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Verfahren und Vorrichtung zum Heben und Senken und zur Änderung des
Anpreßdruckes von Walzen, insbesondere von Textilmaschinen Die Erfindung betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Heben und Senken und zur Änderung des Anpreßdruckes
von Walzen. insbesondere von Textilmaschinen.
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Es ist bekannt, Walzen von Textil- oder ähnlichen Maschinen hydraulisch
oder pneumatisch anzupressen oder anzuheben bzw. zu senken. Es ist auch bekannt,
dies bei Schlichtmaschinen, also Textilmaschinen, vorzusehen. Die Einrichtungen
zum Regeln des Anpreßdruckes sind so gebaut, daß der Druck innerhalb der Grenzen
eines Sollwertes liegt, d. h. stets gleichgehalten werden soll.
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Im Gegensatz hierzu betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Regeln
des Anpreßdruckes, bei welchem die Regelung des Anpreßdruckes in Abhängigkeit von
dem Behandlungseffekt erfolgen soll. An Stelle des Behandlungseffektes kann auch
die Behandlungsgeschwindigkeit oder die Geschwindigkeitseinstellung der Behandlungsmaschine
treten. Die Übertragung der Regelgröße soll hierbei, dem jeweiligen Zweck angepaßt,
über Meß-, Einstell- und Impulsorgane erfolgen. Es ist jedoch vorgesehen, nicht
nur die Regelung des Druckes, sondern auch das Auf- und Abwärtsbewegen der Walzen
in die Regeltätigkeit einzubeziehen, wobei die Walzenbewegung über das von dem Gang
der Behandlungsmaschine gesteuerte Impulsorgan selbsttätig veranlaßt wird. Dabei
wird das Senken, Anpressen, Entlasten, Heben, Eintauchen und Herausheben der Walzen
durch mechanische und/oder hydraulische, pneumatische oder elektrische Vorrichtungen
in Abhängigkeit vom jeweiligen Behandlungszustand oder der Behandlungsgeschwindigkeit
eines Behandlungsgutes in getrennter oder gekoppelter Arbeitsweise selbsttätig bewirkt.
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Das Verfahren kann zum Betrieb von Kettenschlichtmaschinen verwendet
werden, indem gemäß der weiteren Erfindung beim Schalten auf und während des Kriechganges
derAbquetschdruckvermindert und beim Schalten auf den Schnellgang wieder vergrößert
wird.
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Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Vorrichtung geeignet, bei
der die Bewegungsvorrichtungen der Walzen mit Steuerelementen verbunden sind, die
die Walzenstellung bzw. den Walzenanpreßdruck selbsttätig in Abhängigkeit von dem
Behandlungseffekt, derBehandlungsgeschwindigkeitoder der Behandlungsgeschwindigkeitseinstellung
der Maschine über .dein jeweiligen Zweck angepaßte Meß-. Einstell- und Impulsorgane
regeln.
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Die Preßvorrichtungen können mit Meßelementen, gegebenenfalls mit
Steuer- und Meldevorrichtungen, so vereinigt werden, daß Meß- und Steuerwerte unabhängig
vom Zustand des zu verwendenden Druckmittels direkt oder fern übertragbar ablesbar
sind oder zur Steuerung verwendet werden. Dabei können die Steuerimpulse für Tauch-,
Senk-, Preß- oder Quetschvorgänge und/oder für Entlastungs-, Abhebe-und Aushebevorgänge
vorzugsweise von in Abhängigkeit von den Betätigungsvorrichtungen, wie Schaltgestängen,
Druckknopfsteuerungen und sonstigen für den Betriebszustand der Maschinen erforderlichen
Einrichtungen, direkt oder indirekt, ausgelöst oder eingeleitet werden.
