DE81635C

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Publication number: DE81635C
Application number: DENDAT81635D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21: Elektrische Apparate.

EISENWERK (vorm. NAGEL & KAEMP) A. G. in HAMBURG-UHLENHORST.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 9. September 1894 ab.

Für elektrische Hebezeuge mit mäfsigem Wirkungsgrade (Schneckenwinden) ist die Verbindung eines Umkehranlafswiderstandes mit einer Schliefsungsbremse bekannt. Diese Verbindung ist dagegen nicht verwerthbar für Hebezeuge mit hohem Wirkungsgrade, weil bei nicht .absolut genauer Einstellung der Kuppelung beim Anheben einer freischwebenden Last entweder zuerst die Bremse geöffnet und dann erst Strom gegeben würde —· die Last würde daher etwas sinken, ehe sie hochsteigt —, oder aber es würde Strom in den Anker geschickt, ehe die Bremse geöffnet ist, dann könnte der Anker verbrennen. Eine absolut genaue Einstellung ist aber (ganz abgesehen von der unvermeidlichen Abnutzung der Brems-. klotze) überhaupt nicht möglich, weil schwere Lasten bereits bei geringem Lösen der Bremse, kleinere Lasten dagegen erst bei weit geöffneter Bremse sinken. Ein weiterer Hinderungsgrund für die Anwendung oben genannter Verbindung für schwere Hebezeuge liegt darin, dafs es zum langsamen, ruhigen Senken schwerer Lasten erforderlich ist, dieselben nur durch Lüftung der Bremse ohne Nachschub des Motors sinken zu lassen, was auch eine Stromersparnifs bedeutet; ein Senken ohne Stromverbrauch ist bei jener Verbindung nicht denkbar; beim Oeffnen der Bremse tritt auch Strom in den Motor.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun die Verbindung einer Lösungsbremse mit einem Umkehranlafswiderstand mit breiter Nullstellung, welche, unabhängig von jeder Einstellung, jene Mängel nicht aufweist. Infolge der breiten Nullstellung wird das Senken ohne Stromverbrauch (sanftes Absetzen der Last) grmöglicht; auch ist hier im Gegensatz zu bekannten Vorrichtungen dieser Art beim Heben nur der Reibungswiderstand der Anlafsbürsten zu überwinden, während dort noch der Bremsklotz gehoben werden mufs, wodurch der Steuerhebel schwer gangbar wird.

Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung wird auf beiliegender Zeichnuug in vier Figuren dargestellt. Fig. .1 zeigt die Haltstellung. Der Bürstenhebel A steht auf dem stromlosen Theile der leitenden Fläche, das Belastungsgewicht b des Bremshebels B übt seine Wirkung. Beim Verstellen in die Hebelage (Fig. 2) gleitet der Bürstenhebel auf der beide Hebel verbindenden Stange, so dafs das Bremsband unter der Wirkung des Gewichtes gespannt bleibt. Beim Umstellen in die Senklage (Fig. 3) nimmt der Hebel A die Verbindungsstange mit, wodurch das Gewicht unter Lockerung des Bremsbandes ausgehoben wird. In der Fig. 4 endlich wird die Stellung der Steuerungsvorrichtung beim Senken des leeren Hakens veranschaulicht. Der Bürstenhebel befindet sich, . vollständig rückwärts gelegt, in einer solchen Stellung¹, dafs

(2. Auflage, ausgegeben am 22. September

Strom in umgekehrter Richtung in den Anker gesendet wird, so dafs dieser bestrebt ist, das Seil abzuwickeln.

Claims

Patent-Anspruch:

Steuerungsvorrichtung für elektrische Hebezeuge, gekennzeichnet durch die Verkuppelung des Bürstenhebels (A) mit dem durch Spanngewicht (b) belasteten Bremsbandhebel (B) einer Lösungsbremse vermittelst einer Stange derart, dafs der Bürstenhebel beim Verstellen aus der stromlosen Haltlage in die Hebellage auf genannter Stange gleitet, so dafs das Bremsband unter der Wirkung des Gewichtes gespannt bleibt, beim Verstellen in die Senklage dagegen infolge Mitnehmens der Stange das Gewicht unter Lockerung des Bremsbandes aushebt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.