DE81238C - - Google Patents
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- DE81238C DE81238C DENDAT81238D DE81238DC DE81238C DE 81238 C DE81238 C DE 81238C DE NDAT81238 D DENDAT81238 D DE NDAT81238D DE 81238D C DE81238D C DE 81238DC DE 81238 C DE81238 C DE 81238C
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01G—PRELIMINARY TREATMENT OF FIBRES, e.g. FOR SPINNING
- D01G15/00—Carding machines or accessories; Card clothing; Burr-crushing or removing arrangements associated with carding or other preliminary-treatment machines
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- D01G15/50—Stripping-rollers or like devices
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Preliminary Treatment Of Fibers (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 76: Spinnerei.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. September 1894 ab.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in einem Verfahren zur Entfernung
von Kletten und anderen Unreinigkeiten aus der Wolle, und zwar beruht dieses Verfahren
darauf, dafs man die Wolle vor ihrem Eintritt in die Krempel in Gestalt eines dünnen Vliefses
durch einen sehr schmalen, geradlinigen Spalt hindurchlaufen läfst, welcher zwar das Vliefs
ohne Zerreifsen passiren läfst, obgleich die Fasern desselben noch nicht parallel gerichtet sind, dagegen
Verunreinigungen, Kletten u. s. w. ihrer Dicke wegen zurückhält. Die zur Ausführung
dieses Verfahrens . in Anwendung gebrachte Vorrichtung besteht zunächst aus zwei in senkrechter
Ebene über einander angeordneten dünnen Platten, welche einen schmalen Spalt zwischen sich lassen zum Hindurchpassiren des
Wollvliefses, welches durch eine Kratzenwalze zugeführt wird. Vor ihrem Eintritt in den
Spalt passirt die Wolle ein aus kleinen, neben einander angeordneten Kratzenbändern bestehendes
Zuführungstuch ohne Ende, welches durch ein am hinteren Theil desselben vorgesehenes
Excenter periodisch wiederkehrend kräftig gegen die senkrechten Platten hingeführt
wird, wodurch einerseits der Durchgang der Wolle durch den Spalt gesichert, andererseits
eine Entwirrung der. Fasern und schliefslich das Auswerfen der Kletten und sonstiger Unreinigkeiten
bewirkt wird.
In beiliegender Zeichnung ist die zur Ausführung des Verfahrens in Anwendung gebrachte
Vorrichtung veranschaulicht, und zwar zeigt:
Fig. ι dieselbe in Seitenansicht, während
Fig. 2 die den Schlitz bildenden Stahlplatten in Vorderansicht, zum Theil aufgebrochen,
wiedergiebt und
Fig. 3 den Grundrifs der Vorrichtung darstellt.
Fig. 4 ist eine Schnittzeichnung, welche ausschliefslich die bei dem Arbeitsvorgang in
Frage kommenden wesentlichen Organe in gröfserem Mafsstab darstellt und den Lauf des
Fasermaterials erkennen läfst.
In diesen Figuren bezeichnet T ein gewöhnliches
Zuführungstuch, vermittelst dessen die Wolle den Eintrittswalzen EE1 zugeführt
wird. Hinter denselben ist eine erwärmte Kratzenwalze R angeordnet, welche sich in
Richtung des Pfeiles (Fig. 1) dreht. An diese Kratzenwalze schliefst sich ein zweites Tuch
ohne Ende G an, welches durch auf eine Kautschukunterlage aufgelegte Kratzenbänder
gebildet wird, und zwar sind die letzteren neben einander angeordnet. Jedes dieser
Kratzenbänder wird aus einem durch Zusammennähen an seinen beiden Enden vereinigten
Besatz hergestellt.
Wie aus dem Grundrifs (Fig. 3) ersichtlich, ist die Walze A, welche die Kratzenbänder
mitnimmt, mit dünnen Scheiben α aus Stahl versehen, durch welche sie in verschiedene
Theile getheilt wird. In gleicher Weise ist
das mit drei der weiteren Scheiben A1 A? A3
der Fall, durch welche die Form der so gebildeten Zuführungsvorrichtung bestimmt wird.
