DE23490C - Nähmaschine für überwendliche Naht - Google Patents
Nähmaschine für überwendliche NahtInfo
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- D05B1/00—General types of sewing apparatus or machines without mechanism for lateral movement of the needle or the work or both
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM
PATENTSCHRIFT
KLASSE S2: Nähmaschinen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. Februar 1883 ab.
Die Maschine arbeitet mit Ober- und Unterfaden, -und die Nadel erhält aufser ihrer Verticalbewegung
noch eine Horizontalverschiebung nach jedem Stich, derart, dafs sie einmal durch den
Stoff in der Nähe der Kante desselben und dann an der Kante vorbeisticht, während ein
unter der Stichplatte befindlicher oscillirender Greifer und Fadenführer eine zusammengesetzte
Verschlingung der beiden Fäden herbeiführt, wie dies gegen Schlufs der Beschreibung auseinandergesetzt
werden wird.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist eine Knopflochnähmaschine dargestellt, und zwar zeigt
Fig. ι einen Längsschnitt der Maschine, Fig. 2 die Grundplatte von unten gesehen, während
Fig. 3 bis 15 Details, Fig. 16 bis 27 aber die
Stichbildung schematisch veranschaulichen.
Die Nadelstange D bewegt sich in dem um Zapfen α am Kopf C1 des Armes B schwingenden
Block C auf und ab und erhält diese Bewegung von der oscillirenden, im Maschinenarm
B gelagerten Welle A1 durch Kurbel a1
und Kuppelstange α2. Die Welle Ax selbst wird
durch Kurbel a3, Stange Az und Kröpfung b
von der unter der Grundplatte A gelagerten Hauptwelle A2 in Oscillation versetzt. Der
Zapfen α findet seine Befestigung in dem Kopf C1 des Armes B1 und der Führungsblock C für die
Nadelstange D wird durch ein von der Welle F bewegtes Hebelwerk hin- und hergeschoben.
Diese Welle F erhält zu diesem Zweck von Welle A2 durch die konischen Räder b1 mit
einem Uebersetzungsverhältnifs von 1 : 2 ihre Umdrehung, so dafs auf jede Stichbewegung
der Nadel eine Schwingung des Blockes C in der einen oder anderen Richtung kommt. Die
Welle F ist zu diesem Zweck mit einer Curvenscheibe E versehen, welche auf die am Schieber
E1 angebrachte Frictionsrolle P wirkt und
den Schieber E1 hin- und herschiebt. Der
letztere greift an die Kurbel d der verticalen Welle G und setzt dieselbe in Oscillationen,
welche sich durch Kurbel d\ Stange G\ Stift d2,
Hebel G2 und Stange d2 auf den Block C übertragen.
Um die Verschiebungen bezw/ Oscillationen des Blockes C zu reguliren, ist die
Stange G1 durch Rechts- und Linksgewinde mit dem am Zapfen der Kurbel dl greifenden
Stift und dem Stift d2 verbunden und der Zapfen des Stiftes d2 ist in einem Schlitz des am
Kloben b% gelagerten Hebels G2 verstellbar.
Eine Feder s3 drückt den Block C constant
nach aitfsen und bewirkt durch das Hebelwerk, dafs die Rolle b2 beständig auf dem Umfang
der Curvenscheibe E anliegt.
