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Für Auf- und Unterputzverlegung der Leitung geeignete elektrische
Installationsapparate (z. B. Schalter oder Steckdose) Wenn ein Installationsapparat
auf Putz montiert wird, so wird in der Regel der Sockel mit dem Apparat auf einen
Dübel aufgeschraubt, dessen Oberfläche mit der Putzoberfläche bündig liegt, und
dann eine Kappe übergeschoben. Dieses Aufputzsystem wurde später durch das Unterputzsystem
verdrängt, bei dem der Apparat in eine etwa 35 mm tiefe Döse eingelassen ist und
nur mit seinem Bedienungsgriff und seiner Abdeckung aus der Wandebene hervorsteht,
wobei die Abdeckung in der Regel eine sehr flache sog. Plattenform besitzt. Bei
dieser Bauart mußte man entweder von vornherein beim Errichten der Wand an der .entsprechenden
Stelle durch Behauen der Steine ein tiefes Loch vorsehen oder nachträglich ausstemmen,
weil die Mörtelschicht selbst in der Regel nur io bis 2o mm dick ist. So sehr also
der versenkte Einbau der Unterputzinstallation an Beliebtheit gewann, so unangenehm
wurde doch derArbeitsaufwand empfunden, den er verursachte. In
neuererZeit
haben sich mehr und mehrLeichtbauweisen durchgesetzt, bei denen namentlich die Zwischenwände
schwächer geworden sind. Oft bestehen sie nur aus dünnen Bauplatten verhältnismäßig
großer Abmessungen. Oft sind auch die Außenwände derart hergestellt, daß solche
Bauplatten im Verein mit einer dünneren Ziegelmauer verwendet werden. Hieraus ergibt
sich, daß das Einarbeiten von Löchern für das Einlassen der tiefen Unterputzdosen
die Platten selbst gefährdet, weil sich hierbei Sprünge bilden, über denen auch
die Putzfläche später Risse bekommt. Daher machten sich Bestrebungen geltend, die
zu einem sog. Halbunterputzsystem führten. Infolgedessen mußte man, Hersteller wie
Händler, drei verschiedene Apparatsorten vorrätig halten, U nterputzapparate, Halbunterputzapparate
und Aufputzapparate. Es ist daher das Ziel erstrebenswert, die Installationsapparate
so auszubilden, daß sie von vornherein geeignet sind, entweder halb oder ganz in
die Putzfläche versenkt oder auf ihr verlegt zu «-erden, womit sich die Lagerhaltung
wesentlich vereinfacht. Daher erstrebt die Erfindung, eIektrische Installationsapparate,
z. B. Schalter und Steckdosen so auszugestalten, daß sie den Bedingungen des Halbversenkens
ebenso entsprechen wie denen der Aufputzv erlegung, wodurch die Lagerhaltung verringert
wird. Aus diesem Grunde muß das Schalter- bzw. Steckdosengehäuse möglichst niedrig
und darf es keinesfalls höher sein als bei Aufputzapparaten, und es muß eine ansehnliche
Form haben, die es für den Fall der Aufputzverlegung in gleicher Weise benutzbar
macht, wobei es gleichgültig sein muß, wie stark innerhalb normalerToleranzen diePutzschicht
selbst ist und ob das eigentliche, in die Putzfläche einzubettende Gehäuse zu hoch
oder vor allen Dingen schief eingeputzt ist. Da nämlich die Putzschicht jeweils
erst nach Verlegung der Leitungsrohre oder -habel angebracht wird, so kommt es immer
wieder vor, daß die Oberfläche des eingemörtelten Gehäuseteiles mehr oder weniger
schief steht. Es muß versucht werden, mit verhältnismäßig einfachen Mitteln die
fehlerhafte Einmörtelung möglichst unauffällig zu machen. Ferner ist darauf hinzuweisen,
daß bei Unterputzapparaten die Befestigung des Apparatsockels in derDose entweder
durch zwei seitlicheSpreizbügel, einen besonderenDrahtring, gegebenenfalls mit Ausgleichsring
bei schiefer oder zu tiefer Einbettung der Dose oder schließlich durch Anschrauben
von Haltestegen in innere Wandungsvorsprünge oder den oberen Dosenrand erfolgte.
