-
Mechanisch angetriebene Wurstfüllmaschine Die Erfindung betrifft eine
mechanisch angetriebene Wurstfüllmaschine mit einer Vorrichtung zum selbsttätigen
Ein- und Ausschalten derselben bei Erreichen eines einstellbar-en größten und kleinsten
Druckes im Füllzylinder.
-
Es sind Füllmaschinen bekannt, deren Füllkolben durch rein mechanische
Mittel bewegt werden. Bei allen diesen Maschinen ist jedoch keine Möglichkeit zur
selbsttätigen Regulierung des Füllerdruckes vorhanden. Bei kraftbetriebenen Füllmaschinen
wird heute fast ausnahmslos eine Regulierbarkeit des Füllerdruckes gefordert. Aus
diesem Grunde sind die mit einem rein mechanischen Getriebe arbeitenden kraftbetriebenen
Füllmaschinen praktisch vollständig von den mit einem Druckmittel, wie Drucköl,
Druckwasser oder Druckluft, arbeitenden Maschinen, bei denen die Druckregulierung
einfach zu erreichen ist, verdrängt worden. Die mit einem Druckmittel arbeitenden
Maschinen sind jedoch im Aufbau kompliziert und teuer in der Anschaffung. Bei den
im Aufbau einfachen Füllmaschinen, die mit dem im Wasserleitungsnetz zur Verfügung
stehenden Druck arbeiten, ist in vielen Fällen der Druck .nicht ausreichend.
-
Bei der Wurstfüllmaschine gemäß der Erfindung wird die Energie des
Antriebsmotors mit rein mechanischen Mitteln auf den Füllkolben übertragen. Sie
unterscheidet sich von den bekannten
Maschinen dieser Art vor allem
dadurch, daß sie die Regulierung des Druckes im Füllzylinder .ermöglicht, und zwar
dadurch, daß erfindungsgemäß wenigstens eines der mechanischen Übertragungsglieder
federnd gelagert .oder selbst federnd ausgebildet ist.
-
Auf diese Weise wird eine'Füllmaschine geschaffen, welche die Vorteile
der mechanisch arbeitenden Füllmaschinen (einfacher Aufbau, geringe Störanfälligkeit)
mit den Vorteilen der mit Druckmittel arbeitenden Maschinen (Möglichkeit der Druckregulierung)
in sieh vereinigt.
-
Das federnde Element erfährt eine vom Druck im Füllzylinder abhängige
elastische Formänderung. Der Formänderungsweg des Federelements wird zum Ein- und
Ausschalten und außerdem zum Regeln der Bewegungsgeschwindigkeit des Füllkolbens
im Füllzylinder ausgenutzt. Der Druck, bei dem das Ein- oder Ausschalten bzw. das
Umschalten auf eine andere Bewegungsgeschwindigkeit erfolgen soll, ist an einer
Skala einstellbar.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Wurstfüllmaschine,
und zwar zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch die Maschine, Fig. 2 den Querschnitt
durch die Maschine längs der Linie A-B in Fig. i, Fig. 3 einen Schnitt durch die
Schalteinrichtung zum selbsttätigen Ein- und Ausschalten der Maschine und zum Umschalten
auf eine andere Geschwindigkeitsstufe und Fig.4 den Schnitt durch die Schalteinrichtung
längs der Linie C-D in Fig. 3.
-
Unterhalb des Füllzylinders i mit dem darin auf und nieder bewegbaren
Füllkolben 2 befindet sich der mechanische Antrieb zum Bewegen des Füllkolbens 2.
Die Drehbewegung des Antriebsmotors 3 wird über eine Schnecke 4 und ein Schneckenrad
5 mittels Gleitfeder 6 auf eine Hülse 7 übertragen, die mit der Gewindemutter 8
fest verbunden ist. Durch die Gleitfeder 9 wird die Gewindespindel 1o gegen Drehung
gesichert. Bei Annahme axialer Unverschiebbarkeit der Gewindemutter 8 hat eine Drehung
derselben eine Auf- oder Abwärtsbewegung der Gewindespindel io und des sich darauf
abstützenden Füllkolbens 2 zur Folge. Beim Aufwärtsbewegen des Füllkolbens 2 und
geöffnetem Absperrorgan i i wird das Wurstbrät über das Füllrohr. 12 in die in bekannter
Weise über das Füllrohr gezogeneWursthülle gedrückt. An Stelle des Füllrohres 12
kann auch eine Abteil- und Abdrehmaschine bekannter Bauart angeschlossen sein. Durch
Schließen des Absperrorgans i i wird eine weitere Aufwärtsbewegung des Füllkolbens
2 und der Gewindespindel 1o unterbunden. Eine weitere Drehung der Gewindemutter
8 hat zur Folge, daß die Gewindemutter 8 mit der damit verbundenen Hülse 7 auf der
Gewindespindel io nach unten geschraubt wird, da die Hülse 7 im Schneckenrad 5 axial
verschiebbar ist. Durch die Abwärtsbewegung deraHülse 7 wird das Federelement 13
mehr und mehr zusammengedrückt. Dieses übt dabei einen zunehmenden Druck einerseits
über Gewindemutter 8 und Gewindespindel 1o auf den Füllkolben 2 und andererseits
über das Schneckenrad 5 auf das im Gehäuse 14 abgestützte Drucklager 1s aus. Bei
Erreichen eines bestimmten Druckes, dessen Folge eine bestimmte Formänderung des
Federelements 13 und eine bestimmte axiale Verschiebung der Hülse 7 ist, wird der
Antriebsmotor 3 in noch zu beschreibender Weise abgeschaltet. Beim Entnehmen von
Wurstbrät aus dem Füllzylinder i wird zunächst die Hülse 7, die Gewindemutter 8,
die Gewindespindel io und der Füllkolben: durch die Kraft des Federelements 13 nach
oben 'bewegt, bis bei einer bestimmten axialen Verschiebung der Hülse 7 der Antriebsmotor
3 wieder eingeschaltet wird und die weitere Aufwärtsbewegung des Füllkolbens 2 durch
Drehung der Gewindemutter 8 erfolgt. Das Senken des Füllkolbens :2 geschieht durch
Reversieren des Antriebsmotors 3.