Der Fadenführer und Greifer H oscillirt unterhalb der Stichplatte / in horizontaler Ebene,
und ist dessen Construction aus Fig. 16 deutlich erkennbar. Der Greifer ist in dieser wie
in den Fig. 17 bis 24 perspectivisch dargestellt und besitzt eine sichelartige Gestalt, ist mit
zwei Spitzen versehen und an der verticalen Welle ZT1 befestigt, welche in Lagern des
Armes H2, Fig. 1, 2, 6 und 7 läuft. Die
Spitzen des Greifers H greifen, wie später ausführlich auseinandergesetzt werden wird, in die
vom Oberfaden an der Nadel sich bildende Schlinge und fuhren die Verschlingung von
Ober- und Unterfaden herbei. In der Nähe der einen Spitze c, Fig. τ 6, ist der Greifer mit
der horizontalen Durchbohrung e versehen, von welcher eine auf der änfseren Fläche des Greifers
angeordnete Nuth £2 bis zu dem mittleren Führungsauge ex geht, und der Unterfaden y,
Fig. 16, wird durch Auge ex und Loch e gezogen,
wobei er sich in die Nuth e2 legt, wie
dies ans Fig. 16 ersichtlich ist. In der Nähe der anderen Spitze cl ist der Greifer an seiner
unteren Seite mit dem Zahn ez versehen. Die Greiferwelle H* besitzt ein steiles Schraubengewinde,
Fig. 6 und 7, und wird durch die auf ihr gleitende Mutter H^2 in Oscillation versetzt. Diese
Mutter wird durch den am Arm H^ gelagerten Hebel Hz von der auf Welle F sitzenden
Scheibe E"* mit Curvennuth is bewegt. Zu
diesem Zweck ist das eine Ende des Hebels Hz
mit einem in die Nuth b% fassenden Röllchen bb
versehen, während in dem hohlen anderen Ende des Hebels der Stift / sich verschiebt, dessen
Auge die Mutter H^ umfafst und drehbar durch Stifte mit derselben verbunden ist. Das Nadelloch
g, Fig. i, 6 und 7, der Stichplatte ist, der horizontalen Verschiebung der Nadel entsprechend,
länglich gestaltet und die bisher beschriebenen Werkzeuge genügen in Verbindung mit
einem unter der Stichplatte / angebrachten Zahn 3, Fig. 22, 23, 25 und 26, und einer
Transportirvorrichtungbekannter Construction zur Ausführung gewöhnlicher Nähte. Für die Einfassung
von Knopflöchern ist indefs eine automatische Transportirung und Stichstellung nöthig,
da an dem Knopfloch zwei Seiten und ein Bogen zu nähen ist und die Verschiebung des
Stoffes wohl nicht gut von Hand bewirkt werden kann, wenn die Herstellung der Naht schnell
vor sich gehen soll. Die hierfür erforderlichen Einrichtungen sind in den Fig. 3, 4 und 5 dargestellt.
Der Stoff wird mit dem Knopfloch über das Nadelloch auf eine direct auf der Stichplatte /
ruhende Platte k, welche ich in folgendem Stoffplatte nennen will, gelegt und durch zwei
federnde Füfse υ? in später . zu beschreibender
Weise auf derselben festgehalten, so dafs er den Bewegungen der Stoffplatte folgen mufs. Die
Stoffplatte erhält nun eine zusammengesetzte Bewegung und transportirt den Stoff derart,
dafs zuerst eine Kante des Knopfloches, dann das sog. Auge und endlich die andere Kante
des Loches eingefafst wird. Zu diesem Zweck ist die Stoffplatte K um das Nadelloch g sowohl
dreh- als verschiebbar, und zwar führt sich dieselbe mit ihrem Schlitz h an den Block g"*,
der um den das Nadelloch g enthaltenden Zapfen ^1 der Stichplatte/, Fig. 1, 6, 7 und 9,
drehbar ist. Sowohl der Zapfen gx als auch der Block g" ist schräg unterschnitten und der
Schlitz h ist bis zu einem gewissen Punkt mit Führungsleisten m, Fig. 4, versehen, derart, dafs
eine Schwalbenschwanznuth gebildet wird und während der Transportirung die Platte K
sich nicht heben kann, im übrigen aber die Entfernung der Platten ermöglicht ist, wenn
man die Platte so weit verschiebt, dafs g2 bis
an das Ende des Schlitzes h gelangt, Fig. 15.
Die Bewegung wird der Stoffplatte mittelst der durch ein Schaltwerk gedrehten Nuthscheibe /'
mitgetheilt, welche direct unter der Stichplatte / gelagert ist und durch die Brücke J mit
Flantsch /2 und centraler Oeffhung X, Fig. 1
und 2, in ihrer Lage gehalten wird. Die obere Ansicht dieser Nuthscheibe P ist aus Fig. 8 ersichtlich.
