kann man auch mit Spuren bis zu 20 Mol oder mehr Metallhalogenid je Mol Steroid arbeiten.
  • Um die Ausbeute zu erhöhen, kann man dem Reaktionsgemisch einen sauren Katalysator, z. B. p-Toluolsulfonsäure, Naphthalinsulfonsäure oder Schwefelsäure, vorzugsweise p-Toluolsulfonsäure, zusetzen.
  • Gewünschtenfalls kann der Reaktionsverlauf leicht an Hand des Ultraviolettabsorptionsspektrums der Reaktionsprodukte verfolgt werden. Die Ausgangsverbindung absorbiert im Ultraviolettbereich des Spektrums, insbesondere im Bereich, in welchem das Reaktionsprodukt al)sorbiert, nicht merklich. Dagegen zeigt dessen a,fl-ungesättigte Ketongruppierung eine ausgeprägte Absorption im Ultraviolettbereich von etwa 240 mull. So absorbiert z. B. reines Cortisonacetat bei der Wellenlänge von 239 mµ und hat einen molekularen Extinktionskoeffizienten von etwa I6300. Proben geringeren Reinheitsgrades ergeben kleinere molekulare Extinktionskoeffizienten; denn es besteht eine direkte Beziehung zwischen der Menge des in einer Probe vorhandenen Cortisonacetats und dem molekularen Extinktionskoeffizienten dieser Probe.
  • Der Reaktionsverlauf und die dabei entstehenden Zwischenprodukte sind zur Zeit nicht vollständig bekannt. Es wird jedoch z. B. angenommen, daß zwischen dem Metallhalogenid und dem Lösungsmittel eine Komplexverbindung gebildet wird, die dann an der Halogenwasserstoffabspaltung teilnimmt. In einem Versuch (Beispiel I9) wurde diese Komplexverbindung abgetrennt und mit Erfolg zur Halogenwasserstoffabspaltung verwendet.
  • Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Metallhalogenide sind solche von Metallen mit kleinen »lonenradien«. Bezüglich der Einteilung der Elemente auf Grund ihrer lonenradien wird auf A. F. Wells, »Structural Inorganic Chemistry«, Oxford University Press, 1945, 5. 93, und Linus Pauling, »Nature of the Chemical Bond«, Cornell University Press, Ithica, N. Y., 1948, S. 348, verwiesen. Unter »Metallhalogeniden« werden die Chloride, Bromide und Jodide der Metalle mit einem Ionenradius von 0,20 bis o,80Å verstanden. So haben z. B. Bor, Beryllium, Magnesium und Zink lonenradien von 0,20, 0,31, o,6j und 0,74 Å. Für das Verfahren geeignete Metallholagenide sind daher z. B. Lithiumchlorid, Lithiumbromid. Lithiumjodid, Bervlliumehlorid, Berylliumbromid, Berylliumjodid, Magnesiumchlorid, Magnesiumbromid, Magnesiumjodid, Aluminiumchlorid, Aluminiumbromid, Aluminiumjodid, Zinkchlorid, Siliciumtetrachlorid, Titantetrachlorid, Bortrichlorid oder Bortribromid, wobei vorzugsweise Lithiumchlorid angewandt wird.
  • Als Lösungsmittel für die Reaktion werden basische organische Lösungsmittel mit verhältnismäßig hoher Dielektrizitätskonstante verwendet.
  • Die Lösungsmittel sind basisch nach dem Begriff von Lewis (vgl. Ray. Q. Brewster, Organic Chemistry, Prentice-Hall Inc., 1948, New York, S. j8; ferner W. F. Luder, J. Chem. Education, Bd. 2j, 1948, S. 555). Nach Lewis ist eine Verbindung basisch, wenn sie Elektronen abgibt bzw.
