DE78574C - Drehkrahn mit Seilbetrieb und einem Seil als Laufbahn für die Kat/e - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3B: Hebezeuge.

Zusatz zum Patente JU 73644 vom 18. März

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Januar 1894 ab. Längste Dauer: 17. März 1908.

Die nachstehend beschriebene Erfindung bezweckt, die Seilbetriebs-Einrichtung, welche in dem Patente Nr. 73644 für Laufkrähne beschrieben ist, auch für Drehkrähne geeignet zu machen.

Auf beiliegenden Zeichnungen ist ein solcher Drehkrahn mit Seilantrieb und Tragseil für die Laufkatze dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι eine schematische Darstellung der Anordnung des Rundgeleises im Grundrifs,

Fig. 2 eine Seitenansicht des verschiebbaren Trägseiles mit seiner Laufkatze,

Fig. 3 den Grundrifs bezw. Horizontalschnitt nach x-x in Fig. 2.

Die Fig. 4, 5 und 6 zeigen schematisch und perspectivisch einige Seiltriebe;

Fig. 7 ist ein Aufrifs der eigentlichen Hebemaschine mit ihren Fördertrommeln und Antriebsrädern in gröfserem Mafsstabe;

Fig. 8 ist ein Grundrifs zu Fig. 7.

In den Zeichnungen bezeichnet A eine kreisrunde Bahn, welche, aus Holzbalken zusammengesetzt (Fig. i, 2 und 3), von Ständern D getragen wird und auf ihrer inneren Ringfläche einen Zahnkranz E¹ besitzt. An der oberen und unleren Seite trägt die Kreisbahn A Geleise B und C, welche aus starkem Flacheisen bestehen, die mittelst Stehbolzen freistehend befestigt sind.

In der Mitte der Kreisbahn ist die hohle gufseiserne Säule D¹ feststehend angeordnet, welche oben das Querhaupt 32 mit den Dreharmen 30 und 31 trägt. An denselben greift ein Drahtseil F an, welches andererseits an den Bügeln G und G¹, Fig. 1 und 2, der auf den Ringgeleisen B und C laufenden Wagen befestigt ist. Diese Laufwagen sind ähnlich den beim Laufkrahn des Haupt-Patentes verwendeten eingerichtet.

An dem Bügel G bezw. G¹ sitzen Rollen i und k, welche längs der Geleise B und C laufen, ferner sind auf seinem verticalen Bolzen 50 das in den Zahnkranz greifende Rad 51 und zwei Seilrollen 71 und 49 gelagert.

Auf dem Seil F, welches mittelst des Getriebes 5 ι im Kreise gedreht werden kann, bewegt sich die zweiräderige Laufkatze mit den Laufrädern LL, Heberollen KK und Lastrolle M.

Der Antrieb der Laufkatze erfolgt von der auf dem Querhaupt bezw. auf dessen Plattform angeordneten Hebemaschine (Winde) aus, welche von einer in der hohlen Säule D¹ befindlichen verticalen Welle 35 aus angetrieben wird. Die Winde hat zwei Trommelwellen N¹ und 2V². Auf der ersteren N\ welche vom Riemen Q. bezw. den Kegelrädern 41 und 42 und der Vorgelegewelle 43 ihren Antrieb erhält und mittelst der Kupplung i?⁴ und des Handhebels P³ ein- und ausgerückt werden kann, sitzt die Trommel N mit der Kupplung R, welche mittelst des Handhebels R¹ ein- und ausrückbar ist. Die Trommel N ist ferner mit

einer durch den Handhebel oder Tritt T zu beherrschenden Hemmvorrichtung S¹ versehen.

Auf der zweiten Welle N² sind zwei Trommeln O und O¹ angeordnet, welche, je mit Stirnrädern versehen, durch bekannte Uebersetzungsräder O³ und O⁴ ihre Umdrehung von der Welle 2V¹ erhalten. Von den beiden Trommeln, welche mittelst der bezüglichen Hebel P¹ und P² ein- oder ausgerückt werden können, dient die eine O zum Antriebe der auf der Kreisbahn sich bewegenden Laufwagen und die andere O¹ zur radialen Verschiebung der Laufkatze auf dem Drahtseil F. Die Trommeln N, O und O¹ können also unabhängig von einander oder auch zwei oder alle drei Trommeln zusammen mittelst der Hebel R¹P¹ und P² von der die Hebemaschine bedienenden Person in Thätigkeit gesetzt werden. Die Hebemaschine ruht, wie erwähnt, auf der Plattform PP, Fig. 2 und 7, welche mit den Dreharmen 30 und 31 des Querhauptes 32 durch Stützen 46, 47 fest verbunden ist.