Dieselbe ist mit einer Anzahl Nuthen s (hier vier) ausgestattet, von denen jedoch bei
Herstellung eines Knopfes jedesmal nur eine Nuth thätig ist.
In eine dieser Nuthen fafst der Zapfen 5 des federnden Stiftes K\ Fig. 3, der Stoffplatte K.
Dieser Stift Kx führt sich in der auf Platte K
angebrachten Hülse hx und wird durch Federn
nach abwärts gedrückt. Vorher geht der genannte Zapfen 5 aber noch durch den Schlitz i
der Stichplatte /, Fig. 4 und 9. Dieser Schlitz ist aus zwei radialen Stücken und einem zum
Nadelloch concentrischen Halbkreis zusammengesetzt.
Da die Stichplatte / stillsteht, so folgt, dafs eine Drehung der Nuthscheibe I1 die zusammengesetzte
Bewegung der Stoffplatte hervorbringen wird, wie dies in den Fig. 10 bis 14 veranschaulicht
ist.
Fig. 10 zeigt die Anfangsstellung der Stoffplatte K, die Nuthscheibe dreht sich im Sinne
des Pfeiles, und da der Zapfen 5 der Stoffplatte sich nur in Richtung des radialen Theiles des
Schlitzes ζ verschieben kann, so wird die Drehung der Nuthscheiben eine Verschiebung der Stoffplatte
K in Richtung des Pfeiles herbeiführen; es erfolgt die Umnähung der einen Knopflochkante
bis K in die Stellung Fig. 11 und der Zapfen 5 in den kreisförmigen Theil der
Nuth i und in den Schenkelpunkt der Nuth ί der Nuthscheibe /' gelangt. Die weitere Drehung
der letzteren wird, um eine Drehung der Stoffplatte K durch die Stellung Fig. 14 herbeizuführen
, behufs Bildung des Knopflochauges, worauf wieder eine Verschiebung der Stoffplatte
K, Fig. 13, erfolgt, in dem der Stift 5 sich in dem zweiten radialen Theil des Schlitzes i
führt, und die zweite Kante des Knopfloches umnäht wird. Das Knopfloch ist nun fertig,
und der Stoff kann von der Maschine entfernt werden.
Stoffplatte und Nuthscheibe müssen nun zur Herstellung eines anderen Knopfloches wieder
in die Anfangsstellung Fig. 10 gebracht werden.
Zu diesem Zweck wird der Stift K^ so weit
gehoben, dafs der Zapfen 5 aus Nuth i tritt; die Stoffplatte K kann nun in die Stellung
Fig. ίο gebracht und die Nuthscheibe P mittelst
des in die Zähne/, Fig. 2, 7 und 8, fassenden konischen Getriebes Kz und Handrades K2
so weit gedreht werden, dafs die ■ folgende Nuth ί in die Stellung Fig. 10 kommt; man
braucht somit die Scheibe P nicht ganz herum- oder zurückzudrehen, was zeitraubend wäre.
Demgemäfs ist auch die Anzahl der Nuth en ί ganz gleichgültig, da jedesmal nur eine Nuth
bei der Bildung eines Knopfloches thätig ist.
Die Drehung der Nuthscheibe erfolgt natürlich schrittweise, und damit bei der Bildung des
Auges die Stiche nicht zu nahe an einander kommen, ist es erforderlich, dafs eine automatische
Regulirung dieser Bewegung während der Drehung der Stoffplatte eintritt.
Zu diesem Zweck erhält die Nuthscheibe mittelst eines automatisch regulirbaren Frictionsschaltwerkes
von der Welle A2 ihren Antrieb. Dieser Mechanismus ist in den Fig. 2, 3, 4
und 5 dargestellt.
Das um den Zapfen L drehbare Rad L1
steht mit der bei j gezahnten Nuthscheibe in Eingriff und ist mit der Scheibe M verbunden,
deren Randflantsch k von den Reibungsklauen P umfafst wird, Fig. 5; dieselben stützen sich in Einschnitten
/ der um L drehbaren Nabe N des Schalthebels iV1 und werden durch mit dieser
Nabe verbundene Federn 0 angezogen, so dafs, wenn die Nabe N im Sinne des Pfeiles gedreht
wird, die Klauen P an dem Flantsch k gleiten, bei einer Drehung im anderen Sinne aber sich
an dem Flantsch.k festklemmen, so dafs sie die Scheibe M im Sinne des Pfeiles mitnehmen und
eine entsprechende Bewegung der Stoffplatte hervorbringen.
