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Preßwalzenanordnung, insbesondere für Waschmaschinen od. dgl. Bei
bekannten in Verbindung mit Waschanlagen benutzten Preßwalzenanordnungen benutzt
man Paare von Preßwalzen, von denen die eine ortsfest und die andere ortsbeweglich
gelagert ist. Zur Erzielung des nötigen Anpreßdruckes ist es bekannt, die Lager
der beweglichen 1'reß«,ztlze mit Hebeln zu versehen, an denen Belastungsgewichte
in verschiedenem Abstand von der Drehachse des Hebel; angehängt «-erden, um damit
den Anpreßdruck zwischen den Walzen der Beschaffenheit des Waschgutes anzupassen.
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Die Preßwalzcn sind mit eirtetn Gummibelag, reit einer Seilbewicklung
oder ähnlichem versehen, die sehr empfindlich sind. Um ein vorzeitiges Unbrauchbarwerden
dieser Preßwalzenbeläge zu vermeiden, ist es notwendig, die Walzen beim Stillstand
der Maschine vrnn Anpreßdruck zu entlasten. Dies bedingt aber, claß bei jeden Stillstand
der Waschmaschine die tnit (lun Belastungsge«-ichten versehenen Hebel entlastet
werden müssen, was bei Waschanlagen mit einer Vielzahl von Bädern und Preßwalzen
immer erhebliche Zeit und Mühe in Anspruch nimmt. Auch kommt es natürlich leicht
vor, daß das Entlasten der Preßwalzen vergessen wird, wodurch die empfindlichen
Beläge unrund und vorzeitig unbrauchbar werden.
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Es ist ferner bekannt, bei Preßwalzenanordnungen mit der Antriebssteuerung
gleichzeitig eine Preßwalzensteuerung vorzusehen, und zwar derart, daß gleichzeitig
mit dem Abschalten des Antriebes die bewegliche Preßwalze aus ihrer Arbeitsstellung
verschwenkt wird. Dieses Verschwenken erfolgt von Hand und hat in erster Linie den
Zweck, beim Stillstand der :Maschine die Wäschestücke den Preßwalzen entnehmen und
für den Fall des Unfalles die zwischen die Walzen geratene Hand der Waschfrau freilegen
ztt können. Bei dieser bekannten Einrichtung
besteht jedoch der
Mangel, daß der Anpreßdruck nicht veränderbar ist. Auch kann es hier vorkommen,
daß das Ausrücken der beweglichen Preßwalze vergessen wird und dadurch der Walzenbelag
leidet.
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Zur Vermeidung dieser geschilderten Nachteile wird nach der Erfindung
bei einer Preßwalzenanordnung mit gleichzeitiger Antriebs- und Preßwalzensteuerung
vorgeschlagen, zur Erzeugung des Anpreßdruckes für die bewegliche Walze vorzugsweise
hydraulisch arbeitende Mittel vorzusehen, welche beim Einschalten des Maschinenantriebes
die bewegliche Walze selbsttätig unter Druck setzen und beim Abschalten vom Druck
entlasten. Bei der nach der Erfindung vorgeschlagenen Preßwalzenanordnung kann es
also nicht vorkommen, daß die Preßwalzen beim Maschinenstillstand unter Druck bleiben
und auf diese Weise beschädigt werden können. Beim Abschalten der Maschine werden
die Walzen sofort vom Druck entlastet. Die früher notwendigen gewichtsbelasteten
Hebel und das Bedienen jeder einzelnen Maschine kommen in Fortfall.
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Am einfachsten läßt sich die Erfindung mit Hilfe hydraulischer Winden
verwirklichen, die z. B. paarweise je an einem Lager der beweglichen Walze angreifen
können. Es kann aber auch eine einzige hydraulische Winde für jedes Walzenpaar vorgesehen
sein, die bei eingeschalteter Maschine unter Druck gesetzt und bei abgeschalteter
Maschine vom Druck entlastet wird.
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Zur Erzeugung des Flüssigkeitsdruckes kann z. B. eine mit der Maschine
gekuppelte Getriebspumpe vorgesehen sein. Es kann aber auch die Anordnung so getroffen
sein, daß zum Antrieb der Maschine ein vorzugsweise stufenlos regelbares Ölgetriebe
benutzt wird und die hydraulische Winde bzw. Winden mit der Druckkammer dieses Ölgetriebes
verbunden sind. Auf diese Weise sind die Winden nur dann unter Druck, wenn die Maschine
in Betrieb ist.
