DE2501827A1 - Wasserloesliche trisazofarbstoffe, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung - Google Patents
Wasserloesliche trisazofarbstoffe, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendungInfo
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Description
DR. BERG DIPL.-ING. STAPF DIPL.-ING. SCHWABE DR. DR. SAKDMAIR
8 MÜNCHEN 86, POSTFACH 86 02 45 2501827
Anwaltsakte: 25 656 - " 17· Januar 1975
PRODUITS CHIMIQUES UGINE KUHLMANN Paris löeme / Prankreich
Wasserlösliche Trisazofarbstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung.
Die Erfindung betrifft wasserlösliche Trisazofarbstoffe,
die besonders gut zum Färben von tierischen Fasern, wie Wolle, Seide und insbesondere Leder sowie zum Färben von
Polyamidfasern geeignet sind, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung.
Case 135.C-A - 2 -
SG9830/087S
Γ(089)988272 8 München 80, Mauerkircherstraße 45 Banken: Bayerische Vereinsbank München 45310Ö
987043 Telegramme: BERGSTAPFPATENT München Hypo-Bank München 389 2623
983310 TELEX: 0S24560 BERG d Postscheck München 65343-808
Üblicherweise verwendet man zum Färben von Leder Direkt-Farbstoffe,
die von Benzidin abgeleitet sind. Es ist jedoch
selten der Fall, daß ein Farbstoff eine gute Affinität für sämtliche Arten von Leder besitzt, wie reines Chromleder,
Halbchromleder und pflanzlich gegerbtes Leder. So besitzt
der in großem Umfang zum Schwarzfärben von reinen Chromledern
verwendete, aus dem Colour-Index unter der Bezeichnung "Direct Black 38 (No. 30235)" bekannte Farbstoff nur
eine sehr geringe Affinität für gemischt gegerbte Leder, das heißt Leder, die mit einem Chromsalz + synthetischem
Tannin oder mit einem Chromsalz + pflanzlichem Tannin gegerbt worden sind (Halbchromleder). Weiterhin ergibt dieser Farbstoff
keine ausreichend durchdringenden Färbungen bei Ledern, die nach dem Färben abgeschliffen werden sollen. Weiterhin
ist die Stabilität dieses Farbstoffs in saurem Medium
äußerst gering.
Es hat sich nunmehr gezeigt, daß die Farbstoffe der folgenden allgemeinen Formel I
N =
SO2-NH-
N=N
COOH
N=N-A
(D
in der A einen Hydroxybenzol- oder Hydroxynaphthalin-Rest
bedeutet, besonders gut geeignet sind, um sämtliche Arten von Leder mit braunen Farbtönen anzufärben. Weiterhin ist das
509830/0876
Case 135.C-A
Eindringen des Farbstoffs ausgezeichnet, so daß man beim
Abschleifen des Leders keine Veränderung der Intensität
des Farbtons beobachtet.
Die Farbstoffe der allgemeinen Formel I sind echt und besitzen
eine ausgezeichnete Säurestabilität. Sie ergeben auf Leder gleichmäßige, gut eingedrungene Färbungen, die
lichtecht, waschecht, trockenreinigungsecht, in trockenem und feuchtem Zustand reibecht und schweißecht sind. Sie können
auch zum Färben von Wolle, Seide und Polyamidfasern verwendet werden.
Die Farbstoffe der allgemeinen Formel I können dadurch hergestellt werden, daß man das Bisdiazoderivat eines Mols
des 4,4'-Diaminobenzolsulfanilids zunächst mit 1 Mol
Salicylsäure und dann mit 1 Mol einer 1-Amino-naphthaiinsulfonsäure
kuppelt, den in dieser Weise erhaltenen Aminobisazofarbstoff diazotiert und mit 1 Mol eines Kupplungsmittel
s der Formel A-H kuppelt.