  • Protonen aufnimmt. Die bevorzugten Lösungsmittel sind Stickstoffbasen, besonders solche der allgemeinen Formeln in denen R Wasserstoff oder ein niedermolekularer Alkylrest, z. B. ein Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Amyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-oder Phenylrest ist; R1 und R2 sind entweder gleiche oder verschiedene niedermolekulare Alkylreste wie R; Rs bedeutet eine Polymethylenkette mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen, die durch andere Elemente, wie Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel, unterbrochen und in der Kohlenstoffkette substituiert sein kann. Ferner kann man tertiäre Amine mit hoher Dielektrizitätskonstante als Lösungsmittel verwenden, z. B. N,N-Dimethylformamid, N, N-Dimethylacetamid, N, N-Dimethylpropionamid, N, N-Dimethylbutyramid, N, N-Dimethylvaleramid, N,N-Diäthylcaproamid, N,N-Dipropylcaprylamid, N-Methyl-N-äthylformamid, N-Propyl-N-butylacetamid, N-Methyl-N-octylpropionamid, N,N-Dimethylbenzamid, N-Cyclohexyl-N-methylformamid, N-Methyl-N-phenylacetamid, N-Äthyl-N-phenylbenzamid, Benzoylmorpholin, Acetylpyrrolidin, Pyridin, Collidin, Lutidin, Morpholin, a-Pyridon oder a-Chinolon. Die basischen Lösungsmittel sind in der Regel flüssig und können für sich allein oder zusammen mit üblichen organischen Lösungsmitteln Verwendung finden. Falls das basische Lösungsmittel fest ist, verwendet man ein unter den Reaktionsbedingungen inertes Hilfslösungsmittel, z. B. Benzol, Toluol oder Butanol.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
  • Beispiel I Eine Lösung aus I,g3g (4Millimol) 4-Brom-17α-oxy-21-acetoxypregnan-3,11-20-trion (hergestellt nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 541 104) und 0,51 g (12 Millimol) wasserfreim Lithiumchlorid in 20 cmS Dimethylformamid wird in einer Stickstoffatmosphäre 2 Stunden auf I00° C erhitzt. Die heiße Reaktionslösung wird dann mit 10 cm³ Wasser verdünnt und langsam auf etwa o° C abkühlen gelassen. Es bilden sich feine nadelartige Kristalle, die man abfiltriert, mit Wasser wäscht und trocknet. Die Ausbeute beträgt I,35 g Cortisonacetat (84°/o); Schmelzpunkt 227 bis 2320 C. Nach dem Umkristallisieren aus einer Aceton-Ather-Mischung steigt der Schmelzpunkt auf 248 bis 2500 C, [a1204 = + 179° (Aceton).
  • Das als Ausgangsprodukt verwendete 4-Brom-17α-oxy-21-acetoxypregnan wird folgendermaßen hergestellt: Zu 2 g 3α,17α-Dioxy-21-acetoxypregnan-ii,2o-dion (hergestellt aus 3a,I7a-Dioxypregnan-II,2o-dion nach Sarett (vgl. Journ. Amer.
  • Chem. Soc., Bd. 70, 1949. 5. 1454) durch Bromierung in 2I-Stellung mit Brom in Chloroform bei 400 C und anschließenden Ersatz des 2I-ständigen Bromatoms durch die Acetoxygruppe durch Umsetzung mit Kaliumacetat in siedendem Aceton), das in 96 cmS tert.-Butylalkohol und 3 cm³ Wasser gelöst ist, gibt man 1,64g (12,3 Millimol) N-Bromsuccinimid. Man läßt die Mischung I1/2 Tage bei Zimmertemperatur stehen, wobei Kristallisation stattfindet, filtriert die Kristalle ab, wäscht sie mit tert.-Butylalkohol und trocknet das erhaltene 4-Brom-17α-oxy-21-acetoxypregnan-3,11,20-trion.
  • Das entsprechende 4-Chlor-17α-oxy-21-acetopregnan vom Schmelzpunkt 239 bis 2430 C, [α]D24 = + 100° (Aceton), kann, wie vorstehend beschrieben, jedoch unter Verwendung von N-Chlorsuccinimid an Stelle von N-Bromsuccinimid hergestellt werden; Ausbeute I,I25 g (52,1 %).
  • Analyse für C23H31O6C1: Berechnet. . C 62,8 °/o, H 7,11 0/0, C1 8,07 %; gefunden .. C 62,86%, H 7,36%, Cl 9.32%.