Alle diese :Mittel verteuern diese Installationsapparate und nehmen am Umfang viel
Raum in Anspruch, so daß sie die Einführung und Anklemmung der Zuleitungsadern erschweren,
weil man diese um sie herumführen muß. :Meist muß man daher den Sockel des Schalters
oder der Steckdose unnötig hoch machen, um an der Rückseite einen drahtstarken Hohlraum
bilden zu können. Dabei finden als Dosenabschluß Deckel Anwendung, die in der Regel
den Dosenrand nicht unbeträchtlich im Durchmesser überragen, weil sie eine schlecht
ausgeführte Einmörtelung dem Blick entziehen sollen. Gröbere Fehler können sie nicht
verdecken, weil sie doch an irgendeiner Stelle des Umfanges von der Wand Abstand
halten. Würde aber eine normalhohe Unterputzdose nur als Halbunterputzdose nicht
tief genug eingebettet, so würde sie erst recht infolge ihres weit überstehenden
Deckelrandes ein unschönes Aussehen haben.
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Alle diese Bedingungen lassen sich unter Beseitigung der geschilderten
Mängel erfüllen, ,wenn erfindungsgemäß die Dose mit ihrem Boden unmittelbar den
Apparatsockel trägt oder mit ihm aus einem Stück besteht, wenn ferner die Außenform
des als Kappe ausgebildeten Deckels genau der der Dose entspricht und ihre Höhe
etwa gleich der halbenGesamthöhe des aus Dose und Kappe bestehenden Gehäuses
ist, so daß die ausbrechbaren öffnungen ausschließlich in den Seitenwänden der Kappe
liegen. Durch das erste Merkmal wird das gesamte Gehäuse so niedrig, daß der Stein
oder die Platte der Wand nicht zur Aufnahme der Dose ausgehauen zu werden braucht
und der ganze Raum rings um den Sockel für die Herumführung der Leitungsdrähte freiliegt.
Durch das zweite Merkmal wird erreicht, daß sich ungleiche Stärken der Putzschicht
oder auch ein zu flaches bzw. schiefes Einputzen nicht auffällig auswirkt und durch
das dritte Merkmal schließlich, daß bei Unterputzverlegung dieses Installationsapparates
über Putz verlegte Erweiterungsleitungen nicht in der Deckelstirnfläche sichtbar
werden, sowie, daß die Anschlußklemmen an dem Sockel der Apparate vorn in Höhe der
Putzebene, also ganz bequem erreichbar und frei liegen. Darüber hinaus wird erreicht,
daß man die Dose je nach Belieben auf oder unter Putz verlegen kann. Es ergibt sich
also, daß der Erfindungsgegenstand die Bedürfnisse der Praxis in jeder Hinsicht
befriedigt und daß die Zahl der Modelle auf ein denkbar geringes @laß herabgesetzt
werden kann.
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Erfindungsgemäß ist ferner bei einer bevorzugten Ausführung zwischen
der Kappe und der Dose eine entfernbare Scheibe aus dünnem Blech o. dgl. angeordnet,
die die Abmessung der Dose seitlich überragend beim Einsetzen desApparates in dieWand
als Anschlag gegen die Putzoberfläche dient. Je größer diese Scheibe im Durchmesser
gewählt ist, um so mehr erlaubt sie, den Apparat genau parallel
zur
Putzfläche einzustellen. Auch bietet sie ein vorteilhaftes Hilfsmittel beim Verspachteln
des um die Dose herum hervorquellenden Mörtels, weil' sie dem glättenden Spachtelwerkzeug
eine gute Auflage bietet. Hiernach ist die Platte nach Abnehmen des Deckels mühelos
entfernbar. Wird die Putzfläche mit einer Tapete beklebt, so kann die -Platte an
dieser Stelle verbleiben. Sie erleichtert dann das Ausschneiden des Tapetenstückes.,
das die Dose zunächst überdeckt.
