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Dezimalbinärer Übersetzer In neuerer Zeit gewinnt das binäre Zahlensystem
in der Rechenmaschinentechnik und den verwandten Gebieten immer größere Bedeutung.
Das gilt besonders dort, wo es ,sich um die vollautomatische Bearbeitung eines Massenanfalls
von Zahlenmaterial 'handelt, wie z. B. beim Lochkartenverfahren im allgemeinsten
Sinne. Das Vordringen des binären Zahlensystems ist vor allem darauf zurückzuführen,
daß es nur die beiden Grundziffern Null und Eins benötigt und daß sich alle Rechenoperationen
allein mit diesen beiden Grundziffern durchführen lassen. `'Feil eben nur zwei Grundziffern
vorhanden sind, werden die erforderlichen Rechengeräte nicht nur außerordentlich
einfach, sondern erlauben auch hohe Rechengeschwindigkeiten, was besonders für vollautomatisches
Rechnen von besonderer Wichtigkeit ist.
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Bei der Verwendung des binären Systems in der Rechenmaschinentechnik
tauchen nun besondere Schwierigkeiten auf, die daher rühren, daß uns aus Gewohnheit
und Übereinkommen Zahlengrößen nur in dezimaler Schreibweise vorstellbar sind. Deshalb
,müssen, um in den Genuß der Vorteile des binären Rechnens zu kommen, erst die in
dezimaler Schreibweise gegebenen Zahlen ins Binäre übersetzt werden. Dann können
auf vereinfachtem Wege mit diesen binären Zahlen die Rechenoperationen durchgeführt
werden, aber das binäre Resultat muß dann wieder ins Dezimale zurückübersetzt werden.
Es sind also die beiden Probleme der Übersetzung vom Dezimalen ins Binäre und der
Rückübersetzung vom Binären ins Dezimale, welche die Schwierigkeiten kennzeichnen,
mit denen das binäre Rechnen praktisch verknüpft ist.
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Übersetzer vom Dezimalen ins Binäre und umgekehrt sind nun an sich
schon bekannt, z. B. Patent 664 01z. Sie haben aber den Nachteil, daß die Übersetzung
wegen der Addition der Teilwerte
aus Einzelzählwerken jeweils geraume
Zeit erfordert und deshalb in vielen Fällen der übersetzer praktisch nicht anwendbar
ist.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich nun mit dem ersteren der
beiden Hauptprobleme, mit der Übersetzung vom Dezimalen ins Binäre. Sie geht dabei
von der bekannten Anordnung aus, durch welche die im Dezimalsystem gegebenen Steuerwirkungen
mehrerer Dezimalstellen für die ausgewählte Ziffer jeder Dezimalstelle in die ihr
entsprechenden binären Teilwerte übersetzt wird und die der dezimalen Zahl entsprechende
binäre Zähl durch Addition der von den verschiedenen Dezimalstellen iibersetztenbinären
Teilwerte gefunden wird. Bei dieser bekannten Anordnung wird aber für jede dezimale
Zahlenreihe ein besonderes Zählwerk vorgesehen. Nach Einstellung aller Zahlenreihen
müssen diese sämtlichen Zählwerke erst addiert und auf ein allen gemeinsames Summenwerk
übertragen werden, in dem dann die der dezimalen Zahl entsprechende binäre Zahl
gewonnen wird.
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Demgegenüber ermöglicht die Erfindung, daß sofort nach vollzogener
dezimaler Steuerung, z. B. dezimaler Lochkartensteuerung, die binäre Zahl bereitsteht
und weiterverarbeitet werden kann. Das wird dadurch erreicht, daß die Steuerorgane
aller Dezimalstellen unmittelbar auf einen einzigen, ihnen allen gemeinsamen Binärzähler
wirken, in dem gleich bei gegebener dezimaler Steuerwirkung die der dezimalen Ziffer
und ihrem Stellenwert entsprechenden binären Teilwerte eingeführt werden.
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Die Erfindung ist ganz allgemein anwendbar. Die Steuerung des Übersetzers
du@c'h dezimale Lochkarten und die Steuerung des Registrierwerks durch den Übersetzer
sollen nur allgemein die Steuerwirkung und die Ergebnisregistrierung symbolisieren.
Sie können durch jede andere Einrichtung je nach dem gewünschten Zweck ersetzt werden.
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Das bevorzugte Ausführungsbeispiel weist weitere beachtenswerte Merkmale
auf, die sich aus der Beschreibung und den Ansprüchen ergeben werden. Das als Lochkartentabelliermaschine
ausgebildete Ausführungsbeispiel ist in den beifolgenden Zeichnungen veranschaulicht.
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Fig. i zeigt eine Tabelle, in der die dezimalen Einer-, Zehner-, Hunderter-,
Tausender-, Zehntausender-, Hunderttausender- und Millionengrundzahlen in die ihnen
entsprechenden binären Werte aufgelöst sind; Fig. 2 zeigt im Schnitt einen einzelnen
Einstellstab mit Einstellmagnet und den entsprechenden binären Einstellstiften für
die Kontaktbetätigungswellen sowie in einer Ansicht einen Kontaktsatz, wie er jeder
Tastenreihe zugeordnet ist; Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die Tastatur, aus
dem eine Tastenreihe mit den Einstellni-agneten und den Kontaktbetätigungswellen
ersichtlich ist; Fig..1 zeigt in der Draufsicht die einzelnen dezimalen Tastenreihen
sowie die einzelnen Einstellmagnete und einen Ausschnitt, in dem die durch
Stifte in den Einstellstäben gesteuerten Kontakt- |
wellen sichtbar sind; |
Fig. 5a, 51f, 5c, die untereinander zu setzen sind, |
so daß die Fig. 5 c die Fortsetzung von Fig. 5 1> |
und Fig. 5 b die Fortsetzung von Fig. 5 a ist, ver- |
anschaulichen scliematiscli das Schaltbild des be- |
vorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung. |
Bei dem Ausführungsbeispiel ist eine sieben- |
stellige Dezimaleinstellvorriclitung v-orgeselten. Bei |
Betätigung von nur einem Einstellstab für jede |
Dezimalstelle ist die höchste zu übersetzciide dezi- |
male Zahl 9 999 999 oder binär attsgedrücl;t be- |
nötigt diese Zahl 24 Stellen. @@olfei nach dem ent- |
sprechenden Scliliissel die einzelnen Stellen als |
Null oder Eins gekennzeicliiiet sind. |
Das binäre Rechen «-erk liat im Ausführungs- |
beispiel eine Kapazität Voll 24 einzelner. Rechen- |
stellen, wodurch alle Dezinialza::len zwischen i und |
9 999 999 ins Binäre |
und anschließend |
registriert werden können. Die Kapazität des |
