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In Schräglage angeordnete Bogenbahn-Leitrolle für Greiferaufzugsanlagen
o. dgl. Wenn landwirtschaftlicheGreiferaufzugsanlagen in Winkelscheunen eingebaut
werden sollen, müssen diese sogenannte Bogenbahnen enthalten; es sind <lies Kurvenstüclke
der Laufschiene, welche stets mit Einrichtungen zum Leiten der Seile entlang der
Kurve ausgerüstet sein müssen. Als solche dienen lZollen, sogenannte Bogenbahn-Leitrollen.
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Die l.atifkatze steht während ihrer Fahrt, also auch während de`r
Durchfahrt durch die Bogen-1>ahii, stets unter dem Zuge entgegengesetzter Seile,
nämlich des Lastseiles und des Rückzugseiles. Je nach der Fahrtrichtung dient das
eine Seil zum "Ziehen der Katze, während das nichtziehende Seil finit einer gewissen,
nur zum. Straffhalten dienenden Spannung nachgeschleppt wird. Die Bogenbahn-Leitrollen
haben folgende Aufgaben: i. Solange die Laufkatze sich nicht in der Bogenbahn befindet,
sollen die Rollen das Seil entlang dem Bogen führen; a. während die Katze den Bogen
durchläuft, sollen die ihr zunächst stehenden Rollen ihr das Seil so zuleiten, daB
ein von der jeweiligen Fahrtrichtung nur um einen möglichst geringen Winkel abweichender
Seilzug entsteht, und zwar gilt dies sowohl für das ziehende wie auch für das nachgeschleppte
Seil; 3. wenn während der Füllperiode des Greifers das über die Bogenbahn laufende
Lastseil schlaff wird, müssen die Lastrollen dasselbe tragen und ein Herunterfallen
verhindern.
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Bei den üblichen Bogen von 9o° hat sich die Zahl von vier Leitrollen
allgemein bewährt. Sie
werden üblicherweise nicht unmittelbar mit
dem Kurvenstück der Laufschiene verbunden, sondern sitzen an der von der Laufschiene
aus getragenen, auf der Innenseite des Bogens verlaufenden Druckschiene, gegen welche
sich die den Bogen durchlaufende Katze anlehnen soll, damit die auf den Bogenmittelpunkt
gerichtete Komponente des Seilzuges kein Kippmoment auf die Laufkatze wirksam werden
lassen kann. Die Verschiedenartigkeit der Aufgaben 2 und 3 hat vielfach dazu geführt,
claß jede Rolle konstruktiv aufgeteilt wird in eine solche mit senkrechter Achse,
welche nur die Zugkoinponenten des straffen Seiles aufnimmt, und in eine unten liegende
mit waagrechter Achse, welche (las Seil in seinem schlaffen Zustand tragen soll.
Diese Anordnungen sind vielteilig und nicht einfach herzustellen, weil zwischen
der senkrechten und der waagrechten Rolle kein das Seil durchlassender Schlitz entstehen
darf.
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Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, haben andere Konstrukteure
die Lastrollen schräg gelegt und mit kräftigen Randscheiben versehen. Eine solche
Rolle, welche sowohl die auf den Bogenmittelpunkt gerichteten Seilspannungen aufnehmen
als auch ein schlaffes Seil tragen kann, ist in Abb. t dargestellt. Hierin bezeichnet
s die Laufschiene (im Schnitt gezeichnet), b den Tragbügel, welcher von der Laufschiene
aus die ebenfalls im Schnitt gezeichnete Druckschiene d trägt, lt ein meist aus
Flacheisen gebogenes Halterungsstück, :in welchem die schräge Spindel sp angeschraubt
ist. Auf der Spindel sitzen zwei Lager g, und g", welche in der Praxis sowohl als
Gleitlager als auch als Kugellager ausgeführt werden können, und auf demselhen die
Leitrolle r1.
