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Transparentes, filmbildendes plastisches Material Die Erfindung bezieht
sich auf transparentes, filmbildendes organisches plastisches Material, das ein
Absorbiercnittel für Ultraviolett enthält.
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Es ist bekannt, daß farbige Gegenstände, Textilien und gefärbte Substanzen
im Sonnenlicht nach längerer Zeit bleichen. Dies scheint insbesondere für farbige
Gegenstände zu gelten, die verhältnismäßig dünnen Querschnitt besitzen, wie photographische
Reproduktionen und gefärbte Substanzen, besonders wenn sie den Wirkungen von ultraviolettem
Licht ausgesetzt werden.
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Es ist auch bekannt, daß plastische Materialien, rlie aus organischen
Celluloseestern, wie Celluloseacetat, Celluloseacetathutvrat uAgl. hergestellt sind,
im Sonnenlicht sich färben, spröde werden und eventuell zerstört werden. Dieselben
Nachteile besitzen plastische Materialien, die aus polymeren Vinylidenchloriden
hergestellt sind. Um diese nachteilige und schädigende Wirkung des Sonnenlichts
auf dieses plastische Material zu vermeiden, hat man bereits die Einverleibung von
Stabilisatoren, wie z. B. Resacetophenon (2,4-Dioxyacetophenon), p-Salicyloylphenol
(2,4 -Dioxybenzophenon), Bis-p-oxyphenylketon (4,4 -Dioxybenzophenon) u. dgl. vorgeschlagen.
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`'Während :die genannten Verbindungen das physikalische Zerstören
des plastischen Materials, in das sie einverleibt sind, hindern, ist keine von ihnen
ein ausreichendes Schutzmittel gegen Ausbleichen durch ultraviolette Strahlen. Diese
Verbindungen sind also kein ausreichendes Schutzmittel gegen Ausbleichen durch ultraviolette
Strahlen, wenn sie in Form einer Lösung in einem wasserhellen plastischen Medium
als Deckschicht für Farbphotographien und gefärbter Textilien angewandt werden.
In manchen Fällen verfärbt sich das plastische Medium, das diese Verbindung enthält,
nach einigen Monaten, und das Farbengleichgewicht einer Farbphotographie oder
gefärbter
Textilien wird verzerrt. In anderen Fällen verfärbt sich das plastische Material
selbst bei Aus--:tzung im ultravioletten Licht, und in weiteren Fällen bietet das
plastische Medium keinen Schutz f:ir den gefärbten Gegenstand infolge seiner Durch-1
ssigkeit für ultraviolettes Licht.
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Ein Gegenstand der Erfindung ist daher, ein Ma-: rial zu schaffen,
das einen wasserhellen, filmbildenden organischen plastischen Stoff und ein Absorbieri:iittel
für ultraviolettes Licht enthält, der als Überzug für farbige Gegenstände verwendet
wird, um deren Verfärbung zu verhindern.
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Weitere Gegenstände der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
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Es ist festgestellt worden, daß die oben angegeber:en Zwecke durch
Einverleibung einer geringen Menge 4-Benzoylresorcin (2,4-Dioxybenzophenon) in eine
Lösung aus einem wasserhellen, filmbildenc1en plastischen Material erreicht wird.
Diese Ver-Undung ist im Vergleich mit den erwähnten, früher @ urgeschlagenen Verbindungen
einzigartig, nicht nur darin, daß sie Absorptionseigenschaften für l ltrav,iolett
aufweist, wenn sie einer wasserhellen tilnibildenden plastischen Mischung einverleibt
%", ird, sondern auch darin, daß die plastischen, diese V:rbindung enthaltenden
Folien dank ihrer Stabilit:it im ultravioletten Licht keine nennenswerte Verf:,rbungs-
oder Zerfallserscheinung während sich bis zii mehreren Jahren erstreckenden Perioden
;:igen.
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Diese Verbindung wird vorteilhaft in ein Polyincrisat oder Mischpolymerisat
von Vinylchlorid, in ein Polymerisat von Vinylidenchlorid oder dessen \'ischpolymerisat
gemäß den amerikanischen Patentschriften 2 16o 9o3-4 und 2 16o 931-948"in Po-Ivstrol,
Polyvinylacetat, Polymethacrylsäuremethylcster, organische Gelluloseester, wie Cellulosenitrat,
Celluloseacetat, Cellulosepropionat, Cellulose@butyrat, Celluloseacetatpropionat,
Celluloseacetatbutyrat u.dgl., eingebracht, wenn das polymere, mischpolyinere oder
celluloseesterhaltige Material mit dem Pastifizierungsmnittel und den erforderlichen
Lösungsmitteln vereinigt wird. Die Natur dieser Materialien ist unwesentlich, solange
sie wasserklare Filme bilden und mit den üblichen organischen Plastifizierungsmitteln
und bei der Herstellung von Lacken, Filmen und Folien angewandten Lösungsmitteln
unbeschränkt mischbar sind.
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Die Menge des angewandten 4-Benzoylresorcins kann zwischen o,o5o7o
und 5,o°,'o, gerechnet auf das Trockengewicht des filmbildenden Materials, betragen.
Diese Verbindung ist in allen bei der Zusammenmischung dieser filmbildenden Materialien
angewandten organischen Lösungsmitteln und 1'lastifizierungsmitteln leicht löslich
und ist auch löslich in dem filmbildenden Material selbst.