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Für die Belastung der Walzen ist ein konstanter und je nach der Beschaffenheit
des Waschgutes verschieden großer Druck notwendig. Das Ölgetriebe für den Antrieb
der Waschmaschine liefert aber je nach der Belastung der Maschine einen sich stark
ändernden Druck. Um die Forderung nach einem konstanten und einstellbaren Druck
bei Benutzung eines ÜI-getriebes zur Druckerzeugung zu erfüllen, wird gemäß der
weiteren Erfindung vorgeschlagen, in dem Gestänge zwischen der hydraulischen Winde
und dem beweglichen Walzenlager ein Federglied und ferner an dem beweglichen Teil
der Winde einen verstellbaren Anschlag vorzusehen. Als Anschlag kann z. B. eine
Gewindebüchse dienen, die an einem Ende in den mit Innengewinde versehenen und vorzugsweise
eingezogenen Hydraulikzylinder verschieden weit eingeschraubt wird. Hierbei kann
auch der Hydraulikzylinder mit einer Skala und die Gewindebüchse mit einer Marke
zum genauen Ablesen des eingestellten Druckes versehen sein.
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Ein Ausführungsbeispiel zu der Erfindung ist in den Fig. i und 2 dargestellt.
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Fig. i zeigt schematisch und teilweise im Schnitt einen Teil einer
Preßwalzenanordnung mit einer hydraulischen Winde zur Druckerzeugung, und Fig. 2
zeigt einen Teil des Hydraulikzylinders mit einer Gewindebüchse und einer Skalenplatte
zum Ablesen des Anpreßdruckes.
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In dem Rahmen i ist in festen Lagern 2 eine untere Walze 3 und in
den in vertikaler Richtung verschiebbaren Lagern 4 eine bewegliche Walze 5 gelagert.
Jedes Lager 4 ist über eine Druckstange 6 mit einem zweiarmigen Hebel 7 verbunden,
der um die feste Welle 8 schwenkbar gelagert ist. In der Mitte auf dem Rahmen i
der Anordnung ist ein Hydraulikzylinder 9 vorgesehen, der eine Druckölzuleitung
io aufweist und in dem ein Kolben i i in vertikaler Richtung verschiebbar ist. Der
Kolben ii ist über eine Kolbenstange 12 mit der Mitte eines gleicharmigen Hebels
13 gelenkig verbunden. Mit den Enden dieses zweiarmigen Hebels 13 sind Stangen 14
mit an den Enden befindlichen Platten 15 gelenkig verbunden. Die Stangen 14 ragen
durch eine Öffnung 16 in die mit Federn 17 versehenen Gehäuse 18, die an ihrem unteren
Ende über ein Gelenkauge i9 mit den gleicharmigen Hebeln 7 gelenkig verbunden sind.
In Fig. i ist jeweils nur die eine Hälfte der zu beiden Seiten des Hydraulikzylinders
aus Federglied, Hebel und Druckstange bestehenden Übertragungsvorrichtung dargestellt.
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Zur Bildung eines Anschlages für den Kolben ii ist das obere Ende
des Hydraulikzylinders etwas eingezogen und mit einem Innengewinde versehen, in
das ein als Anschlag dienender Gewindebolzen 20 verschieden tief eingeschraubt werden
kann. Der Gewindebolzen ist mit einem Handrad 21 und einer Hülse 22 versehen. Außerdem
befindet sich an dem oberen eingezogenen Teil des Hydraulikzylinders eine Platte
23 mit einer Skaleneinteilung (Fig.2). Die Anordnung kann so geeicht werden, daß
jeweils der zwischen den Walzen herrschende Anpreßdruck angezeigt wird.
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Die Wirkungsweise der Anordnung ist verhältnismäßig einfach zu übersehen.
Wird der Hydraulikzylinder 9 über die Druckleitung io mit Drucköl versorgt, so bewegt
sich der Kolben ii so weit nach oben, bis er an dem unteren Ende des Gewindebolzens
20 zum Anschlag kommt. Um dieses Maß werden die beiden Federn zusammengedrückt und
damit ein entsprechender konstanter Anpreßdruck erzeugt. Voraussetzung für das einwandfreie
Arbeiten der Anordnung ist natürlich, daß der mit der hydraulischen Winde erzeugte
Druck stets größer als der höchste nötige Druck für die Walzen gewählt werden kann.