DE818161C - Ruderboot, insbesondere Gig oder Rennboot - Google Patents

Description

• Ruderboot, insbesondere Gig oder Rennboot Die Erfindung bezieht sich auf ein Ruderboot, insbesondere Gig oder Rennboot, wobei in an sich bekannter Weise Rollsitze für die Ruderer vorgesehen sind.
• Durch die taktmäßige Bewegung der Ruderer wird bekanntlich eine Stampfbewegung des Bootes hervorgerufen, womit periodisch eine Reibungswiderstandserhöhung und eine zusätzliche Wasserverdrängung verbunden und damit eine Erhöhung des Gesamtleistungsbedarfes bedingt sind.
• Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch eine zusätzliche Gegenbewegung des Steuermanns eine Verminderung der Verschiebebewegung des Gesamtschwerpunktes des Systems Boot-Ruderer-Steuermann erreicht wird, so daß man je nach dem Ausmaß der Gegenbewegung eine Verhinderung, wenigstens aber eine Verringerung der Stampfbewegung erreichen kann. Erfindungsgemäß ist der Sitz des Steuermanns in Längsrichtung des Bootes beweglich angeordnet und in weiterer Ausbildung der Erfindung die für den als Rollsitz ausgebildeten Steuermannssitz dienende Bahn insbesondere nach hinten und oben geneigt, wobei der Neigungswinkel beliebig eingestellt und in der Gig an beliebiger Stelle arretiert werden kann.
• Ferner kann noch vorgesehen werden, daß die Sitzbewegung durch den Steuermann :bezüglich der Geschwindigkeit, der Länge des Verschiebungsweges u. dgl. beeinflußt werden kann. Die Länge des Verschiebungsweges ist größer, vorzugsweise beträgt sie ein Mehrfaches der der Rollsitze für die Ruderer.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der ,Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. r eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßbeweglich ausgebildeten Steuermannssitzes, Fig. 2 die Ausführung der Kupplung der Steuerbetätigungsvorrichtung mit dem beweglichen Steuermannssitz, Fig. 3 Einzelheiten der Steuerbetätigung.
• Die Rollsitze i in dem schematisch im Schnitt dargestellten Boot gemäß Fi.g. i, die auf der Bahn 2 laufen, sind in üblicher Weise ausgebildet und angeordnet. Der Steuermannssitz 3 ist ebenfalls als Rollsitz ausgebildet und bewegt sich frei auf der Bahn 4 hin und her, die nach hinten und oben etwas geneigt ist. Der Neigungswinkel kann verändert werden, beispielsweise durch Führung der Bahn in einer Kulisse 5 mit entsprechenden Feststellvorrichtungen 6.
• Beim Beginn des Krafthubes der Riemen werden die Rollsitze i durch die Ruderer in .der Pfeilrichtung 7 bewegt, während der Steuermann auf dem Steuermannssitz 3 einerseits durch die Beschleunigung des Bootes und zum anderen auf Grund der Trägheit in Pfeilrichtung 8 bewegt, d. h. er rollt nach rückwärts und aufwärts. Hierbei wird einmal die Gesamtschwerpunktverschiebung, .die durch die Bewegung der Ruderer hervorgerufen wird, wenn nicht ganz aufgehoben, so doch um einen wesentlichen Teil verringert, und zum anderen entsteht durch die Aufwärtsbewegung des Ruderers eine Kraft in senkrechter Richtung auf den Bootskörper, die gegebenenfalls der Stampfbewegung des Bootes entgegenwirkt. Während des Leerhubes bewegen sich die Rollsitze i wieder zurück, und dasselbe gilt auch für den Steuermannssitz, und zwar auf Grund der Neigung der Bahn 4.
• Es können noch Vorrichtungen, wie eine Bremse, Arretiervorrichtung o. dgl. an dem Sitz 3 bzw. an der Bahn 4 angebracht werden, durch die es dem Steuermann möglich ist, die Bewegung des Sitzes bezüglich der Geschwindigkeit, der Länge des Verschiebungsweges u. ä. zu beeinflussen.
• An Stelle oder zusätzlich zu der Neigung der Bahn kann auch ein Energiespeicher bzw. ein elastisches Zug- oder Druckmittel vorgesehen werden, das zwischen dem beweglichen Sitz 3 und einem festen Punkt des Bootes eingeschaltet ist: Um eine einwandfreie Steuerbetätigung während der Verschiebung zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß der bewegliche Steuermannssitz mit der Steuerbetätigungsvorrichtung durch elastische Mittel, wie Federn, Gummizüge o. dgl. gekuppelt ist. Andererseits kann der Sitz 3 auch mit der feststehenden Betätigungsvorrichtung für das Steuer in jeder Stellung des Sitzes starr gekuppelt sein, beispielsweise derart, daß die Steuerbetätigungsvorrichtung, die einen Kegeltrieb 9 gemäß Fig. 2 enthält, eine Kegelradwelle io aufweist, auf der ein mit dieser Drehrichtung starr gekuppelter und auf dieser verschiebbar gelagerter Hebel i i sitzt, der außerdem noch an dem beweglichen Steuersitz 3 schwenkbar gelagert ist. Der Antrieb des schwenkbar gelagerten Hebels i i kann beispielsweise durch einen geführten Seilzug erfolgen. Durch Schwenkung des mit der Welle io, die beidseitig Abfräsungen 12 besitzt, unverdrehbar verbundenen Hebels i i, der auf der Welle mit dem Sitz 3 verschiebbar ist, wird es ermöglicht, das Getriebe 9 der Steuerbetätigungsvorrichtung in jeder Stellung des Sitzes in Tätigkeit zu setzen.

Claims (7)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Ruderboot, insbesondere Gig oder Rennboot mit Rollsitzen für die Ruderer, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz des Steuermanns in Längsrichtung des Bootes beweglich angeordnet ist.
2. 2. Ruderboot nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die für den als Rollsitz ausgebildeten Steuermannssitz dienende Bahn geneigt angeordnet, vorzugsweise nach hinten und oben geneigt ist und gegebenenfalls der Neigungswinkel veränderlich ist.
3. 3. Ruderboot nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Anordnung und Ausbildung des beweglichen Steuermannssitzes, mit der Maßgabe, daß dessen Bewegung, gegebenenfalls durch den Steuermann selbst, bezüglich der Geschwindigkeit, Länge des Verschiebungsweges u. dgl. beeinflußbar ist.
4. 4. Ruderboot nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuermannssitz an beliebiger Stelle arretierbar ist.
5. 5. Ruderboot nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschiebeweg des Steuermannssitzes größer ist, vorzugsweise ein Mehrfaches des der Rollsitze für die Ruderer beträgt.
6. 6. Ruderboot nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Steuermannssitz unter Zwischenschaltung eines Energiespeichers, eines elastischen Zug- oder Druckmittels mit einem festen Punkt des Bootes verbunden ist.
7. 7. Ruderboot nach den Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Steuermannssitz mit der Steuerbetätigungsvorrichtung durch elastische Mittel, wie Federn, Gummizüge o. dgl. gekuppelt ist. B. Ruderboot nach den Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Steuermannssitz mit der feststehenden Steuerbetätigungsvorrichtung in jeder Stellung des Steuermannssitzes starr gekuppelt ist, beispielsweise derart, daß die Steuerbetätigungsvorrichtung eine Kegelradwelle enthält, auf der ein mit dieser in Drehrichtung starr gekuppelter und auf dieser verschiebbar gelagerter Hebel sitzt, der außerdem noch an dem Steuermannssitz schwenkbar gelagert ist.