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Maschine zum Markieren von Zählbelegen Die Verwendung des binären
Zahlensystems in der Rechenmaschinentechnik, insbesondere beim Lochkartenverfahren,
wo es auf vollautomatischen Betrieb ankommt, gewährt ganz bedeutende Vorteile. Das
ist darauf zurückzuführen, daß es bei diesem Zahlensystem nur die beiden Grundziffern
Null und Eins gibt, und aus diesem Grund werden die Rechengeräte nicht nur außerordentlich
einfach, sondern erlauben auch hohe Rechengeschwindigkeiten, wie sie vor allem beim
Lochkartenverfahren angestrebt werden.
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Nun sind uns aber aus Gewohnheit und Übereinkommen Zahlengrößen nur
in dezimaler Schreibweise vorstellbar. Bei bekannten Vorschlägen, das binäre Zahlensystem
für die Lochkartenmaschinentechnik nutzbar zu machen, hat man daher die Karten in
bekannter Weise dezimal gelocht und in der Rechenmaschine einen Übersetzer vorgesehen,
der die dezimale Lochung in binäre Werte übersetzt, die dann in der Maschine aufgerechnet
werden. Das in binärer Darstellung gewonnene Resultat wird dann durch einen Rückübersetzer
ins Dezimale zurückübertragen.
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Die Notwendigkeit der Übersetzung vom Dezimalen ins Binäre macht aber
die Maschine außerordentlich kompliziert und die Übersetzereinrichtung dann besonders
umfangreich, wenn in der üblichen Weise alle Lochspalten der Karte gleichzeitig
übersetzt werden müssen. Eine wesentliche Vereinfachung läßt sich aber erzielen,
wenn von vornherein binär gelochte Karten verwendet werden. In diesem Falle wird
die Rechenmaschine nämlich außerordentlich einfach, und auch die für die Lochmaschine
erforderliche Übersetzereinrichtung kann wesentlich einfacher gehalten werden als
diejenige für die Tabelliermaschine, da sich ihre Arbeitsweise niemals auf sämtliche
Spalten der Karte zu beziehen braucht, sondern sich auf ein einziges Lochfeld beschränken
kann.
Die Verwendung von vornherein binär gelochten Karten hat aber
nun den Nachteil, daß der Wert der Binärlochung überhaupt nicht mehr ohne weiteres
feststellbar ist. Bei den bekannten Dezimallochungen und selbst bei den üblichen
Lochkombinationszeichen kann man aus der Lage und Anzahl der Löcher auch durch visuelle
Ablesung feststellen, welche Bedeutung die Lochung hat. Diese Möglichkeit scheidet
bei der binären Darstellung einer Zahl durch Lochungen aus.
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Um nun die Möglichkeit vorzusehen, vom Dezimalen ausgehend arbeiten
zu können, trotzdem binär lochen und ferner diebinäre Lochung auch dezimal lesen
zu können, sieht die Erfindung eine Maschine zum Markieren, beispielsweise also
zum Lochen, von Zählbelegen vor, in der außer der Zählmarkierung auf dem Zählbeleg
auch eine druckschriftliche Registrierung der der Zählmarkierung entsprechenden
Zählangabe erfolgt. Das Wesentliche der Erfindung besteht bei einer Maschine dieser
Art darin, daß unter der Steuerung einer Dezimaltastatur sowohl eine druckschriftliche
Registrierung in dezimaler Darstellungsweise als auch eine entsprechende Markierungsregistrierung
in binärer Darstellungsweise erfolgt.
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Es ist ohne weiteres klar, daß die Markierung auf irgendeine bekannte
Weise erfolgen kann, vorzugsweise als Lochmarkierung in einem als Zählkarte ausgebildeten
Zählbeleg.
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Wenn die Erfindung bei einer Lochmaschine Anwendung findet, wird bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel die binäre Lochstempelreihe und die Abdruckstelle
der Druckeinrichtung auf ungefähr einer Linie liegend angeordnet, so daß die dezimale
Zahl neben die binäre Lochreihe gedruckt wird.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der Erfindungszweck
mit Hilfe eines Übersetzers in der Weise erreicht, daß die Dezimaltastatur dadurch
eine nach dem binären Zahlensystem angeordnete Locheinrichtung in binärer Weise
steuert, daß zwischen Tastatur und Locheinrichtung die Übersetzervorrichtung vorgesehen
wird, welche die dezimale Einstellung der Tastatur in eine binäre Steuerung der
Lochstempel übersetzt, und daß gleichzeitig von der Tastatur eine nach dem dezimalen
Zahlensystem angeordnete Schreibvorrichtung gesteuert wird.
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Weitere besondere Merkmale der erfindungsgemäßen Maschine ergeben
sich aus den Ansprüchen.
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Fig. i zeigt eine Draufsicht auf eine Lochmaschine, bei der die durch
die Volltastatur eingeführten dezimalen Zählwerte binär gelocht und gleichzeitig
in dezimaler Schreibweise gedruckt werden, mit der Anordnung der Tastatur, der Lochereinheit
und des Schreibwerks; Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Lochmaschine nach Linie
2-2 der Fig. i; Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Lochereinheit der Maschine
nach Linie 3-3 der Fig. i ; Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch die Tastatur, aus
dem eine dezimale Tastenreihe mit der Tastensperrung und den Kontaktbetätigungswellen
ersichtlich ist; Fig. 5 zeigt im Schnitt eine. einzige Taste mit den entsprechenden
binären Einstellstiften für die Kontaktbetätigungswellen sowie in einer Ansicht
einen Kontaktsatz, wie er jeder Tastenreihe zugeordnet ist; Fig. 6 zeigt ein Typenrad,
wie es beim Schreibwerk des vorliegenden Ausführungsbeispiels zum Aufdrucken der
dezimalen Ziffern zur Anwendung kommt; Fig. 7 zeigt eine Lochkarte mit der Einteilung
der binären Lochfelder und der danebenliegenden Felder für die dezimale Beschriftung;
Fig. 8 zeigt eine Tabelle, in der die dezimalen Einer-, Zehner-, Hunderter-, Tausender-,
Zehntausender-, Hunderttausender- und Millionen-Grundzahlen in die ihnen - entsprechenden
binären Werte aufgelöst sind; Fig. g a, g b und 9 c sind untereinanderzulegen und
aneinanderzufügen und zeigen das schematische Schaltbild der Maschine.
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Die als Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigte Maschine
besteht aus der Tastatur, dem Übersetzer mit dem Binärzähler, dem Schreibwerk und
der Locheinrichtung in der Anordnung nach Fig. i und mit der nachstehend erläuterten
Ausbildung und Wirkungsweise.
