DE832612C

DE832612C - Pruefschaltung fuer Waehler in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen

Info

Publication number: DE832612C
Application number: DES2876A
Authority: DE
Inventors: Walter Villmann
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1950-04-21
Filing date: 1950-04-21
Publication date: 1952-02-25

Description

Prüfschaltung für Wähler in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen Bei schnellaufenden Wählern, wie Motorwählern, muß das Prüfrelais, welches den Wähler stillsetzt, bekanntlich sehr schnell ansprechen, um ein Überfahren der frei geprüften Leitung zu verhindern. Zu diesem Zweck ist das Relais nur sehr leicht belastet, gewöhnlich nur mit zwei Arbeitskontakten, von denen der eine den Stromkreis zur Sperrung der belegten Leitung gegen anderweitige Belegung einschaltet und der andere den Wähler stillsetzt. Da das Prüfrelais jedoch außer diesen beiden Funktionen noch andere Funktionen zu erfüllen hat, beispielsweise nach dem Freiprüfen des Wählers die beiden Sprechadern durchschalten muß, ergeben sich Schwierigkeiten. Das Prüfrelais besitzt keine Kontakte mehr, um ein diese weiteren Funktionen ausführendes Hilfsrelais einschalten zu können. Plan kann zwar den einen der Arbeitskontakte des Prüfrelais doppelt ausnutzen, z. B. den Sperrkontakt des Prüfrelais zur Einschaltung des Sperrstromkreises und des Hilfsrelais benutzen, etwa wie in Fig. i dargestellt. Bei dieser Schaltung spricht beim Aufprüfen des Wählers auf eine freie Leitung zuerst das schnell ansprechende Prüfrelais I' an, welches durch seinen Kontakt p i die beiden Feldspulen M i und M:2 des Motorwählers gleichzeitig einschaltet und damit den Wähler stillsetzt, andererseits durch Kontakt P 2 in der üblichen Weise die hochohmige Wicklung Il des Prüfrelais P aus dem Prüfstromkreis ausschaltet und lediglich die niederohmige Wicklung I des Prüfrelais einschaltet, wodurch die belegte Leitung gegen eine Belegung durch andere Wähler gesperrt wird. In Reihe mit der niederohmigen Wicklung des Prüfrelais P wird das Hilfsrelais Ph eingeschaltet, welches z. B. die Sprechadern durchschaltet. Diese Schaltung bietet aber Schwierigkeiten, da der Sperrwiderstand in der c-Ader, welcher durch die niederohmige Wicklung I des Relais P gebildet wird, in gewissen Systemen sehr klein sein muß, z. B. io Ohm und noch kleiner. In diesem Fall teilt sich, wie aus der Fig. i zu ersehen, der Sperrwiderstand auf in den Widerstand der Sperrwicklung -des Prüfrelais und des Hilfsrelais. Infolge der Widerstände der im Belegungsstromkreis liegenden Relais Cv und Av der nachgeordneten Verbindungseinrichtung liegt das Hilfsrelais Ph an einer sehr kleinen Spannung. Es erhält nicht mehr genügend Amperewindungen, um anzuziehen.
Die Erfindung vermeidet diese Schwierigkeit dadurch, daß das Hilfsrelais parallel zum Sperrstromkreis durch den Sperrkontakt des Prüfrelais eingeschaltet wird und zwischen den Erregungskreis des Hilfsrelais und den Sperrwiderstand ein richtungsabhängender Widerstand eingeschaltet ist derart, daß einerseits der Prüfstromkreis praktisch ungeändert bleibt, anderseits aber das Hilfsrelais durch Prüfpotentiale an der Prüfader unbeeinflußt bleibt.
Auf diese Weise kann das Hilfsrelais durch den Sperrkontakt des Prüfrelais unmittelbar über die volle Batteriespannung eingeschaltet werden, trotzdem kann das Hilfsrelais weder durch die bei der Belegung des Wählers an -die Prüfader angeschaltete Prüferde des eigenen Wählers noch durch die Sperrerde in anderen parallelen Wählern, die über die Vielfachschaltung bei der Einstellung des ersten Wählers von diesem berührt werden, beeinflußt werden, da -der Widerstand des Sperrventils dazwischenliegt.
