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Verfahren zum Sieben Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Sieben. Bei den bekannten Verfahren wird. der zu siebende Stoff
unter der Wirkung eines Lauf- oder Schleuderrades auf ein Sieb geworfen. Dabei wird
aber (vgl. Abb. r) das im ununterbrochenen Strahl geschleuderte Gut auf dem Sieb
T sich anhäufen. Er setzt sich dort in Form eines ununterbrochenen Streifens ab.
Diese Anhäufung, welche durch die beständige neue Gutzufuhr bei jeder Umdrehung
der Schleuderräder an der vom Streifen belegten Stelle des Siebes sich bildet, verhindert
den regelmäßigen Durchgang des Gutes durch das Sieb. Bei diesem Verfahren erhält
man also nur eine mittelmäßige Ausbeute, weil ein Teil des Siebes sich verstopft.
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Durch die Erfindung ist dieser Mangel beseitigt. Sie besteht darin,
daß man auf ein Sieb unterbrochene Strahlen des zu siebenden Gutes schleudert, wodurch
die Masse in kleine Teilmengen unterteilt, Anhäufungen auf der Siebleinwand vermieden
und so ein gutes Arbeiten bei bester Leistung erzielt wird. Zweckmäßig leitet man
das Verfahren so, daß man das Gut auf die Siebleinwand in verschiedenen Höhen derart
wirft, daß die einzelnen Auftreffstellen Eckpunkte zickzackförmiger Linienzüge oder
Mittelpunkte einer Unterteilung der Leinwand bilden, die etwa der Anordnung der
einen Feldfarbe des Schachbrettes entspricht.
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Die Erfindung ist offenbar von einer bestimmten Vorrichtung zur Ausführung
des Verfahrens unabhängig. Indessen soll eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete
Siebvorrichtung, welche besonders bequem und sicher arbeitet, angegeben werden.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung weist ein Schleuderrad auf, das
sich vor oder unter einem Verteilungstrichter bewegt, der in bestimmten Abständen
Durchtrittsöffnungen hat. Das Schleuderrad kann erfindungsgemäß in verschiedenen
Höhen übereinander angeordnete Böden mit Leitschaufeln haben, die abwechselnd gespeist
werden, was eine schachbrettartige Verteilung der Teilmengen des Gutes auf der Siebleinwand
gewährleistet. Auch können zwischen den übereinander angeordneten Leitböden bewegliche
Leitschaufeln vorgesehen sein, welche das zu siebende Gut abwechselnd in den oberen
und in den unteren Teil jedes Leitkanals führen.
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Die Erfindung besteht außerdem darin, daß Glas mit übereinander angeordneten
Leitböden
versehene Schleuderrad sich unter einem festen Trichter
bewegt, der schachbrettartig angeordnete Öffnungen hat.
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Auf der Zeichnung sind die. Irt der Durchführung des Verfahrens und
Ausführungsformen der Vorrichtung, nach der Erfindung dargestellt.
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Abb. i veranschaulicht schematisch die Spur des nach den bekannten
Verfahren auf dem Sieb erhaltenen Siebgutstreifens.
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Abb. 2 veranschaulicht schematisch die Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung.
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Abb. 3 ist eine Aufsicht auf eine Ausführungsform der Erfindung.
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Abb. 4. ist ein Schnitt nach Linie 4#-.4 der Abb. 3.
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Abb. 5 ist ein Schnitt nach Linie 5-5 der Abb. 3.
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Abb.6 ist ein ähnlich geführter Schnitt durch eine andere Ausführungform
der Erfindung.
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Abb. 7 und S sind ähnliche Schnitte durch weitere Ausführungsformen.
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Das Siebverfahren nach der Erfindung besteht darin, daß man .unterbrochene
Strahlen des zu siebenden Gutes auf das SiebT schleudert, so daß kleine Mengen P1,
P2, P3, an verschiedenen Stellen des Siebes verteilt, über seine ganze Höhe
auftreffen. Diese Gutmengen werden dabei schachbrettartig verteilt (Abb. 2) oder
derart, daß sie Eckpunkte zickzackförmiger Linienzüge bilden. Der auf dem Sieb in
verschiedenen Teilmengen auftreffende und zu siebende Stoff wird auf diese Weise
besser verteilt, als wenn er wie nach Abb. i in ununterbrochene Strahlen in Form
eines Streifens IN aufgeschleudert wird. Durch das Verfahren nach der Erfindung
wird also das Hindurchtreten des Siebgutes durch das Sieb erleichtert. Zusammenfassend
kann man sagen, wenn man bisher zehn Minuten brauchte, um 5oo g in einem einzigen
Strahl zu sieben, so ist jetzt nach dein neuen Verfahren durch Zerlegung der 5oog
in fünf Teilmengen von je. ioo g die Siebzeit auf fünf Minuten herabgesetzt und
dabei noch eine bessere Leistung der Maschine erzielt.