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Die zurDurchführung derErfindung erforderlichen Vorrichtungen können
verschiedenster Art sein. Diese Einrichtungen sind grundsätzlich dadurch gekennzeichnet,
daß die Preß-, Quetsch- und Tauchwalzen mit pneumatischen oder hydraulischen Hub-,
Senk-und Preßzylindern und Kolben oder mit elektrischen Bewegungsvorrichtungen in
jeweils getrennter oder gemeinsamer Anordnung bei zweckentsprechender Kupplung zusammengehöriger
Walzen verbunden sind, denen nach Bedarf Meßelernente für direkte oder Fernanzeige
und gegebenenfalls Steuer- und Begrenzungsvorrichtungen zugeordnet sind, die auf
Steuerelemente, die mit Betätigungseinrichtungen für den Behandlungsvorgang direkt
oder indirekt gekuppelt sind, einwirken und deren Messung den Behandlungseffekt
betrifft. Vorzugsweise sind den Meßelementen für den Preß- oder Quetschdruck beliebig
einstellbare Sollwerteinsteller mit Impuls- und Begrenzungseinrichtungen zugeordnet.
Dabei können jederzeit von Hand zu betätigende Anordnungen für die Durchführung
der Walzenbewegungen vorgesehen sein. Vorzugsweise werden rnechanisch-pneumatische,
mechanisch-hydraulische und elektrische Vorrichtungen dazu benutzt, die, über Steuerelemente
und auf
den jeweiligen Arbeitsgang abgestimmt, mit den Betätigungselementen
für die Maschine gekuppelt sind. Die für ein bestimmtes Behandlungsgut vor Behandlungsbeginn
eingestellten Werte des Preß- oder Quetschdruckes sind unabhängig davon, wie oft
auch der Behandlungsvorgang -ganz oder teilweise unterbrochen wird, und zu jeder
beliebigen Zeit immer in gleicher Weise- reproduzierbar.
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An den pneumatisch oder hydraulisch oder elektrisch arbeitenden Vorrichtungen
können Meßelemente für die auf die Walzen einwirkenden Druckkräfte vorgesehen sein,
die direkt oder auch fern ablesbar sind, so daß die in üblicher Weise bisher verwendeten
Luft- oder Flüssigkeitsdrücke- als Maß- für die Preßkraft nicht mehr benutzt zu
werden brauchen, wodurch gegenüber den bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen
wesentliche Ungenauigkeiten und Fehler infolge stark veränderlicher Reibung und
anderer Faktoren ausgeschaltet sind. Die jeweiligen Preß-oder Quetschdrücke sind
direkt und auch fern einstellbar und regelbar.
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Nach dem Verfahren läßt sich mit den Vorrichtungen erreichen, daß
z. B. bei Vorhandensein einer oder mehrerer Tauchwalzen und eines oder mehrerer
Quetschwalzenpaare 1. bei Stillstand die Tauchwalze aus der Tauchflüssigkeit herausgehoben
und die obere Quetschwalze von der unteren abgehoben ist; 2. bei Kriechgang die
Tauchwalze in das Imprägnierbad eintaucht und mit geringer Voreilung die obere Quetschwalze
sich -auf die untere legt; 3. bei normalem Arbeitsgang die Tauchwalze in ihrer Stellung
verbleibt und die obere Quetschwalze auf die untere mit einem vorher eingestellten
Solldruck aufgepreßt wird;-4. bei einer Rückschaltung auf Kriechgang die obere Quetschwalze
nicht mehr angepreßt wird, während die Tauchwalze in ihrer Lage verbleibt; 5. bei
weiterer Rückschaltung auf Stillstand zwecks Arbeitsunterbrechung zunächst die Tauchwalze
herausgehoben und mit geringerer Nacheilung die Quetschwalze abgehoben wird.
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Es ist nicht immer notwendig, daß z. B. die zu einem Quetschwalzenpaar
zugehörige Tauchwalze mit einer eigenen Hubeinrichtung versehen wird. Diese kann
durch Verbindungs- und Koppelglieder an die Abhebe- und Preßvorrichtung für die
Quetschwalzen in geeigneter Form mit angeschlossen werden, und zwar so, daß sich
die Arbeitsvorgänge dem vorher beschriebenen Schema nach Punkt 1 bis 5 anpassen.
