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Einrichtung zur wahlweisen Anschaltung einer von mehreren . Geberstellen
an eine gemeinsame Empfängerstelle Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Einrichtung zu schaffen, die eine wahlweise Anschaltung einer von mehreren Geberstellen
an eine gemeinsame Empfängerstelle gestattet. Eine derartige Einrichtung ist insbesondere
für Schiffstelegrafenanlagen wichtig: Die größeren Seefahrzeuge haben bekanntlich
mehrere Schiffsführungsstände, die mit Kommandogeräten ausgerüstet sind. Es besteht
nun häufig die Notwendigkeit eines oft schnellen Standortwechsels der Schiffsführung,
was eine Umschaltung der jeweils eingeschalteten Kommandogeräte bedingt. Bisher
erfolgte diese Umschaltung in den unteren Schiffsräumen von Hand mittels einer in
verschiedenen Stellungen einstellbaren Schaltachse, und zwar auf Grund eines telefonisch
übermittelten oder durch Sprachrohr erteilten Befehles. Abgesehen von Hörfehlern,
die bei einer solchen Befehlsdurchgabe möglich sind, ist auch häufig bis zur Ausführung
des Befehles wegen anderer Inanspruchnahme des Bedienungsmannes eine längere Zeit
vergangen. Außerdem ist bei dieser Art der Umschaltung ein erheblicher Leitungsaufwand
erforderlich. Eine ähnlich aufgebaute Telegrafenanlage
kann aber
auch an anderen Stellen, bei denen von mehreren Stellen Befehle an eine oder mehrere
Empfangsstellen durchgegeben werden, Anwendung finden.
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Die Erfindung beseitigt die aufgezeigten Nachteile dadurch, daß jedem
Geber ein Relais zugeordnet ist, das den jeweils betätigten Geber über Kontakte
dieses Relais selbsttätig auf den Empfänger schaltet unter gleichzeitiger Sperrung
der übrigen Geber. Mit jedem Geber arbeitet ein Rastenkontakt zusammen, der bei
dessen Betätigung das zugehörige Relais zum Ansprechen bringt.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung gewährleistet, daß jeder Geber in
jedem Augenblick zur Kommandoübertragung zur Verfügung steht und in der Lage ist,
sich im Augenblick der Kommandogabe selbsttätig, d. h. ohne Inanspruchnahme eines
Bedienungsmannes, zum Empfänger durchzuschalten. Bei der Relaisumschaltung ist keinerlei
Wartung und Bedienung erforderlich. Der Relaiskasten selbst kann in der Nähe der
Geberstelle untergebracht werden, wodurch eine erhebliche Kabeleinsparung erreicht
wird.
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Üblicherweise erfolgt die Schiffsführung von einem bevorzugten Kommandostand
aus. Es ist daher erforderlich, daß die dem bevorzugten Kommandostand zugeordnete
Geberstelle (Hauptgeber) beim Einschalten der Schiffstelegrafenanlage sich selbsttätig
auf den Empfänger durchschaltet und letzterer sich auf den Hauptgeber einstellt.
Dies ist gemäß ,,veiterer Erfindung dadurch gewährleistet, daß beim Einschalten
der Anlage das dem Hauptgeber zugeordnete, an der vollen Netzspannung liegende Relais
sofort anspricht und durch einen Kontakt die einander über einen Spannungsteiler
parallel geschalteten Stromkreise für die den übrigen Geberstellen zugeordneten
Relais unterbricht. Der Spannungsteiler ist hierbei dem dem Hauptgeber zugeordneten
Relais parallel geschaltet, und dieser Parallelschaltung ist je ein Kontakt der
den übrigen Geberstellen zugeordneten Relais vorgeschaltet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es sei angenommen, daß drei Kommandostellen i, 2 und 3 vorhanden sind, die je einen
Geber d., 5 und 6 enthalten. Jedem der drei Geber ist ein Relais 7, 8 bzw. 9 zugeordnet,
deren Kontakte mit kleinen Buchstaben, z. B. 7 a, 8 b, 9 c
usw., bezeichnet
sind. Im Maschinenraum befindet sich ein Empfänger io. Geber und Empfänger sind
als Wechselstromsysteme bekannter Bauart dargestellt, bei denen der eine Teil eine
Erregerwicklung und der andere Teil eine Dreiphasenwicklung trägt. Die Erregung
erfolgt hierbei mit Einphasenwechselstrom. dessen Pole mit i i und 12 bezeichnet
sind. Die mehrphasigen Teile stehen miteinander in Verbindun. Geber und Empfänger
können aber auch' Gleichstromsvsteme bekannter Bauart sein. Es sei ferner angenommen,
daß der Geber 5 der Hauptgeber ist.