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Die folgenden Beispiele beleuchten das Wesen der Erfindung. Beispiel
i Ein Lack, der 198 g Aceton, 69 g Butanol, 89 g Äthylenglykolmonomethylätheracetat,
io,5 g Dibutylphthalat und 33,6g Celluloseacetatbutyrat enthielt, wurde in vier
getrennte und gleiche Teile aufgeteilt. Zu je einem dieser Teile wurden 0,849 Resacetophenon,
o,84 g p-Salicyloyll>lienol undo,84g 4-Benzoylresorcin, aufgelöst in 5,o ccm Aceton,
hinzugesetzt. Der verbliebene unbehandelte Teil wurde als Vergleichsgrundlage (Leerprobe)
angewandt.
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Vier identische Farbphotographien mit dem Format 5 X 7 cm wurden mit
dein unbehandelten und den wie oben präparierten Lacken überzogen, so daß das Lösungsmittel
verflüchtigen konnte und ein Film von etwa 0,075 mm Stärke entstand. Die
überzogenen Photographien wurden konzentriertem ultraviolettem Licht in einem Ausbleichmeßapparat
während 46 Stunden ausgesetzt. Diese Aussetzung ist äquivalent mit einer i2-tägigen
Aussetzung im Sonnenlicht. Die Farbphotographie, die mit dem Lack überzogen war,
der kein :'11>sorptionsmittel für Ultraviolett enthielt, wurde stark gebleicht.
Die Farbphotographien, die mit dem Lack überzogen waren, der Resacetophenon bzw.
p-Salicyloylphenol enthielt, wurden ebenfalls stark gebleicht, während die Photographie,
die mit dein lack überzogen war, der a.-Benzoylresorcin enthielt, sehr geringe Bleichung
und einen praktisch unbeeinträchtigten Glanz der Farbreproduktion zeigte. Beispiel
2 Zu 8o g Methyläthylketon wurden 2o g eines Mischpolymerisates aus Vinylchlorid
und N'inylacetat (9o Teile Vinylchlorid und io Teile Vinylacetat) und 2,-o g 4-Benzoylresorcin
unter Umrühren bis zum Zustandekommen einer Lösung zugesetzt. Beim Gießen einer
Schicht mittels dieser Lösung erhielt man eine Folie, die als Absorptionsüberzug
für Ultraviolett auf farbigem Material angewandt werden kann.
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Beispiel 3 Beispiel i wurde wiederholt, init dem Unterschied, daß
ein Lack, bestehend aus 20 g eines Mischpolymerisates aus Vinylidenchlorid mit etwa
5°% Methacrylsäuremethylester und ioo g Dioxan an Stelle des Celluloseacetatbutvratlacks
benutzt wurde. Die Resultate der Ausbleichmessungen waren identisch mit denen des
Beispiels i. Beispiel 4 Zu 175 ccm Methacrylsäuremethylester wurden 5o mg Benzoylperoxyd
und o,2 g 4-Benzoylresorcin zugesetzt. Die Mischung wurde in einer erwärmten Form
zu einem harten Bogen mit etwa Y4 mm Dicke polymerisiert. Der erhaltene klare und
farblose Bogen kann als Deckschicht für Farbphotographien oder als Ultraviolett
absorbierendes Filter auf einer Linse eines photographischen Apparates benutzt werden.
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Beispiel i5o g einer Mischung, die 23 5o Celluloseacetat, 3°>o Triphenylphosphat
und 741,7o Aceton enthielt, wurden in drei gleiche Teile geteilt. Zu je einem Teil
wurden 1,7 g (annähernd 5%, gerechnet auf das Trockengewicht des Celluloseacetats)
p-Salicyloylphenol,
1,79 Resacetophenon bzw. 1,79
4-Benzoylresorcin, aufgelöst in 15 ccm Aceton, hinzugefügt .und die :Mischung umgerührt,
bis ein homogenes Produkt erhalten wurde.
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Jede dieser Mischungen wurde auf eine Glasplatte gegossen, so daß
das Aceton sich verflüchtigen konnte und ein Film mit etwa o,8 mm Dicke sich bildete.
Nach Trocknung wurden die Filmfolien abgestreift und die aus dem Diagramm hervorgehenden
Durchlässigkeitsdiagramme ermittelt.
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Aus diesem Diagramm ist leicht zu ersehen, daß hei 40opy der kritischen
Wellenlänge, die das sichtbare Farbengebiet vom ultravioletten Gebiet trennt, sowohl
die p-Salicyloylphenol als@dieResacetophenon enthaltende Folie unter Durchlassung
von go% des sichtbaren Lichtes weiterhin ultraviolette Wellenlängen in bedeutend
größerem. Umfang durchlassen als die Folie, die 4-Benzoylresorcin enthält. Diese
Tatsache schließt die Anwendung von p-Salicyloylphenol- und Resacetophenonfolien
als Schutzdeckschichten für Farbphotographie und Textilien aus, da Ausbleichung
stattfindet. Bei Anwendung von 4-Beiizoylresorcin werden jedoch diese die Farbe
zerstörenden ultravioletten Wellenlängen absorbiert, und die Ausbleichung durch
ultraviolettes Licht wird verhindert.
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Ein weiterer Vorteil des 4-Benzoylresorcins ist, daß eine diese Verbindung
enthaltende Folie farblos ist, sehr wenig sichtbares Lichtabsorbiert und daher das
Farbengleichgewicht des geschützten Gegenstandes nicht verzerrt. Auch p-Salicyloylphenole,
wie Resacetophenon, sind farblos und verzerren nicht die Farben eines gefärbten
Gegenstandes; sie besitzen jedoch nicht die einzigartigen und hervorragenden ultraviolettabsorbierenden
Eigenschaften des 4-Benzoylresorcins.
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Die Erfindung kann. in mancher Hinsicht abgeändert werden. So können
z. B. verschiedene farbige Textilien, synthetische Fasern usw. mit Lösungen, die
4 - Benzoylresorcin enthalten, imprägniert werden.