24stelligen binären Rechenwerkes i\ iirde aus- |
reichen, um den binärcn Wert für die dezimale |
Zahl r6 777 2i5 aufnehmen zu können. |
Wie schon erwähnt, werden die zu übersetzenden |
dezimalen Zahlen von einer Lochkarte abgefühlt |
und über die Einstellmagnete und den zugeord- |
neten Einstellstäben nacheinander entsprechend |
der Weiterschaltung der Karte in die Cbersetzer- |
vorrichtung eingeführt. E: ist ohne Bedeutung, in |
welcher Reihenfolge die einzelnen Grundzahlen ein- |
gestellt werden, ob von der Einerstelle fortlaufend |
bis zur höchsten Stelle oder umgekehrt. jede ein- |
zelne dezimale Zahl, die in ihre zugeordnete Tasten- |
reihe eingeführt wird, wird durch die Steuerein- |
richtung in ihre binären \\'erte zerlegt und über die |
sich schließenden Tastenkontakte, die jeweils eine |
Eins bedeuten, als Reclieliinilfulse den einzelnen zu- |
geordneten binären Reclienwerkstellen zugesendet. |
Bevor auf die Eitizellfesclireiliting des mechanischen |
Aufbaues und des elektrischen Rechners eingegan- |
gen wird, soll zunächst eine allgemeine Vorstellung |
darüber vermittelt werden. N\ ie die dezimale Ein- |
stellung in das binäre Äquivalent umgesetzt wird. |
Die in Fig. i dargestellte "fabelle zeigt in ihrer |
senkrechten Aufteilung auf der linken Seite die dezi- |
malen Grundwerte i bis o, und zwar ihrem jeweili- |
den Dezimalwert entsprechend in Gruppen gefaßt |
bis zur siebenstelligen "Zahl. Auf der rechten Seite |
sind die entsprechenden Zahlen in binärer Schreib- |
weise dargestellt. Im mittleren Feld der Tabelle sind |
die entsprechenden dezimalen Zahlen in einer |
anderen binären Sclireilm eise dargestellt, wobei das |
schraffierte Quadrat \-ergliclien mit der rechten |
binären Schreibweise eine Eins und das urschraf- |
fierte Feld eine Null bedeuten. In der waagerechten |
Aufteilung am Kopf der Talfelle sind die binären |
Grundzahlen nach ihrem entsprechenden Stellenwert |
nebeneinanderliegend dargestellt, wodurch leicht zu |
übersehen ist, welcher Grundzahl der entsprechende |
binäre Stellenwert entslfriclit. |
Die einzelnen Einstellstäbe besitzen jeweils ihrer |
Grundzahl und gleichzeitig ihrem Stellenwert ent- |
sprechend derart angeordnete Steuerstifte So (Fig. 2 |
und 4), die über Bügel 3 i die jeweiligen Wellen U' |
so drehen, dati die "Tastenkontakte TK geschlossen |
werde», die der 1>iii;iren (')ersetzting nach der Ta- |
lielle Fig. i entsprechen, wie noch erläutert wird. |
(1)er die geschlossenen Kontakte TK, von denen |
jeder eine 1»näre Grundzahl bedeutet, wird nun (lern |
jedem Kontakt zugeordneten Rechenrelais ein |
kechenimpuls zugeleitet, so daß nach dem Nieder- |
drücken des I)ezinialeiilstellstal)es diejenigen |
hechenwerkstellcn einen Rechenimpuls bekommen |
haben. deren Kontakte über die Steuereinrichtung |
,geschlossen w-tir(lrn. |
\ngcnommeii, die dezimale Zahl 347 soll in ihren' |
binären \\'ert übersetzt werden, so werden die nach- |
stehend beschriebenen \'org:itige wirksam. Es ist |
dabei angenommen, daß das Einstellen der de7i- |
malen Zahl von links nach rechts vor sich geht, so |
daß also zuerst die hunderter-, dann die Zehner- |
und am Schluß die Einertaste nach unten gedruckt |
wird. |
Der dritte l ltuiderterstal) hat der Tabelle Fig. 1 |
entsprechend in der 3., .4., 6. und 9. Stelle einen |
Steuerstift 5o. l'lier die Bügel 51 werden von den |
Steuerstiften die \\"ellen 1I" 3, 1f" 4, 1.1-' 6 und H.' 9 |
so gedreht, daß sie nach dem Herunterdrücken des |
l?instellstahes über die Bügel 52 die Tastenkon- |
takte T K 3, T K 4, T K 6 und T K 9 schließen.
jeder |
Kontakt TK ist seiner Stellenzahl entsprechend |
über noch zu liesclireilrende Leitungen B mit einer |
Rechenwerkstelle verbunden, so daß also nach dem |
Ansprechen des Einstellmagnets 3 der Hunderier- |
reihe die Rechenwerkstellen 3, 4, 6 und 9 je einen |
Rechenimpuls bekommen haben. In dem Binär- |
rechner steht also nach dem Drücken des 3ooer Ein- |
stellstabes Binär i o o i o 1 t o o = Dezimal 300. |
wobei die linken Stellen über der Eins fortgelassen |
sind, in denen sich nur Nullen befinden. |
Anschließend bekommt der Einstellmagnet 4 der |
Zehnertastenreihe eine Erregung und drückt den |
zugeordneten Einstellstab nach unten, der über die |
Steuerorgane die Tastenkontakte TK 4 und TK 6 |
schließt, so claß nun zu dem vorher eingeführten |
Wert der binäre Wert der dezimalen Zahl 40 hinzu- |
gezählt wird und somit nach (lern Niederdrücken des |
zweiten Einstellstabes unter Einschaltung der |
Zweierübertrageinrichtung nachstehende binäre |
Zahl im Zählwerk, dessen \\'irkungsweise noch be- |
schrieben wird, steht. |
13imir i o o i o i i o o = Dezimal 300 |
Ilinär t o t o 0 o = Dezimal 4o |
i o i o i o i o o Teilstimme = Dezimal 340. |
Wird nun der Einstellstab 7 der l?inertastenreilie |
nach unten gedrückt, so werden über die Steuerstifte |
clie Kontakte TK i, TK 2 und TK 3 geschlossen |
und z;ihlen zti #lrr verlier eingestellten "Keilstimme |
(1f-11 dritten \\-ert dazu. |
Biir:ir 1o i o « r « 00 Tcilsunime = Dezimal 340 |
13iii:ir i i i = Dezimal 7 |
Binär 10 1 o i i o i i = Dezimal 347. |
I:s wird au: der l)eschreibung des Rechners noch |
ersichtlich. dab also sofort nach (lern Einstellen der |
dezimalen Zahl die binäre Übersetzung in den ein- |
zeinen Rechenwerkstellen für weitere Registrierung, |
z. 13. Lochen, zur Verfügung steht. |
Der mechanische Aufbau der Einstell- und Über- |
setzereinrichtung soll nun im einzelnen beschrieben |
werden. |
Die Übersetzereinrichtung ist so ausgebildet, daß |
bis zu einer siebenstelligen Zahl dieselbe in ihren |
binären Wert übersetzt werden kann. Für jeden |
dezimalen Stellenwert ist eine Einstellreihe mit je |
neun Magnete vorgesehen, wobei die einzelnen Ma- |
"nete itl fortlaufender Reihenfolge die dezimalen |
Grundwerte i bis 9 darstellen. Wie aus der Tabelle |
F ig. i zu ersehen ist, benötigt eine siebenstellige |
dezimale Zahl in ihrer binären Schreibweise 24 |
Stellen. weshalb also auch der Rechner 24 Rechen- |