Die Tauchtiefe der Tauchwalze kann durch geeignete Vorrichtungen von Fall zu Fall
verändert bzw. dem jeweiligen Grad der Imprägnierung oder Flüssigkeitsaufnahme angepaßt
werden.
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Bei hydraulischen Preßvorrichtungen, bei denen zwei Zylinder und Kolben
für eine von beiden gemeinsam durchzuführende Hub- oder Senkbewegung verwendet werden
müssen, also stets parallele Bewegungen auszuführen haben, zeigt sich häufig ein
ruckartiges stufenweises Heben oder Senken. Im hier vorliegenden Fall würde eine
an ihren Zapfen von je einem Zylinderkolben zu hebende oder zu senkende Walze, z.
B. die obere, nicht gleichmäßig und parallel zu einer zweiten, unteren Walze gehoben
oder gesenkt. Um diesen Mangel auszuschließen, wird nach der Erfindung eine hydraulische
Schaltung gewählt, die diesen Übelstand vermeidet. Es wird unter einen der beiden
Kolben ein Druckmittel geleitet und damit eine Hubbewegung erzeugt. Das über dem
Kolben befindliche und durch die Kolbenbewegung verdrängte Druckmittel -wird unter
den zweiten Kolben geleitet. Das über dem zweiten Kolben befindliche Druckmittel
fließt in einen Sammelbehälter ab. Durch diese Schaltung ist ein zwangsweises paralleles
Heben . und Senken der Walzen gewährleistet.
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Bei elektrisch betriebenen Bewegungen oder Preß-und Quetschvorrichtungen
ist jede Bewegungsphase oder sonstige Funktion einer an ihren beiden Enden bewegten
Walze durch mechanische Kuppelglieder wie Wellen u. ä. gewährleistet.
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Es können auf die angegebene Weise sowohl Einzelwalzen wie auch Gruppen
zugleich oder auch in beliebiger Phasenverschiebung gegen- und miteinander bewegt
werden.
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In den Zeichnungen soll die Erfindung noch weiter erläutert werden.
Sie stellen dar in Abb.1 eine hydraulisch oder pneumatisch arbeitende Preß- und
Tauchvorrichtung in getrennter Anordnung für die Quetsch- und Tauchwalzen, Abb.2
eine gleiche Vorrichtung, aber mit gekoppelter Bewegung der Quetsch- und Tauchwalzen,
Abb.3 bis 5 je ein Schema der hydraulischen Schaltung nach Abb. 1 finit den Walzen
in verschiedenen Stellungen, Abb. 6 eine elektrisch arbeitende Preß= und Tauchvorrichtung
mit gekoppelter Bewegung der Quetsch-und Tauchwalzen, Abb. 7 ein Schema einer elektrischen
Schaltung bei einer Vorrichtung nach Abb. 6.
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Gleichartige und gleiche Funktionen ausübende Teile sind in den Abbildungen
mit gleichen Ziffern bezeichnet.
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Die in den Abb. 1 bis 7 dargestellten Beispiele beziehen sich im wesentlichen
auf Quetsch- und Tauchvorgänge. Der Übersichtlichkeit wegen ist in den Abb. 1, 2
und 6 jeweils nur eine Seite der Anordnung der Bewegungs- und Preßvorrichtungen
dargestellt, da die auf der anderen, nicht gezeichneten Walzenseite liegenden Anordnungen
der Bewegungs- und Preßvorrichtungen jeweils parallel zu den gezeichneten arbeiten.
Diese Teile sind zum Teil aus den Abb. 3 bis 5 unter Bleichlautenden Ziffern mit
Strichindex zu sehen.
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Die obere Quetschwalze ist in den Abb. 1 bis 7 jeweils mit 1, der
sichtbare Zapfen mit 2, der Gegenzapfen mit 2', die untere Quetschwalze mit 3, ihre
Zapfen mit 4 und 4', die Tauchwalze mit 5, ihre Zapfen mit 6 und 6' bezeichnet.
