DE813853C

DE813853C - Selbsttaetig sich einstellender Stromabnehmer mit Schleifschuh fuer elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge

Info

Publication number: DE813853C
Application number: DEP22862A
Authority: DE
Inventors: Johann Scheiermann
Original assignee: Gutehoffnungshutte Oberhausen AG
Current assignee: Gutehoffnungshutte Oberhausen AG
Priority date: 1948-11-27
Filing date: 1948-11-27
Publication date: 1951-09-17

Description

Selbsttätig sich einstellender Stromabnehmer mit Schleifschuh für elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf einen Stromabnehmer mit Schleifschuh für elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge, insbesondere für Kokereibetriebe.
In Kokereibetrieben erfolgt das Beschicken und Entleeren der Koksöfen in der Regel durch elektrisch angetriebene Maschinen, die über einen Stromabnehmer mit Schleifschuh mit einer Stromschiene in ständiger Verbindung stehen. Durch das wechselweise erfolgende Beheizen der Koksöfen werden die Fahrbahn und die Schleifleitung infolge der auftretenden großen Temperaturunterschiede sehr in Mitleidenschaft gezogen, indem sich vor allem die Stromschienen stark verziehen. Diese Lageänderung der Stromschienen bringt es mit sich, daß der Stromabnehmer der Kokereimaschinen mit der Stromschiene außer Berührung gelangt, was lästige Betriebsunterbrechungen, z. B. Kurzschluß, Abreißen des Stromabnehmers usw. zur Folge hat. Die Erfindung besteht in einem Stromabnehmer, der diese Nachteile mit Sicherheit vermeidet. Das Wesen des neuen Stromabnehmers besteht darin, daß seine Haltevorrichtung aus federbelasteten Schenkeln besteht, die in ihrer Längsrichtung gegenüber dem Schleifschuh verschiebbar sind und einerseits mit dem Schleifschuh und andererseits mit der am Beschickungswagen befestigten Bodenplatte mittels kreuzgelenkartiger Mittel derart beweglich verbunden sind, daß der Stromabnehmer sich jeder Lageänderung der Stromschiene und gegebenenfalls auch des Schienenstranges selbsttätig anpassen kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es ist Abb. i eine Seitenansicht des Stromabnehmcrs, Abb. 2 eine Draufsicht desselben, Abb. 3 einen Sonderfall der seitlichen Einstellmöglichkeit des Stromabnehmers in Draufsicht. Es bezeichnen i die Stromschiene und 2 den Schleifschuh, der mittels einer Halte- bzw. Tragvorrichtung mit dem elektrischen Fahrzeug (Beschickungswagen) verbunden ist. Die Stromschiene i ist oberhalb des Fahrzeugs in Schienenstrangmitte verlegt. Die Haltevorrichtung für den Stromabnehmer 2 wird durch zwei Schenkel 3, 4 sowie die Bodenplatte 5 gebildet; letztere ist mittels der Distanzschrauben 6 auf dem Fahrzeugdach befestigt. Die Schenkel 3, 4 sind nahe ihrem unteren Ende mit der Bodenplatte 5 gelenkig verbunden. Diese Verbindung besteht aus einer Hülse 9, die mit der Bodenplatte 5, z. B. durch Schweißen, fest verbunden ist. In dieser Hülse ist der Drehbolzen 7, der mit einem Ansatz 7' auf der Hülse 9 aufliegt und diese abdeckt, drehbeweglich geführt. Das obere Ende des Drehbolzens 7 umfaßt mit seinem gabelförmigen Kopf den jeweils zugehörigen Schenkel 3 bzw. 4. Die Verbindung zwischen Schenkel und Zwischenstück 7, 9 erfolgt durch den Gelenkbolzen B. Diese Gelenkverbindung zwischen Schenkel 3 bzw. 4 und der Bodenplatte 5 wirkt nach Art eines Kreuzgelenkes, indem die Schenkel 3, 4 gegenüber der Bodenplatte 5 (Fahrzeug) sowohl horizQntal als auch vertikal drehbeweglich sind. Das untere Ende jedes Schenkels steht unter