stellen Haben muß. i;l)er jedem Führungsstab be- |
findet sich ein Solenoidmagnet. jede Reihe der neun |
Solenoidmagnete wird ihrem Stellenwert ent- |
sprechend über einen synchron mit der Karten- |
liewegun g umlaufenden Kommutxtor 35 an die Ab- |
fühlbiirsten geschaltet, die dann ihrerseits auf die |
zugeordneten Führungsstäbe wirken. Die Führungs- |
stäbe für alle Stellen sind gleich ausgebildet, so daß |
eine rationelle und billige Darstellungsweise ge- |
währleistet ist. In jeden Führungsstab sind 24 |
Löcher eingestanzt, die gleiche Abstände vonein- |
ander haben und in die Stifte 5o eingedrückt werden. |
In diese 24 Löcher, die in jedem Führungsstab gleich |
vorhanden sind, w -erden nun entsprechend der Tabelle |
Fig. i und entsprechend der Stellenzuordnung (?es |
jeweiligen Stabes konische Stifte eingedrückt, und |
zwar derart, daß das oberste Loch den Steuerstift |
für die binäre Grundzahl 2° = i aufnimmt, der |
zweitoberste Stift die Grundzahl 2' = 2, der dritt- |
oberste Stift die Grundzahl 22 = 4, der vierte Stift |
die Grundzahl 24 = 8 darstellen usw. -. bis zum vier- |
undzwanzigsten Stift, der dann die binäreGrundzahl |
224=83886o8 bedeutet. Wird nun z. B. der dritte |
Stab der vierten Reihe hergestellt, was dezimal aus- |
gedrückt die Zahl 3000 bedeutet, so wird in dem |
Führungsstab auf Grund der Tabelle Fig. i in dem |
4., 5., 6.. 8., 9., l o. und i2. Loch, von oben gerechnet, |
je ein Steuerstift 5o eingedrückt, die dann, wie nach- |
stehend beschrieben wird, die binären Rechen- |
impulse zur Wirkung bringen. In gleicher Weise |
werden der Tabelle entsprechend die anderen Ein- |
stellstäbe mit den Steuerstiften 5o versehen. so daß |
die Steuerstifte jeweils einem schraffierten Quadrat |
in Fig. i entsprechen. Die 24 Steuerstifte 5o werden |
in den Stab so eingedrückt, daß z. B. die Stifte, die |
den geraden Stellenwert von 2, 4, 6 usw. bis 24 dar- |
stellen, auf der rechten Seite herausragen, während |
die urigeraden Stellemverte 1, 3, 5 usw. auf der lin- |
ken Seite herausragen. |
I>ie Einstellstäbe werden von einer oberen Platte |
37 und unteren Platte 38 in ihrer senkrechten Stel- |
lung gehalten, und die Druckfeder 35 hält den Ein- |
stellstall in der oberen Grundstellung. |
l11 den beiden Seitenwänden 36 (Fig. 3) sind die |
\\-elleii 11" drehbar gelagert. jeder Steuereinheit, |
also jedem Steuerstift, ist in einer durchgehenden |
Tastenreibe eine Welle zugeordnet, so daß also für |
eine Tastenreihe 24 Wellen so gelagert sind und den Steuerstiften
gegenüberliegen, daß die umgebogenen Drahtbügel 51 unterhalb der Stifte anliegen.
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An dem einen über die Seitenwand hinausragenden Wellenende greift
eine Drehfeder 53 mit ihrem einen Ende in die Welle, während das andere Ende der
Feder von einem Stift 54 festgehalten wird. Durch diese Drehfeder wird die Welle
W über die Bügel 51 immer an einen der Steuerstifte 5o gedrückt und in Arbeitsstellung
gehalten. An dem anderen auch über die Seitenwand hinausragenden Wellenende ist
ein Drahtbügel 52 befestigt, der mit seinem umgebogenen Ende an der Kontaktfeder
des Tastenkontaktes TK anliegt und denselben nach kurzer Drehung der Welle
schließt. Die TastenkontakteTK und die Drehfedern 53 sind aus raumsparenden Gründen
so abwechselnd an den Seitenwänden angebracht, daß sich auf jeder Seitenwand zwölf
Kontakte und zwölf Drehfedern für jede Tastenreihe befinden. .
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Es soll nunmehr an Hand von Fig. 5 a, 5 b, 5 c die als binärer Relaisrechner
ausgebildete Summiervorrichtung für die einzelnen binären Teilwerte beschrieben
werden, die über die sich schließenden Tastenkontakte TK den entsprechenden Zählwerkstellen
als Rechenimpulse zugeleitet werden. Durch die Anwendung eines vorbereitenden Zweierübertrags
wird es dabei ermöglicht, die binären Rechenimpulse gleichzeitig in alle Zählwerkstellen
zu senden.
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Erfindungsgemäß wird ein einziger gemeinsamer Binärzähler verwendet,
der unter der Steuerwirkung der Dezimal-Solenoidmagnete sofort die binären Teilwerte
addiert, so daß die der dezimalen Einstellung entsprechende binäre Summe sofort
zur Weiterverarbeitung, z. B. zur Lochung oder zur Registrierung, verfügbar ist.
Die Recheneinrichtung arbeitet binär, wobei also jede Zahlenstelle von einem (mechanischen
oder elektrischen) Rechenimpuls abwechselnd von der Null-Stellung in die Eins-Stellung
und umgekehrt geschaltet wird und bei der zwischen jeder Recheneinheit und derjenigen
nächsthöheren Stellenwertes ein Übertrag erfolgt, wenn in der Rechenstelle des niedrigen
Stellenwertes jeweils zwei Rechenimpulse aufgenommen worden sind. Dieser Zweierübertrag
von einer Rechenwerkstelle auf die nächsthöhere Rechenwerkstelle wird jedoch gespeichert,
bis die jeweilige Posteneintragung vollendet ist. Der Speicherimpuls veranlaßt ein
Nacheinanderablaufen eines Zweierübertrags in allen anschließenden höheren Rechenwerkstellen,
die in der Eins-Stellung stehen, bis der gleiche Impuls auf eine Rechenwerkstelle
mit Null-Stellung trifft. Nach vollzogener Posteneintragung wird der Zweierübertragimpuls
nacheinander ablaufend in allen Rechenwerkstellen, die auf Eins standen, wirksam
und die Stellen auf Null schalten, während die nächsthöhere Stelle, die auf Null
stand, unter dem Einfluß der Zweierübertragung auf Eins gestellt wird.
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Die Stromquelle io ist einerseits an die Hauptleitung 20 und andererseits
an die Hauptleitung 30 angeschlossen. Zwischen beiden Hauptleitungen liegen die
noch zu beschreibenden Kontakte und Relais. Die Leitung i B, die über den Tastenkontakt
TK i auf der einen Seite an die Stromquelle io angeschlossen ist, ist mit der anderen
Seite über das Abreißrelais i C und Umschaltkontakte PU i mit der entsprechenden
Impulsleitung i I_ für das Rechenrelais der niedrigsten Rec'henwerkstelle verbunden.