Der Übersicht wegen ist auch das Traglager für Zapfen 4 der Walze 3, das noch vor
der Kulisse 7 liegt, nicht gezeichnet. Das Traglager für den Zapfen 2 der Walze
1 ist hier als innerhalb der Kulisse 7 liegendes Schiebelager 8 dargestellt. Es
kann aber auch, vor der Kulisse liegend, an einem Schwinghebel befestigt sein. Die
Schiebelager 8 und 8' sind mit je einem Meßstift 9 und 9' versehen, die mit ihren
Enden, die eine Verzahnung 10 und 10' tragen, aus den Kulissen 7 und 7' herausragen.
In die Verzahnungen greifen Zahnräder 11 und 11' ein, die direkt oder indirekt über
weitere Zahnräder, hier nicht gezeichnet, mit Meßzeigern 12
und 12' oder Fernmeßgebern
13 und 13' (Potentiometer oder Drehfeldgeber) verbunden sind. Über den Schiebelagern
8 und 8' befinden sich beispielsweise Meßfedern 14 und 14', die auch durch beliebige
andere Druck- und gleichzeitig Meßelemente ersetzt werden können.
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An die Kulissen 7 und 7' greifen je eine Kolbenstange 15 und 15' an,
die mit j e einem Kolben 16 und 16' verbunden und von j e einem Zylinder 17 und
17' umgeben sind.
Die Zapfen 6 und 6' der Tauchwalze 5 sind in Tragbügeln
18 und 18' gelagert, an die je eine Kolbenstange 19 und 19' angreift, die mit je
einem Kolben 20 und 20' verbunden und je von einem Zylinder 21 und 21' umgeben sind.
In die Zylinder 21 und 21' ragen Gewindespindeln 22 und 22', die durch Handrad 23
und 23' beliebig verstellt werden können, um die Tauchtiefe der Walze 5 zu verändern.
Als Betriebsmittel für die Bewegungs- und Preßvorrichtungen der Walzen ist hier
im Beispiel Öl gewählt, das sich in einem Sammler 24 befindet. Auf diesen Sammler
ist in bekannter Weise eine Ölpumpe 25 aufgebaut, die von einem Motor 26 angetrieben
wird. Das von der Pumpe geförderte Drucköl durchfließt zunächst ein an sich bekanntes
Überströmregelventi127 und gelangt dann in ein Steuergehäuse 28 mit drehbarem Steuerschieber
29, der das Drucköl in Abhängigkeit von der Stellung, hier beispielsweise eines
Steuergestänges 30 und Mitnehmers 31, das gleichzeitig zur Einstellung des jeweiligen
Behandlungsvorganges der Maschine Verwendung findet, auf die Zvlinder 17 und 17'
und 21 und 21' verteilt oder auch abführt oder zum Sammler zurückleitet.
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Die zur Führung des zu- und ablaufenden Öls benötigten Rohrleitungen
sind wie folgt bezeichnet: die Druckleitung von der Pumpe zum Überströmventil mit
32, die Überströmleitung für überschüssiges Öl mit 33, die Druckleitung von Überströrnventil
zum Steuergehäuse mit 34, Zu- und/oder Abflußleitungen vom Steuergehäuse zu den
Kraftzylindern der Quetschwalzen mit 35 und 35' und 36 und 36', an denen entsprechende
Leitungen für die Kraftzylinder der Tauchwalze parallel anstoßen und mit 37 und
38 bezeichnet sind. Die Ölabflußleitung vom Steuergehäuse zum Sammler ist mit 39
bezeichnet.
