DE2254660C3 - Hydraulisches Schleifverfahren zum Beseitigen von scharfen Kanten und Graten - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein hydraulisches Schleifverfahren zum Beseitigen von an einer maschinell in einem Werkstück hergestellten Bohrung vorhandenen scharfen Kanten und Graten, die insbesondere an den Enden der Bohrungen und beim Zusammentreffen derselben mit anderen Bohrungen auftreten, unter Verwendung einer mit öl hergestellten Schleifmittelsuspension, die mehrfach in entgegengesetzten Richtungen durch die zu bearbeitende Bohrung hindurchgepreßt wird.

Dieses aus der US-PS 24 19 687 bekannte Schleifverfahren wird angewendet, um Bohrungen in Edelsteinen, die als Werkzeug zum Drahtziehen oder als Lager in Uhren und Instrumenten verwendet werden, auf Sollmaß zu bringen, wobei die Bohrung in Achsrichtung eine gekrümmte Oberfläche erhält. Diese Wwkstöckbehandlung dient somit nicht nur dem Entgraten oder Beseitigen scharfer Kanten, sondern hat vornehmlich die Aufgabe, die Bohrung maßlich zu verändern bzw. aufzuweiten. Außerdem ist bei diesem Verfahren damit zu rechnen, daß in der Bohrung Schleifmittel- und Abriebrückstände verbleiben, so daß das Werkstück vor Ingebrauchnahme normalerweise in einem gesonderten Arbeitsgang noch gereinigt oder gewaschen werden muß.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, das Schleifverfahren der eingangs genannten Art so abzuwandeln, daß es im wesentlichen nur entgratend wirkt, die Form und Abmaße der zu entgratenden Bohrung hingegen mögliebst nicht verändert und daß die bearbeiteten Werkstücke sofort verwendungsfähig sind.

Gelöst ist diese Aufgabe bei dem Schieifver'shren der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch, daß vor Beginn der Schleifbearbeitung der Schleifmittelsuspension zunächst Zeit gelassen wird, sich zu entmischen, so daß bei der dann folgenden ersten Förderung der Schleifmittelsuspension öl mit keinem oder geringem Gehalt an Schleifmittelkörnetm durch die zu bearbeitende Bohrung hindurchtritt und nach Abschluß der Schleifbearbeitung Waschöl durch die Bohrung gepumpt wird.

Damit ist erreicht, daß sich an der zu bearbeitenden Bohrung zunächst ein Schmiermittelfilm bildet, der dazu führt, daß die später nachfolgenden Schleifkörner an den glatten Flächen der Bohrung etwa nach Art einer laminaren Strömung entlanggleiten, ohne jedoch eine wesentliche Schleifwirkung auszuüben. Bei Graten und Kanten kann diese Wirkung hingegen nicht eintreten, da sich hier die Strömungsrichtung der Schleifmittelsuspension ändert und Verwirbelungen auftreten, wodurch die Schleifkörner auf diese Bereiche geschleudert werden bzw. aufprallen, so daß hier ein wesentlicher Werkstoffabtrag erfolgt. Das Durchpumpen von Waschöl hat hingegen den Vorteil, daß dadurch etwaige Reste von Schleifkörnern und Schleifabrieb aus dem Werkstück entfernt werden, so daß es dann sofort verwendungsbereit ist.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Hydraulisches Schleifverfahren zum Beseitigen von an einer maschinell in einem Werkstück hergestellten Bohrung vorhandenen scharfen Kanten und Graten, die iasbesondere an den Enden der Bohrungen und beim Zusammentreffen denselben mit anderen Bohrungen auftreten, unter Verwendung einer mit öl hergestellten Schleifmittelsuspension, die mehrfach in entgegengesetzten Richtungen durch die zu bearbeitende Bohrung hindurchgepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor Beginn der Schleifbearbeitung der Schleifmittelsyspension zunächst Zeit gelassen wird, sich zu entmischen, so daß bei der dann folgenden ersten Förderung der Schleifmittelsuspension Ul mit keinem oder nur geringem Gehalt an Schleifmittelkörnern durch die zu bearbeitende Bohrung hindurchtritt und nach Abschluß der Schleifbearbeitung Waschöl durch die Bohrung gepumpt wird.

2. Maschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen abgetrennten Behälter zum Speichern des Waschöls aufweist.