Die Laufwagen werden durch das endlose Seil 2, Fig. 3 und 4, bethätigt, welches um die Trommel O gewunden ist, durch die Plattform hindurch zu einer Rolle 48 und von hier um die horizontale, am Bolzen 50 des BügelsG¹ sitzende Rolle 49 zur Rolle 57 des linksseitigen Wagenbügels G läuft. Auf dem Bolzen 50 sitzt ferner das Getriebe 51 fest, welches in den Zahnkranz Ji¹ eingreift. Das erwähnte Seil 2 kann auf Wunsch um die Rolle 49 gewunden und, um die nöthige Reibung zu bewirken , dann zur Leitrolle 5 5 am Arm 31 geführt sein, ferner zur Leitrolle 56 am Arm 30 und sodann zur Rolle 57 am Bolzen 58 des Bügels G gehen. Auf 58 sitzt ebenfalls ein Getriebe 59 fest, welches in den Zahnkranz E¹ eingreift. Von Rolle 57 geht das Seil 2 zur Rolle 65 und kehrt hierauf zu der Trommel O zurück. Auf diese Weise wird, sobald die Trommel O in Umdrehung versetzt wird, das Getriebe 51 ebenfalls rotiren und somit den rechtsseitigen Wagen im Kreise drehen. Zu gleicher Zeit und mit derselben Geschwindigkeit wird auch der linksseitige Wagen ' durch das Getriebe 59 längs der Kreisbahn bewegt werden. Hierbei werden die Arme 31 und 32 von den Wagen auf dem Lagerring d^s und damit die Plattform PP und die Hebemaschine mitgedreht.

Die Laufkatze wird durch das Seil 4 in folgender Weise angetrieben:

Das Seil 4, welches um die Trommel O¹ gewunden ist, steigt zu einer Leitrolle 70 am rotirenden Arm 31 nieder und geht dann zur Laufkatze, um an deren Rahmen / befestigt zu werden. Das Seil 4 setzt dann seinen Weg zum rechtsseitigen Laufwagen fort, geht hier über die Rolle 71 zur Rolle 72 am Arm 31 zurück und steigt dann wieder zur Trommel O¹ hinan. Je nachdem sich die Trommel O¹ in der einen oder anderen Richtung umdreht, wird die Laufkatze sich ein- oder auswärts auf dem Tragseil F bewegen..

Das Lastseil 1, Fig. 6, welches mit dem einen Ende an der Trommel N befestigt ist, steigt zu der am Arm 31 befindlichen Leitrolle 75, geht dann über die eine Heberolle K, von hier über die Lastrolle M zur zweiten Heberolle K und sodann zum Laufwagen, um an dem Bügel desselben mit ihrem anderen Ende befestigt zu werden.

Nach dem Voranstehenden ist es klar, dafs die Last von irgend einem Punkte innerhalb der Kreisbahn gehoben und nach irgend einem anderen Punkte geschafft werden kann und die Bewegungen des Laufwagens, der Laufkatze und der Lastrolle unabhängig von einander auszuführen sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Verwendung der durch das Patent Nr. 73644 für Laufkrähne geschützten Einrichtung für Drehkrähne in der Weise, dafs an Stelle des zwischen zwei parallelen Seitengeleisen verschiebbaren Tragseiles für die Laufkatze ein Tragseil (F) zwischen einem bezw. zwei auf einem Rundgeleise (B C) laufenden Wagen und einem bezw. zwei in der Mitte des Rundgeleises horizontal drehbar gelagerten Dreharmen (30 und 31) gespannt, hiermit im Kreise drehbar angeordnet wird, welche Arme (30 und 31) zugleich als Träger für die die Hebemaschine (NOO¹) tragende Plattform (PP) dienen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.