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Um an jeder gewünschten Stelle den augenblicklichen Zustand oder die
Stellung der Walzen anzuzeigen, ist der Fernmeßgeber 13 und 13' an ein Ablesegerät
oder eine Empfangsvorrichtung 40 mit mehradrigem Kabe141 und an eine Spannungsquelle
oder ein Netz 42 angeschlossen. Eine direkte Ablesung der jeweiligen Zustandswerte
ist an der Skala 43 möglich. Die über dem Zapfen 2 der Walze l angeordnete Meßvorrichtung
ist in gleicher Weise auch über dem nicht sichtbaren Zapfen 2' angeordnet. Die fern
angezeigten Meßwerte können getrennt oder gemeinsam auf ein Fernmeßgerät in Parallel-
oder Hintereinanderschaltung übertragen werden.
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Die Arbeitsweise der in Abb. 1 dargestellten Vorrichtung ist folgende:
Bei in Betrieb befindlicher Ölpumpe und Stellung des Steuergestänges 30 auf Stillstand
befindet sich die Behandlungsmaschine auch im Stillstand und der Steuerschieber
29 in der Stellung, in der für das Drucköl die erforderlichen Wege freigegeben sind,
um die Quetschwalzen 1 und 3 voneinander abzuheben. Die Tauchwalze 5 ist ausgetaucht
(s. Abb. 3). Wird das Steuergestänge 30 auf Kriechgang gestellt, läuft die Behandlungsmaschine
im Kriechgang. Die obere Quetschwalze hat sich z. B. durch ihr Eigengewicht mit
Voreilung gegenüber der Tauchwalze auf die untere Quetschwalze aufgelegt, während
die Tauchwalze mit Nacheilung gegenüber der oberen Quetschwalze in die Behandlungsflüssigkeit
und unter Umständen auch nur durch ihr Eigengewicht eintaucht und dabei das Behandlungsgut
mit eintaucht (s. Abb.4). Wird das Steuergestänge 30 auf Normalgang gestellt, wird
die obere Quetschwalze mit einem am Überströmventil 27 eingestellten Druck auf die
untere Quetschwalze aufgepreßt. Die Tauchwalze verbleibt in ihrer Lage. Der auf
die Walzenzapfen 2 und 2' ausgeübte Preßdruck ist mittels der Kraftmeßeinrichtung
direkt auf Skala 43 oder auch auf Skala 44 fern ablesbar. Der am Überströmventil
eingestellte Preßdruck wird über beliebig lange Zeit konstant gehalten und erst
bei rückläufiger Steuergestängebewegung aufgehoben, um bei wiederum eingeschaltetem
Normalgang den normal eingestellten Wert immer wieder anzunehmen.
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In der Abb. 2 ist beispielsweise eine Bewegungs= vorrichtung mit gekoppelter
Quetsch- und Tauchwalze dargestellt. Die wesentlichsten Elemente entsprechen der
Abb. 1, bleiben also erhalten und sind wie in Abb. 1 mit gleichen Ziffern versehen.
Hier ist die Kulisse 7 und 7' mit dem Tragbügel 18 und 18' durch eine Doppeltraverse
44 und 44' verbunden, an die eine Kolbenstange 15 und 15' angelenkt ist, die mit
dem Kolben 16 und 16' verbunden ist, der vom Zylinder 17 und 17' umgeben ist. Der
Tragbügel 18 und 18' besitzt eine Führungsachse 45 und 45', die in einer schwenkbaren
Führungsbüchse 46 und 46' gleitet, deren Festpunkt an einer nicht gezeichneten Gestallwand
liegt, die mit dem Maschinenfundament verankert ist. Am unteren Ende der Führungsachse
45 und 45' befindet sich ein Anschlagring 47 und 47' zur Hubbegrenzung und am Tragbügel
eine Einstellspindel 48 und 48' mit Handrad 49 und 49', durch die die Tauchtiefe
der Tauchwalze 5 eingestellt werden kann. Die Einstellspindel stützt sich auf einen
Festpunkt 50 und 50' der nicht gezeichneten Gestallwand ab. Die betriebsmäßige Funktion
ist gleich der in Abb. 1, 3, 4 und 5 angegebenen und wird wie folgt erreicht: Bei
Stellung des Steuergestänges 30 auf Stillstand steht Drucköl unter den Kolben 16
und 16'. Diese befinden sich in ihrer höchsten Stellung. Die Tauchwalze ist über
Traversen 44 und 44' bis zum Anschlag 47 und 47' herausgehoben und die Quetschwalze
1 abgehoben (s. Abb. 3). Bei Stellung des Steuergestänges 30 auf Kriechgang läuft
die Behandlungsmaschine im Kriechgang. Die Quetschwalze 1 legt sich auf 3. Mit geringer
Nacheilung taucht die Tauchwalze 5 in die Behandlungsflüssigkeit bis zur eingestellten
Tauchtiefe durch Spindeln 48 und 48' ein. Das Behandlungsgut wird zwangläufig mit
eingetaucht (s. Abb. 4). Bei Stellung des Steuergestänges 30 auf Normalgang läuft
die Behandlungsmaschine im Normalgang. Die Quetschwalze 1 wird auf Quetschwalze
3 gepreßt, und zwar mit einem am Überströmregelventil 27 eingestellten und an der
Meßvorrichtung direkt oder fern ablesbaren Preßdruck (s. Abb. 5).