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Die Dezimaltastatur des Ausführungsbeispiels ist eine siebenstellige
Volltastatur, d. h. mit neun Tasten i bis g für jede der sieben Stellen. Bei Betätigung
von nur einer Taste in jeder Dezimalstelle ist die höchste zu übersetzende dezimale
Zahl 9 999 999. In binärer Darstellung benötigt diese Zahl vierundzwanzigStellen,
wobei nach dem betreffenden Schlüssel (Fig. 8) die einzelnen Stellen als Null oder
Eins gekennzeichnet sind.
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Die in Fig. 8 dargestellte Tabelle zeigt in ihrer senkrechten Aufteilung
auf der linken Seite die dezimalen Grundwerte i bis 9, und zwar ihrem j eweiligen
Dezimalwert entsprechend in Gruppen zusammengefaßt bis zu siebenstelligen Zahlen.
Auf der rechten Seite sind diese Zahlen in der entsprechenden binären Schreibweise
dargestellt. Das mittlere Feld der Tabelle enthält die gleichen Zahlen in einer
anderen binären Schreibweise, bei der ein schraffiertes Quadrat der Eins in der
gleichen Stelle der rechts dargestellten binären Zahl entspricht und ein unschraffiertes
Feld der gleichstelligen Null der rechten Binärzahl. Im waagerechten Tabellenkopf
sind die den Ziffern Eins in den vierundzwanzig verschiedenen binären Zahlenstellen
entsprechenden Dezimalwerte angegeben, aus denen gemäß den Binärziffern Eins bzw.
den schraffierten Feldern in der rechten bzw. mittleren Tabellenspalte die Dezimalzahlen
der linken Tabellenspalte zusammengesetzt sind. Der Tabelle ist also die zu jeder
Dezimalziffer i bis g in den Stellen i bis 7 gehörende binäre Teilzahl zu entnehmen.
Zur Übersetzung einer dezimalen Zahl ins Binäre sind sämtliche den Ziffern dieser
Dezimalzahl gemäß ihrem Stellenwert entsprechende binäre Teilzahlen zu addieren,
deren Summe dann die der dezimalen entsprechende binäre Zahl darstellt.
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Die je neun Dezimalziffern in den sieben Zahlenstellen werden durch
die Tasten T i bis T 9 (Fig. i, 4, g a) der sieben Tastenreihen der
Volltastatur verkörpert. Mit ihr ist derjenige Teil des Übersetzers, der die zü
jeder Dezimalziffer gemäß ihrem Stellenwert gehörende Binärzahl liefert, in Form
einer mechanisch gesteuerten Kontaktanordnung TK i bis
TK 24 (Fig.
5, g a) konstruktiv vereinigt, während die Addition der zu den einzelnen Ziffern
der eingetasteten Dezimalzahl gehörenden binären Teilzahlen zu der ihr entsprechenden
Gesamtbinärzahl in dem z. B. als binäres vierundzwanzigstelliges Relaisrechenwerk
(Fig. g b, g c) ausgebildeten zweiten Teil des Übersetzers erfolgt.
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Zum Zweck der Bildung der gesamten binären Teilzahlen, die den Dezimalziffern
der verschiedenen Stellen entsprechen, sind den Tasten T i bis
T g
jeder Tastenreihe, von denen ja jeweils nur eine einzige betätigt wird,
gemeinsam je vierunzwanzig Tastenkontakte TK i bis TK 24 (Fig. 5,
g a) zugeordnet, deren jeder eine binäre Eins in der betreffenden binären Zahlenstelle
i bis 24 darstellt. Diese Zuordnung erfolgt mit Hilfe von vierundzwanzig Wellen
W i bis W 24 (Fig. 4, 5), die zu je zwölf zu beiden Seiten jeder Reihe von Tasten
T i bis T g bzw. von deren Führungsstangen angeordnet und in der Vorder-bzw.
Rückwand 36 gelagert sind. Die Wellen W besitzen gegenüber jeder Tastenführungsstange
einen Drahtbügel 51, über den sie bei Vorhandensein eines Steuerstiftes 5o an der
betreffenden Stelle der Tastenstange durch deren Abwärtsbewegung gedreht werden
können. Die Wellen W i bis W 24 tragen abwechselnd an ihrem einen
Ende Drahtbügel 52, die an -einer Kontaktfeder der an der Außenseite der
Wände 36 befestigten Kontakte TK i bis TK 24 isoliert anliegen und
diese nach einer kleinen Wellendrehung schließen. An ihrem anderen Ende werden die
Wellen W von den an Stiften 54 befestigten Drehfedern 53 in ihrer Ruhelage gehalten,
in der ihre Drahtbügel 51 an der Unterseite der Steuerstifte 50 der Tastenführungsstangen
anliegen.
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Diese Führungsstangen sind in der oberen und unteren Platte 37 bzw.
38 gelagert und für alle Tasten gleich ausgebildet, so daß eine rationelle und billige
Herstellung gewährleistet ist. Am oberen Ende jeder Führungsstange ist ein Stift
31 (Fig. 4 und 5) eingenietet, so daß beim Herunterdrücken der Taste die an sich
bekannte Kugelsperre 32 wirksam wird. Durch diese Sperre wird verhindert, daß die
Taste nach Betätigung in ihre Ausgangsstellung zurückkehren kann. Etwas unterhalb
dieses Sperrstiftes ist ein Haltestift 49 für die Rückzugfeder 35 eingenietet; welche
die Taste samt Führungsstange in ihrer oberen Ruhelage hält. Im übrigen Teil der
Tastenführungsstange sind etwa in Höhe der gegeneinander versetzten Welle W vierundzwanzig
Löcher mit gleichen Abständen voneinander eingestanzt. In diese Löcher der Tastenführungsstangen
werden die abwechselnd nach der einen oder anderen Seite vorstehenden konischen
Steuerstifte 50 eingedrückt.
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Die Bestückung der Tastenstäbe mit diesen Steuerstiften erfolgt nun
gemäß der Tabelle Fig. 8 derart, daß jedem schraffierten Quadrat des mittleren Tabellenfeldes
ein Stift 5o entspricht. Die der binären Ziffer i in der ersten Stelle mit dem Wert
2° = i entsprechenden Steuerstifte werden im obersten, ersten Loch der Tastenstäbe
befestigt und betätigen demgemäß beim Drücken der betreffenden Tasten über die zugehörige
Welle W i den zugeordneten Tastenkontakt TK i. Entsprechend wird z. B. zurBetätigung
des Kontaktes TK 24, der die binäre i in der Stelle 24 mit dem Wert 223 = 8 388
6o8 verkörpert, ein Steuerstift im untersten, vierundzwanzigsten Loch der Führungsstange
angebracht, und zwar nur bei der Taste T g in der siebenten Stelle.