  • Nach der vorstehend angegebenen Methode kann man andere 21-Acyloxy-4-chlor-17α-oxypregnan-3,11,20-trione aus den entsprechenden 3a,I7a-Dioxy - 21 - acyloxypregnan - 11,20-dionen herstellen, z. B.
  • 21-Propionoxy-4-chlor-17α-oxypregnan-3,1 1-20-trion, 21 -Focmoxy-4-chlor- 1 7a-oxypregnan-3,11,20-trion, 21 -Isopropionoxy-4-chlor- 1 72-oxypregnan-3,11,20-trion, 21-Butyroyloxy-4-chlor-17α-oxypregnan-3,11,20-trion, 21 -Valeroyloxy-4-chlor- 1 7a-oxypregnan-3,11,20-trion, 2I-Hexanoyloxy-4-chlor-I7α-oxypregnan-3,II,20-trion, 2 i-Heptanoyloxy-4-chlor- 1 7a-oxyp regnan-3,II,20-trion, 2I-(ß-Cyclopentylpropionoxy)-4-chlor-I7α-oxypregnan-3,II,20-trion oder 2I-Trimethylacetoxy-4-chlor-I7α-oxypregnan-3,II,20-trion.
  • Die entsprechenden 4-Bromverbindungen erhält man unter Verwendung von N-Bromsuccinimid an Stelle von N-Chlorsuccinimid.
  • Beispiel 2 Eine Lösung aus I g 4-Brom-I7α-oxy-2I-acetoxypregnan-3,II,20-trion und 0,5 g Lithiumchlorid in 10 cm3 Dimethylformamid wird 30 Minuten auf 95 bis I00° C erhitzt. Verdünnt man die Lösung mit 30 cm3 heißem Wasser, so fällt ein weißer Niederschlag aus, der beim Umkristallisieren aus Aceton und Petroläther 0,43 g (520/0) Cortisonacetat vom Schmelzpunkt 240 bis 2440 C, [a] D24 = + I64° (Aceton), ergibt Beispiel 3 Eine Lösung aus o,g7 g (2 Millimol) 4-Broma-oxy-2 1-acetoxypregnan-3, 1 I,20-trion und 0,25 g (6 Millimol) wasserfreiem Lithiumchlorid in 7,5 cm³ Pyridin wird 2 Stunden auf I00° C erhitzt. Man verdünnt mit 30 cm³ Wasser und erhält einen Niederschlag von 0,3 g Cortisonacetat vom Schmelzpunkt 244 bis 2470 C, [a] D24 = + I800 (Aceton). Die Mutterlauge wird mit Chloroform extrahiert und die Chloroformlösung nach dem Waschen mit verdünnter Salzsäure und Wasser zur Trockne verdampft. Durch Umkristallisieren des Rückstandes erhält man weitere 0,33 g Cortisonacetat, Schmelzpunkt 245 bis 2480 C, [a] D24 = + I77° (Aceton). Die Gesamtausbeute beträgt 79 %.
  • Beispiel 4 Eine Lösung aus o,g7 g (2 Millimol) 4-Brom-1 7a-oxy-2 I -acetoxypregnan-3, II 220-trion und 0,25 g (6 Millimol) wasserfreiem Lithiumchlorid in 10 cmS N,N-Dimethylacetamid wird 2 Stunden auf I00° C erhitzt. Beim Verdünnen mit Wasser erhält man 0,73 g (go,7°/o) rohes Cortisonacetat; nach dem Umkristallisieren aus Aceton-Äther (2: I) erhält man das gereinigte Cortisonacetat vom Schmelzpunkt 245 bis 2480 C, [a] D24 = +I830 (Aceton), in 69,6%iger Ausbeute.
  • Beispiel 5 Eine Lösung aus o,48 g (I Millimol) 4-Brom-I7a-oxy-2 I -acetoxypregnan-3, II ,20-trion und 0,43 g (5 Millimol) wasserfreiem Lithiumchlorid in 7 cm3 N-Formylpiperidin wird in einer Stickstoffatmosphäre 2 Stunden auf 1000 C erhitzt. Nach dem Verdünnen mit I5 cm³ Wasser und Abkühlen kristallisieren 0,33 g rohes Cortisonacetat (82 %) vom Schmelzpunkt 213 bis 2180C, {a]204= +1580, (Aceton) aus.