Es sind schon Prüfschaltungen für Wähler bekannt, bei denen in Reihe mit dem Prüfrelais Gleichrichter geschaltet sind. In dem einen Fall (deutsche Patentschrift 687789) soll der spannungsabhängige Gleichrichter die Stelle der hochohmigen Wicklung des Prüfrelais vertreten und nur eine niederohmige Wicklung besitzen. Durch Einschaltung eines hochohmigen Belegungswiderstandes in den Prüfstromkreis wird eine derartige Potentialverlagerung bewirkt, daß beim Aufprüfen auf besetzte Leitungen der Gleichrichter als hoher Widerstand wirkt. In dem anderen Fall (amerikanische Patentschrift 2 137 422) soll durch den Gleichrichter im Prüfstromkreis das Aufprüfen auf besetzte Leitungen, an denen Zählspannung liegt, verhindert werden.
Demgegenüber liegt der Erfindung eine andere Aufgabe zugrunde. Ihr Ziel ist es, auch bei Verwendung eines schnell ansprechenden, nur schwach belastbaren Prüfrelais sämtliche von ihm auszuführenden Schaltvorgänge ohne großen Aufwand sicherzustellen.
Fig. 2 zeigt unter Weglassung aller für das Verständnis der Erfindung unwesentlichen Einzelheiten ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dargestellt ist lediglich der Prüfweg eines Wählers W mit dessen Prüfrelais P, dem Wählerarm c und den Relais Cv und Av der von dem Wähler erreichbaren Verbindungseinrichtung VE, welche selbst wieder ein Wähler oder eine Übertragung sein kann. Außerdem ist im Wähler W noch das von dem Prüfrelais eingeschaltete Hilfsrelais Pla ge- zeigt. Findet der Wähler W bei seiner Einstellung eine freie Verbindungseinrichtung 11E, so wird folgender Prüfstromkreis geschlossen: -h-, Kontakt c eines nicht gezeigten Belegungsrelais C, Wicklungen 11 und I,des Prüfrelais P, c-Arm, Kontakt av des Stromstoßempfangsrelais Av, Kopfkontakt k, Wicklung III des Stromstoßempfangsrelais Av, -. In diesem Stromkreis sprechen die Relais P und Av an. Relais Av unterbricht den Kurzschluß über das Belegungsrelais Cv und schaltet dieses in Reihe mit Relais Av. Relais P setzt mittels eines nicht gezeigten Arbeitskontaktes den Wähler in der üblichen Weise still. Durch Schließen des Arbeitskontaktes p 2 wird die hochohmige Wicklung II des Prüfrelais P kurzgeschlossen; im Prüfstromkreis liegt nunmehr lediglich die niederohmige Wicklung 1 des Prüfrelais, welche in bekannter Weise ein Aufprüfen parallel suchender Wähler auf die belegte Leitung verhindert. Gemäß der Erfindung wird durch den Arbeitskontakt p 2 unmittelbar das Hilfsrelais Ph eingeschaltet, welches über den Gleichrichter GR parallel zu der niederohmigen Wicklung des Prüfrelais P liegt. Der Gleichrichter GR ist so gepolt, daß sein Widerstand für den Sperrstromkreis praktisch vernachlässigbar ist. Auf der anderen Seite kann weder die über den Kontakt c des Belegungsrelais an denPrüfstromkreis angelegte Erde noch die.Sperrerde in anderen Wählern, welche an den vielfachgeschalteten Prüfkontakten der Wählergruppe liegt und beim Drehendes eigenen Wählers berührt wird, das Hilfsrelais Ph beeinflussen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Prüfschaltung für Wähler, bei denen durch das Prüfrelais ein weiteres Hilfsrelais eingeschaltet wird, in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsrelais (Ph) über einen richtungsabhängigen Widerstand (GR) parallel zum Sperrstromkreis des Prüfrelais (P) durch den Sperrkontakt (P2) des Prüfrelais unmittelbar an den Prüfstromkreis angeschaltet wird derart, daß einerseits der Widerstand des Prüfstromkreises praktisch unverändert bleibt, anderseits eine Beeinflussung des Hilfsrelais durch an den Prüfkreis angeschaltete Potentiale verhindert wird.
2. Prüfschaltung für Wähler, bei denen nach Freiprüfen einer Leitung durch das Prüfrelais ein niederohmiger Widerstand zwecks Sperrung der belegten Leitung gegen anderweitige Belegung in den Prüfstromkreis eingeschaltet wird, nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der wirksamen Einschaltung des Sperrwiderstandes das über den richtungsabhängigen Widerstand parallel zum Sperrwiderstand liegende Hilfsrelais in seinen vom Sperrstromkreis unabhängigen Erregungsstromkreis eingeschaltet wird.
3. Prüfschaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Erregungskreis des Hilfsrelais (Ph) und die niederohmige Sperrwicklung des Prüfrelais (P I) des Wählers ein Trockengleichrichter (GR) geschaltet ist.