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Nach Fig. 8 enthält die erste Tastenreihe demnach nur in den obersten
vier Löchern Steuerstifte, und zwar beispielsweise der Tastenstab T3 in den beiden
obersten Löchern i und 2 und der Stab T g in den Löchern x und 4, während alle Löcher
5 bis 24 leer bleiben und somit auch die zugehörigen Wellen W 5 bis
W 24
sowie die Kontakte
TK 5 bis
TK 24 bei der ersten Tastenreihe eingespart
werden können. Entsprechend bleiben in den weiteren Tastenreihen folgende Löcher
L ganz frei und können also auch die zugehörigen Wellen W und Kontakte TK entfallen,
nämlich
in Reihe I 2 I 3 I 4 I 6 I 6 |
L, W, TK .... I i und 8 bis 24 I i, 2,
1i bis 241 i bis 3, 15 bis 241 i bis ¢, 18 bis 24 I i bis 5, 21 bis 241 i bis 6 |
Wird also beispielsweise die Taste T3 in der vierten Tastenreihe gedrückt, die den
Dezimalwert 3000 verkörpert und deren Führungsstange laut Fig. 8 in den Löchern
4 bis 6, 8 bis io und 12 Steuerstifte enthält, so werden über die zugehörigen Wellen
W die Tastenkontakte TK
4 bis TK 6, TK 8 bis
TK io, TK 12 geschlossen,
die die Ziffern i der entsprechenden binären Teilzahl ioi iio iii ooo repräsentieren.
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Zwecks additiver Zusammenfassung der zu den einzelnen Dezimalziffern
gehörenden binären Teilzahlen zu der der ganzen Dezimalzahl entsprechenden Binärzahl
sind sämtliche Tastenkontakte TK i bis TK 24 mit den Stellen gleicher
Nummer des genannten vierundzwanzigstelligen Relaisrechenwerks im zweiten Teil des
dezimalbinären Übersetzers verbunden. Die Tastenkontakte leiten infolgedessen die
den binären Teilzahlen entsprechenden Rechenimpulse in das Rechenwerk. Das binäre
Relaisrechenwerk des Übersetzers hat somit eine Kapazität von vierundzwanzig einzelnen
Rechenstellen, wodurch alle Dezimalzahlen zwischen i und g ggg ggg ins Binäre übersetzt
und anschließend registriert werden können. Dieses vierundzwanzigstellige binäre
Rechenwerk könnte einen größten binären Wert aufnehmen, dem die dezimale Zahl 16
777 215 entspricht.
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Jeder Taste i bis g j eder Reihe der Tastatur ist ferner zwecks druckschriftlicher
Registrierung der eingetasteten Dezimalzahl auf der Registrierkarte mittels eines
siebenstelligen Druckwerks (Fig. i, 2) ein Schreibkontakt SK i bis SK g (Fig. 5,
g a) zugeordnet, der durch den konischen Stift 5g in jeder Tastenführungsstange
betätigt wird. Diese Kontakte werden, wie noch beschrieben wird, von dem Kommutator
ioo abgefühlt und steuern entsprechend den zugehörigen Schreibmagneten SM.
Die
Lochvorrichtung (Fig. 1, 3) zur Registrierung der übersetzten Binärzahl auf der
Karte in Lochschrift wird in noch zu erläuternder Weise vom Rechenwerk des Übersetzers
gesteuert.
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Es soll nunmehr an Hand von Fig. g a, gb und g c die als binärer Relaisrechner
ausgebildete Summiervorrichtung für die einzelnen binären Teilwerte beschrieben
werden. Durch die Anwendung eines vorbereitenden Zweierübertragers wird es ermöglicht,
die binären Rechenimpulse gleichzeitig in alle Zählwerkstellen zu senden.
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Die Recheneinrichtung arbeitet binär, d. h. jede Rechenwerkstelle
wird von einem elektrischen Rechenimpuls abwechselnd von der Null-Stellung in die
Eins-Stellung und umgekehrt geschaltet. Von einer Rechenwerkstelle zur nächsthöheren
muß dann ein Übertrag erfolgen, wenn die niedrigere Stelle j eweils zwei Rechenimpulse
aufgenommen hat, also nach der Umschaltung in die Stellung Eins wieder in die Stellung
Null zurückgeführt wird. Dieser Zweierübertrag von einer Rechenwerkstelle auf die
nächsthöhere erfolgt jedoch nicht sofort, sondern wird zunächst in einem besonderen
Übertragrelais U gespeichert, bis die gleichzeitige Werteinführung in alle in Frage
kommenden Rechenwerkstellen beendet ist. Danach wird durch dieses Übertragrelais
ein besonderer Übertragimpuls in die nächsthöhere Rechenwerkstelle gesteuert. Wenn
nun diese Stelle und gegebenenfalls noch weiterehöhere Nachbarstellen bereits auf
Eins stehen, sprechen nacheinander parallel zu deren Impulswicklungen J i die zugehörigen
Übertragrelais U an und bewirken einen sogenannten durchlaufenden Zweierübertrag,
durch den diese auf Eins stehenden Rechenwerkstellen auf Null und die nächsthöhere
auf Null stehende Stelle auf Eins gestellt werden.
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Die Leitung i B, die auf der einen Seite (Fig. g a) über die Kontakte
TK i und AK i zur Stromquelle io führt, ist auf der anderen Seite (Fig. gb)
über das Abreißrelais i C, den Umschaltkontakt PU i und die Impulsleitung
1L mit dem entsprechenden Rechenrelais der niedrigsten Rechenstelle verbunden. In
ähnlicher Weise ist der Kontakt TK 2 über Leitung 2 B, Abreißrelais 2 C, Umschaltkontakt
PU 2 und Impulsleitung 2L mit dem Rechenrelais der zweiten Rechenwerkstelle
verbunden. Die weiteren Kontakte werden über die Leitungen B mit ihren zugeordneten
Rechenwerkstellen verbunden, so daß der Kontakt TK 24 über Leitung 24B an die höchste
der vierundzwanzig Rechenwerkstellen angeschlossen ist.