In ähnlicher Weise ist der Tastenkontakt TK2 über Leitung 2 B, Abreißrelais 2 C,
Umschaltkontakt PU 2
mit der Impulsleitung 2 L für das Rechenrelais der zweiten
Rechenwerkstelle verbunden. Die weiteren Tastenkontakte werden über die Leitungen
B mit ihren zugeordneten Rechenwerkstellen verbunden, so daß der Kontakt
TK 24 über Leitung 2,4B an die höchste der 24 Rechenwerkstellen angeschlossen
ist.
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Wenn nun infolge Erregung eines Magnets über die zugeordneten Steuerorgane
die Tastenkontakte TK geschlossen «-erden, die über die Leitung i i bzw.
12 und Leitung 20 mit der Stromquelle io verbunden sind und über die zugeordneten
Leitungen B einen Rechenimpuls auslösen, so fließt dieser über die Leitung L bzw.
vom Relais i C über Umschaltkontakt PU i in die Leitung i L. Da jedoch das Abreißrelais
i C sofort nach dem Schließen des Impulsstromkreises seinen Anker anzieht, wird
die Zuleitung 1 L unterbrochen. Das Relais i C stellt sich mit seinem nun umgelegten
Anker einen Haltestromkreis über die Leitung i D, Leitung 30 zu der Stromquelle
her. Auf diese Weise wird also erreicht, daß sofort nach dem Schließen des Rechenimpulsstromkreises
ein Abreißen des Impulses erfolgt, selbst dann, wenn der Tastenkontakt
TK noch an die Stromquelle angeschaltet ist, weil evtl. der Einstellstab
länger nach unten gedrückt bleibt.
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Der Nockenkontakt \"5, der jeweils während der Abfühlung einer Kartenspalte
kurz schließt, erregt über das ausgestanzte Loch in der Karte 4o den der betreffenden
Abfühlbürste AB zugeordneten Einstellmagnet SD, der dann über die Steuerorgane
die Tastenkontakte TK anschaltet. Kurz nach dem Einstellen der Stäbe unterbricht
der Nockenkontakt N 5 den Stromkreis, so daß der Einstellstab von der Druckfeder
35 in seine Grundstellung zurückgestellt wird und die zugeordneten Tastenkontakte
TK
öffnet, wodurch der Haltestromkreis für die vorher erregten Abreißrelais
C unterbrochen wird. Die abgefallenen Relais C sind für den nun folgenden Zweierübertragimpuls
wieder aufnahmefähig.
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Wie schon erwähnt, wird über den Xommutator 35, der svncliron mit
der Kartenbewegung gedreht wird, die der abgefühlten Lcxlikartenspalte zugeordnete
Magnetreihe an den Stromkreis angeschaltet, und somit «-erden die entsprechenden
Stellenwerte der Übersetzereinrichtung zugeführt.
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Wird z. B. in der dritten, also Hunderterstelle der Karte eine 9 abgefühlt,
so ist über den Kommutator 35 die Hundertermagnetreihe an die Stromquelle angeschaltet,
und es schließt sich folgender Kreis: Stromquelle io, Leitung 20, Leitung 21, der
nun geschlossene Nockenkontakt X5, Zuführungsbürste 22, Kontaktwalze 23, das ausgestanzte
Loch 9 in der Karte. Ahfiihlbürste AB9. 1_eitung 7.B9. Einstellniagnet
SO
g der Hunderterreihe, Leitung 3 G, Kontaktsegment Z 3, Verbindungsstück 33, allgemeines
Segment 32, Leitung 3i, andere Seite der Stromquelle i o.
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Der nun erregte Einstellmagnet S U y drückt durch seinen angezogenen
Anker den zugeordneten Einstellstab nach unten, so daß über die Steuerorgane die
entsprechenden Tastenkontakte TK geschlossen «-erden.
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Es soll nun zunächst der Aufbau und die Wirkungsweise des Rechenrelais
der ersten Stelle beschrieben werden. Die Rechenrelais in den höheren Stellen arbeiten
in entsprechender Weise.
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Zu jeder Seite des hin und her beweglichen Ankers i A sind zwei Spulen
vorgesehen. Die an entgegengesetzten Seiten des Ankers liegenden Spulen
H o bzw. H i sind die Haltespulen für die Null- bzw. Eins-Stellung. Beide
Spulen sind hintereinandergeschaltet, sie liegen im Stromkreis der Leitung i H,
d. h. der Leitung für die erste Zählwerkstelle, die die Haltespulen enthält. Im
Betriebszustand sind die beiden Haltespulen dauernd unter Strom. Da jedoch die Haltespule
Ho eine etwas größere Windungszahl aufweist als die rechte Haltespule H i, wird
der Anker i A des Rechenrelais in der Ausgangsstellung in der aus Fig. 5 a ersichtlichen
linken Stellung, d. h. in der Null-Stellung des Rechenrelais, gehalten.
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Die beiden anderen an den entgegengesetzten Seiten des Relaisankers
liegenden inneren Spulen I o und I i sind die Impulsspulen, die jedoch nur in dem
Augenblick eines über die Impulsleitung i L ankommenden Rechenimpulses Strom erhalten.
Jede Impulsspule hat einen Kontakt Ko bzw. K i, an dem der Anker i A in der zugeordneten
Stellung anliegt, der damit eine Verbindung zwischen der Leitung i L der zugeordneten
Impulsspule und der Rückleitung i R herstellt.
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Wesentlich ist noch für die Wirkungsweise, daß die beiden Spulen
H o und l o bzw. H i und I i sich derart entgegenwirken,
daß sich ihre magnetischen Kraftfelder bei gleichzeitiger Erregung beider Spulen
aufheben. In der Ausgangsstellung wird der Anker i A durch die etwas größere Haltewicklung
Ho nach links gezogen und stellt mit seinem unteren Ende eine Verbindung von der
Impulszuleitung i B über Relais i C, Leitung i L, Kontakt Ko zu dem Impulsmagnet
lo her. Der letztere Magnet wird aber erst wirksam, wenn ein Rechenimpuls ankommt.
