DE76063C - Bewegungsvorrichtung für den Stoffschieber an Nähmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE S2: Nähmaschinen.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Bewegungsvorrichtung für den Stoffschieber, welche den Stoff stets geradlinig bewegt und bei welcher die Stichlänge in einfachster Weise eingestellt bezw. verändert werden kann. Diese Vorrichtung kann bei allen Nähmaschinen mit rotirender Fadengreiferwelle angewendet werden.

In der beiliegenden Zeichnung zeigt:

Fig. 1 die Unteransicht einer mit der neuen Bewegungsvorrichtung für den Stoffschieber versehenen Nähmaschine,

Fig. 2 eine theilweise Vorderansicht,

Fig. 3 eine desgl. Seitenansicht derselben Maschine;

Fig. 4 ist die Oberansicht der zum Einstellen der Stichlänge dienenden Anzeigevorrichtung und

Fig. 5 eine perspectivische Ansicht der die Stoffschieberklaue bethätigenden Hebelanordnung.

Die Nähmaschine, an welcher die neue Vorrichtung angebracht ist, besitzt die Grundplatte A, die Nadelstange E, welche ihre Bewegung von der Hauptwelle empfängt, den Stoffdrücker ff, die Greiferwelle J¹, die in bekannter Weise von der Hauptwelle aus in Umdrehung versetzt wird, und den auf der Welle J¹ sitzenden Greifer J², Fig. 1. . Die Bewegungsvorrichtung für den Stoffschieber besteht aus den beiden neben einander liegenden Daumenscheiben J⁵ J⁶, welche den Gabelhebel L, Fig. ι und 5, mit der an ihm befestigten Stoffschieberklaue U bethätigen. Der Gabelhebel L ist zwischen den beiden Armen L² der Welle L³ schwingend aufgehängt, während die Welle L³ an der Unterseite der Grundplatte zwischen zwei Angüssen drehbar lagert.

Die Hubscheibe J⁵, Fig. 2, arbeitet innerhalb der Gabel des Gabelhebels L und ertheilt dadurch diesem Hebel eine auf- und abschwingende Bewegung, während sie andererseits diesen Hebel führt, wenn die andere Hub- oder Daumenscheibe J⁶ dem Hebel, auf den Arm L¹ wirkend, eine die Fortrückung des Stoffes veranlassende Horizontalverschiebung ertheilt.

Durch diese einfachen Vorrichtungen wird eine rechtwinklige Stoffverschiebung erlangt, d. h. die Stoffschieberklaue bewegt sich, so lange sie den Stoff vorwärts rückt, in einer horizontalen geraden Linie, sinkt dann senkrecht herab, kehrt hierauf (unter Wirkung der Feder L⁵) in einer horizontalen geraden Linie zurück und erhebt sich senkrecht nach dem Ausgangspunkt, um dieselbe Bewegung zu wiederholen. Durch diese Bewegung des Stoffschiebers wird ein besonders regelmäfsiger und ebener Stich erzeugt.

Um die Fortrückung des Stoffes und somit die Gröfse des Stiches regeln zu können, ist unter der Grundplatte A, Fig. 1 und 3, eine Gleitstange M mit einem keilförmig auslaufenden Ende angeordnet, mittelst welchen sie auf den eine schiefe Gleitfläche darstellenden TheilZ,⁶ an einem auf der Welle L³ sitzenden Arm L² wirkt. Wird die Gleitstange M in Richtung nach links (Fig. 1) bewegt, so wird die Strecke, um welche der Stoffschieber durch die Feder L⁵ rückwärts bewegt zu werden vermag, kleiner und der Stich somit kürzer; umgekehrt wird ein längerer Stich erzielt, wenn man die Gleitstange M in Fig. 1 nach rechts verschiebt.

Die Bewegung der Gleitstange geschieht durch einen Trieb M¹, Fig. 1 und 3, der mittelst eines

Knopfes M^ auf der Grundplatte (Fig. 3 und 4) in Umdrehung versetzt wird und der in den gezahnten Theil der Gleitstange eingreift. Der untere Theil des Knopfes wird durch eine mit einer Theilung versehene Scheibe (Fig. 4) gebildet, die sich unier einem feststehenden Zeiger M^s vorbeidreht, so dafs die Gleitstange M jederzeit in einer Lage festgelegt bezw. in eine Lage bewegt werden kann, die einer gewünschten Stichlänge entspricht.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Eine Bewegungsvorrichtung für den Stoffschieber an Nähmaschinen, bei welcher der Stoffschieber (L¹) an einem Gabelhebel (L) befestigt ist, der, zwischen zwei Armen einer frei drehbaren Welle (L³) lagernd, so mittelst einer Feder (L⁵) und zweier in der Gabel laufender Daumenscheiben (J⁵ J⁶) bethätigt wird, dafs der Stoffschieber sich unter Wirkung der einen Daumenscheibe (J^h) zuerst senkrecht erhebt und den Stoff erfafst, sodann denselben unter Wirkung der anderen Daumenscheibe (J⁶) um ein der gewünschten Stichlä'nge entsprechendes Stück geradlinig verschiebt und endlich wieder senkrecht fallt, um in gerader und horizontaler Richtung in die Anfangslage zurückzukehren. Eine Vorrichtung der unter 1. gekennzeichneten Art, bei welcher die Stichlänge durch eine auf den Gabelhebel (L) einwirkende, verstellbare, keilförmig auslaufende Gleitstange (M) dadurch bemessen wird, dafs, wenn die Gleitstange mittelst eines in sie eingreifenden Triebes (M¹) verschoben wird, die Gröfse der horizontalen Rückkehrbewegung des Stoffschiebers in die Ausgangslage eine entsprechende Aenderung erfährt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.