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Durch Einlegen des Speiseschalters 13 wird die Anlage in Betrieb genommen.
Die Geber .4, 5 und 6 und der Empfänger io werden hierdurch erregt und sind für
die Kommandoübertragung bereit. Parallel geschaltet zum Relais 8 des Hauptgebers
5 ist ferner ein Widerstand 1.4, der beim Einlegen des Hauptschalters 13 als Spannungsteiler
voll belastet an der Netzspannung liegt, und zwar über Pol i i, Sicherung i 5, Kontakte
9 b, 7 b, 8 b,
Widerstand 14, Sicherung 16 und Pol 12 (Stromweg i). Die Teilspannung
zwischen dem Abgriff 17 des als Spannungsteiler geschalteten Widerstandes 14 liegt
über Pol i i, Sicherung z 5, Kontakt 8a. Isontakt 9a. Relais 7, Abgriff i7. Sicherung
16 und Pol 12 (Stromweg 2) einmal am Relais 7 und ferner über Pol i i, Sicherung
15, Kontakt 8a. Kontakt 7a, Relais 9, Abgriff 17, Sicherung 16 und Pol 12 (Stromweg
3) auch am Relais g. EVährend die Relais 7 und 9 nur an einer Teilspannung liegen,
die kleiner als die Ansprechspannung derselben ist. liegt das Relais 8 dagegen über
Pol i i, Sicherung 15, Kontakt 9 b, Kontakt 7 b,
Relais 8, Sicherung
16 und Pol 12 (Stromweg .I) an der vollen Netzspannung und wird daher auf alle Fälle
ansprechen. Beim Ansprechen des Relais 8 «-erden durch Öffnen des Kontaktes 8a die
Stromwege 2 und 3 und durch Öffnen des Kontaktes 8 b auch der Stromweg i aufgetrennt.
Die Verbindung der Relais 7 und 9 über den Abgriff 17 und die Sicherung 16 nach
Pol 12 bleibt dabei «-eiter bestehen. Beim Ansprechen des Relais 8 werden zugleich
seine Arbeitskontakte 8 c. 8 d und 8 e geschlossen. die den Hauptgeber 5 auf den
Empfänger io schalten. Damit ist die bevorzugte Durchschaltung des Hauptgebers 5
ausgeführt, und der Verkehr zwischen den genannten Stellen kann in der üblichen
`"eise erfolgen. Die Telegrafenanlage kann dabei auch noch in an sich bekannter
Weise durch einen an der Empfängerstelle befindlichen Quittungsgeber und durch an
den Kommandoständen befindliche Quittungsempfänger ergänzt «-erden. Desgleichen
können Mittel vorgesehen sein, die jede Kommandogabe durch ein Signal anzeigen.
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Es sei nun der Fall betrachtet, daß das Kommando während des Betriebes
von einem anderen Geber, z. B. vom Geber .I, übernommen werden soll. Mit dem Geber
.4 arbeitet ein Rastenkontakt 18 zusammen, der bei einer Betätigung les Gebers 4
sofort geschlossen wird. Bei Einstellung des Gebers :I auf ein bestimmtes Kommando
wird für das Relais 7
folgender Stromkreis geschlossen: Pol ii im
Kommandostand i, Rastenkontakt 18, Relais 7, Abgriff 17, Sicherung 16, Pol
12 (Stromweg 5).
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Beim Ansprechen des Relais 7 trennt es durch seinen Kontakt 7 b den
Stromweg 4. auf, wodurch das Relais 8 zum Abfallen gebracht wird. Gleichzeitig schließt
das Relais 7 seine Arbeitskontakte 7c, 7d und 7e und schaltet hierdurch den Geber
¢ auf den Empfänger io, während das Relais 8 seineArbeitskontakte 8 c, 8 d und 8
e öffnet und damit die Verbindung zwischen dem Hauptgeber 5 und dem Empfänger io
unterbricht.
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Dem Geber 5 ist ebenfalls ein Rastenkontakt i9 zugeordnet, über den
beim 'Übergang der Kommandogabe auf den Kommandostand :2 die Wiedereinschaltung
des Relais 8 erfolgen würde. In gleicher Weise ist dem Geber 6 ein Rastenkontakt
20 zugeordnet, über den die Einschaltung des Relais 9 erfolgen würde.
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Die Zahl der Geberstellen kann sowohl nach oben als auch nach unten
von der dem Ausführungsbeispiel zugrunde gelegten Zahl von Geberstellen abweichen.