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Wird nun in der ersten Rechenwerkstelle die Grundziffer Eins eingeführt,
so erfolgt ein Impuls von der Stromquelle io, Leitung 2o, Leitung 12, geschlossener
Kontakt TK i, Leitung i B, Abreißrelais i C, Leitung i L, Anker i A, Kontakt
K o, Impulswicklung lo, Leitung i R und über Rückleitung 30 zur anderen Seite der
Stromquelle. In diesem Augenblick hebt aber die magnetische Wirkung der Spule
I o die magnetische Wirkung der Spule H o auf den Anker i A auf. In
diesem kurzen Augenblick wird daher die Haltespule H i wirksam und legt den Anker
nach rechts um. Durch die Umschaltung wird auch die Impulszuleitung durch den sich
öffnenden Kontakt K o zu der Spule I o unterbrochen, und der Anker wird jetzt von
der Spule H i in der rechten Stellung gehalten, obwohl die Spule H i schwächer ist
als die Spule Ho, aber der größere Luftspalt zwischen Ho und i A läßt die Überlegenheit
der Spule Ho nicht zur Geltung kommen. Um zu verhindern, daß nun gleich wieder derselbe
Rechenimpuls nochmals infolge der Erregung der Spule I i ein Zurückschalten des
Ankers i A veranlaßt, wird in der bereits beschriebenen Ausfü:irung das Abreißrelais
C in die Impulsleitung eingeschaltet, so daß ein Rechenimpuls, gleichgültig wie
lange er dauert, nur jeweils eine einmalige Umlegung des Relaisankers bewirken kann
und die nächste Umlegung immer einen neuen Impuls erfordert.
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Kommt nun ein zweiter Rechenimpuls, so wird infolge des nach rechts
umgelegten Ankers i A die Impulsspule I i Strom erhalten und den Einfluß der Spule
H i auf den Relaisanker aufheben. In diesem Augenblick kann aber die Spule Ho wirksam
werden, weil zur rechten Seite des Relaisankers überhaupt keine magnetischen Kräfte
angreifen. Der Relaisanker wird durch den zweiten Rechenimpuls wieder nach links
in seine Ausgangsstellung zurückgelegt.
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Es ist also ersichtlich, daß nach jedem zweiten Impuls auf eine Rechenwerkstelle
der Anker wieder seine Null-Stellung einnimmt. Da aber nun in der Zwischenzeit zwei
Einheiten in die betreffende Zählerstelle eingeführt.worden sind, so muß beim Rückgang
des Ankers in die Null-Stellung ein Zweierübertrag in die nächsthöhere Rechenstelle
erfolgen. Dieser Übertrag erfolgt nicht gleichzeitig mit dem Rechenimpuls, sondern
er wird nur vorbereitet und gespeichert. Ist aber auch die nächsthöhere Stelle durch
einen Rechenimpuls schon auf Eins gestellt, so daß eigentlich auch diese zurück
auf Null geschaltet werden müßte, so erfolgt auch in dieser nächsthöheren Stelle
beim Senden des Übertragimpulses für die erste Übertragstelle eine vorbereitende
Speicherurig und gleichzeitig ein Übertragimpuls.
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Dieses Nacheinanderschalten der übertragrelais und Senden eines übertragimpulses
in die zugeordnete Stelle setzt sich über alle nebeneinanderliegenden Rechenwerkstellen,
die auf Eins stehen, fort, bis zu der anschließenden höchsten Stelle, die noch auf
Null steht und die dann auch auf Eins geschaltet wird. Alle diese Vorgänge vollziehen
sich so, daß, wie erwähnt, die Postenübertragung unter Lochkartensteuerung zunächst
ohne jede Rücksicht auf den Zweierübertrag erfolgen kann und derselbe erst hinterher
in allen Stellen nacheinander ablaufend vorgenommen wird.
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Wie dies im einzelnen erreicht wird, soll nun des näheren beschrieben
werden. Das Übertragrelais U i wird über den Anker i A der ersten Rechenwerkstelle
von dem über die Leitung i L ankommenden zweiten Rechenimpuls erregt und hält sich
so lange, bis sich am Ende eines Maschinenspiels das Halterelais HR durch den sich
schließenden Nockenkontakt N 2 erregt und somit die zugeordneten Kontakte HK öffnet.
In der Zwischenzeit wird über den Nockenkontakt N i das Übertragrelais UR wirksam
und sendet über die zugeordneten
geschlossenen Kontakte IRK den
Übertragimpuls und den Erregerimpuls der Übertragrelais, deren nebeneinanderliegende
Rechenwerkstellen auf Eins stehen.
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Das Abreißrelais 2 C für den Anker 2 A des Rechenrelais in der zweiten
Rechenwerkstelle ist einerseits über die Leitung 2 B mit dem Tastenkontakt TK 2
verbunden, von dem es seinen Rechenimpuls bekommt. Andererseits verbindet eine Leitung
i Z das Abreißrelais 2 C mit dem Übertragkontakt UK i der ersten Rechenwerkstelle.
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Die Wirkungsweise beim Zweierübertrag ergibt sich nun aus folgendem:
Wenn ein Rechenimpuls über die Leitung i L ankommt, so wird er, wie oben beschrieben,
den Anker i A nach rechts umlegen, wo er von der Haltespule H i gehalten wird. Dieser
Impuls kann aber nach dem Umlegen des Ankers auf die rechte Seite nicht mehr das
Übertragrelais erregen, da nach erfolgtem Umlegen des Ankers das Abreißrelais i
C den Rechenimpuls bereits abgeschaltet hat.
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Durch den ersten Impuls ist nur der Anker i A des ersten Rechenrelais
auf die rechte Seite umgelegt worden. Beim zweiten Rechenimpuls wird der Anker in
der bereits beschriebenen Weise wieder nach links umgelegt. Wenn dieser zweite Impuls
ankommt, erregt er aber nicht nur die Spule I i des Rechenrelais, sondern er wird
auch über den Kontakt FU i, Leitung UL i, Kontakt AC i, Übertragrelais U
i, Kontakt HK i, Leitung RU i, Leitung 30 zurück zur Stromquelle wirksam.
Durch diesen zweiten Rechenimpuls wird also nicht nur der Anker i A wieder nach
links umgelegt, sondern es wird auch gleichzeitig die Übertragspule U i. erregt.
Das durch den zweiten Rechenimpuls erregte übertragrelais U i bildet sich über seinem
nun angezogenen Anker einen Haltestromkreis, und zwar von der Stromquelle, Leitung
2o, Leitung HU i, den nun geschlossenen Kontakt UHK i, Anker des Übertragrelais
U i, Relais U i, Kontakt HK i, Leitung RU i, Leitung 30, andere Seite der
Stromquelle io. Der Kontakt HK i wird nach vollzogenem Zweierübertrag durch das
Erregen des Relais HR über den sich schließenden N ockenkontakt N 2 kurz vor Beendigung
eines Maschinenspiels geöffnet, so daß der Haltestromkreis für das Übertragrelais
unterbrochen wird.
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Das Abreißrelais 2 C sowie alle nachfolgenden Abreißrelais C bekommen
einmal über Bürstenleitungen B einen Erregerimpuls, der sofort unterbrochen und
über- die Leitung D gehalten wird, bis die Rechenrelais umgeschaltet sind, und ein
anderes Mal über die Übertragleitung Z, der ebenfalls sofort unterbrochen wird.
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Die geschlossenen Kontakte TK, über die sich der Haltestromkreis
für die Abreißrelais C bei Bürstenimpulsen bildet, werden, wenn der Nockenkontakt
den Stromkreis für die Einstellmagnete SO unterbricht, durch die zurückgehenden
Einstellstäbe geöffnet und somit die Abreißrelais C aberregt, so daß dieselben beim
Senden des Übertragimpulses durch den sich schließenden Kontakt URK wieder aufnahmebereit
sind.