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Während bei dieser Vorrichtung immer eine Kopplung der Bewegungsvorgänge
vorhanden ist, können bei der Vorrichtung nach Abb. 1 durch entsprechende Ausbildung
des Steuerschiebers 29 die Bewegungsvorgänge beliebig gewählt und dem jeweiligen
Behandlungsgut und -vorgang angepaßt werden.
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In der Abb.6, die beispielsweise eine elektrisch arbeitende Preß-
und Tauchvorrichtung mit Meßvorrichtung darstellt, ist die Wirkungsweise ähnlich
wie in Abb. 2. An die Doppeltraverse 44 und 44' greifen statt einer Kolbenstange
mittels Schwenkmuttern 52 und 52' Gewindespindeln 51 und 51' an, die je ein Schnecken-
oder Schraubenrad 53 und 53' tragen und in einem Spurlager 54 und 54' gelagert sind.
In die Schnecken- oder Schraubenräder 53 und 53' greifen Schnecken- oder Schraubenräder
55 und 55' ein, die auf einer Welle 56 befestigt sind, die ein Antriebsrad 57 trägt.
Auf das Antriebsrad 57 wirkt ein an sich
bekanntes Steuermotorgetriebe
58 mittels Zahnräder 59, Kette oder Riemen 60, das für Rechts- und Linkslauf eingerichtet
und mit verstellbaren Endschaltern versehen ist. Das Steuermotorgetriebe 58 wird
über einen Drehschalter 61 gesteuert, der über Mitnehmer 31 mit dem Steuergestänge
30 der Behandlungsmaschine gekuppelt ist. Der Drehschalter 61 ist an ein Stromnetz
42 angeschlossen. Die Verbindungsleitungen zwischen dem Drehschalter 61, dem Netz,
dem Steuermotorgetriebe und den Endschaltern an der Meßvorrichtung sind mit 79 bezeichnet.
Der Zeiger 12 der Meßvorrichtung, der über einer Skala 62 spielt, nimmt bei seinem
Lauf einen hinter der Skala liegenden Schalthebel 63 mit, der einen an dem
einen Skalenende liegenden Endkontakt 64 und einen ebenfalls über der Skala laufenden
Sollzeiger 65 mit Endkontakt 66 unterbrechen kann.