  • Beispiel 6 Eine Lösung aus I,32 g (3 Millimol) 4-Chlor-I7α-oxy-2I-acetoxypregnan-3,II,20-trion und I,2 g (9 Millimol) wasserfreiem Lithiumjodid in I5 cm3 Dimethylformamid wird in einer Stickstoffatmosphäre 3 Stunden auf I00° C erhitzt. Dann wird die rote Lösung mit 5 cm³ 5%iger Natriumsulfitlösung und 50 cm³ Wasser verdünnt. Die farblose wäßrige Lösung wird zweimal mit je 50 cm³ Chloroform extrahiert und dann unter vermindertem Druck zur Trockne verdampft. Das Ultraviolettabsorptionsspektrum des Rückstromes zeigt eine Ausbeute an Cortisonacetat von etwa 2I % an.
  • Beispiel 7 Eine Lösung aus 454mg (I,03 Millimol) 4-Chlor-I7α-oxy-2I-acetoxypregnan-3,II,20-trion und 272 mg wasserfreim Lithiumbromid in I0 cm³ N,N-Dimethylacetamid wird 3 Stunden in einer Stickstoffatmosphäre auf I30 bis 1350 C- erhitzt.
  • Beim Verdünnen mit 40 cm³ Wasser scheiden sich 360 mg (86,5 %) rohes Cortisonacetat vom Schmelzpunkt 222 bis 2300 C, [a] D24 = + I78° (Aceton) aus.
  • Gleiche Ergebnisse erhält man mit Lithiumchlorid in Dimethylformamid an Stelle von Litbiumbromid in Dimethylacetamid.
  • Beispiel 8 Eine Lösung aus I,2I g (2,5 Millimol) 4-Brom-I7α-oxy-2I-acetoxypregnan-3,II,20-trion und 0,95 g (I0 Millimol) wasserfreiem Magnesiumchlorid in I0 cm³ Dimethylformamid wird in einer Stickstoffatmosphäre 2 Stunden auf 95 bis I00° C erhitzt.
  • Nach dem Verdünnen mit 30 cm³ Wasser und Abkühlen auf etwa 0°C bildet sich ein kristalliner Niederschlag (0,94 g), der beim Umkristallisieren zwei Fraktionen Cortisonacetat gibt, und zwar aus Aceton 0,5I g (5I %) vom Schemelzpunkt 246 bis 2490 C, [a] D24 = + I820 (Aceton), und aus Aceton Äther o,og g (9 %) vom Schmelzpunkt 236 bis 242° C, [α]D24 = + I78° (Aceton).
  • Beispiel g Eine Lösung aus I,2I g (2,5 Millimol) 4-Brom-I7α-oxy-2I-acetoxypregnan-3,II,20-trion und I g (I2,5 Millimol) Berylliumchlorid in 10 cm3 Dimethylformamid wird in einer Stickstoffatmosphäre 2 Stunden auf 95 bis I00° C erhitzt. Nach dem Verdünnen mit 30 cm³ Wasser und Abkühlen auf etwa 0° C scheiden sich o,g6 g feste Substanz aus, die beim Umkristallisieren aus Aceton zwei Fraktionen Cortisonacetat liefert, und zwar 0,5 g (500/0) vom Schmelzpunkt 246 bis 2490 C, [a] D24 = +I8I° (Aceton) und O,I5 g (I50/oj vom Schmelzpunkt (Aceton), und 0,I5 g (I5 %) vom Schi 230 bis 237° C, [α]D24 = + I7I° (Aceton).
  • Beispiel I0 Eine Lösung aus 483 mg (I Millimol) -Brom-I7α-oxy-2I-acetoxypregnan-3,II,20-trion und 200 mg (3 Millimol) wasserfreiem Aluminiumchlorid in 5 cm³ Dimethylformamid wird unter Stickstoffatmosphäre I Stunde auf 95 bis IOO° C erhitzt. Beim Verdünnen mit 20 cm3 Wasser scheidet sich ein weißer fester Stoff ab, der beim Verreiben mit einer Mischung aus je 3 cm³ Aceton und Äther 228 mg (56,7 %) Cortisonacetat vom Schmelzpunkt 227 bis 23I° C, [α]D24 = +I590 (Aceton), liefert.