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Nach zwei Impulsen hat der Anker i A seine Ausgangsstellung Null wieder
erreicht, aber der Anker 2 A der nächsthöheren Rechenwerkstelle wird beim Schließen
des Kontaktes L.'RK i in die Eins-Stellung geschaltet. Dies geschieht auf folgendem
Weg: Vor dem Unterbrechen des Haltestromkreises für das Übertragrelais L% i durch
das Erregen des Relais HR über den Nockenkontakt 1-2 schließt die Nocke \" i ihren
zugeordneten Kontakt und erregt das Relais UR bis kurz vor Beendigung eines Maschinenspiels.
-
Nach dem Erregen des Relais L'R und dem Schließen der zugeordneten
Kontakte URK wird der Übertragimpuls auf folgendem Weg gesendet: Stromquelle io,
Leitung 2o, Leitung IL i, den nun geschlossenen Kontakt L'RK i, den geschlossenen
Übertragkontakt L'K i der ersten Rechenwerkstelle, Leitung i Z, Abreißrelais 2 C,
Kontakt PU 2, Leitung 2 L, Anker 2 A der zweiten Rechenwerkstelle,
Kontakt K o, Impulsspule I o, Leitung 2 R, Leitung 3o, andere Seite
der Stromquelle.
-
Dieser Übertragimpuls hebt die magnetische Wirkung der linken Haltespule
der zweiten Rechenwerkstelle auf, so daß am Ende des zweiten Arbeitsspiel der Anker
2 A in der rechten, also in der Eins-Stellung, steht. Um zu verhindern, daß nun
gleich wieder derselbe Impuls nochmals infolge Erregung der Spule J i ein Zurückschalten
des Ankers veranlaßt, ist, wie schon beschrieben, das Abreißrelais i C in die Impulsleitung
eingeschaltet, so daß beim Übertragimpuls, ebenso wie beim Rechenimpuls, gleichgültig,
wie lange er dauert, nur jeweils eine einmalige Umlegung des Relaisankers stattfinden
kann, so daß die nächste Umlegung immer einen neuen Impuls erfordert.
-
Das erregte Abreißvelais 2 C hält sich über die Leitung 2D und wird
beim Öffnen des Kontaktes URK i abgeschaltet.
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Kommt jetzt der dritte Rechenimpuls in die erste Rechenstelle, so
wird der Anker i A in der beschriebenen Weise von seiner Null-Stellung in die Eins-Stellung
gebracht. Das L?bertragrelais U z wird durch diesen dritten Impuls nicht erregt.
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Wenn ein vierter Rechenimpuls ankommt, wird der Anker i A in seine
Null-Stellung zurückgeschaltet. Aber durch diesen vierten Impuls wird, und zwar
solange sich der Anker i A noch rechts befindet, über den geschlossenen Kontakt
FL- i, Leitung UL i und Kontakt AC i das Übertragrelais C' i erregt, so daß, wenn
nun der Übertragimpuls Tiber den sich schließenden Kontakt URK i infolge Erregung
des Relais L' R erfolgt, der Anker 2 A der nächsthöheren Rechenstelle von seiner
Eins-Stellung in die Null-Stellung gebracht wird. Da beim Senden des vierten Rechenimpulses
der .Anker 2.-f der zweiten Rechenstelle auf Eins stand und der ihm zugeordnete
Kontakt FU2 geschlossen ist, so wird gleichzeitig beim Senden des Übertragimpulses
in die zweite Rechenstelle über den geschlossenen Kontakt FU2 das Übertragrelais
L-2 der zweiten Rechenstelle erregt, so daß nun kurz nach dein Umschalten des Ankers
2 A der zweiten Rechenstelle in die Null-Stellung auch der Anker 3 A der dritten
Rechenstelle von der Null-Stellung in die Eins-Stellung gebracht wird. Am
Ende des vierten \laschinenspiels befiliden sich nun |
die beiden ersteh lteclienstellen, wenn über die erste |
Rechenstelle vier hechenimpulse gesendet werden, |
in der Null-Stellung, während die dritte Rechen- |
stelle in iler Eins-Stellung gehalten wird. |
Das Cbertragrelais U2 wird, wenn der Cbertrag- |
inipuls über (las vorbereitete Cbertragrelais U i in |
die zweite Reclielistelle gesendet wird und der An- |
ker 2.-1 in der Eins-Stellung steht, über folgenden |
Stromkreis erregt: Stromquelle io, Leitung 2o, Lei- |
tung IL i, den geschlossenen Kontakt U'RK i,
ge- |
schlossener Kontakt UK i, Leitung i Z, Abreiß- |
relais 2 C, Kontakt PU 2, Leitung 2 L, in Eins- |
Stellung befindlicher Anker 2A, geschlossener |
Kontakt FU 2, Leitung UL2, Kontakt
AC2, Spule |
U 2, Kontakt HK 2, Leitung RU 2, Leitung 3o, an- |
dere Seite der Stromquelle, und hält sich über seinem |
eigenen nun geschlossenen Kontakt UK 2. Sobald |
über den min angezogenen Anker des Übertrag- |
relais L#2 der Kontakt UK2 geschlossen ist, wird. |
dem Anker 3 .-1 der dritten Rechenstelle auf folgen- |
dem Weg ein Übertragimpuls zugeleitet: |
Stromquelle i o. Leitung 2o, Leitung IL 2, ge- |
schlossener Kontakt URK 2, den nun geschlossenen |
Kontakt UK 2, Leitung 2 Z, Abreißrelais 3 C, Kon- |
takt 1'U 3, Leitung 3 L, Anker 3 A, Spule
I o, Lei- |
tulig 3 R, Leitung 3o, andere Seite der Stromquelle. |
Sofort nach dein Schließen dieses Stromkreises |
wird über (las erregte Abreißrelais 3 C der L`bertrag- |
impuls unterbrochen, so daß der Anker 3 A nur ein- |
mal umgelegt und, wie schon oben beschrieben, |
in die Eins-Stellung gebracht wird. |
Die gleiche Arbeitsweise, die im vorstehenden |
zwischen der ersten und zweiten Rechenwerkstelle |
beschrieben worden ist, findet zwischen der zweiten |
und dritten und jeder folgenden und nächsthöheren |
Stelle statt. Dasselbe gilt auch für eine beliebige |
Gruppe tiebeneinanderliegender Rechenwerkstellen |
innerhalb des gesamten Binärrechners. Es ist daher |
ersichtlich, daß sich in jeder Stelle die Darstellung |
von Null und Eins lediglich durch die Lage des |
Relaisankers darstellen läßt und daß auch ein sich |
selbst erregender kurz nacheinanderfolgender |
Zweierübertrag nach der Methode des vorbereiten- |
den Zweierübertrages von der niedrigsten bis zur |
höchsten Stelle möglich ist. |
Der Zweierübertrag wirkt sich über alle in Eins- |
Stellung befindlichen Rechenrelais und die ihnen |
zugeordneten Crbertragrelais aus, bis er auf ein |
Rechenrelais stößt, dessen Anker A in Null-Stellung |