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Durch das Herunterdrücken einer Taste werden die zugehörigen Kontakte
TK geschlossen und dadurch von diesen gleichzeitig Rechenimpulse für die
mit ihnen verbundenen Rechenwerkstellen ausgelöst. Schließt diese Taste beispielsweise
u. a. einen Kontakt TK i, so entsteht ein Einführungsstromkreis für die erste
Rechenwerkstelle über Stromquelle (Fig. ga), Leitungen 2o und i i, . . ., Kontakte
AK i und TK i, Leitung 1 B, Abreißrelais i C, Umschaltkontakt
PU i, Leitung z L, Rechenrelais i. Da das Abreißrelais i C sofort nach dem
Schließen des Impulsstromkreises zugleich mit dem Rechenrelais seinen Anker anzieht,
wird die Zuleitung 1L unterbrochen, so daß über den umschaltenden Anker des Rechenrelais
keine weitere unbeabsichtigte Impulsgabe erfolgen kann. Das Relais i C stellt sich
mit seinem nun umgelegten Anker einen eigenen Haltestromkreis über seinen Anker
und die Leitungen 1D und 3o her.
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Der Aufbau und die Wirkungsweise ist bei allen Rechenrelais des binären
Rechenwerks gleich; sie werden deshalb nachstehend nur für die erste Rechenwerkstelle
näher beschrieben.
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Zu jeder Seite des hin und her beweglichen Ankers zA sind zwei Spulen
vorgesehen. Die auf entgegengesetzten Seiten des Ankers liegenden Spulenwicklungen
H o bzw. H i sind die Haltewicklungen für die Null- bzw. Eins-Stellung. Beide Wicklungen
sind hintereinandergeschaltet und über die Halteleitung i H der ersten Zählwerkstelle
direkt mit der Stromquelle verbunden. Im Betriebszustand stehen also die beiden
Haltewicklungen dauernd unter Strom. Eine einheitliche Anfangsstellung der Anker
A aller vierundzwanzig Rechenrelais, nämlich ihre aus Fig. g b ersichtliche linke
Null-Stellung wird während des stromlosen Ruhezustandes, in dem nur noch geringe
magnetische Remanenzkräfte auf diese Anker ausgeübt werden, mittels schwacher Rückstellfedern
erzielt, welche die Anker nach links ziehen, jedoch die Wirkungsweise im Betriebszustand
nicht beeinflussen.
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Die beiden anderen, an den entgegengesetzten Seiten des Relaisankers
liegenden inneren Spulenwicklungen Jo und l1 sind die Impulswicklungen, die jedoch
nur in dem Augenblick eines über die Impulsleitung 1L ankommenden Rechenimpulses
Strom erhalten. Zu jeder Impulsspule gehört ein Kontakt Ko bzw. K i, an dem der
Anker iA in der zugeordneten Stellung anliegt, der damit eine Verbindung von der
Leitung i L über die zugeordnete Impulswicklung nach der Rückleitung i R herstellt.
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Wesentlich für die Wirkungsweise ist, daß die beiden Spulenwicklungen
H o und J o sowie andererseits die beiden Wicklungen H1 und J1 sich
derart entgegenwirken, daß sich ihre magnetischen Kraftfelder bei gleichzeitiger
Erregung aufheben.
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Wird nun durch Tastendruck in die in der gezeichneten Anfangsstellung
(Fig. gb) befindliche Rechenwerkstelle der binäre Stellenwert Eins eingeführt, so
entsteht folgender Stromkreis: Stromquelle io (Fig. ga), Leitungen 2o und 1i, Kontakte
AK i und TK i, Leitung i B, Abreißrelais i C, Leitung 1 L, Anker i A, Kontakt K
o, Impulswicklung J o, Leitungen i R und 30, Stromquelle. Der Rechenimpuls in dieser
Wicklung J o hebt die magnetische Wirkung der Haltewicklung H o auf den Anker i
A auf, so daß er von der in diesem Augenblick allein wirksamen Haltewicklung H i
in die rechte Arbeitsstellung gezogen und dort gehalten wird. Bei dieser Umschaltung
unterbricht der Ankerkontakt K o die Zuleitung J o und verbindet stattdessen über
den Ankerkontakt K i die Impulswicklung ji mit der Zuleitung 1L. Da letztere jedoch,
wie erwähnt, bereits durch das Abreißrelais z C unterbrochenwurde, ist eine anschließende
Erregung der Wicklung J i durch denselben Rechenimpuls und somit ein fälschliches
Zurückschalten des Ankers iA in seine linke Stellung nicht mehr möglich, gleichgültig,
wie lange dieser Impuls dauert. Das durch denselben Rechenimpuls weiter gehaltene
Abreißrelais
gewährleistet jeweils nur eine einmalige Umlegung des
Relaisankers durch jeden Rechenimpuls und macht für jede weitere Ankerumlegung immer
einen neuen Impuls erforderlich. Kommt nun ein zweiter Rechenimpuls, so erhält über
den nach rechts umgelegten Anker i A die Impulswicklung J i Strom und hebt den Einfluß
der Spule H x auf den Relaisanker auf. In diesem Augenblick kann aber die Spule
H o wirksam werden, weil zur rechten Seite des Relaisankers überhaupt keine magnetischen
Kräfte angreifen. Der Relaisanker wird durch den zweiten Rechenimpuls wieder nach
links in seine Ausgangsstellung zurückgelegt.
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Es ist also ersichtlich, daß nach jedem zweiten Impuls auf eine Rechenwerkstelle
der Anker wieder seine Null-Stellung einnimmt. Da aber nun in der Zwischenzeit zwei
Einheiten in die betreffende Zählerstelle eingeführt worden sind, so muß beim Zurückgang
des Ankers in die Null-Stellung ein Zweierübertrag in die nächsthöhere Rechenwerkstelle
erfolgen. Dieser Übertrag erfolgt nicht gleichzeitig mit dem Rechenimpuls, sondern
er wird nur vorbereitet und gespeichert.
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Wie dies im einzelnen erreicht wird, soll nun des näheren beschrieben
werden.
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Das Übertragrelais U i wird über den Anker i A der ersten Rechenwerkstelle
von dem über die Leitung iL ankommenden zweiten Rechenimpuls erregt und hält sich
so lange, bis über den Kommutator 150 das Relais HR erregt wird und seine zugeordneten
Kontakte HK öffnet. In der Zwischenzeit wird das Übertragrelais UR wirksam
und sendet über die nun geschlossenen Kontakte URK den Übertragimpuls.