Der Schalthebel Nx ist nun durch geeignete
Mechanismen in Thätigkeit zu setzen.
Bei der .dargestellten Einrichtung erhält der Schalthebel JV' seine Bewegung von dem auf
Welle Q1 sitzenden Arm Q, der auf eine am Ende des Hebels IY1 angebrachte Rolle . wirkt.
Die Welle O1 selbst erhält durch das auf der Welle A2, Fig. 2, sitzende Excenter Q2 und
Stange Qd ihre Oscillation. Um nun aber eine veränderliche Schaltung herbeizuführen, ist der
Arm Q lose auf Welle Q1 gesteckt und der Hebel IV1 wird durch eine Feder b2, Fig. 5,
mit seiner Rolle zum Anliegen an eine geneigte Fläche des Armes Q gebracht, so dafs der
letztere gegen die Stellschraube Qs des fest mit
der Welle Q verbundenen Armes Q1 gedruckt
wird und den Schwingungen des letzteren folgen mufs. Nun wird aber die Oscillation des Armes Q
im Sinne des Pfeiles, Fig. 5, durch den gegen einen Anschlag q1 sich legenden Stift q des
Armes beschränkt, Fig. 5, und nur wenn dieser Anschlag ^1 nicht in dem Bereich des Stiftes q,
Fig. 4, steht, kann der Arm Q seine ganze Bewegung im Sinne des Pfeiles ausführen und
stets der Stellschraube Q^ folgen; letzteres entspricht
aber einem gröfsereh Aushub des Hebels TV"1, einer gröfseren Schaltung der Scheibe M,
einer gröfseren Transportirung des. Stoffes und gröfserem Abstand der Stiche. Wie bereits erwähnt,
mufs dies bei der Bildung des. Auges eintreten. Zu diesem Zweck ist der Anschlag ql
in Form eines Hebels ausgebildet, Fig. 4, ■ der durch den in der Stichplatte / horizontal beweglichen
Schieber R, Fig. 1, 3 und 4, bewegt wird. Dieser Schieber R dreht im geeigneten
Moment mittelst an seinem Arm r angebrachten-Zapfens
rl den Hebel q] aus der punktirten Lage
Fig. 4 in die ausgezogene Lage, während die umgekehrte Bewegung des Hebels ql durch die
Feder q2 herbeigeführt wird. Der Schieber R
selbst erhält seine Bewegung von der Stoffplatte K, und zwar mittelst der an dem Rand
der letzteren rollenden Rolle t2, deren Zapfen t durch den Schlitz tl der Stichplatte fafst, Fig. 1
und 3, und in dem Schieber R befestigt ist. Der Rand der Platte K ist so gestaltet, dafs
bei der Umnähung der Seitenkanten des Knopfloches der Schieber dem Mittelpunkt der Stichplatte
genähert bleibt, der Schalthebel also nur einen kleinen Hub und eine kleine Schaltung
ausführt. Bei der Drehung der Stoffplatte aber wird der Theil w der Kante eine Verschiebung
des Schiebers R nach aufsen bewirken, so dafs der Hebel q1 in die Stellung Fig. 4 gelangt und
der Arm Q somit seine volle Schwingung zum angegebenen Zweck ausführen kann. Die
Stellungen des Hebels q1 sind auch noch aus den Fig. ι ο und 12 ersichtlich.
Der Stoff wird auf Platte K durch die beiden neben dem Schlitz angeordneten, auf ihrer
unteren Fläche rauh gemachten Füfse u% festgehalten.