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Zum Stande der Technik sei folgendes ausgeführt Es ist bei Unterputzapparaten-
bekannt, einen gewöhnlichen Aufputzapparat mit hoher Kappe so in eine etwas größer
bemessene sog. Halbdübeldose einzusetzen, daß nur die obere Wölbung derKappe aus
derPutzflächehervorsteht, und zwar in etwa derselben Stärke wie eine gewöhnliche
deckelartige Unterputzabdeckung. Dabei wurde der Sockel des Apparates am Boden der
Halbdübeldose befestigt. Die in die Dübeldose- eingesetzte Aufputzkappe hat jedoch
im Bereich ihrer oberhalb der Putzfläche liegenden Stirnfläche keinerlei ausbrechbare
Wandungsteile, durch die etwa Einführungsöffnungen für die Zuführung von auf der
Putzfläche verlegten Leitungsrohren freigelegt werden könnten. Es: ist also ein
reines. Uäterputzsystem. Außerdem hat diese bekannte Maßnahme den Nachteil, daß
das Material im Bereich etwa der halben Kappenwandhöhe völlig nutzlos aufgewendet
ist, und daß gerade das Vorhandensein dieser Wandungsflächen in der Praxis den Anlaß
zu Klemmutigen mit der Innenwand der Dose durch in den Zwischenraum zwischen ihnen
im Läufe der Zeit eingedrungenen Staub bildet, der insbesondere bei Schaltern die
Abnahme der Kappe erschwert, weil man infolge der Abrundung der Stirnwand kaum zugreifen
kann.
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Bei Unterputzdosen gewöhnlicher Tiefe; an deren oberem Rande der von
einem Tragsteg getrageneApparat befestigt ist und die Dosenöffnung durch einen flachen
Deckel abgedeckt wird, hat man bereits die nachträgliche Leitungserweiterung durch
Zuführung auf Putz verlegter Leitungsrohre ermöglicht. Jedoch ging man bei solchenviereckigenDosen
amerikanischerBauart wie folgtvor: Munbefestigte zunächst auf der Putzoberfläche
am oberen Rande der Dose unter Benutzung der Gewindelöcher, die zuvor der Befestigung
des Appärattragsteges dienten, eine Rahmenplatte, die einen auswärts ragenden Flansch
und zugleich den, unteren Abschluß eines weiteren Rahmens bildet, der in den Seitenwänden
Öffnungen für die Zuführung von Aufputzleitungen enthält und an seinem oberen Rande
ebenfalls ringsum einen einwärts gerichteten Flansch aufweist, der nunmehrdem entsprechendhöher
zu verlegenden Apparattragsteg sowie dem seine Öffnung abdeckenden flachen Deckel
als Auflager dient. Eine solche zweiteilige Einrichtung hat eine beträchtliche Bauhöhe
und wird durch die Mehrzahl der Teile und vorzunehmenden Schraubenverbindungen teuer.
Außerdem ist der Anschluß der Leitungsdrähte schwierig, weil der vorher anzubringende,
über der Putzfläche liegende Rahmen mit seinem einwärts gerichteten Flansch dabei
hinderlich ist. Beim Höherlegen des Apparates erweisen sich auch oft die in der
Wand verlegten Drähte als zu kurz. Hier trägt also der aufgesetzte Rahmen den Apparat.
Außerdem wirken diese auf die Putzfläche aufgesetzten Rahmen zu klobig, weil sie
in jeder Richtung etwa ro mm über den Rand der Dosenöffnung hinausragen.