  • Beispiel II Eine Lösung aus 500 mg (I,03 Millimol) 4-Brom-I7-oxy-2I-acetoxypregnan-3,II,20-trion, I34 mg (3,I Millimol) wasserfreim Lithiumchlorid und 50 mg p-Toluolsulfosäure in I0 cm³ Dimethylformamid wird 6 Stunden auf 60° C erhitzt. Das Absorptionsspektrum im Ultraviolett zeigt eine go0/oige Ausbeute an Cortisonacetat an.
  • Nach den in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Arbeitsweisen kann man aus den entsprechenden 4-Brom- oder 4-Chlor-I7α-oxy-2I-acyloxy-pregnan-3,II,20-trionen andere Ester des Cortisons, z. B. Cortisonpropionat, -formiat, -butyrat, -valerat, -hexenoat, -heptanoat, -p-cyclopentylpropionat oder -trimethylacetat herstellen.
  • Beispiel 12 I7α-Oxy-2I-acetoxyallopregnan-3,II,20-trion (I,0I g) wird nach der Methode von Rosenkranz, Djerassi, Yashin und Pataki, (vgl.
  • Nature [London], Bd. I68, I951, S. 28) dibromiert, wobei man I,2I g der Dibromverbindung erhält. Behandelt man 1 g dieses Produktes mit I g Lithiumchlorid in I0 cm³ Dimethylformamid 2 Stunden bei I00° C, so erhält man 420 mg eines noch halogenhaltigen Produktes, das bei der Reduktion mit Natriumbisulfit in wäßrigem Dioxan 55 mg halogenfreie kristalline Verbindung liefert, die entsprechend dem Ergebnis der Ultraviolettabsorptionsanalyse, zu 35 bis 400/0 aus Cortisonacetat besteht.
  • Beispiel I3 Eine Lösung aus 8 g (5 Millimol) Brom in 8 cm:3 Dimethylformamid wird tropfenweise zu einer Lösung aus I,65 g (5 Millimol) Pregnan-3,II-20-trion (Reichstein und Fuchs, Helv. Chim. Acta, Bd. 26, I945, S. 72I) und 30 mg p-Toluolsulfosäuremonohydrat in 8 cm³ Dimethylformamid gegeben. Die Bromierung bei Zimmertemperatur ist nach etwa 4 Stunden beendet. Die Reaktionsmischung wird dann mit I00 cm³ Chloroform verdünnt, die Lösung viermal mit je 25 cm³ Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck zur Prockne verdampft. Der feste Rückstand (2 g) wird zusammen mit 0,64 g (I5 Millimol) wasserfreiem Lithiumchlorid in I0 cm³ Dimethylformamid gelöst und 2 Stunden auf I00° C erhitzt. Die Reaktionsmischung wird dann mit I00 cm³ Chloroform verdünnt, die Lösung viermal mit 25 cm3 Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand (1,71 g) wird aus I0 cm³ Äther umkristallisiert. Man erhält o,58 g einer kristallinen Verbindung vom Schmelzpunkt I40 is I46° C. Die Ultraviolettanalyse sowie die Papierchromatographie zeigen, daß mindestens die Hälfte des Produktes II-Ketoprogesteron ist. Eine zweite Fraktion von 0,II g, Schmelzpunkt I45 bis 1520 C, und der Rückstand (o,gg g) bestehen, wie die Ultraviolettanalyse und Papierchromatographie zeigen, aus einer Mischung von II-Ketoprogesteron und Pregnan-3,II,20-trion (Ausgangsmaterial) im Verhältnis I:I.
  • Beispiel 14 Nach der gleichen Arbeitsweise wie im Beispiel I3 stellt man aus Pregnan-3,2o-dion durch Bromierung und Bromwasserstoffabspaltung mit Lithiumchlorid in Dimethylformamid Progesteron her; F. II9 bis I2I° C.
  • Beispiel I5 Nach den in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Arbeitsweisen führt man das 2-Bromcholestanon (hergestellt nach Butenandt und Mitarbeitern, Ber. d. dtsch. Chem Ges., Bd. 72, 1939, S. I6I71 in das A'-Cholestenon durch Umsetzung mit Lithiumchlorid in Collidin iiber; F. 92 bis 940 C.