Dieselben sind mittelst Scharniers an den beiden Schenkeln S angebracht, welche
von Armen der Hülse S1 drehbar getragen werden. Diese Hülse ist auf dem sich von der
Stoffplatte erhebenden verticalen Stift S2 verschiebbar,
wird aber durch eine Feder u und Mutter u' nach abwärts gedrückt. Die Enden
der Schenkel 5 fassen mittelst Stifte u* in die
excentrischen Schlitze u des um hl drehbaren
T-förmigen Hebels T, so dafs durch Drehung desselben man die Schenkel an ihren vorderen
Enden ausspreizen und das Knopfloch öffnen kann.
Um die Füfse u2 zu heben und zu senken,
ist unter dem Hebel T eine mit Handgriff w6
versehene Hülse T1 auf hx angeordnet, deren
geneigte untere Flächen auf Ansätzen ν gleiten, so dafs durch Drehung der Hülse T1 im Sinne
des Pfeiles, Fig. 3, dieselben gehoben, die Füfse u2 aber gesenkt werden, wobei der Druck
auf den Stoff durch Anziehen der Schraube iil
sich reguliren läfst. Damit der Stoff möglichst nahe an der Nadel festgehalten werden kann,
sind über dem Schlitz h dünne Seitenplatten κ/1 wl
angeordnet, welche entsprechend der Form des Knopfloches begrenzt sind.
Die meisten der beschriebenen Mechanismen erhalten von der Hauptwelle A2 gezwungene
Bewegungen, und zwar durch solche Zwischenmechanismen, welche keine plötzliche Bewegungsänderung herbeiführen. Auf diese Weise werden
Stöfse und Geräusch vermieden, und die Maschine kann sehr schnell arbeiten. Die Stichbildung
erfolgt nun mittelst der Nadel z, Fig. 16, des oscillirenden Greifers H und des an der
unteren Seite der Stichplatte in der Nähe des Nadelloches sitzenden Zahnes 3, Fig. 1, 22,
23, 23 und 26. Wenn die Nadel zuerst durch
das Zeug sticht, befindet sich der Greifer in der aus Fig. 16 ersichtlichen Stellung, so dafs
die Spitze c des Greifers in die beim Aufgang der Nadel sich bildende Schleife des Oberfadens
χ schlüpfen kann und diese Schleife sich über den einen Schenkel des Greifers
schiebt, Fig. 17. Bei der folgenden Abwärtsbewegung der Nadel an der Kante des Stoffes
vorbei tritt die Spitze der Nadel zwischen Greiferschenkel und Unterfaden je, Fig. 18, hindurch,
worauf der Greifer sich zurückdreht, Fig. 19, so dafs die Nadel aus dem Unterfaden
y eine Schleife bildet, welche schliefslich durch die vorhin gebildete Oberfadenschleife x1
gezogen wird, Fig. 19, 20 und 21. Die Nadel hebt sich nun etwas, so dafs der Oberfaden
eine Schleife bildet, in welche die andere Spitze cx des Greifers eintreten kann, Fig. 22.
Der Greifer setzt seine Drehung im Sinne des Pfeiles, Fig. 22, weiter fort und nimmt die neue
Oberfadenschleife x", Fig. 23, durch seine Nase e3
mit, während die Nadel sich hebt; hierbei legt sich aber die Schleife x2 hinter die Nase 3 der
Stichplatte, Fig. 23 und 25, und wird, wie Fig. 26 im Grundrifs zeigt, bei der weiteren
Drehung des Greifers so ausgebreitet, dafs bei der folgenden Abwärtsbewegung der Nadel z,
wobei dieselbe wieder durch den Stoff sticht, die Nadel durch die offen gehaltene Schleife
fährt, Fig. 26. Nunmehr beginnt der Greifer wieder seine. Vorwärtsbewegung im Sinne des
Pfeiles, Fig. 24, wobei sich die Schleife x2
vom Greifer ab und auf die Schenkel schiebt, Fig. 24, und von dem Fadenheber bekannter
Construction angezogen wird. Nunmehr beginnt der beschriebene Vorgang von neuem,
indem die Spitze c des Greifers wieder durch die Schleife des Oberfadens schlüpft, Fig. 16,
u. s. w., wobei aber die neue Schleife x1 durch die alte Schleife x2 gezogen ist, da letztere ja
noch auf der Nadel safs, Fig. 24.