steht. In dem Augenblick, in dem der übertrag- |
impuls über den sich schließenden Kontakt [_'RK |
gesendet wird, legen sich alle Relaisanker A kurz |
nacheinanderfolgend von der Zählwerkstelle an, in |
der der Rechenimpuls erfolgt, bis zu dem ersten sich |
in Null-Stellung befindlichen Relais um, so daß die- |
jenigen Stellen, die vorher auf Eins standen, jetzt |
auf Null stehen, während die nächsthöhere Null- |
Stelle auf Eins umgelegt wird. |
Es soll nun erläutert werden, wie beispielsweise |
beim Abfühlen der dezimalen Zahl 12 die einzelnen |
Stromkreise wirksam werden und wie die dezimale |
Zahl mit ihren binären Teilwerten dem Rechenwerk |
zugeführt wird. Es sei angenommen, daß zuerst der Hinstellniagnet SO 1 der Zehnerreihe
und dann der Eiiistellinagiiet S02 der Einerreihe erregt wird. Wie schon erwähnt,
sind die Steuerstifte 5o nach den schraffierten Quadraten der Tabelle Fig. i in
die Führungsstäbe eingedrückt. In dem angenommenen Beispiel befinden sich die Steuerstifte
50 in der zweiten und vierten Stelle des Führungsstabes 7'r (io). Bei dem
Abwärtsbewegen des Führungsstabes 7@ 1 (io) durch das Erregen des Einstellinagnets
SO i (ioj werden die Wellen 1F 2 und W4 über die beiden Steuerstifte 5o und Bügel
51 gedreht, so (laß sich über die Bügel
52 die Tastenkontakte TK 2 und TK
.4 schließen. Alle sieben Tastenkontakte der gleichen binären Stellenzahl sind hintereinandergeschaltet
und mit der entsprechenden Rechenwerkstelle verbunden, so daß also, gleichgültig,
welche Dezimalstelle gedrückt wird und in welcher Dezimalstelle der Tastenkontakt
geschlossen wird, immer nur ein Rechenimpuls der betreffenden Rechenwerkstelle zugeleitet
wird. Werden nun die Tastenkontakte TK 2 und TK 4 geschlossen, so wird ein Rechenimpuls
ausgelöst, einmal von der Stromquelle i o, Leitung 2o, Leitung 12, Leitung i i,
geschlossener Kontakt
TK 2, Leitung
2 B, Abreißrelais 2 C , Kontakt
PU 2, Leitung
2 L, Anker 2.4, Kontakt K o, Impulsspule .1 o der zweiten
Rechenwerkstelle. Leitung 2 R, Hauptleitung 30, zurück zur anderen Seite der Stromquelle
io. Die beiden linken Spulen H o und .1 o der zweiten Rechenwerkstelle lieben gegenseitig
ihre magnetische Wirkung auf, so (laß der Anker 2 A unter dem Einfluß der rechten
Haltespule nach rechts in die Eins-Stellung gebracht wird. In gleicher Weise wird
die vierte Rechenwerkstelle in die Eins-Stellung umgelegt, da der Tastenkontakt
TK4 gleichzeitig geschlossen wird und einen Impuls über die Leitung 4B sendet. Wenn
nun der Führungsstab durch das Unterbrechen des Nockerikontaktes \" 5 wieder in
seiner Grundstellung ist, kann der Übertragimpuls über die sich schließenden Kontakte
URK keine Wirkung auslösen, da kein Cbertragrelais C vorbereitend eingestellt war,
denn das gesamte Zählwerk steht in der Anfangsstellung auf Null.
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Anschließend wird nun der Führungsstab T2 der Einer-Reilie nach unten
gedrückt. In dem Führungsstab l'-, (i) ist nach der Tabelle (Fig. i) in dem
zweitobersten Loch ein Steuerstift 50 eingedrückt, so daß durch den Bügel
51 die Welle W2 (1) gedreht wird und somit über den Bügel 52 den Tastenkontakt TK
2 schließt. Die zweite Rechenwerkstelle bekommt wiederum einen Rechenimpuls und
legt ihren Anker 2 A in die Null-Stellung zurück. Gleichzeitig mit dem Rechenimpuls
wird aber auch das Übertragrelais U 2 erregt, und zwar über folgenden Stromkreis
Stromquelle io, Leitung 2o, Leitung 12, Leitung i i, geschlossener Kontakt TK 2,
Leitung 2 B, Relais 2 C, Leitung 2 L, 'Anker--A, Kontakt FU 2,
Leitung
UL2, Kontakt AC2, Relais U2, Leitung RU 2, geschlossener Kontakt HK 2, Hauptleitung
3o, andere Seite Stromquelle io. Das nun erregte Relais LT 2 hält sich von der Stromquelle
über
Leitung2o, Leitung HU2, den nun geschlossenenKontakt UNK
2, Relais U 2, Kontakt HK 2, Leitung RU2, Leitung 30, Stromquelle.
-
Kurz nach dem Einstellen des Führungsstabes unterbricht der Nockenkontakt
N 5 den Stromkreis für den Einstellmagnet S02, so daß der Führungsstab in seine
Grundstellung zurückkehrt und den Kontakt TK 2 öffnet. Dadurch wird der Haltestromkreis
für das Abreißrelais 2C unterbrochen. Wird nun über die Nocke i'\' i der zugeordnete
Kontakt geschlossen, so erregt sich das Relais UR auf folgendem Weg: Stromquelle
io, Leitung 2o, Leitung UL, Relais UR, N ockenkontakt N i, Leitung
30, andere Seite der Stromquelle. Über die sich schließenden, dem Relais RU zugeordneten
Kontakte URK wird ein Übertragimpuls in die nächsthöhere, in dem angenommenen Beispiel
in die dritte, Rechenstelle gesendet, und zwar: . Stromquelle io, Leitung 2o, Leitung
IL 2, den nun geschlossenen Kontakt URK 2, den vorbereitend geschlossenen
Kontakt UK 2, Leitung 2 Z, Abreißrelais 3 C, Kontakt PU 3, Leitung 3 L, Anker
3 A, linke Impulsspule lo, Leitung 3R, Leitung 3o, andere Seite der Stromquelle
io.
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Durch diesen kurzen Impuls heben die beiden Wirkungen der linken Spule
ihre magnetischen Kräfte auf, so daß der Anker 3 A nach rechts in die Eins-Stellung
gebracht wird.
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Kurz vor Beendigung eines Maschinenspiels schließt sich der Nockenkontakt
N2 und erregt das Relais HR. @ Durch das öffnen der zugeordneten Kontakte HK wird
der Haltestromkreis für das Übertragrelais U 2 unterbrochen.
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Der vorher eingestellte Posten io oder binär o o i o i o und der soeben
eingestellte Posten 2 oder binär o o o o i o werden sofort miteinander addiert,
so daß die Summe gleichzeitig mit dem Erregen des letzten Einstellmagnet vorhanden
ist und gleich anschließend zur Weiterverarbeitung zur Verfügung steht.
