DE64724C - Maschine zum Festnähen von Oesenknöpfen am Stoff - Google Patents
Maschine zum Festnähen von Oesenknöpfen am StoffInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT,
KLASSE 52: Nähmaschinen.
Zweck vorliegender Erfindung ist, eine Maschine zum Festnähen von Oesenknöpfen an
Gewebe, Leder u. dergl. zu schaffen, welche sich durch Einfachheit der Construction und
Betriebsfähigkeit beim Führen des Knopfes und des Fadens zur Befestigung des ersteren auszeichnet.
Auf den beiliegenden Zeichnungen ist die Fig. ι die Seitenansicht und die Fig. 2 die
Stirnansicht einer Maschine zum Festnähen von Oesenknöpfen, welche der vorliegenden Erfindung
gemäfs ausgeführt ist.
In den Fig. 3 bis 20 sind Einzelheiten dargestellt, auf welche in nachstehendem Bezug
genommen werden soll.
Bisher hat man bei Maschinen dieser Gattung Vorrichtungen angebracht, um den Knopf zu
halten, indem man die Oese desselben mit der einen Seite gegen den Stoff unterhalb oder
oberhalb der Nadelspitze preiste und den Knopf während des in dieser Weise bewirkten Haltens
festnähte.
Bei vorliegender Maschine wird die Handhabung des Knopfes und die Befestigung desselben
in einer Weise bewirkt, welche von den oben erwähnten sich wesentlich unterscheidet.
Bei den letzteren wird nämlich der Knopf über den Stoff in einer gewissen Entfernung von
der Nadel, und zwar in senkrechter Lage der Oese festgehalten. Der den Knopf aufnehmende
Halter bewegt sich alsdann aufwärts in der Ebene des Stoffes, bringt den Knopf an die
Nadel und die Oese desselben zwischen die Nadel und die Fadenschlinge. Der dann eine
Schaukelbewegung vollziehende Knopf halter dreht den Knopf herum, so dafs die Oese eine
waagrechte Lage einnimmt, hält den Knopf einen Augenblick und bewegt sich rückwärts,
indem der Knopf aus ihm herausschlüpft.
Während dieser Bewegungen des Knopfhalters und des Knopfes legt sich durch die
Nadel eine erste Fadenschlinge dicht am Knopf um die Oese, und eine zweite wird durch das
Oehr gezogen und durch einen Schlingenfänger oder Greifer erweitert. Hierauf wird der eigentliche
Knopf veranlafst, durch die geöffnete Fadenschlinge zu gehen, indem der Knopfhaltei-j
der Greifer und die Nadel die nöthigen Bewegungen in der weiter unten erläuterten
Weise vollziehen. Die erwähnte zweite Fadenschlinge wird durch den bekannten Fadenhebel
und die Abwärtsbewegung der Nadel dicht um die Oese des Knopfes und die erste Masche
herumgezogen und so die Befestigung des Knopfes vollendet. Die letztere ist eine durch
die eigenartige Legung der Fadenschlingen wesentlich verbesserte, wie die äufserst sichere
und widerstandsfähige Verbindung des Knopfes mit dem Stoff ergiebt. Der an der unteren
Seite des Stoffes entlang laufende Faden bildet zwischen den Stichen eine gerade Linie.
In den Zeichnungen ist mit A das Gestell der Maschine bezeichnet, welches im wesentlichen
aus einer waagrechten Grundplatte mit einem über die ganze Länge der Grundplatte
sich erstreckenden Arm besteht.
Auf der Antriebswelle H ist ein Trieb m aufgekeilt; dieselbe wird von Lagern des Gestelles
gestützt und ist mit einer ausrückbaren Schnurscheibe 4 von bekannter Form ausgerüstet.
Ein Handrad F ist am hinteren Ende der Antriebswelle befestigt und mittelst des-
selben kann die Maschine von Hand gedreht werden, wie dies z. B. beim Einstellen gewisser
Mechanismen erforderlich ist.
Die Maschine enthält ferner seitwärts von der eben erwähnten Welle eine zweite mit /
bezeichnete. Die letztere ist mit einem Zahnrad η ausgerüstet, das mit dem Trieb m in
Eingriff steht und dadurch der Welle. J die erforderliche drehende Bewegung ertheilt.
Diese Welle J, Fig. 3, ist ferner mit einer drei verschieden gestaltete Nuthen enthaltenden
. Curvenscheibe i£sowie mit den Herzscheiben 22,
s und ν ausgerüstet, von denen die drei letzteren
an der einen Seite mit Curvenkanälen versehen sind, um weiter unten zu besprechende Theile
zu bethätigen. Die Welle J trägt endlich noch einen Daumen ji>1, der die schwingende Bewegung
der Nadelstange hervorruft.
Ein zur Aufnahme von Knöpfen .bestimmter Rumpf C ist am Ende einer Knopfrinne B
befestigt und die letztere ist in einer passenden Stellung mit dem oberen Theil des Gestelles A
verbunden (Fig. 1). Das untere Ende dieser Knopfrinne ist mit einem Deckel D verschlösse;!,
um die Knöpfe der in Fig. 7 gezeigten Lage innerhalb der Knopfrinne zu halten, während
dieselben hinter einander bis zur unteren Mündung der letzteren gelangen, um dann dem
Knopfhalter 3 überlieferbar zu werden.