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Der empfindliche Teil dieser Bauart ist die Spindel sp, welche sich
bei den rauhen Beanspruchungen der landwirtschaftlichen Greiferaufzüge zuweilen
verbiegt. Letzteres kommt besonders dann vor, wenn bei ungeschickter Bedienung das
Lastseil in so heftige . Schwingungen gerät, daß es aus einer Leitrolle heruntergeschleudert
wird. Es sind zwar Ausführungen geschaffen worden, bei denen die Spindel an ihrem
unteren Ende einen den Rollenrand übergreifenden Haken k trägt, welcher das Ausspringen
des Seiles verhindern soll, aber dieseHaken sind nicht immer wirksam und auch nicht
immer günstig für den glatten Ablauf des Seiles von der Leitrolle auf die den Bogen
durchfahrende Katze. Ist aber einmal (las Seil von der Rolle abgesprungen, so legt
es sich unter Spannung hinter dieselbe, und zwar an die Stelle z4. Wenn die Laufkatze
sich dieser Rolle nähert, so wird sie durch den schiefen Seilzug gesperrt, und es
treten Kräfte auf, welche die Spindel verbiegen.
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Letzteres wird meistens nicht bemerkt. Das heruntergefallene Seil
wird wieder auf die Rolle aufgelegt und die Anlage in l;etriel) genommen. Durch
die Verbiegung der Spindel fluchten aber die Lager g" und g" nicht mehr, es treten
Kleminungen und erhöhte Reibungswiderstände ein; schließlich wird die Rolle von
dein Seil durchgesägt, wobei auch das Seil meistens Schaden leidet. Das Ende sind
völlige Zerstörung der Rolle, der Spindel und der Lager und schlimmstenfalls die
für (las Vieh gefährlichen Drahtsplitter im Heu.
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Die Erfindung vermeidet diese I'belstände unter Nutzbarmachung des
Umstandes, daß nur die auf den Bogenmittelpunkt gcrichtete Zugkomponente des gespannten
Seiles netittenswerte Kräfte ausübt, während das Gewicht des schlaffen Seiles nur
mit geringer Kraft auf die Rolle drückt. Wie Abb. 2 zeigt, ist die Anordnung so
getroffen, daß (las einzige Lager l derLeitrolle mit seinem-Mittelpunkt in der Ebene
der "Zugkräfte des gespannten Seiles liegt. Das zweite Lager und die so gefährliche
Spindel kommen in Wegfall; auch in dieser Abbildung bezeichnet s die Laufschiene,
b einen Trägerbügel und (I die Druckschiene. An derselben sitzt aber keine Flacheisenhalterung,
sondern ein solider Tragschirm t, zweckmäßigerweise aus Gußeisen hergestellt und
in seiner Schirmgestalt von großer Steifigkeit gegen Verbiegungen. Der Schirm trägt
über das Lager l (hier als Kugellager dargestellt) den Rollenkörper r,. Mit z1 ist
die Lage des Seiles im gespannten Zustande im Querschnitt angedeutet; die auf den
Bogenmittelpunkt gerichtete Kraftkomponente K geht durch die -Mitte des Lagers l
hindurch, so daß kein Moment auf dasselbe ausgeübt wird. Im schlaffen Zustande liegt
das Seil bei z'; das von seinem Gewicht herrührende Moment ist so gering, daß es
von dein Lager ohne Schaden aufgenommen werden kann.
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Wenn durch unachtsame Bedienung das Seil infolge Schwingungen abgeschleudert
wird, legt es sich bei z3 gegen den 'Pragschirm und bleibt in dieser hohen Lage
auch. wenn die Laufkatze sich nähert, gesperrt wird und dadurch die übermäßigen
Seilspannungen entstehen. Überhaupt und besonders in dieser Lage aber kann das Seil
an dem steifen Körper des Tragschirmes keine Verbiegungen bewirken, so daß nach
erfolgtem Wiederauflegen des Seiles die Leitrolle ohne Schaden sofort wieder in
Betrieb genommen werden kann.