DE79207C - Verfahren zur Darstellung von Disazofarbstoffen aus Benzothiotoluidin - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Disazofarbstoffen aus Benzothiotoluidin

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DE79207C
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AKTIENGESELLSCHAFT FÜR ANILIN-FABKIKATION, Berlin S.O., An der Treptower Brücke
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B35/00Disazo and polyazo dyes of the type A<-D->B prepared by diazotising and coupling
    • C09B35/02Disazo dyes
    • C09B35/039Disazo dyes characterised by the tetrazo component
    • C09B35/34Disazo dyes characterised by the tetrazo component the tetrazo component being heterocyclic

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT. Vl
Nach den Angaben der Patentschrift Nr. 78162 entsteht bei der Einwirkung von 1 Mol. p-Toluidin und 1 Mol. Schwefel auf Benzidin eine neue Thiobase, welcher nach den seitherigen Untersuchungen höchstwahrscheinlich die durch nachstehende Formel ausgedrückte Constitution zukommt:
NH
NH,
Diese Base wird als Benzothiotoluidin bezeichnet. Sie lä'fst sich zur Herstellung direct färbender Disazofarbstoffe verwenden, welche sich durch grofse Verwandtschaft zur Faser, sowie durch Echtheit auszeichnen.
Die Disazofarbstoffe, welche sich von dieser Base ableiten, zeigen gegenüber den entsprechenden Combinationsproducten aus Tetrazodiphenyl verschiedene wesentliche und nicht vorauszusehende Unterschiede. Ihre Nuance ist durchweg eine ganz bedeutend gelbere bezw. röthere; während z. B. aus Benzidin und Naphtolsulfosäuren violette bis blaue Farbstoffe erhalten werden, rothe Farbstoffe dagegen nur unter Anwendung von Naphtylaminsulfosäuren, liefert im Gegensatz hierzu das Benzothiotolaidin auch mit-Naphtolsulfosäuren rothe Farbstoffe; da dieselben überdies säureecht sind, so liegt auch nach dieser Richtung hin ein Fortschritt vor.
Es ist weiterhin bemerkenswerth, dafs die Farbstoffe aus dem Benzothiotoluidin trotz des gröfseren Molecüls dieser Base doch leicht,,ja zum Theil besser löslich sind, als die entsprechenden Combinationsproducte aus Benzidin; dies ist ein Umstand, der z. B. bei dem Farbstoff aus Benzothiotoluidin und Salicylsäure gegenüber dem schwer löslichen Chrysamin als ein ganz wesentlicher Vorzug angesehen werden mufs.
Von den Farbstoffen aus der gleichfalls in der Patentschrift Nr. 78162 beschriebenen Base, welche durch Einwirkung von 2- Mol. Schwefel und 2 Mol. p-Toluidin auf Benzidin entsteht und in der Patentschrift Nr. 79206 als Benzodithiotoluidin bezeichnet worden ist, unterscheiden sich die Farbstoffabkömmlinge des Benzöthiotoluidins durchweg durch eine röthere bezw. bläulichere Nuance.
Es können aus der neuen Base sowohl einfache wie gemischte Disazofarbstoffe hergestellt werden.
Beispiele:
I.
41.,5 kg Benzothiotoluidinsulfat werden in Wasser vertheilt und auf Zusatz von 125 kg Salzsäure von 20° B. mit einer Lösung von 14 kg Nitrit bei gewöhnlicher Temperatur diazotirt. Die gelb gefärbte Lösung der Diazoverbindung wird, wenn nöthig, filtrirt; man läfst dieselbe alsdann zu einer Lösung von 50 kg ß,-naphtol-a4-sulfosaurem Natron, welche mit 120 kg Soda versetzt wurde, einlaufen. Es wird mehrere Stunden lang gerührt, angewärmt, gefällt, filtrirt, geprefst und getrocknet. Der Farbstoff färbt Baumwolle und Wolle im Seifen- bezw. Salzbade kirschroth.
Ersetzt man im vorstehenden Beispiel die β, - Naphtol - αi - sulfosäure durch äquivalente Mengen anderer Componenten, so lassen sich eine Reihe directfä'rbender Farbstoffe von verschiedenen Nuancen erhalten. Von der Natur der einzuführenden Componenten hängt es dabei ab, ob die Farbstoffcombination in alkalischer, neutraler oder schwach saurer Lösung zu erfolgen hat. So färben z. B. die Farbstoffe aus Salicylsäure gelb, aus Naphtionsäure scharlachroth, aus α-Naphtoldisulfosäure ε violett und aus y-Amidonaphtolmonosulfosäure graubraun (in alkalischer Lösung combinirt).
II.
Die, wie in Beispiel I. angegeben, aus der neuen Thiobase hergestellte Tetrazoverbindung combinirt man zunächst mit 15 kg Salicylsäure bei Gegenwart von 13 kg Natronlauge und 120 kg Soda. Sobald die Bildung des Zwischenproductes vollendet ist, fügt man eine Lösung von 25 kg O1-naphtol-O2-sulfosäuren! Natron hinzu. Die weitere Aufarbeitung erfolgt in bekannter Weise. Der Farbstoff färbt Baumwolle und Wolle roth.
Bei Anwendung anderer Componenten in analoger Weise entstehen gelbe, rothe, violette, braune bis graue gemischte Farbstoffe.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung directfärbender Disazofarbstoffe, darin bestehend, dafs man die Tetrazoverbindung des Benzothiotoluidins combinirt
a) mit 2 Mol. eines und desselben Componenten (Amine, Phenole, Amidophenole, deren Sulfo- und Carbonsäuren),
b) mit 2 Mol. unter einander verschiedener Componenten.
2. Die Ausführungsformen des in Anspruch 1. geschützten Verfahrens, darin bestehend, dafs man die Tetrazoverbindung des Benzothiotoluidins combinirt
a) mit 2 Mol. ßi -Naphtol-^-monosulfosäure, Salicylsäure, Naphtionsäure, a-Naphtoldisulfosäure ε und y-Amidonaphtolmonosulfosäure,
b) mit ι Mol. Salicylsäure und 1 Mol. Äj-Naphtol-^-monosulfosäure oder γ-Amidonaphtolmonosulfosäure.
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