DE817336C

DE817336C - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion von oel- und fetthaltigen Stoffen

Info

Publication number: DE817336C
Application number: DEA829A
Authority: DE
Inventors: Giovanni Arnaud
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-02-25
Filing date: 1950-02-16
Publication date: 1951-10-18

Description

Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion von öl- und fetthaltigen Stoffen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kontinuierlichen Extraktion von 01 oder Fett aus ölsaaten jeder Art, Olkuchen oder sonstigen öl- und fetthaltigen Stoffen mit Lösungsmitteln sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Das neue Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß es nicht nur Vorteile hinsichtlich der prozentualen Ausbeute und der Qualität der extrahierten Stoffe, sondern auch bezüglich des Gesamtdurchsatzes an Extraktionsgut und damit der Gesamtausbeute an extrahierten Stoffen bietet.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion der öl- oder fetthaltigen Stoffe in mindestens zwei Arbeitsgängen kontinuierlich vornimmt und zwischen diesen einzelnen Extraktionsvorgängen das teilextrahierte Gut einer mechanischen Behandlung unterwirft, die den Zweck hat, das Extraktionsgut zu zerkleinern oder fein zu verteilen oder eine Zerkleinerung und feine Verteilung gleichzeitig vorzunehmen. Diese mechanische Behandlung kann z. B. in einem Mahlvorgang oder einem Walzprozeß bestehen, durch den das Extraktionsgut in die Form dünner Blättchen oder Flocken gebracht wird, die bei dem anschließenden weiteren Extraktionsvorgang das Extraktionsmittel besonders intensiv zur Einwirkung kommen lassen.
Dieser mechanischen Behandlung kann ein Trocknen des teilextrahierten Gutes vorgeschaltet werden, um es von dem ihm aus dem vorgängigen Extraktionsvorgang anhaftenden Lösungsmittel zu befreien. Dieses Trocknen kann durch eine Wärme- behandlung z. B. auf mit Schaufeln oder Schabern versehenen beheizten Böden erfolgen. In dieser Form umfaßt das Verfahren also vier Stufen: I. Extraktion des vorher in üblicher Weise gereinigen und zubereiteten Materials; 2. Trocknen des teilextrahierten Materials; 3. Zerkleinerung bzw. feine Verteilung; 4. weitere Extraktion des gemahlenen oder in Form von Flocken usw. gebrachten Materials.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel eine Anordnung schematisch in senkrechtem Schnitt wiedergegeben, mit der das Verfahren, wie im folgenden angegeben, durchgeführt werden kann.
Das Extraktionsgut (01 saat, Ölkuchen usw.) gelangt in den Extraktionsapparat a aus einem Vorratsbehälter oder Fülltrichter I und kommt auf den sich drehenden ringförmigen, waagerechten Sieb-oder Gitterboden 2 zu liegen, der durch das Triebwerk 3 angetrieben wird. Die auf den Siebboden aufgebrachte Schicht des Extraktionsgutes wird, bevor sie durch die Drehung des Siebes den Entleerungstrichter 4 erreicht, mit dem zur Extraktion angewandten Lösungsmittel aus Düsen 5 besprüht.
Der Siebboden wird mittels kleiner Räder 6 auf einer Schiene 7, die durch Stützen 8 gehalten wird, bewegt und durchläuft außer der in der Zeichnung wiedergegebenen Lösungsmittelsprühvorrichtung auch weitere Abschnitte zur Abgabe des teilextrahierten Gutes und zu einem im Gegenstromprinzip erfolgenden Waschen des Siebes vor Aufgabe neuen Extraktionsgutes.
Das Lösungsmittel wird in dem Behälterg gesammelt. Aus dem Trichter 4 gelangt das teilextrahierte Material durch eine regulierbare Aufgabevorrichtung 10 in die beheizte Trockenvorrichtung II, in der das Material mit den Armen 12 auf den Böden 13 weiterbewegt wird. Das Lösungsmittel wird aus den aus der Trockenvorrichtung entweichenden Dämpfen in einer in der Zeichnung nicht wiedergegebenen Anlage zurückgewonnen.
Das vom Lösungsmittel befreite teilextrahierte Material gelangt zu der die Weiterbeförderung regulierenden Walzenvorrichtung I4, die die Aufgabe des Materials auf die Walzen 15 des Walzenstuhles I6 regelt. Von diesem gelangt das nunmehr in Form dünner Blättchen vorliegende Material durch die Reguliervorrichtung I7 zu dem Extraktionsapparat b, dessen Arbeitsweise'mit der des Apparates übereinstimmt. Nach Passieren des zweiten Extraktionsapparates wird das vollständig extrahierte Material durch die MeßvorrichtungI8 entleert.
Das zur Extraktion angewandte Lösungsmittel tritt von oben her durch die Zuleitungen 19 und 20 in die Extraktionsapparate ein, gelangt, durch die Düsen 5 versprüht, auf das Extraktionsgut und fällt, nachdem es die auf dem Sieb befindliche Schicht des Extraktionsgutes durchdrungen hat, in die Sammelbehälter 9.
Es können auch mehr als zwei Extraktionsapparaturen zur Anwendung gelangen, wobei dann ebenfalls zwischen je zwei Extraktionsapparaten eine Zerkleinerungsvorrichtung und gegebenenfalls eine Trocknungsanlage eingeschaltet werden. Auch sonst können das Verfahren und die Vorrichtung selbstverständlich in Einzelheiten abgewandelt werden, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. Insbesondere kann die Zerkleinerungs anlage auch räumlich getrennt sein von der übrigen Anlage.
PATENTANSPRÜC.HE I. Verfahren zur kontinuierlichen Extraktion von öl- und fetthaltigen Stoffen mit Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion kontinuierlich in mindestens zwei Arbeitsgängen vornimmt und zwischen den einzelnen Extraktionsvorgängen das teilextrahierte Gut kontinuierlich mechanisch zerkleinert und/oder fein verteilt, gegebenenfalls nach einem der mechanischen Behandlung vorgängigen, eine Entfernung des Extraktionsmittels bewirkenden Erwärmen.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Zwischenbehandlung des Extraktionsgutes in einem Mahlprozeß und/oder einer Blättchen- (Flokken-) Bildung besteht.

3. Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion von öl- und fetthaltigen Stoffen mit Lösungsmitteln, bestehend aus mindestens zwei Extraktionsapparaturen, bei denen zwischen jeweils zwei von ihnen eine Vorrichtung zur mechanischen Zerkleinerung und/oder feinen Verteilung des teilextrahierten Gutes sowie gegebenenfalls eine dieser Vorrichtung vorgeschaltete Einrichtung zur Ävärmdehandlung des lösungsmittelhaltigen, teilextrahierten Gutes angebracht sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, bei der die Extraktionsapparaturen waagerechte, ringförmige, rotierende Siebböden enthalten und mit kontinuierlich arbeitenden Einrichtungen zur Beschickung mit dem Extraktionsgut, zu dessen Behandlung mit dem Lösungsmittel und zur Weitergabe des teilextrahierten bzw. extrahierten Gutes versehen sind.