Die Walze A ist gleichfalls mit einem Kautschuküberzug versehen, um die Mitnahme der
Kratzenbänder zu sichern. Sie kann von einem Getriebe aus bethätigt werden, durch welches
sie mit der Kratzenwalze R oder mit dem Vordergestell der Krempel in Verbindung steht,
man mufs jedoch dafür Sorge tragen, dafs die Geschwindigkeit des Speisetuches G gröfser
ist als diejenige der Kratzenwalze R, damit die letztere durch das Tuch von der Gesammtmenge
des von ihr aufgenommenen Materials befreit wird.
Ein federnd angeordneter Arm B gestattet, das Tuch G stets in geeigneter Weise zu
spannen. Dies ist erforderlich, weil K eine Excenterwalze oder ein mit einer Geschwindigkeit
von ungefähr 500 Umdrehungen pro Minute versehener Keil ist, vermittelst dessen das
Speisetuch bei jeder Umdrehung plötzlich gegen die Platten P P1 hingeführt und während einer
gewissen Dauer der Umdrehung gegen dieselben angedrückt gehalten wird. Hierauf werden die
Bänder infolge ihrer Elasticität wieder in ihre Ausgangsstellung zurückversetzt, indem sie
beständig auf der Oberfläche des Excenters K aufliegen.
Auf dem Maschinengestell ist ein gufseiserner Rahmen C vermittelst zweier, starke Träger
bildender Winkeleisen befestigt. Seine Oberfläche ist nach dem Speisetuch hin genau
senkrecht abgerichtet und dient zur Aufnahme der beiden Platten PP1 aus Stahlblech, welche
gleichfalls vollständig lothrecht gestellt sind. Die Gesammtheit des Rahmens C und der
Platten P P1 bildet die Streckvorrichtung, welche einen wesentlichen Theil der vorliegenden
Vorrichtung ausmacht. Die Platten PP1 lassen zwischen sich einen Spalt x, welcher
nur ungefähr einen halben Millimeter breit ist und sich über die ganze Breite des
Rahmens und folglich auch der Krempel erstreckt.
Eine mit Kratzenbändern besetzte Walze F ist am Rahmen C hinter den Platten derart
angeordnet, dafs ihre Achse dem Mittelpunkt des Schlitzes χ gegenüber zu liegen kommt.
Diese bezogene Walze F wird in die Schleifmaschine eingesetzt, in welcher sie vollständig
rund abgeschliffen wird.
Die Stahlplatten PP1 werden gleichfalls abgefräst,
damit die Walze F genau an den Spalt χ zu stehen kommt. Diese Präcisionsarbeit
wird vermittelst einer Schmirgelwalze von etwas gröfserem Durchmesser, als der Durchmesser der Walze F ist, ausgeführt, und
zwar läfst man die Schmirgelwalze sich in der Ausfräsung drehen, indem man ihr eine hin-
und hergehende Bewegung ertheilt.
Unter diesen Bedingungen wird, nachdem die Walze F auf dem Rahmen C angeordnet
und in geeigneter Weise regulirt ist, irgend eine ihrer Drahthäkchenreihen mit der Mittellinie
des Schlitzes sich treffen, so dafs man die Spitzen der Walzen F hinter den Platten P P1
auf der Seite des Züführungstuches G mit der Hand fühlen kann.
Die eine der Platten PP1 ist übrigens auf
dem Rahmen C mit einem gewissen Spielraum in einem Führungsschlitz gelagert, damit der
Durchgang des Vliefses beliebig geregelt werden kann. :
D ist eine in der gewöhnlichen Weise angeordnete Klettenwalze mit Flügeln, durch
welche die fremden Körper ausgestofsen werden, die Wolle verbleibt dagegen in dem Besatz
des Zuführungstuches G.
Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Anordnung ist nun folgende:
Während das Zuführungstuch im Ruhezustand der Maschine die in Fig. 4 durch
stark gezeichnete Linien angegebene Lage einnimmt, wird es während der Thätigkeit der
Maschine von der Walze A aus in der Pfeilrichtung a-ß fortbewegt und unter der Wirkung
des Daumens K, indem der federnd (schwingend) angeordnete Arm B gegen den
Daumen hingezogen wird, auf einander folgend in die in Fig. 4 durch feine Linien angedeutete
Stellung übergeführt, bei welcher die Wolle so dicht am Schlitz χ vorübergeführt wird, dafs
die Spitzen der Wollfasern durch denselben hindurchdringen, von den Drahthäkchenspitzen
der dahinter liegenden Walze F erfafst und durch den Schlitz χ hindurchgezogen werden.
