DE1571219C3

DE1571219C3 -

Info

Publication number: DE1571219C3
Application number: DE19511571219
Authority: DE
Inventors: Hubert Dr. 3070 Nienburg Frey
Original assignee: Dynamit Nobel AG
Current assignee: Dynamit Nobel AG
Priority date: 1951-01-28
Filing date: 1951-01-28
Publication date: 1975-01-09
Also published as: DE1571219B2; DE1571219A1

Description

Es ist bekannt, poröses Nitrocellulose-Pulver folgendermaßen herzustellen:

In die mit einem Äther-Alkohol-Gemisch oder auch anderen Lösungsmitteln gelatinierte Nitrocellulose mit einem Stickstoffgehalt von etwa 13,1⁰Zo werden neben Stabilisatoren, wie z. B. Diphenylamin, feinkristalline, wasserlösliche Salze, wie Kaliumnitrat oder Natriumchlorid, eingearbeitet. Diese Masse wird in einer Strangpresse zu Fäden gepreßt und die Fäden anschließend auf ein gewünschtes Korn zugeschnitten. Das Korn wird in einer Schrägtrommel mit einem Graphitüberzug versehen. Diese Graphitierung ist notwendig, um statische Aufladungen zu vermeiden, die während der folgenden zweimaligen Trocknung des Pulvers auftreten. Das Pulver wird anschließend in grobporige Säcke gefüllt. Die Säcke werden in mehreren Lagen in Bottiche eingelegt und das wasserlösliche Salz wird durch mehrmaligen Wasserwechsel bei erhöhter Temperatur ausgewaschen. Die Auswaschzeit beträgt 20 bis 24 Stunden. Die nassen Säcke werden dann den Bottichen entnommen und durch Zentrifugieren von Tropfwasser befreit. Die Trocknung der Säcke erfolgt in auf Lochblechen stehende Kästen durch Durchblasen von Warmluft. Die Trocknungszeit beträgt 20 bis 24 Stunden. In Schrägtrommeln wird das Pulver anschließend mit einer alkoholischen Weichmacherlösung besprüht und das Pulver wieder in die Kochsäcke gefüllt und zur Wässerung gegeben, bei der der Alkohol durch heißes Wasser aus dem Pulver entfernt wird. Dann wird der oben geschilderte Trocknungsprozeß wiederholt. Das Pulver ist damit fertig.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von porösem Nitrocellulose-Pulver aus geformter, gelatinierter Nitrocellulose mit einem Zusatz an Stabilisatoren und wasserlöslichen Salzen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die an sich bekannten Verfahrensschritte des Herauslösens des Salzes mit Hilfe von heißem Wasser, des Trocknens und Behandeins der porösen Oberfläche mit einer alkoholischen Weichmacherlösung und Graphit und des Entfernens des Alkohols mit heißem Wasser und

ίο Trocknen des Pulvers in einer einzigen Apparatur durchgeführt werden.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die für das vorliegende Verfahren notwendige Apparatur, die gekennzeichnet ist durch einen Behälter, der mit Zuführungen für Warmluft, Druckluft, Wasser und mit Düsen zum Einführen der Oberflächenbehandlungsmittel versehen ist.

Das Verfahren gemäß der Erfindung hat gegenüber dem bisherigen Verfahren folgende Vorteile:

1. Zur Durchführung des Verfahrens ist nur noch ein Apparat erforderlich.

2. Die bisher verwendeten Kochsäcke fallen weg und damit das aufwendige Ein- und Auspacken der Säcke.

3. Für das Herauslösen der Salze werden nur noch 6 bis 7 Stunden gegenüber 20 bis 24 Stunden bei dem alten Verfahren benötigt.

4. Die Trocknungszeiten werden um mindestens die Hälfte verkürzt.

5. Durch Verkürzung der Koch- und Trocknungszeiten werden wesentlich geringere Dampfmengen benötigt.

Das Verfahren sei an Hand der folgenden schematischen Darstellung beschrieben:

Das geformte und gelatinierte Nitrocellulose-Pulver wird von oben (1) in den zylindrischen Apparat lose eingefüllt. Sämtliche Arbeitsgänge bis zum fertigen Pulver werden in diesem Behälter durchgeführt, indem je nach Bedarf Wasser oder Luft in den kegelförmigen unteren Teil des Apparats bei 2 und 3 eingeführt bzw. eingeblasen werden und die Mittel für die Oberflächenbehandlung mit Hilfe von Düsen 4 feinverteilt auf das durch Druckluft 5 aufgewirbelte Pulver gesprüht werden.

Die einzelnen Arbeitsgänge sind folgende:

1. Auskochung des eingearbeiteten wasserlöslichen Salzes durch schnell zirkulierendes heißes Wasser.

2. Trocknung des wasserfeuchten Pulvers durch eingeblasene Heißluft.

3. Oberflächenbehandlung durch Eindüsen von Graphit, Weichmacher und Lösungsmittel in die durch Luft aufgewirbelte und von der Luft getragene, lose Pulverschicht.

4. Auskochen des Lösungsmittels durch langsam zirkulierendes heißes Wasser.

5. Erneute Trocknung des wasserfeuchten Pulvers durch Warmluft.

6. Entleeren des Behälters.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von porösem NitrocelluIose-Pulver aus geformter, gelatinierter Nitrocellulose mit einem Zusatz an Stabilisatoren und wasserlöslichen Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß die an sich bekannten Verfahrensschritte Herauslösen des Salzes mit Hilfe von heißem Wasser, Trocknen und Behandeln der porösen Oberfläche mit einer alkoholischen Weichmacherlösung und Graphit, Entfernen des Alkohols mit heißem Wasser und Trocknen des Pulvers in einer einzigen Apparatur durchgeführt werden.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung aus einem Behälter (1) besteht, der mit Zuführungen (2, 3, 5) für Wasser, Warmluft und Druckluft und mit Düsen (4) zum Einführen der Oberflächenbehandlungsmittel versehen ist.