-
Verfahren zum maschinellen Hobeln von Hölzern Das maschinelle Hobeln
von Hölzern, beispielsweise in Dicktenliobelmaschinen, erfolgt bekanntlich mit einer
einzigen Messerwelle.
-
Bei diesen Hobelmaschinen ist der Spanabhub eng begrenzt, weil die
Messer eine möglichst glatte Fläche erzeugen sollen, diese aber nur bei geringer
Eingriffstiefe entsteht. L m ein Einreißen des Holzes durch die 'Messerwelle zu
verhindern, sind außerdem Spanbrecher notwendig, welche gleichzeitig den 'Messervorstoß
begrenzen. Da in den meisten Fällen die Oberfläche der zu hobelnden Hölzer durch
vieljähriges Lagern im Freien starkverschmutzt ist und der Staub, Sand usw. in die
Poren und feinen Risse des Holzes dringt und sich dort festsetzt, werden beim Hobeln
die Messer rasch abgenutzt und stumpf. Der gleiche Mißstand tritt beim Hobeln verleimter
Hölzer ein, da der aus den Fugen gepreßte Leim erhärtet und einen großen Widerstand
bildet. Diese ungünstigen Umstände haben zur Folge, daß das Werkstück nicht einmal,
sondern zweimal oder mehrmals durch die Hobelmaschine gezogen werden muß, wodurch
der Aufwand an Zeit, Strom und Arbeit unerwünscht vergrößert wird. Wird zur Vermeidung
dieser Mängel das Hobeln -des Werkstückes in einem einzigen Arbeitsgang erzwungen,
so werden die Messer vorzeitig stumpf und andere Teile der Maschine, vor allem die
:Messerwelle und die Lager, überbeansprucht.
-
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum maschinellen Hobeln
von Hölzern, welches bezweckt, die erwähnten Nachteile nicht nur auf einfache
und
praktische Weise zu beseitigen, sondern gleichzeitig wesentliche, das wirtschaftliche
Arbeiten günstig beeinflussende Vorteile zu schaffen.
-
Die Erfindung besteht darin, das Werkstück während eines Durchganges
durch die Maschine stufenweise zu hobeln.
-
Der Hauptvorteil dieses neuen Arbeitsverfahrens liegt darin, die Gesamtleistung
nicht mehr einer einzigen Messerwelle aufzubürden, sondern auf zwei oder mehrere
Messerwellen zu verteilen, und zwar nicht nur hinsichtlich der Spantiefe, sondern
auch der unterschiedlichen Arbeitsvorgänge. So ist es beispielsweise möglich, für
das Schruppen eine eigene Messerwelle und für das Putzen eine zweite Messerwelle
vorzusehen, wodurch die Messer nur die ihnen zukommende Arbeit zu leisten haben,
dagegen von zusätzlichen und ungeeigneten Beanspruchungen entlastet sind. Durch
das gleichzeitige Zusammenarbeiten mehrerer Messerwellen ergibt sich, daß das Werkstück
ohne Überbeanspruchung der Maschine in einem einzigen Arbeitsgang und mit vollkommen
glatter Oberfläche in kürzester Zeit gehobelt werden kann.
-
An einem Beispiel soll das neue Verfahren erörtert werden.
-
In den meisten Fällen genügen zwei Arbeitsstufen, von denen die erste
im Schruppen und die zweite im Putzen besteht.
-
Ungeachtet der jeweiligen Oberflächenbeschaffenheit des Werkstückes
können die Messer beim Schruppen -so tief in das Holz. eindringen, daß sie die auf
deal Werkstück haftende Sand- und Schmutzschicht nicht berühren. Der Span kann also
dicker als bisher sein und macht die Spanbrecher überflüssig, weil auf die Beschaffenheit
der Oberfläche keine Rücksicht zu nehmen ist. Trotzdem ist der Kraftaufwand für
die Schruppmesser gering, da die bremsende Wirkung des Spanbrechers, welcher das
freie Abheben des Spans verhindert, wegfällt.
-
Die von den Schruppmessern gehobelte Fläche kommt dann unter die Putzmesser,
von denen sie einwandfrei geglättet wird. Nachdem Staub, Schmutz usw. bereits mit
dem Abheben der Schruppspäne entfernt wurden, übernehmen die Putzmesser nur mehr
die geringe Arbeit des Glättens, so daß das Werkstück bei einmaligem Durchgang sauber
und fertig gehobelt ist. Die Vorteile des Verfahrens sind mannigfach. So wird eine
Überlastung der Messer bzw.
-
der Hobelmalschine und alle damit verbundenen Störungen, wie Reparaturen
usw., vermieden, ebenso das Nacharbeiten des gehobelten Werkstückes durch Schleifen
erleichtert oder überhaupt erübrigt und dadurch auf jeden Fall viel Zeit und Material
(Glaspapier usw.) eingespart. Da die Messerleistungen auf Normalbeanspruchung abgestimmt
sind, ist zunächst das vorzeitige Stumpfwerden der Messer beseitigt, und außerdem
können diese mit höchstzulässiger Drehzahl arbeiten, so daß Zeit und Strom wirtschaftlich
gut auszunutzen sind.
-
Auf der Zeichnung ist eine nach dem Verfahren arbeitende Messerwelleneinrichtung,
wie sie z. B. für Dicktenhobelmaschinen iin Frage kommt, schematisch in Seitenansicht
dargestellt.
-
Mit a sind die Schruppmesser der Welle b und mit c die Putzmesser
der Welle d bezeichnet; Zahl und Anordnung der Messer d, c sind die üblichen.
-
Die Putzwelle d liegt im geeigneten Abstand hinter der Schruppwelle
b, und vor und hinter den Wellen b, d sind die Vorschubwalzen e sowie die Druckbalken
f verteilt.
-
Dais Werkstück g wird beim einmaligen Durchgang von der Welle b geschruppt
und dann von der Welle d geputzt. Deutlichkeitshalber ist der Spanabhub der Putzwelle
c und die Rauhung der Arbeitsbahn zwischen Schrupp- und Putzwelle vergrößert gezeichnet.