Man erhält auf diese Weise einen eigenthümlichen zusammengesetzten Stich, der besonders
für überwendliche Nähte und Knopflöcher geeignet ist, da aus Ober- und Unterfaden mit
einander verschlungene Schleifen gebildet werden, welche bei entsprechender Anspannung
der Fäden eine sehr widerstandsfähige Kante bilden, wie Fig. 27 zeigt. Das Charakteristische
dieser Naht besteht darin, dafs einmal die Oberfadenschleife x2, Fig. 27, durch die Unterfadenschleife
y1 gezogen und dann von der folgenden Oberfadenschleife x\ die letztere aber
wieder von der Unterfadenschleife y1 gehalten wird u. s. w., wobei die Schleifen sich über
die Stoffkante hinweg kreuzen. Bei der Umnähung von Kanten wird ferner ein Kantenfaden
benutzt, über dem sich die Schleifen bilden und der auf diese Weise mit vernäht wird.
Claims (4)
1. Das Zusammerispiel der Nadel ζ mit hinbezw.
hergehender Horizontalbewegung nach jedem Stich, oscillirendem Greifer und Fadenführer
H mit zwei arbeitenden Spitzen c c1 und Zahn e3, des Zahnes 3 an der Unterseite
der Stichplatte mit dem Ober- und Unterfaden behufs Bildung einer überwendlichen
Naht.
2. Zur Erzeugung der zusammengesetzten Nadelbewegung die Anordnung der am Maschinenkopf
C1 schwingenden Nadelstangenführung C, welche durch die verticale oscillirende Welle G,
Hebel G2 nebst Verbindungsstangen bewegt wird.
3. Die Combination der Hauptbetriebswelle Ä1
zur Erzeugung der Nadelbewegung und zum Antrieb der Transportireinrichtungen mit der
mit halber Geschwindigkeit sich drehenden Welle F für die Bewegung des Greifers und
Fadenführers und zur Erzeugung der Schwingungen des Nadelstangenblockes C.
4. Die beschriebene, aus zwei Verschiebungen und einer Drehung zusammengesetzte, intermittirende
Bewegung der Stoffplatte K, und zur Erzeugung derselben:
a) der federnde Stift IO, dessen Zapfen 5 durch den Schlitz i der festen Stich-
. platte / hindurch in eine der Nuthen s der drehbaren Scheibe 71 fafst;
b) der Antrieb der Scheibe/1 durch konisches Rad Z1 mit Scheibe M, Schaltklauen
P und Schalthebel JV1, sowie ferner der Antrieb des Hebels iV1
durch den lose auf WeWe Q1 sitzenden
Arm Q, festen Arm Q* und Regulirschraube
(?5;
c) in Verbindung mit dem losen, auf der Welle Q1 sitzenden Arm Q mit Stift q
der verstellbare Anschlag qx, sowie zur Verstellung desselben die Anordnung
des in der Stichplatte / gleitenden Schiebers R, der von der Stoffplatte im geeigneten Moment verschoben wird;
d) zur Verdrehung der Scheibe /' von Hand die Anordnung des Triebes Xs
und Handrades K2.
Zur Befestigung des Stoffes auf der Stoffplatte K die Schenkel S, welche an ihren
Enden Füfse w2 tragen und drehbar mit
der an Stift .S2 gleitenden Hülse S1 verbunden
sind und durch Feder u und Mutter u' nach abwärts gedruckt werden, sowie die
Combination dieser Schenkel S mit dem Hebel T mit excentrischen Schlitzen und
der Hülse T1, die mit ihren geneigten unteren Enden auf den Zähnen ν gleitet und
durch Drehung gehoben werden kann, zum Zweck, den Stoff auf der Stoffplatte festzustellen.
Die beschriebene Naht, dadurch charakterisirt, dafs, wie aus Fig. 27 ersichtlich, die
Oberfadenschleife x3 durch die 'Unterfadenschleife
jy1 gezogen und dann von der folgenden
Oberfadenschleife xl, die letztere aber wiederum von der folgenden Unterfadenschleife
y' gehalten wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE (1) | DE23490C (de) |
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