-
Die Bewegungen zum Schalten des Antriebsmotors 3 werden vom Formänderungsweg
des Federelements 13 bzw. von der diesem Formänderungsweg folgenden Hülse 7 abgeleitet.
Eine Schaltstange 17 (Fig. 3, 4) steht mit der Hülse 7 durch einen Nocken 18- so
in Verbindung, daß die Schaltstange 17 die gleiche Axialbewegung erfährt wie die
Hülse 7. Auf der Schaltstange 17 sind zwei elektrische Endschalter 19 und ao befestigt.
Wird nun bei Druckanstieg im Füllzylinder i die Hülse 7 entsprechend der Zusammendrückung
des Federelements 13 ein bestimmtes Maß nach unten bewegt, so trifft der der Bewegung
der Hülse 7 folgende Endschalter 2o mit seinem Schaltstift 21 auf den an der Steuerstange
22 angebrachten Nocken 23. Der Schaltstift zi wird dadurch eingedrückt und
schaltet den Motor 3 über ein Schaltschütz ab. Bei Druckabfall im Füllzylinder i
wird die Schaltstange 17 durch die- Kraft des sich entspannenden Federelements 13
nach oben bewegt, bis derEndschalterigmit seinem Schaltstift 24 auf den Nocken 25
auf der zweiten Steuerstange 26 trifft, wodurch der Antriebsmotor 3 wieder eingeschaltet
wird. Bei sehr schneller Entnahme von Wurstbrät aus dem Füllzylinder i kann der
Fall eintreten, daß trotz eingeschaltetem Motor 3, d. h. trotz Aufwärtsbewegung
des Füllkolbens 2 ein weiterer Druckabfall im Füllzylinder eintritt. Es wird dann
das Federelement 13 weiter entspannt -und die Schaltstange 17 mit Endschalter i9
so weit nach oben bewegt, daß der Schaltstift 24 den Nocken 25 überfährt und schließlich
auf den Nocken z7 trifft. Dadurch wird der Schaltstift 24 so weit eingedrückt, daß
er einen zweiten Schaltvorgang auslöst. Es kann so z. B. bei Verwendung eines polumschaltbaren
Elektromotors zum Antrieb der Füllmaschine durch den zweiten Schaltvorgang eine
höhere Drehzahl des -Antriebsmotors 3 und damit eine größere Bewegungsgeschwindigkeit
des Füllkolbens 2 eingeschaltet werden: Die Wahl der Drücke, bei denen die Schaltvorgänge
ausgelöst werden sollen, geschieht durch entsprechendes Verschieben der Steuerstangen
22 und 26. In eine Kerbe 28 der Steuerstange 22 ;reift ein Kulissenstein 29 ein,
der in einem Hebel 30 gelagert ist. Der Hebel 30 und sein Handgriff
3i sind mit einer Welle 32 fest verbunden. Ein
Verdrehen der Welle
32 mittels des Handgriffes 31 ergibt so eine Verschiebung der Steuerstange 22. Eine
geeichte Anzeigeskala 33 gestattet die Einstellung einer bestimmten Verschiebung
der Steuerstange 22 bzw. die Einstellung des Druckes, bei dem der Antriebsmotor
3 der Füllmaschine abgeschaltet werden soll. Die Steuerstange 26 wird zur Einstellung
des Druckes, bei dem die Füllmaschine einschalten soll, durch die gleiche Einrichtung
verschoben wie die Steuerstange 22.
-
Es liegt im Bereich des Erfindungsgedankens, daß das Federelement
13 auch an anderer Stelle im mechanischen Antrieb untergebracht sein kann. Es ist
z. B. möglich, die Schneckenwelle 4 axial gefedert zu lagern und die beschriebenen
Schaltbewegungen von der Axialbewegung der Schneckenwelle abzuleiten. Bei Verwendung
von schräg verzahnten Stirnrädern, Schraubenrädern od. dgl. im mechanischen Antrieb
ergeben sich weitere Möglichkeiten zur Ableitung der beschriebenen Schaltbewegungen.
Die Schaltbewegungen selbst können im Gegensatz zu der beschriebenen mechanisch-elektrischen
Weiterleitung auch hydraulisch weitergeleitet werden. Weiter ist es möglich, das
Ein- und Ausschalten der Füllmaschine nicht, wie imAusführungsbeispiel gezeigt,
durch Ein- und Ausschalten des Antriebsmotors 3, sondern durch Kuppeln oder Entkuppeln
desselben auf elektrischem oder mechanischemWege zu erreichen. Eine stufenlose Veränderung
der Geschwindigkeit des Füllkolbens kann durch Einbau eines stufenlosen Getriebes
erreicht werden, wobei die Steuerbewegung dieses Getriebes vom Formänderungsweg
des Federelements 13 abgeleitet wird.