Beispiele für Kupplungsmittel A-H, die zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Farbstoffe geeignet sind, sind insbesondere :
Benzolderivate, wie Phenol, Resorzin, 2,4,2',4'-Tetrahydroxy-dipheny!methan,
2-Hydroxybenzoesäure, 3-Amino-1-hydroxy-benzol,
3-Hydroxy-diphenylamin und 3-Hydroxy-2·-methyl-diphenylamin;
Case 135.C-A - 4 -
509830/0876
Naphthalinderivate, wie 2-Hydroxy-naphthalin und die in
der 6-Stellung oder der 8-Stellung monosulfonierten oder
die in den 3,6-Stellungen oder den 6,8-Stellungen disulfonierten
Derivate dieser Verbindung, 1,5-Dihydroxynaphthalin,
i-Hydroxy-naphthalin-4-sulfonsäure oder
-5-sulfonsäure, 2-Amino-8-hydroxy-naphthalin-6-sulfonsäure, S-Amino-e-hydroxy-naphthalin-e-sulfonsäure, 1-Amino-8-hydroxy-naphthalin-3,6-disulfonsäure,
i-Acetylamino-8-hydroxy-naphthalin-3,6-disulfonsäure
und 1-Amino-8-hydroxy-naphthalin-4,6-disulfonsäure.
Die folgenden Beispiele, in denen die angegebenen Teile auf das Gewicht bezogen sind, dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung.
Man löst 26,3 Gewichtsteile 4,4'-Diaminobenzol-sulfanilid
mit Hilfe von 53 Gewichtsteilen einer Chlorwasserstoffsäure mit einer Konzentration von 20° Baume (Be) in 400 Gewichtsteilen Wasser mit einer Temperatur von 50°C. Man kühlt auf
50C ab, gibt eine Lösung von 14 Gewichtsteilen Natriumnitrit
in 28 Gewichtsteilen Wasser zu, rührt die Mischung während einer Stunde bei 50C und zerstört dann den geringfügigen
Überschuß der salpetrigen Säure durch Zugabe einer geringen Menge Sulfaminsäure.
Case 135.C-A - 5 -
609830/0876
Zu der Lösung des in dieser Weise erhaltenen Bisdiazoderivates gibt man eine Lösung von 13,8 Gewichtsteilen
2-Hydroxy-benzoesäure und 35 Gewichtsteilen Natriumcarbonat in 100 Gewichtsteilen einer 5%igen Natriumhydroxidlösung.
Nachdem die einfache Kupplung erreicht ist, gibt man eine Lösung von 22,3 Gewichtsteilen i-Amino-naphthalin-6-sulfonsäure
in 100 Gewichtsteilen Wasser zu, die man zuvor durch Zugabe einer wässrigen Natriumhydroxxdlösung auf einen pH-Wert
von 7 eingestellt hat. Man läßt reagieren, bis die Kupplung vollständig abgelaufen ist und gibt dann 7 Gewichtsteile
Natriumnitrit zu. Die in dieser Weise erhaltene Lösung wird anschließend im Verlaufe von 30 Minuten in eine Mischung aus
70 Gewichtsteilen Chlorwasserstoffsäure mit einer Konzentration von 20° Baume, 100 Gewichtsteilen Wasser und 100 Gewichtsteilen Eis eingetragen. Man diazotiert während 3 Stunden bei
10°C, gibt 9,4 Gewichtsteile Phenol und schließlich 40 Gewichtsteile Natriumcarbonat zu und läßt die Reaktion ablaufen,
bis die Kupplung vollständig erreicht ist. Man isoliert den Trisazofarbstoff in üblicher Weise. Er färbt verschiedenartig
gegerbte Leder mit einem braungelben Farbton an, der sich bei den üblichen Untersuchungen als echt erweist.
In der folgenden Tabelle sind weitere Beispiele für erfindungsgemäße Farbstoffe angegeben, die in der in Beispiel
1 beschriebenen Weise hergestellt sind.