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Ferner sind normalhohe Unterputzapparate bekannt, bei denen die Rückwände
der eingebauten Sockel etwa io mm Abstand vom Dosenboden halten, und die Sockel
sind in einer der obenerwähnten Arten an der Dosenwand befestigt, d. h. der Klingelknopfdrücker
wird ausschließlich vom Deckel getragen, während dieSchalter inhochgelegenen inneren
Vorsprüngen der Dosenwand befestigt sind. Infolgedessen steht nicht am ganzen Umfange
des Sockels Platz zum Herumführen der Leitungen, die oft in großerZahl an dieKlemmen
angeschlossen werden sollen, zur Verfügung, vielmehr ist zwischen derkückseitedesSockels
und der Innenwand des Dosenbodens ein Raum gebildet, der ungefähr drei nebeneinandergelegte
Drahtstärken ausmacht, ein Beweis dafür, daß an der Seite des ApparatsockQls kein
Raum dafür zur Verfügung steht, er also durch dieBefestigungsmittel wieStege, Spreizen
oder Trag- bzw. Ausgleichringe in Anspruch genommen sein muß. Die Deckel selbst
sind zwar am Rande abgerundet, aber ihr Umfang ist nicht gleich dem Umfang der Dose,
so daß also ein Absatz in Form einer ringsum verlaufenden Rinne deutlich sichtbar
wird. Ferner ist der Rand des Deckels so niedrig bemessen, daß der ausbrechbare
Wandungsteil zur Einführung" einer Rohrleitung noch @in der Stirnfläche des Deckels
liegen müßte, wodurch natürlich die Leitung selbst von vorn sichtbar wird. Das aber
sieht unschön aus, weil das einheitliche Bild einer Abdeckung durch die einmündende,
meist noch materialfremde Leitungsumhüllung gestörtwird. Hieraus ergibt sich, daß
man einen solchen Apparat weder halbtief in die Wand versenken noch ganz auf Putz
verlegen könnte. Auch wenn der Apparat schief oder mangels genügender Putzstärke
zu niedrig eingeputzt werden müßte, so tritt ein solcherFe#hlersichtbar in Erscheinung,
der bei den bisherigen
Unterputzsystemen durch komplizierte :Mittel
(Ausgleichsringe) ausgeglichenwerden mußte.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele von Installationsapparaten
nach derErfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Querschnitt eines in die Wand eingesetzten Kippschalters,
Abb. 2 in gleicher Weise eine Steckdose, Abb. 3 die Aufsicht auf eine Steckdose
bei entfernter Abdeckkappe, Abb. q. die Innenansicht auf die Seitenwand einer Abdeckung,
Abb. 5 einen Querschnitt -durch eine «,eitere Ausführungsform, bei der der Apparatsockel
mit der Dübeldose aus einem Stück materialeinheitlich hergestellt ist, Abb.6 eine
Leitungsverlegung unter Benutzung eines Kippschalters.
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Die Dose i hat einen Boden ja und in diesem sowie in den Seitenwänden
für den normalen Unterputzanschluß ausbrechbare Wandungsteile ib, durch die die
Einführungsöffnungen für die Leitungsrohre freigelegt werden können. Diese Dose
ist als Dübeldose in der Wand befestigt. Ihr Boden ja trägt den Apparatsockel2 eines
Schalters, einer Steckdose o. dgl. Oberhalb der Putzfläche liegt die Abdeckkappe
3, in deren Seitenwänden ebenfalls durch ausbrechbare Wandungsteile 3a Öffnungen
freigelegt werden können, um eine auf Putz verlegte Rohrleitung 4 zuzuführen. Die
Höhe der Seitenwände der Kappe 3 ist dabei so hoch bemessen, daß die ausbrechbaren
Teile ausschließlich im Raume der Seitenwände liegen. Die Gesamthöhe der Dübeldose
i mit aufgesetzter Abdeckkappe 3 entspricht etwa der üblichen Größenordnung für
Aufputzapparate.Wenn die Abdeckung 3 abgenommen ist, kann man ganz bequem an die
Anschlußklemmen heran und die Leitungsdrähte der Auf- und Unterputzleitungen um
den Apparatsockel herumführen und anschließen, ohne durch Teile der Abdeckung oder
Sockelbefestigung dabei gestört zu werden.
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Zwischen der Dose i und der Abdeckung 3 ist in Abb. i, 2 und 5 eine
dünne Scheibe 5, z. B. aus Blech angeordnet, die beim Einsetzen dieses Appärates
in die mit noch zähflüssigem Putz ausgefüllte Öffnung der Wand als Anschlag dient.
Das Eindrücken der so ausgerüsteten Dose kann auch so weit durchgeführt werden,
daß die Oberfläche dieser dünnen Scheibe 5 bündig mit der Putzoberfläche liegt.
Durch sie wird der verdrängte Mörtel überall dicht andieDübeldosegedrättgt und ihr
fester Sitz gewährleistet. Sie dient auch als Widerlager für den Spachtel zum Glattstreichen
des aus der Wand hervorquellenden Mörtels. Die Scheibe 5 kann insbesondere z. B.
beim Tapezieren der Wände an dieser aber auch entfernt werden.
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In Abb. 5 ist dargestellt, wie der Apparatsockel 2 mit dem Boden ja
der Dübeldose i materialeinheitlich aus einem Prellkörper hergestellt sein kann.
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%Ian erkennt ohne weiteres, daß diese Installationsapparate auch völlig
auf Putz verlegt werden können.