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Das Abreißrelais 2 C sowie alle nachfolgenden Abreißrelais C bekommen
einmal über Leitungen B einen Erregerimpuls, der sofort unterbrochen wird und ein
anderes Mal über die Übertragleitung Z, der ebenfalls sofort unterbrochen wird.
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Nach zwei Impulsen hat der Anker i A seine Ausgangsstellung Null wieder
erreicht, aber der Anker 2 A der nächsthöheren Rechenstelle wird über den Kontakt
URK i in die Eins-Stellung geschaltet. Um den Erregerimpuls von dem Übertragimpuls
zu trennen, wird durch Erregung des Relais A R durch den Kommutator i5o der zugehörige
Kontakt AK25 geschlossen, wodurch das Relais UR erregt wird, welches durch Öffnen
seines Kontaktes URK i die Leitung JL i zur Sendung des Übertragimpulses unterbricht.
Erst wenn die Kommutatorbürste des Kommutators 15o den Kontakt A verlassen hat,
wird das Relais UR stromlos, der zugeordnete Kontakt URK schließt sich und bildet
folgenden Stromkreis: Stromquelle io, Leitung 2o, Leitung JL i, nun geschlossener
Kontakt URK i, geschlossener Übertragkontakt UKi der ersten Rechenwerkstelle, Leitung
i Z, Abreißrelais 2 C, Kontakt PU2, Leitung aL, Anker 2A der zweiten Rechenstelle,
Kontakt K o, Impulsspule J o, Leitung 2 R, Leitung 3o, andere Seite der Stromquelle.
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Dadurch wird die magnetische Wirkung der linken Haltespule der zweiten
Rechenwerkspule aufgehoben, so daß am Ende des zweiten Arbeitsspiels der Anker 2
A in der rechten, also in der Eins-Stellung steht. Um zu verhindern, daß' nun gleich
wieder derselbe Impuls nochmals infolge Erregung der Spule 11 ein Zurückschalten
des Ankers veranlaßt, ist, wie schon bes2hrieben, das Abreißrelais 2 C in die Impulsleitung
eingeschaltet, so daß ein Ü bertragimpuls, gleichgültig, wie lange er dauert, nur
jeweils eine einmalige Umlegung des Relaisankers bewirken kann, so daß die nächste
Umlegung immer einen neuen Impuls erfordert. Das erregte Abreißrelais 2 C hält sich
über die Leitung 2D und wird beim Öffnen des Kontaktes UK i abgeschaltet.
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Kommt jetzt der dritte Rechenimpuls in die erste Rechenstelle, so
wird der Anker i A in derbeschriebenen Weise von seiner Null-Stellung in die Eins-Stellung
gebracht. Das Übertragrelais U i wird durch diesen dritten Impuls nicht erregt.
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Wenn ein vierter Rechenimpuls ankommt, wird der Anker i A in seine
Null-Stellung zurückgeschaltet. Aber durch diesen vierten Impuls wird, und zwar
solange sich der Anker iA noch rechts befindet, über den geschlossenen Kontakt
FU i, Kontakt ZK 3,
Leitung UL i und Kontakt AC i das Übertragrelais
U i erregt, so daß, wenn nun der Übertragimpuls über den sich schließenden Kontakt
URK x
erfolgt, der Anker 2A der nächsthöheren Rechenstelle von seiner Eins-Stellung
in die Null-Stellung gebracht wird. Da der Anker 2A der zweiten Rechenstelle noch
auf Eins steht und der ihm zugeordnete Kontakt FU2 geschlossen ist, so wird beim
Senden des Übertragimpulses in die zweite Rechen-,,verkstelle über den sich schließenden
Kontakt FU2 gleichzeitig das Übertragrelais U 2 der zweiten Rechenstelle erregt,
so daß kurz nach dem Umschalten des Ankers 2A der zweiten Rechenstelle in die Null-Stellung
auch der Anker 3 A der dritten Rechenstelle von der Null-Stellung in die Eins-Stellung
gebracht wird. Am Ende des vierten Maschinenspiels befinden sich dann die beiden
ersten Rechenstellen, wenn über die erste Rechenstelle vier Rechenimpulse gesendet
werden, in der Null-Stellung und die dritte Rechenstelle in der Eins-Stellung.
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Die gleiche Arbeitsweise, die im vorstehenden zwischen der ersten
und zweiten Rechenwerkstelle beschrieben worden ist, findet zwischen der zweiten
und dritten und jeder folgenden und nächsthöheren Stelle statt. Dasselbe gilt auch
für eine beliebige Gruppe nebeneinanderliegender. Rechenwerkstellen innerhalb des
gesamten Binärrechners. Es ist daher ersichtlich, daß sich in jeder Stelle die Darstellung
von Null und Eins lediglich durch die Lage des Relaisankers darstellen läßt und
daß auch ein sich selbst erregender, kurz nacheinanderfolgenderZweierübertrag nach
der Methode des vorbereitenden Zweierübertrages von der niedrigsten bis zur höchsten
Stelle möglich ist.
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Der Zweierübertrag wirkt sich über alle in Eins-Stellung befindlichen
Rechenrelais und die ihnen zugeordneten Übertragrelais aus, bis er auf ein Rechenrelais
stößt, dessen Anker A in Null-Stellung steht. In dem Augenblick, in dem der Übertragimpuls
über den sich schließenden Kontakt URK gesendet wird, legen sich alle Rechenrelaisanker
A kurz nacheinanderfolgend von der Zählwerkstelle an, in der der Rechenimpuls erfolgt,
bis zu dem ersten sich in Null-Stellung befindlichen Relais um, so daß diejenigen
Stellen, die vorher auf Eins standen, jetzt auf Null
stehen, während
die nächsthöhere Null-Stelle auf Eins umgelegt wird.
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Es soll nun erläutert werden, wie beispielsweise beim Einführen der
dezimalen Zahl 12 die einzelnen Stromkreise wirksam werden und wie die zu dieser
dezimalen Zahl gehörenden binären Teilwerte dem Rechenwerk zugeführt werden. Es
wird also angenommen, daß die zweite Taste T 2 der Einerreihe und die erste
Taste T i der Zehnerreihe heruntergedrückt wurden und mittels ihrer Stäbchen
31 durch die Kugelsperre in der unteren Lage festgehalten werden.