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Im folgenden wird die Vorrichtung zum Sieben, wie sie in den Abb.
3, 4 und 5 dargestellt ist, beschrieben.
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Ein Schleuder- oder Laufrad i, das auf einer senkrechten Welle :2
aufgekeilt ist, trägt übereinander angeordnete Leitböden 31, 32, 33,3 4, auf denen
die Schaufeln des Schleuderrades angeordnet sind. Die Böden 31, 32 führen das zu
siebende Gut in den oberen Teil des Schleuderrades, die Leitböden 33, 34 aber in
den unteren Teil. Andererseits werden die Leitböden 33, 31 durch einen und denselben
Behälter .41 gespeist, der zvlinderförmig und achsgleich um die Welle 2- herum angeordnet
ist, während die Leitböden 31, 33 von einem gleichen Behälter .12 aus gespeist werden,
der den Behälter 4.1 umgibt.
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Das zu siebende Gut wird dem oberen Teil des Schleuderrades i durch
einen Trichter.-von der Form eines Kegelstumpfes zugeführt. Der Trichter mündet
in das Innere des mittleren Behälters .41. In der Trichterwan.dung sind Durchtrittsclilitze
61, 62, 63, 61 (Abb.3) in Abständen vorgesehen. Diese Schlitze haben eine Länge,
die ausreicht, damit das im Trichter 5 enthaltene zu siebende Gut, das durch die
Schlitze tritt, in den äußeren Behälter 4.- fällt. Die Verbindung des Verteilungstrichters
5 mit dem Schleuderrad i, das übereinander angeordnete Böden aufweist, gewährleistet
die Verteilung des zu siebenden Gutes auf dein Sieb in folgender Weise, Wenn das
durch die Welle 2 gedrehte Schleuderrad unter dem Trichter 5 (Abb. .4) sich befindet,
fällt das zu siebende Gut aus dem Trichter 5 durch die Schlitze 61, 62 in den äußeren
Behälter 42, gelangt von dort auf die Leitböden 31, 33 und wird in Teilmengen P1,
P," auf das Sieb T (Abb. 2) geschleudert. Das Schleuderrad i setzt seine Umdrehung
fort und kommt schließlich in die Stellung unter dem Trichter 5, welche in Abb.
5 dargestellt ist. Das zu siebende Gut gleitet auf den die Schlitze voneinander
trennenden Flächen 71, 72, 73, 71 des Trichters. Das Gut strömt in den :Mittelbehälter
41 und fällt auf die Leitböden 32, 34. Von hier aus wird alsbald die Teilmenge P1',
P l"' auf das Sieb T (Abb.2) geschleudert. Auf diese Weise wird die Verteilung des
Gutes auf -dem Sieb T erreicht. Die Anordnung der Teilmengen auf dem Sieb ist folgende;
P1, P1', dann PI", P1"', dann P., P,', weiter P.,", P@"' usf.
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Man erhöht so, wie bereits auseinandergesetzt ist, die Leistungsfähigkeit
der Siebmaschine, indem man die Verstopfung des Siebes durch zu große Anhäufung
des zu siebenden Gutes an einzelnen Stellen, wie das bei den bekannten Verfahren
der Fall ist (Abb. i), hintanhält. Man kann zahlreiche Änderungen an der Siebvorrichtung
vornehmen. Es wird dabei verwiesen auf die Abb. 3 bis 5. Insbesondere ist in Abb.
6 ein Schleuderrad i mit übereinander angeordneten Leitböden 31, 32 dargestellt,
die von den Behältern 42, 41 aus gespeist werden, welche das zu siebende Gut von
dem mit Schlitzen 6 versehenen Trichter 5 erhalten. Außerdem leiten bewegliche Schaufeln
ä1, ä2, die in dem Zwischenraum zwischen den Leitböden 31, 32 angeordnet sind, abwechselnd
das zu siebende
Gut in den oberen und in den unteren Teil dieser
Zwischenräume. Diese Anordnung gewährleistet überdies noch die Verteilung des Gutes
in Teilmengen, welche schachbrettartig auf die Siebleinwand T (Abb. 2) aufgeworfen
werden. Bei den in den Abb. 7 und 8 dargestellten Ausführungsformen dreht sich das
Schleuderrad i mit übereinander angeordneten Leitböden 31, 32, 33 ... unter
einem festen Trichter io, der Durchtrittsöffnun.gen i i hat, welche derart schachbrettartig
angeordnet sind, daß das zu siebende Gut abwechselnd über die Leitböden 3', 32 rieselt,
wobei außerdem die Verteilung des Gutes auf dem Sieb in der bereits auseinandergesezten
Art erfolgt. Die Leitböden 31, 3'. . . des Schleuderrades i der in der Abb. 7 dargestellten
Ausführungsform der Siebvorrichtung sind nach unten geneigt, während in der in Abb.
8 dargestellten Ausführungsform die Leitböden 31, 32... waagerecht angeordnet sind
und senkrecht zum Sieb T stehen.