der Wirkung einer Zugfeder io, die mit ihrem dem Schenkel abgekehrten Ende an dem unteren Zapfenende des Drehbolzens 7 befestigt ist. Das obere Ende der Schenkel 3, 4 ist mit einem Langloch ii versehen. In diesem Langloch ist mittels des Bolzens 12 das Verbindungselement 13, 14 des Schleifschuhes z geführt. Dieses Verbindungselement ist ebenfalls kreuzgelenkartig, etwa im Sinne der Verbindung der Schenkel 3, 4 mit der Bodenplatte 5 ausgeführt, so daß der Schleifschuh 2 gegenüber der Haltevorrichtung (Schenkel 3, 4) in senkrechter und waagerechter Ebene frei beweglich ist. Durch Anordnung der Zugfedern 15, die in ihrer Wirkung durch die Federn io unterstützt werden, wird erreicht, daB der Schleifschuh 2 jeder auftretenden Lageänderung der Stromschiene i, gegebenenfalls auch des Schienenstranges, selbsttätig im Sinne der Aufrechterhaltung eines ständigen Stromschlusses folgen kann. In Abb. 2 ist die horizontale Verschiebemöglichkeit des Stromabnehmers nach beiden Seiten strichpunktiert wiedergegeben. Hierin ist die Stromschiene i in einer von ihrer Normallage (Schienenstrangmitte) abweichenden Lage angedeutet. Besonders augenfällig ist die allseitige selbsttätige Einstellmöglichkeit des Schleifschuhes 2 in Abb. 3 veranschaulicht, in der eine stark verzogene (gekrümmte) Strömschiene i dargestellt ist. Die Linie x-x deutet hierin die Schienenstrangmitte, d. h.. die Normallage der Stromschiene i an. Wie aus dieser Abbildung ersichtlich, kann der Schleifschuh 2 sich auch innerhalb des Winkels a zum Schienenstrang einstellen und bewegen. Um den Aktionsbereich des Stromabnehmers den jeweils vorkommenden Betriebsverhältnissen genau anpassen zu können, sind nahe dem unteren Ende der Schenkel 3, 4 Verstecklöcher 16 vorgesehen, mit deren Hilfe die Arbeitslänge der Schenkel 3, 4 einstellbar ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Selbsttätig sich einstellender Stromabnehmer mit Schleifschuh für elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge, insbesondere für Kokereibetriebe, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung aus federbelasteten Schenkeln (3, 4) besteht, die in ihrer Längsrichtung gegenüber dem Schleifschuh (2) verschiebbar eingerichtet und einerseits mit dem Schleifschuh (2) und andererseits mit der am .Fahrzeug befestigten Bodenplatte (5) mittels kreuzgelenkartiger Mittel (7, 9, 13, 14) derart beweglich verbunden sind, daß der Stromabnehmer sich jeder Lageänderung des Stromgebers und des Schienenstranges selbsttätig anpassen kann.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsverschiebbarkeit der Schenkel (3, 4) gegenüber dem Schleifschuh (2) durch Anordnung von Längslöchern (ii) ermöglicht wird.
3. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen und unteren Ende der Schenkel (3, 4) Federn (io, 15) angreifen, derart, daß der Kontaktdruck des Schleifschuhes (2) in jeder Lage konstant ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktionsbereich des Schleifschuhes (2) durch Änderung der Arbeitslänge der Schenkel (3, 4) veränderlich ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (3, 4) mit Verstecklöchern (16) versehen sind.
6. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement zwischen jedem Schenkel (3, 4) und der Bodenplatte (5) einerseits und jedem Schenkel (3, 4) und dem Schleifschuh (2) andererseits aus einer fest mit der Bodenplatte (5) oder dem Schleifschuh (2) verbundenen Hülse (9, 13) besteht, in welcher der Bolzen (7, 14) drehbeweglich geführt ist.