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Von den beiden nach dem angenommenen Beispiel gedrückten Tasten weist
nach Fig.8, wie bereits erläutert, die Einertaste T 2 im Loch 2 und die Zehnertaste
T i in den Löchern 2 und 4 der Führungsstange je einen Steuerstift 5o auf, die über
die Büge15i die Wellen W g, bzw. W4 drehen, so daß deren Bügel 52 die Kontakte TK
2 der Stelle i bzw. TK 2 und TK 4
der Stelle 2 schließen (Fig. 4, 5,
9a). Die je sieben gleichartig bezeichneten - Tastenkontakte TK i bis
TK 24 der sieben Tastenreihen sind nun einerseits sämtlich parallel mit dem
Abreißrelais der entsprechenden binären Rechenwerkstelle i C bis 24 C verbunden
(Fig. 9a, b), jedoch andererseits über Kontakte AK bis GK an Spannung gelegt. Mittels
dieser den sieben einzelnen Tastenreihen bzw. Dezimalstellen zugeordneten Relaiskontakte
AK bis GK werden jeweils nur die Tastenkontakte einer einzigen Tastenreihe
bzw.
Dezimalstelle wirksam gemacht, indem immer nur eines der zugehörigen
Relais A R bis GR aufeinanderfolgend erregt wird. Dadurch erhalten die binären Rechenwerkstellen
jeweils höchstens je einen Rechenimpuls über die Tastenkontakte einer Tastenreihe,
nehmen also nacheinander die der jeweils eingeschalteten Dezimalstelle entsprechende
ein- oder mehrstellige binäre Teilzahl auf. Die aufeinanderfolgende Aufnahme der
einzelnen zu den Dezimalstellen i bis 7 gehörenden Teilzahlen in das Rechenwerk
wird über die Relais AR bis GR durch den Kommutator i5o (Fig. 9 c) folgendermaßen
gesteuert Erreicht die Kommutatorbürste des umlaufenden Bürstenträgers 151 das Segment
A, so wird das Relais AR erregt, wodurch über den geschlossenen Kontakt TK 2 der
Tasten-Einerreihe die zweite Rechenwerkstelle einen Impuls erhält und ihren Anker
in die Eins-Stellung umlegt. Verläßt die Kontaktbürste das Segment A, so daß durch
Öffnen des Kontaktes AK 25 das Relais UR abfällt, so kann der Übertragimpuls
über die sich schließenden Kontakte URK keine Wirkung auslösen, da kein Übertragrelais
U vorbereitend eingestellt wurde, denn das gesamte Zählwerk stand in der Anfangsstellung
auf Null.
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Nach kurzer Erregung des Relais HR gelangt die Kommutatorbürste auf
das Segment B, wodurch das Relais BR erregt wird, dessen in Reihe mit den Tastenkontakten
TK der Tasten-Zehnerreihe geschaltete Kontakte BK den Kontakten AK für die
Tasten-Einerreihe entsprechen.
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Da in der zweiten (Zehner-)Tastenreihe durch die gedrückte Taste T
i die Kontakte TK 2 und TK 4 geschlossen sind, schalten nun die Relaiskontakte BK
2 und BK 4 über die Kontakte TK 2 und TK 4 sowie die Leitungen 2 B
und 4 B die Rechenrelais der zweiten und vierten Rechenwerkstelle ein. Das Rechenrelais
2 legt daraufhin seinen Anker, der sich bereits in der Eins-Stellung befindet, in
die Null-Stellung zurück. Gleichzeitig wird auch das Übertragrelais U 2 erregt im
Parallelkreis: Anker 2A (Fig. 9b), geschlossene Kontakte F U 2 und ZK 3,
Leitung UZ 2, Kontakt AC 2,
Wicklung U 2, Leitung R U 2, Kontakt
HK 2, Hauptleitung 30. Das Relais U2 hält sich über Leitungen 2o, JL
2 und HU 2, den eigenen Kontakt UHK 2, Wicklung U 2,
Kontakt HK 2, Leitung 30.
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Das gleichzeitigmit dem Rechenrelais 2 eingeschaltete Rechenrelais
4 legt seinen Anker von der Null- in die Eins-Stellung um.
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Verläßt nun die Kommutatorbürste das Segment B, so fällt das Relais
BR ab, wodurch auch die Abreißrelais C abfallen. Außerdem wird das Relais UR stromlos,
und über den sich schließenden Kontakt URK2 wird ein Übertragimpuls in die nächsthöhere,
also dritte Rechenwerkstelle gesendet, und zwar Stromquelle io, Leitung 2o, Leitung
JL 2, nun geschlossener Kontakt URK 2, Kontakt UK 2, Leitung 2 Z, Abreißrelais
3C, Kontakt PU 3, Leitung 3 L, Anker 3A, Kontakt K o, Impulswicklung j o,
Leitung 3R, Leitung 3o, andere Seite der Stromquelle. Durch diesen kurzen Impuls
heben die beiden Wicklungen der linken Spule ihre magnetischen Kräfte auf, so daß
der Anker 3 A nach rechts in die Eins-Stellung gebracht wird.
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Nach erfolgtem Übertrag wird über die Kommutatorbürste wieder das
Relais HR erregt, welches durch kurzes Öffnen seiner Kontakte HK die Relais
U zum Abfall bringt. Die anschließende aufeinanderfolgende Erregung der Relais
CR bis GR über den Kommutator 15o bleibt ohne Wirkung, da in den höherstelligen
Tastenreihen keine Tastenkontakte TK geschlossen sind.
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Als Ergebnis der Übersetzung der Dezimalzahl 12 ins Binäre stehen
demnach die Rechenwerkstellen 3 und 4 in Stellung Eins, alle anderen Stellen in
Stellung Null, d. h. das Übersetzerrechenwerk enthält die entsprechende Binärzahl
iioo.
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Um den übersetzten binären Wert, der in dem Rechenwerk steht, auch
durch Lochung wiedergeben zu können, kann das Zählwerk auf eineLochvorrichtung nach
Fig. 3 geschaltet werden. Zu diesem Zweck wird die Relaiseinstellung der einzelnen
Zählwerkstellen derart abgefühlt, daß die Null-Einstellung der Rechenstelle keine
Lochung, die Eins-Einstellung dagegen eine Lochung in der zugeordneten Lochspalte
erzeugt.