Case 135.C-A - 6 -
50983Ö7087S
Beispiel | Amino-naphthalin- sulfonsäure |
Kupplungsmittel der Formel A-H |
Farbton auf Leder |
. 2 | 1 -Arrdno-naphthalin- 7-sulfonsäure |
Phenol | braun-gelb |
3 | 1 -Arrtino-naphthalin- 6-sulfonsäure |
1,3-Dihydroxy- benzol |
braun-rot |
4 | 1-Antino-naphthalin-- 6-sulfonsäure |
2-Hydroxy- naphthalin |
braun-violett |
5 | 1 -Amino-naphthalin- 6-sulfonsäure |
2-Amino-8- hydroxy- naphthalin-6- sulfonsäure |
braun-schwarz |
Man spült, neutralisiert und spült erneut 100 Gewichtsteile eines reinen Chrom-Boxcalf-Leders. Anschließend trägt man es
in einen Walker ein, der einen Gewichtsteil des Farbstoffs von Beispiel 1 in 500 Gewichtsteilen Wasser mit einer Temperatur
von 600C enthält. Man walkt während 45 Minuten bei
60°C und trägt dann einen Füllstoff (NDurriture) ein, den man
mit Hilfe eines Dispergiermittels in 50 Gewichtsteilen Wasser suspendiert hat. Man walkt während weiterer 30 Minuten und arbeitet dann in üblicher Weise auf.
Das Boxcalf-Leder ist gleichmäßig mit einem braun-gelben
Farbton angefärbt, der sich bei den üblichen Untersuchungen als besonders echt erweist.
Case 135 .C-A - 7 -
Case 135 .C-A - 7 -
509830/0876
Man weicht 100 Gewichtsteile eines rein chromgegerbten Kalbveloursleders in Gegenwart von wenig Ammoniak ein und
bringt dann das Leder in einen Walker ein, der eine Lösung von 6 Gewichtsteilen des Farbstoffs von Beispiel 2 in
2000 Gewichtsteilen Wasser mit einer Temperatur von 600C
enthält. Man walkt während einer Stunde bei 600C und setzt
dann 3 Gewichtsteile einer 85%igen Amexsensäurelösung
zu. Man walkt während weiterer 30 Minuten, spült, trocknet und arbeitet in üblicher Weise auf. Man erhält ein Leder,
das über seine gesamte Dicke hinweg gleichmäßig mit einem braun-gelben Farbton angefärbt ist, der sich bei den üblichen
Untersuchungen als besonders echt erweist.
Man weicht 100 Gewichtsteile eines Schafleders für Bekleidungszwecke,
das mit Chrom gegerbt und mit synthetischem Tannin oder pflanzlichem Tannin nachgegerbt worden ist, in
Gegenwart einer geringen Menge Ammoniak ein. Dann bringt man das Leder in einen Walker ein, der eine Lösung von
6 Gewichtsteilen des Farbstoffs von Beispiel 3 in 2000 Gewichtsteilen
Wasser mit einer Temperatur von 60°C enthält. Man walkt während einer Stunde bei 600C und setzt dann
3 Gewichtsteile einer 85%igen Ameisensäurelösung zu. Man walkt während weiterer 30 Minuten bei 60°C, spült und
trocknet. Man erhält eine Lederware, die gleichmäßig über Case 135.C-A - 8 -
509830/0876
die gesamte Dicke hinweg mit einem braun-roten Farbton angefärbt ist, der sich bei den üblichen Untersuchungen
als besonders echt erweist.
Case 135.C-A - 9 -
609830/0876
Claims (5)
1. Wasserlösliche Trisazofarbstoffe der folgenden allgemeinen
Formel I
Hi
/ \S-*i=N-C >Vso9NH^ ^Vn=N-V V-n = N-
COOH
SO3H
in der A einen Hydroxybenzolrest oder Hydroxynaphthalinrest
bedeutet.
2. Verfahren zur Herstellung der Farbstoffe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Bisdiazoderivat von 1 Mol 4,4'-Diamino-benzolsulfanilid
zunächst mit 1 Mol Salicylsäure und dann mit 1 Mol 1-Amino-naphthalin-sulfonsäure kuppelt, den in
dieser Weise erhaltenen Aminobisazofarbstoff diazotiert und mit 1 Mol eines Kupplungsmittels der Formel A-H,
in der A die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzt, kuppelt.
3. Verwendung der Farbstoffe gemäß Anspruch 1 zum Färben
von tierischen Fasern und Polyamidfasern.
Case 135.C-A ' - 10 -
4. Verwendung der Farbstoffe gemäß Anspruch 1 zum Färben von Leder.
5. Gefärbte Gegenstände, erhältlich mit einem Farbstoff nach Anspruch 1.
tM/th
Case 135.C-A
Case 135.C-A
509830/ÖS76
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