DE811730C

DE811730C - Vorrichtung zum Entgraten von Kunstharzpressteilen

Info

Publication number: DE811730C
Application number: DEP12189A
Authority: DE
Inventors: Walter Heitmueller
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-08-23

Description

Bei Kunstharzpreßteilen bildet sich an der Trenn-fuge der Formteile ein', Preßgrat aus, der nachträglich entfernt werden muß. Dies erfolgt bisher in der Regel so, daß das Werkstück von Hand gegen das ortsfest gelagerte Entgratwerkzeug gedrückt wird. Diese Arbeitsweise ist jedoch zeitraubend und verhältnismäßig kostspielig; sie erfordert sorgfältiges Arbeiten und Geschicklichkeit. Trotzdem sind Ungleichmäßigkeiten sowohl zwischen verschiedenen Werkstücken als auch bei den verschiedenen Kanten ein und desselben Werkstückes nicht zu vermeiden: Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mittels derer das Entgraten bei Kunstharzpreßteilen rascher und rationeller durchzuführen ist und die außerdem ein sauberes und stets gleichbleibendes Arbeiten gewährleistet. Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß das Entgratwerkzeug, _ z. B. in Form eines Fräsers, mittels eines starr mit ihm verbundenen Fühlers, z. B. in Form einer ,kleinen Rolle, an dem zu entgratenden Werkstück selbst geführt wird. Eine solche Vorrichtung gemäß der Erfindung arbeitet also gewissermaßen als Kopierfräser, wobei das Werkstück selbst als Modell dient.
Das zu entgratende Werkstück wird beispielsweise auf einem Arbeitstisch drehbar eingespannt und an dem federnd gelagerten Werkzeug vorbeigedreht. Das Werkzeug kann dabei vorzugsweise mittels eines Hebels schwenkbar um einen festen Drehpunkt gelagert sein. Der Antrieb des Werkzeuges erfolgt vorzugsweise über eine biegsame Welle von einem feststehenden Antriebsmotor aus.
Zweckmäßig werden mehrere derartige Arbeitsplätze, bestehend aus einer Einspannvorrichtung für das zu entgratende Formstück und einem schwenkbar gelagerten Werkzeug, auf einem Arbeitstisch zusammengefaßt und von einem gemeinsamen Antriebsmotor über ein Planetengetriebe und biegsame Wellen angetrieben.
Zur Erläuterung der Erfindung dient die Zeichnung, die Ausschnitte aus einer Entgratvorrichtung von Kunstharzpreßteilen zeigt.
Auf dem Arbeitstisch i ist eine Anzahl von kleinen Drehscheiben 2 angeordnet, auf denen mittels der Spannvorrichtungen 3 die zu entgratenden Preßteile 4 eingespannt werden 'können. Durch Zahnradgetriebe 5 werden *die Drehscheiben 2 und damit die Preßteile 4 in langsame Drehung versetzt. Zum Entgraten sind kleine Fräserscheiben 6 vorgesehen, die mittels Hebel 7 um die Drehpunkte 8 schwenkbar gelagert und federnd gegen die Formstücke 4 gedrückt werden. Kleine Führungsrollen 9 dienen zur Führung der Fräser 8 an den Werkstücken 4 selbst. Diese Führungsrollen begrenzen zugleich auch die durch das Bearbeitungswerkzeug abzunehmende Spanstärke. Durch Einsetzen verschieden großer Führungsrollen kann also der Spanquerschnitt beliebig eingestellt werden.
Die Führungrollen 9 sind auf Kugellagern drehbar gegenüber den Fräsern 6 gelagert, um eine Beschädigung der Oberfläche der Preßteile durch Reibung der Rolle an ihnen zu vermeiden. Der Antrieb der Fräser 6 erfolgt mittels biegsamer Wellen io von einem gemeinsamen feststehenden Antriebsmotor i i.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung, die sich bereits für die Entgratung von Kunstharzpreßteilen gut bewährt hat, ist in ihrem Anwendungsbereich jedoch nicht hierauf beschränkt. Sie kann beispielsweise auch zum Entgraten anderer Formstücke, z. B. von Leichtmetallpreßteilen, oder zur Bearbeitung von Kanten an Formstücken aus Holz oder anderen Werkstoffen dienen. Aber auch für andere Bearbeitungsweisen der Oberfläche von Formstücken, z. B. Schleifen oder Polieren, kann eine Vorrichtung gemäß der Erfindung dienen, so daß sich die Anwendung der Vorrichtung nicht auf das Abfräsen von Preßgraten beschränkt; z. B. kann die Maßgenauigkeit von Formkörpern mit einer Vorrichtung nach der Erfindung verbessert werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Bearbeitung, insbesondere zum Entgraten, von Formstücken, insbesondere Kunstharzpreßteilen, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug, z. B. ein Fräser, mittels eines starr mit ihm verbundenen Fühlers, z. B. in Form einer kleinen Rolle, an dem zu bearbeitenden, z. B. zu entgratenden, Werkstück selbst geführt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet daß das Werkzeug federnd gegen das Werkstück gedrückt wird, das von Hand bzw. mechanisch an ihm vorbeigedreht wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug federnd um einen Drehpunkt schwenkbar gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug über eine biegsame Welle von einem feststehenden Antrieb angetrieben wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Arbeitstisch mehrere Einspannstellen für zu bearbeitende Formteile und eine entsprechende Anzahl von Bearbeitungswerkzeugen, die über je eine biegsame Welle von einem gemeinsamen Antriebsmotor angetrieben werden, vereinigt sind.