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Um den übersetzten Wert, der in dem Zählwerk steht, auch durch Lochung
wiedergeben zu können, kann das Zählwerk auf eine Lochvorrichtung geschaltet werden.
Zu diesem Zweck wird die Relaiseinstellung der einzelnen Zählwerkstellen derart
abgefühlt, daß die Null-Einstellung der Rechenstelle keine Lochung, die Eins-Einstellung
dagegen eine Lochung in der zugeordneten Lochspalte erzeugt.
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Die in Fig. 5 c dargestellte Karte 6o ist derart aufgeteilt, daß,
binär ausgedrückt, mehrere Zahlenreihen untereinander eingetragen werden können.
Die Karte ermöglicht in einem Lochfeld die Aufnahme einer 24stelligen binären Zahl.
Ein in jedem Lochfeld vorhandenes Steuerlochfeld 62 gestattet eine Kennzeichnung
der übersetzten Zahl dahingehend, ob es sich um einen positiven oder negativen Posten
handelt. Soll der eingelochte Wert positiv verrechnet werden, so wird das Steuerlochfeld
nicht ausgelocht, ist dagegen der Wert negativ, so wird über eine später beschriebene
Einrichtung ein Steuerloch ausgestanzt. Die Karte kann fünf binäre 2qstellige Zahlenreihen
aufnehmen. Die Karte 6o ist parallel zu den iiebeneinanderliegenden Stempeln 65
in fünf hintereiiianderliegende Lochfelder aufgeteilt, die aus je 24 Stellen bestehen.
Durch diese Anordnung der Stempel und der Lochfelder in der Karte ist es möglich,
daß beim Ablochen der im Zählwerk eingestellten Werte sämtliche Angaben auf einmal
in das betreffende Lochfeld übertragen werden können.
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Jedem Stempel 65 ist ein Solenoidmagnet M zugecrdnet, deren Lage gegenüber
den Stempeln schematisch am besten aus Fig. 5 c zu ersehen ist. Wird der .-'\nker
des Solenoides infolge einer Erregung der Spule M nach unten gezogen, so wird der
Stempel 65 ebenfalls nach unten gedrückt, so daß ein Loch in die zwischen einer
Führung und :Matrize liegenden Karte eingestanzt wird.
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Der Steuerlochstempel 66 (Fig. 5 c), der durch einen Zwischenraum
von den Stempeln 65 getrennt ist, wird von dem 1Uagnet MSt überwacht und kennzeichnet
das Steuermerkmal eines Minusbetrages.
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Nachstehend wird die elektrische Wirkungsweise der einzelnen Stromkreise
für die Locheinheit erläutert. Ist das Einführen der dezimalen Zahl in die Übersetzereinrichtung
beendet, so steht, wie schon erwähnt, der binäre Wert sofort in dem Zählwerk. Steht
der Anker A einer Rechenwerkstelle in der Null-Stellung, so kann kein Impuls an
die Lochmagnete weitergeleitet werden. Steht dagegen der Anker einer Rechenwerkstelle
in der Eins-Stellung, so wird über umgelegte Kontakte ein Impuls den Lochmagneten
zugeführt und in der entsprechenden Kartenstelle ein Loch eingestanzt.
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Anschließend an das Abfühlen des dezimalen Wertes einer Karte schließt
sich der Nockenkontakt LNi und bildet folgenden Stromkreis: Stromquelle io, Leitung
2o, Leitung 70, Nockenkontakt LNi, Relais LOR, Leitung7i, Relais PUR, Leitung 72,
Leitung 3o, andere Seite der Stromquelle. Durch die Erregung des Lochrelais LOR
und des RelaisPUR werden sämtliche PU- und LO-Kontakte, von denen je ein Kontakt
jeder Rechenwerkstelle zugeteilt ist, umgelegt.
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Sobald das Lochrelais L 0R seinen Anker angezogen hat und auch
die Kontakte PU und L0 umgelegt sind, schließt sich der Kontakt IIL
K und sendet einen Impuls an die entsprechend angeschalteten Lochmagnete
11-1.
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Angenommen, der Anker i A der ersten Rechenwerkstelle stünde in seiner
Eins-Stellung, so erfolgt der Impuls für den Lochmagnet M i über folgenden Weg:
Stromquelle io, Leitung 20, Leitung 70, den nun geschlossenen Nockenkontakt LN i,
den ebenfalls geschlossenen Kontakt HLK. Leitung ZL, Leitung ZL i, umgelegter Kontakt
PU i, Leitung i L, Anker i A, Kontakt K i, umgelegter Kontakt L O
i, Leitung i S, Spule M i, Leitung RL, Hauptleitung 3o, andere Seite der Stromquelle
io.
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In diesem Augenblick wird der Solenoidankex nach unten gezogen und
drückt den Stempel 65
durch die Karte 6o, so daß in der zugeordneten Stelle
des Lochfeldes ein Loch entsteht.
Uni den iibzulochenden Posten
als positiv oder negativ kennzeichnen zu können, ist in der Karte 6o ein Steuerlochfeld
62 vorgesehen. Ist die zu ersetzende dezimale Karte 4o durch ein Steuerloch 42 als
negativ gekennzeichnet, so bildet sich über die :lbfühlbiirste StB beim Vorbeigang
des Steuerlochs an der .A1>fühlbiirste folgender Stromkreis: Stromquelle to, Leitung
2o, Leitung 21, Nockenkontakt A' 5, Zuführungsbürste 22, Kontaktwalze 23, Steuerloch
42, Abfühlbürste StB, Leitung StL, Relais StR, Leitung 75, Nockenkontakt LN2, Leitung
3o, andere Seite der Stromquelle.
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Das Steuerlochrelais StR schließt über seinen :Anker den Kontakt StHK
und bildet sich folgenden Haltestromkreis: Stromquelle io, Leitung 2o, Leitung 74,
den nun geschlossenen Kontakt StHK, Relais StR, Leitung 75, Nockenkontakt LN2, Leitung
76, Leitung 30, Stromduelle.
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Der dem Relais StR zugeordnete Kontakt StK (Fig.5c) schließt sich
bei Vorhandensein eines Steuerloches in der dezimalen Karte und bereitet den Stromkreis
für die negative Kennzeichnung der binären Karte 6o vor.
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`'Wurde nun der Kontakt StK über das erregte Relais StR geschlossen,
so bekommt der Lochmagnet MSt für das Steuerloch gleichzeitig mit den übrigen Lochmagneten
auf folgendem Weg einen Impuls: Stromquelle i o, Leitung 2o, Leitung 7o, Nockenkontakt
1. N i, geschlossener Kontakt HLK, Leitung ZL, den nun geschlossenen Kontakt StK,
Lochmagnet MSt, Leitung 3o, andere Seite der Stromquelle.
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Kurz nach dem Erregen der Lochmagnete öffnen die Nocken LN i und LN
2 ihre zugeordneten Kontakte, so daß die Relais PUR, LOR und SteR abfallen
und wieder für den nächsten übersetzten Posten aufnahmebereit sind.