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Die maximal vierundzwanzig binären Wertlochungen L und gegebenenfalls
noch ein SteuerlochSt zur Kennzeichnung eines negativen Vorzeichens werden in einer
Zeile der Registrierkarte (Fig. 7) mit Hilfe von fünfundzwanzig Lochstempeln 6o
und einer Lochmatrizenplatte 66 (Fig. 3) hergestellt. Die Lochstempel sind in Führungsplatten
61 und 65 senkrecht beweglich und werden mittels Schraubenfedern 64 an einem Bund
63 in ihrer durch den Bund 62 bestimmten oberen Ruhelage gehalten. Zwischen den
Platten 65 und 66 kann also die Registrierkarte 4o ungehindert in die jeweilige
Lochstellung bewegt werden, was mittels des auf Rollen 48 laufenden Kartenwagens
75 geschieht. Von diesem Wagen aus ragen durch einen
Schlitz im
Kartenbett der Maschine (Fig. i) ein fester und ein federnder Kartenanschlag 43
bzw. 44 (Fig. i, 3) nach oben, zwischen denen die Karte 40 gehalten wird, sowie
ein Aufzughebel 27, mit dem Wagen und Karte von Hand in die Anfangsstellung geschoben
werden, während deren zahlenweise Verstellung in bekannter Weise über Zahnstangen
46 und 47 erfolgt. Den Lochstempeln 6o wird der erforderliche Arbeitshub nach unten
durch die auf ihren oberen Enden aufliegenden Ankerhebel 68 erteilt, die
abwechselnd beiderseits der Lochstempelreihe in Jochen 69 gelagert sind und
Tauchanker 67 tragen, die ihrerseits bei Erregung der versetzt angeordneten Lochmagnetspulen
MSt und M i bis M 24 in diese hineingezogen werden.
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Das in Fig. i und 2 dargestellte Schreibwerk dient zur druckschriftlichen
Darstellung der mit der Tastatur eingeführten Dezimalzahlen auf der in Fig. 7 veranschaulichten
Karte. Das linke Feld S der Karte dient zur Aufnahme der maximal sieben dezimalen
Druckziffern des betreffenden Postens, während in dem rechten Feld L derselbe Posten
in binärer Lochmarkierung festgehalten wird.
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Der Zifferndruck erfolgt mit Hilfe von sieben Typenrädern iio (Fig.
i, 2, 6), die zahnradartig ausgebildet und in Dreiergruppen mit etwas größeren Gruppenabständen
auf gemeinsamer Achse angeordnet sind. Am Umfang jedes Typenrades iio sind auf dem
Zahnkopf die Ziffern o bis g erhaben eingraviert; außerdem ist ein kürzerer, leerer
Zahnkopf vorhanden. In die Zahnlücken des Typenrades greifen die Zähne einer sich
hin und her bewegenden Zahnstange iii ein, so daß das Typenrad entsprechend der
Bewegung der Zahnstange gedreht wird. Befindet sich das Schreibwerk in der rechten
Ruhestellung oder in der äußersten linken Arbeitsstellung, so steht das zugeordnete
Typenrad derart, daß der nicht gravierte, etwas kürzer gehaltene elfte Zahnkopf
gegenüber dem Druckstempel 112 liegt, so daß nun, wenn die Karte durch den Nocken
113 nach oben gedrückt wird, kein Abdruck stattfindet. Die Zahnstangen iii werden
während ihrer Bewegung von rechts nach links von den unter Steuerung der Schreibmagnete
SM i bis SM 7 stehenden Klinken 129 in solchen Sperrstellungen festgehalten, daß
die Zahnköpfe mit den gewünschten Ziffern sich in Druckstellung befinden. Wird dann
der Druckstempel 112 durch den Nocken 113 hochgehoben, so wird die Karte mit dem
über die Rollen 114 laufenden Farbband gegen die gesperrten Typenräder gedrückt
und dadurch die eingestellte Dezimalzahl gleichzeitig abgedruckt. Die Antriebswelle
115 (Fig. 2) für die Zahnstangenbewegung sowie der Drucknocken 113 drehen sich synchron
mit den beiden Kommutatoren ioo und i5o für die Druck- bzw. Rechenwerksteuerung,
so daß der Druckvorgang nur an einem bestimmten Punkt eines Maschinenspiels erfolgt.
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Wird die Welle 115 an den dauernd laufenden Motor M gekuppelt, so
dreht sich der Nocken 116 entgegen dem Uhrzeigersinn, so daß der Hebelarm 117, der
mit einer Rolle auf dem Nocken 116 aufliegt, einen Kreisbogen beschreibt, wodurch
der an derselben Welle 126 gelagerte Hebel iig ebenfalls eine Kreisbogenbewegung
ausführt und über das Gelenkstück i2o den von den Säulen 125 geführten Balken 121
nach links bewegt, wodurch über die beiden Arme 122 (Fig. i, 2) und die daran federnd
gelagerten sieben Hebelarme z23 die sieben Zahnstangen iii nach links bewegt werden.
Da die Hebel 123, an deren einem Ende die Zahnstangen iii anliegen, federnd mit
dem Hebel i22 verbunden sind, können die Zahnstangen ungeachtet des sich hin und
herbewegenden Balkens im durch die Klinken in jeder der zehn Positionen festgestellt
werden.
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Wird ein Schreibmagnet SM über den Kommutator ioo erregt, so wird
sein Anker angezogen und dadurch über die Zugstange 127 und die Verriegelungsklinke
128 die Klinke 129 entriegelt, so daß die nach links sich bewegende Zahnstange iii
gesperrt wird. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist das Typenrad iio so mit der Zahnstange
iii im Eingriff, daß der Zahn g der Druckstellung am nächsten steht. Wird die Zahnstange
nach links bewegt und der Schreibmagnet SM beispielsweise in der g er-Position erregt,
so fällt die Klinke 129 in den ersten Zahn der Zahnstange und sperrt dieselbe derart,
daß das Typenrad mit der Ziffer g dem Druckstempel zig gegenüber stehenbleibt.
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Die Erregung der Schreibmagnete SM i bis SM 7 im richtigen Zeitpunkt
der Zahnstangenbewegung wird in Abhängigkeit von der Einstellung der zugeordneten
sieben Tastenreihen durch je einen Kommutator ioo (Fig. g a) gesteuert, der synchron
mit der Zahnstangenbewegung die Schreibkontakte SK g bis SK i (Fig. 5, g a) der
Tasten T g bis T i der zugehörigen Tastenreihen nacheinander mit dem
betreffenden Schreibmagnet SM verbindet. Da nur die Kontakte SK der gedrückten Tasten
geschlossen sind, erfolgt die Zahnstangen- und somit Typenradeinstellung zu den
den Tastenwerten entsprechenden verschiedenen Zeitpunkten.
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Sofort nach Beendigung dieser Einstellung geht der gleichzeitige Ziffernabdruck
von sämtlichen Typenrädern vor sich und anschließend die Rückstellung derselben
und der Zahnstangen in ihre Ruhestellung, wobei durch die höheren ersten Sperrzähne
der Zahnstangen auch die Klinken 129 zurückgestellt und verriegelt werden.