Infolge der Verfilzung der Wollfasern unter einander werden auch Wollfasern mit durch
den Schlitz hindurchgeführt, welche nicht direct von den Spitzen der Walze F erfafst wurden.
Durch das Zurückschnellen des Zuführungstuches in seine Normalstellung werden auf
demselben etwa vorhandene Faserbündel gelockert, indem von den Drahthäkchen der Walze F bereits erfafste Wollfasern infolge
ihrer Verfilzung mit anderen Fasern diese mitzunehmen bestrebt sind und das plötzliche
Zurückschnellen des Zuführungstuches die Verbindung dieser Fasern mit auf dem sich weiterbewegenden
Zuführungstuch verbleibenden aufgehoben wird. Beim Zurückgehen des letzteren in seine Normallage werden die Wollfasern auf
dem durch Pfeil γ angegebenen Wege durch den Schlitz χ hindurchgezogen und in der Richtung
der Pfeile d-ε weitergeführt.
In der Wolle enthaltene Unreinigkeiten, Kletten u. s. w., vermögen nicht mit den Wollfasern
durch den freien Schlitz χ hindurchzutreten und fallen entweder nach dem Zurückgehen
des Zuführungstuches G in seine Normalstellung direct auf den Boden der Krempel
herab oder werden vom Besatz des Zuführungstuches G mitgenommen, bis sie durch die
Walze D aus demselben entfernt werden und gleichfalls auf den Krempelmaschinenboden
fallen.
Die Wollfasern, welche weder durch directes Erfassen von den Drahthäkchen der Walze F,
noch durch Verfilzung mit von den letzteren erfafsten Wollfasern durch den Schlitz χ hindurchgezogen
wurden, sondern auf dem Zuführungstuch G verblieben sind, werden von
diesem weitergeführt und gelangen, bei der nächsten Umdrehung auf dem Weg a-ß
wiederum vor den Schlitz χ und werden nunmehr entweder von dem Drahthäkchen der
W7alze F direct erfafst, oder durch Verfilzung mit solchen erfafsten Fasern mitgenommen.
Durch die gleichzeitige Umdrehung des Zuführungstuches G und Andrücken desselben
an den Schlitz χ und plötzliches Entfernen von demselben unter Mitwirkung des Daumens K
und des federnden Armes B wird somit nicht allein die Zuführung der Wöllfasern zum
Schlitz, sondern auch die Lockerung verfilzter Faserbündel bewirkt und dadurch der Vortheil
erzielt, dafs auch beim Vorhandensein von Faserbündeln keine Stauung der Wolle vor
dem Schlitz χ eintritt.
Man könnte den Rahmen auch in der W7eise anordnen, dafs zwei oder mehrere Spalte für
den Durchgang der Wolle gebildet werden, oder aber in der Krempel auch mehrere, dem
Rahmen C analoge Rahmen vorsehen. Der Antrieb der Walze F kann entweder vom
Vordergestell der Krempel aus erfolgen oder von der Klettenwalze R aus. Von der Walze F
aus wird die gereinigte Wolle auf die folgenden Organe der Krempel übertragen.
Claims (2)
1. Ein Verfahren zum Entkletten von Wolle, dadurch gekennzeichnet, dafs man die letztere
bei ihrem Eintritt in die Krempel oder an. irgend einem geeigneten Punkt vor der
Maschine in Gestalt eines dünnen Vliefses durch einen engen, von zwei dünnen, senkrecht
über einander angeordneten Platten (P P1J gebildeten geraden Spalt (x) hindurchlaufen
läfst, derart, dafs das Vliefs, obgleich seine Fasern noch nicht parallel gerichtet
sind, nicht zerreifst, die Kletten u. s. w. ihrer Dicke wegen aber zurückgehalten
werden.
2. Eine Vorrichtung zur Ausführung des unter i. gekennzeichneten Verfahrens, bei welcher
die Zuführung des Vliefses zu dem Spalt (x) mittelst kleiner, neben einander angeordneter
Kratzenbänder erfolgt, die neben ihrer Laufbewegung eine schnelle Vor- und Rückwärtsbewegung
gegen den Spalt (x) durch ein Excenter (K) erfahren, so dafs der Durchgang der Wolle durch den Spalt,
die Entwirrung zu Büscheln vereinigter Wollfasern und das Herabfallen der vom Spalt zurückgehaltenen Kletten u. s. w. bewirkt
wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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