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Die Wirkungsweise ist unter Hinzunahme der Abb. 7 folgende: Bei Stillstand
der Behandlungsmaschine ist beispielsweise ein im Drehschalter 61 befindlicher Schaltnocken
67 durch Stellung des Steuergestänges 30 und Mitnehmers 31 unter die Schaltzunge
68 in Einschaltstellung geführt. Dadurch ist der Stromkreis vom Netz 42 auf die
Feldwirkung 69 so lange geschlossen, bis durch Drehbewegungen des Steuermotorgetriebes
58 über Kettenrad 59, Kette 60, Kettenrad 57, Welle 56, Räderpaar 55 und 53 und
Hubspindel 51 zunächst die Tauchwalze herausgehoben und mit Nacheilung die Quetschwalze
1 abgehoben ist. Dabei ist der Hubweg durch einen verstellbaren Endkontakt 70, der
von einer auf Gewindespindel 72 laufenden Laufmutter 71 unterbrochen wird,
begrenzt. Bei Kriechgang der Behandlungsmaschine schließt der Schaltnocken 67 des
Drehschalters die Schaltzunge 73, während Schaltzunge 68 wieder geöffnet ist. Dadurch
ist die Feldwicklung 74 des Steuermotorgetriebes an das Stromnetz 42 angeschlossen.
Die Quetschwalze 1 wird in rückläufiger Bewegung der verschiedenen Triebwerksteile
zuerst gesenkt und auf die Quetschwalze 3 aufgelegt, und mit Nacheilung taucht die
Tauchwalze 5 in das Behandlungsbad ein, die das Behandlungsgut mitnimmt. DerBewegungsvorgang
wird von dem Endkontakt 75, der durch die Laufmutter 71 geöffnet wurde, in der Endlage
unterbrochen.
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Bei Normalgang der Behandlungsmaschine ist die obere Ouetschwalze
1 auf die untere Quetschwalze 3 noch aufzupressen. Ist der Sollwertzeiger 65 auf
einen bestimmten Sollwert für den Preßdruck eingestellt und das Steuergestänge 30
der Maschine steht auf Normalgang, so hat der Schaltnocken 67 die Schaltzunge 73
freigegeben und di.e Schaltzunge 76 mit ihrem Arbeitskontakt 77 geschlossen. Dadurch
ist die Feldwicklung 74 erneut an das Stromnetz 42 angeschlossen, und das Steuermotorgetriebe
läuft unter Mitnahme der nachgeschalteten Triebwerksteile zwecks weiterer Drehung
der Spindel 51 und Anspannung der Preßfeder 14 und Pressung der Walze 1 auf
3 so lange, bis der Schalthebel 63 den Endkontakt 66 am Sollzeiger 65 berührt und
öffnet. Der eingestellte Preßdruck und die beabsichtigte Preßwirkung ist damit erreicht.
Bei Rückschaltung auf Kriechgang durch das Steuergestänge 30 verläßt der Schaltnocken
67 die Schaltzunge 76, die ihren Arbeitskontakt 77 öffnet und nun ihren Ruhekontakt
78 schließt. Dadurch erhält die Feldwicklung 69 Spannung aus dem Netz 42. Das Steuermotorgetriebe
läuft unter Mitnahme der nachgeschalteten Triebwerksteileso lange, bis die Preßfeder
14 wieder entspannt ist und der Schalthebel 63 den Endkontakt 64 öffnet. Bei weiterer
Rückschaltung auf Stillstand wiederholt sich der bereits vorher beschriebene Vorgang.
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Mit dem Zeiger 12 können auch hier wieder Ferngebereinrichtungen verschiedener
Art gekuppelt sein, die an schreibende oder anzeigende Geräte verschiedener Art
angeschlossen werden können. Sämtliche Bewegungsvorgänge am Steuerschieber 29 oder
auch Drehschalter 61 können ohne weiteres unabhängig vom Steuergestänge 30 von Hand
oder auch durch Fernbetätigung ausgeführt werden. Die Rohranschlüsse am Steuergehäuse
und die Kanäle und Bohrungen im Steuerschieber können in beliebiger Weise geändert
werden, um verschiedene Bewegungsvorgänge oder Preßwirkungen an verschiedenen Walzen
zum Pressen, Quetschen oder Tauchen in Hand-, Fernschaltung oder in Abhängigkeit
von Maschinen, Steuergestängen oder sonstigenSchalteinrichtungen, wie auch Druckknopfsteuerungen,
hervorzurufen. In gleicher Weise können auch die Funktionen des Drehschalters in
beliebiger Reihenfolge und Abwandlung verändert werden.