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Soll nun die als Zahlenbeispiel gewählte Dezimalzahl 12 als negativer
Posten -12 binär gelocht und dezimal geschrieben werden, so wird außer den bereits
erwähnten Tasten T 2 der Einer-Tastenreihe und T i der Zehner-Tastenreihe
auch die Vorzeichentaste VF (Fig. 9c) gedrückt. Alle drei Tasten werden von der
Kugelsperre 32 (Fig. 4, 5) in der unteren Lage festgehalten und dadurch die zugehörigen
Kontakte geschlossen gehalten.
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Die automatischen Übersetzer-, Druck- und Lochvorgänge werden erst
danach durch Druck auf die Schreibtaste SchT (Fig. g c) ausgelöst, wodurch der Motorkupplungsmagnet
1VTKM an die Stromquelle angeschaltet wird und sich über seinen eigenen Kontakt
erregt hält. Der Magnet MKM kuppelt für eine Maschinendrehung alle synchron umlaufenden
Wellen mit dem dauernd laufenden Motor M. Erreicht die aus der gezeichneten Ruhelage
umlaufende Bürste ioi
(Fig. 9 a) des Kommutators ioo für die erste
Schreibwerkstelle das Kontaktsegment 2, so wird über den geschlossenen Schreibkontakt
SK 2, der ersten Tastenreihe ein Stromkreis für den Schreibmagnet SM i der ersten
Schreibwerkstelle geschlossen, der daraufhin deren Zahnstange bzw. Typenrad in derDruckstellung2
sperrt.
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Berührt anschließend die Kommutatorbürste ioi des Kommutators für
die zweite Schreibwerkstelle das Segment i, so entsteht über den geschlossenen Schreibkontakt
SK i der zweiten Tastenreihe ein entsprechender Einstellstromkreis für den Schreibmagnet
SM ä der zweiten Schreibwerkstelle, die dadurch in der Druckstellung i gesperrt
wird. Alle anderen Zahnstangen werden in dem angenommenen Beispiel nicht gesperrt,
so daß sie in die äußerste linke Arbeitsstellung bewegt werden, wodurch die leeren
Typenradzähne in Druckstellung kommen. Nach dieser Einstellung wird der Nocken 113
wirksam und drückt die eingestellte Zahl auf das eingestellte Ziffernfeld der Karte.
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Die Lochung der im Rechenwerk des Übersetzers ermittelten, der eingetasteten
Dezimalzahl entsprechenden Binärzahl im Lochfeld L (Fig. 7). der Karte wird im Anschluß
an die beschriebenen bersetzervorgänge durch den Kommutator i5o wie folgt eingleitet:
Wenn dessen Bürste 151 bei ihrem weiteren Umlauf das vorletzte Segment berührt,
so wird das Relais LOR erregt und schließt seine Kontakte LOK i und
LOK ?-
Gleichzeitig werden die Kontakte PU i bis PU24 und die
Kontaktpaare PU/o, PU/i umgeschaltet sowie die Kontakte ZK 3 geöffnet.
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Da, wie beschrieben, als Ergebnis der Übersetzung der Dezimalzahl
-12 ins Binäre die Anker der dritten und vierten Rechenwerkstelle sich in der Eins-Stellung
und die der übrigen Stellen in der Null-Stellung befinden, so schließt der Kontakt
LOK i (Fig. 9 b) zwei parallele Lochstromkreise für' die Lochmagnete M 3
und M¢ wie folgt: Stromquelle io (Fig. 9a), Leitung 20 (Fig. 9b), Kontakt
LOK i, Leitung P, Arbeitsseite der Kontakte PU 3 und PU 4,
Leitungen 3L und 4L, Anker 3 A und 4A in Eins-Stellung, Kontakte K i der dritten
und vierten Rechenstelle, Arbeitsseite der Kontakte P Uli der Stellen 3 und
4, Leitungen S 3 und S 4 (Fig. 9 c), Lochmagnete M 3 und M ¢, Rückleitung 31, Leitung
30, andere Seite der Stromquelle. Beide Lochmagnete M3 und M4 sprechen an und stanzen
j e ein Loch in die Stellen 3 und 4 des binären Lochfeldes der Karte.
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Über den Kontakt VT (Fig. 9c) der gleichfalls in Arbeitsstellung verriegelten
Vorzeichentaste erregt gleichzeitig der Kontakt LOK 2 den Lochmagnet 111St,
der ein Steuerloch zur Kennzeichnung eines Minusbetrages in das dafür vorgesehene
Feld St (Fig. 7) der Karte stanzt.
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Gleichzeitig mit der Erregung des Magnets MSt bekommt der Transportmagnet
TYM (Fig. 9c) beim Schließen des Kontaktes LOK 2 einen Impuls und zieht ohne
weitere Wirkung seinen Anker an.
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Wenn nun die Kommutatorbürste 151 das vorletzte Segment verläßt, wird
das Relais LOR stromlos, und die über die sich öffnenden Kontakte LOK i und
LOK 2
abgeschalteten Lochmagnete M kehren in ihre Ausgangsstellung zurück.
Durch das gleichzeitige Abschalten des Transportmagnets TrH wird der Kartentransportwagen
über ein nicht dargestelltes Schrittschaltwerk um einen Schritt weitergeschaltet
und bringt die nächste Kartenzeile in Registrierstellung, in der sie für die Aufnahme
eines neuen Wertes bereit ist.
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Durch die Betätigung der Taste» Leer« ist es möglich, das Schrittschaltwerk
mechanisch auszurücken, so daß der Kartenwagen -75 in seine linke Ausgangsstellung
gebracht wird und eine neue Karte eingelegt werden kann.
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Berührt die Bürste 151 schließlich das letzte Segment des Kommutators
150, so bekommt das Relais XR einen Impuls und öffnet seinen Kontakt XK (Fig.
9 a) in der Hauptleitung 3o. Dadurch werden auch die Haltespulen aller Rechenwerkstellen
kurzzeitig stromlos, so daß alle Anker durch ihre schwachen Rückstellfedern in die
linke Anfangsstellung Null zurückgeführt, d. h. sämtliche Rechenwerkstellen gelöscht
werden. Durch die Erregung des Relais XR wird ferner die Tastensperre 32 aufgehoben,
so daß die eingestellten Tasten in ihre Grundstellung zurückkehren können. Somit
ist die Maschine zur Aufnahme eines neuen Wertes bereit.