DE80661C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Neuerung betrifft die Bewegung des Deckels an Henkelgefäfsen und besteht darin: dafs das gebräuchliche horizontale Scharniergelenk des Deckels durch den verticalen Zapfen iT ersetzt ist, so dafs die Drehung horizontal erfolgt, und dafs beim Erfassen des Gefäfses am Henkel durch eine Vorrichtung der Deckel sich öffnet und beim Loslassen sich von selbst wieder schliefst.

Die Vorrichtung ist folgende:

Mit der Nase N des Deckels D des Gefäfses A ist der cylindrische Zapfen Z vertical verbunden, welcher in dem auf dem oberen Theile des Henkels H aufsitzenden Zapfenlager L drehbar ist. In dem Zapfenlager befindet sich ein Schlitz S, welcher, in seinem untersten Theile fast vertical angelegt, sich nach oben zu schraubengangartig um ein Viertel des Umfanges herumwindet. In diesem Schlitz läuft der Führungsstift des Zapfens. Dieser Stift läuft an seinem freien Ende in eine kleine Gabel G aus, in der sich um einen Stift der obere Schenkel der zweimal in gleichem Sinne rechtwinklig gebogenen Stange E dreht. Der untere, in die Lichtung des Henkels hineinragende Schenkel der Stange sitzt senkrecht auf dem oberen Ende der sichelförmig an der inneren Seite des Henkels entlang gebogenen Bandfeder F auf, deren Längsränder nach dem Henkel zu etwas umgewulstet sind, und deren unteres Ende mit dem unteren Theile des Henkels durch die Fassung C fest verbunden ist.

Durch das Umfassen des Henkels in der üblichen Weise wird die Feder an den Henkel angedrückt und gestreckt, hebt die Stange und durch diese den Führungsstift des Zapfens. Dieser Stift führt aber wegen des entsprechend verlaufenden Schlitzes in dem Zapfenlager den Zapfen und somit den Deckel zuerst senkrecht aufwärts, um den umgebogenen Rand des Deckels freizumachen, und dann um 90 ° horizontal.

Durch diese Vorrichtung wird erzielt: 1. ein bequemes Oeffnen und Schliefsen des Deckels; 2. es bleibt das Gefäfs durch den Zug der Feder gut geschlossen, wenn der Henkel nicht erfafst wird, so dafs der Inhalt schwerer verdunstet und bei zufälligem Umfallen des Gefäfses nicht in grofser Menge auf einmal ausläuft; 3. durch die horizontale Abdrehung des Deckels wird das bequeme Trinken ermöglicht, während die vertical drehbaren Deckel gegen den Kopf des Trinkenden anstofsen; und 4. der etwa am Deckel haftende Inhalt fliefst nicht auf Gesicht und Kleider.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung zum Oeffnen von Gefäfsen mit wagerecht zu bewegenden Deckeln, dadurch gekennzeichnet, dafs das Oeffnen und Schliefsen des Deckels beim Erfassen bezw. Loslassen des Henkels durch Druck auf die Feder F bewirkt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.