  • Beispiel I6 Nach den in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Arbeitsweisen geht die 6-Brom-7-ketocholensäure (hergestellt nach Wieland und Dane, Hoppe-Seylers, Zeitschrift f. Physiol. Chem., Bd. 2I0, I932, S. 268) durch Umsetzung mit Titantetrachlorid in N,N-Dimethylpropionamid in die #5-7-Ketocholensäure über; F. I64 bis I66° C.
  • Beispiel I7 In gleicher Weise, wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben, führt man die 3α-Acetoxy-II-brom-I2-ketocholensäure (hergestellt nach Hicks, Berg und Wallis, Journ. Biol.-Chem.
  • Bd. I62, I946, S. 633) mit Magnesiumbromid in Morpholin in die #9(11)-3α-Acetoxy-I2-ketocholensäure über; F. 204 bis 2060 C.
  • Beispiel i8 4-Brom-I7α-oxy-2I-acetoxypregnan-3,II,20-trion wird mit der dreifach molaren Menge Lithiumchlorid in Dimethylformamid erhitzt. Nach verschiedenen Zeitabständen werden Proben entnommen und deren Gehalt an Cortisonacetat durch Ultraviolettabsorptionsanalyse bestimmt. Die nachstehende Tabelle zeigt die Ausbeuten in Abhängigkeit von Zeit und Temperatur:
    Zeit in Stunden
    Tempe-| 0 | 0,5 | 1 | 2 | 3 | 5
    ratur
    in o C Ausbeuten in e/o
    50 o 2,0 4,0 4,0 19,6 79,1
    60 o I,6 4,9 50,8 70,8 68,4
    70 | 0 | I7,I | 69,6 | 76,2 | 8I,0 | -
    I00 O 58,5 62,5 69,5 76,0 -
    Beispiel 19 Eine Lösung aus I0,6 g (0,25 Mol) wasserfreiem Lithiumchlorid in I00 cm3 Dimethylformamid wird mit einer Lösung aus 37,5 g (0,25 Mol) Natriumjodid in I50 cm³ Dimethylformamid vermischt und auf 80 bis 90° C erhitzt. Es bildet sich sofort ein Niederschlag von Natriumchlorid, der durch Filtration entfernt wird. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck auf I00 cm³ eingeengt und wird beim Akühlen fest.
  • Das kristalline Produkt wird zweimal aus I50 cm³ Äthylacetat umkristallisiert und ergibt 35,2 g der Lithiumjodid-Dimethylformamidkomplexverbindung.
  • Analyse für LiJ C3H7NO: Berechnet .. J 6Im33%, N 6,77%; gefunden... J 62,7I%, N 6,72%.
  • Behandelt man 4-Brom-I7α-oxy-2I-acetoxypregnan-3, II 20-trion in Dimethylformamid bei 1000 C mit dieser Komplexverbindung, so erhält man Cortisonacetat in I4,30/oiger Ausbeute.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von a,4-ungesättigten Ketosteroiden durch Halogenwasserstoffabspaltung aus a-Chlor- oder a-Bromsteroiden in Gegenwart eines basischen organischen Lösungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Halogenwasserstoffabspaltung das Halogenid eines Metalls verwendet, dessen Ionenradius 0,20 bis 0,80 Ä beträgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart eines sauren Katalysators, wie p-Toluolsulfonsäure, arbeitet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metallhalogenid Lithiumchlorid, Magnesiumchlorid, Aluminiumchlorid oder die organische Komplexverbindung aus dem Halogenid eines Metalls mit einem Ionenradius von 0,20 bis 0,80 Å und einer als Lösungsmittel dienenden Stickstoffbase verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man 4-Brom-I7α-oxy-2I-acyloxypregnan-3,II,20-trion oder 4-Chlor-I7α-oxy-2I-acetoxypregnan-3,II,20-trion als Ausgangsverbindung verwendet.
DEU2144A 1952-04-18 1953-04-18 Verfahren zur Herstellung von ª‡,ª‰-ungesaettigten Ketosteroiden Expired DE929190C (de)

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