Der im Rumpf C befindliche, auf den Zeichnungen nicht besonders dargestellte Mechanismus
zum Heben der Knöpfe wird durch eine Schaltklinke 23 bethätigt, welche an dem freien
Ende eines am Gestell aufgehängten einarmigen Hebels 24 angebracht ist. In einen schräg liegenden
Schlitz dieses Hebels greift das Gleitstück eines senkrechten Hebels 25 ein, dessen
oberes Ende durch eine Stange 26 mit dem unteren Ende eines hin- und herbeweglichen
Knopfwenders 27 verbunden ist (Fig. 1). Der letztere liegt auf der Knopfrinne -B und erhält
durch die schwingende Bewegung des Hebels 25 eine hin- und hergehende Bewegung. Der Zweck
des Schlittens 27 ist, jeden Knopf, welcher unter demselben sich —mit der Knopföse nach oben
zeigend —· hindurchbewegt, in eine solche Lage zu bringen, in welcher dieselben aus der Knopfrinne
heraustreten sollen. Diese Lage ist eine solche, welche den Knöpfen gestattet, von einem
am Ende des Knopf halters angeordneten Support aufgenommen zu werden (Fig. 16).
Der erwähnte Hebel 25 schwingt um einen nahe seinem unteren Ende angeordneten Zapfen
am Gestell A und ist mit einem seitlichen Vorsprung ausgerüstet, welcher in eine der Nuthen
der Curvenscheibe K auf der Welle J eingreift (Fig. 3). Hierdurch erhält dieser Hebel
eine schwingende Bewegung und diese wieder veranlafst den Arm 24, in senkrechter Richtung
hin- und herzuschwingen und dadurch der Schaltklinke 23 die erforderliche hin- und hergehende
Bewegung zu ertheilen.
Der erwähnte Knopfhalter besteht aus einer Welle 3 mit einem Kopf c3, der den erwähnten
Support für die aus der Rinne B kommenden Knöpfe bildet. Dieser Support hat im wesentlichen die Form eines Cylindersegmentes,
dessen Mantelfläche dicht unter der Mündung der Knopfrinne innerhalb der in den Fig. ι ο und 12 veranschaulichten Endstellungen
um eine waagrechte Achse schwingt. Der Kopf c3 schliefst die Knopfrinne zeitweilig gänzlich
ab und verhindert so den Austritt eines Knopfes aus derselben, während er den vorher
in eine passende Aussparung aufgenommenen Knopf den Organen zur Befestigung desselben
an den Stoff darbietet. Der erwähnte Kopf c3 enthält nämlich eine solche Aussparung nur
auf der einen Seite, so dafs der jeweilig unterste Knopf nur dann aus der Knopfrinne B fallen
kann, wenn die Aussparung sich unter der Mündung der letzteren befindet. Gegen die
Stirnfläche des Kopfes oder Supports c3 ist eine Platte 29 geschraubt, welche die Aussparung
in demselben theilweise verdeckt. Diese Platte ist mit einem winkelförmigen Ausschnitt 28
versehen, in welchen die Oese des Knopfes sich einlegt, wenn letzterer die Rinne B verläfst.
Der in der erwähnten Weise gebildete Knopfhalter ruht in Lagern 2 am äufseren
Ende vom Arm des Gestelles A, und zwar rechtwinklig zu der Bewegungsrichtung der
Nadel. Zwischen diesen Lagern trägt der Knopfhalter ein Zahnrad 5, in welches ein Zahnbogen
6 am unteren Ende eines auf der Schaukelwelle 31 befestigten Armes 30 eingreift. Von
der Welle 31 aus erhält der Knopfhalter auf diese Weise eine schwingende Bewegung, und
da ferner der Zahnbogen 6 an seinen beiden Seiten mit seitlich über die Zähne des Rades 5
greifenden Platten e versehen ist, so vermag die Welle 31 — unter der Voraussetzung, dafs
dieselbe aufser der oscillirenden eine hin- und hergehende axiale Bewegung erhält — dem
Knopfhalter eine ebensolche Doppelbewegung zu ertheilen. Deshalb ist die um ihre Achse
schwingende Welle 31 auch mit dem am Gestell A aufgehängten Hebel 3 2, welcher am
unteren Ende in eine der Nuthen der Curvenscheibe K eingreift, verbunden. Das obere
Ende dieses Hebels 32 ist nämlich mit einem Schlitz ausgerüstet, in 'welchen ein auf einen
Zapfen f der Welle 31 aufgeschobenes Gleitstück eingreift, so dafs —■■ unbeschadet der ihr
bei der Drehung der Curvenscheibe K durch Vermittelung des Hebels 32 ertheilten axialen
Bewegung — die Welle 31 auch die vorgeschriebene
schwingende Bewegung um, ihre Achse vollführen und auf den Knopfhalter übertragen kann.
Die oseillirende Bewegung der Welle 31
wird durch die Herzscheibe 22 auf der Welle J sowie eine Verbindungsstange 33 dadurch hervorgerufen,
dafs die Stange 33 mit einem Zapfen in den an der Seitenfläche der Herzscheibe 22
angebrachten Curvenkanal eingreift und mit ihrem oberen Ende gelenkig an einer Kurbel 34
aufgehängt ist, in deren Nabe die Welle 31 sowohl verschoben als gedreht werden kann,
ohne die Bewegung der mit der Kurbel verbundenen Mechanismen zu beeinträchtigen. Um
indessen durch Vermittelung der Kurbel 34 der Welle 31 die verlangte oseillirende Bewegung
zu ertheilen, ist die in der Fig. 4 veranschaulichte Mafsnahme getroffen. Die Kurbel 34
ist nämlich mit zwei kurzen Ansätzen 0 0 ausgerüstet, zwischen welche das Ende eines winkelförmigen
Mitnehmers 35 eingreift. Der letztere wird mittelst einer durch seine Nabe hindurchgeführten
Druckschraube unwandelbar auf der Welle 31. befestigt. Hieraus geht hervor, dafs
die letztere durch den Hebel 32 zu einer geringen Verschiebung in der Nabe der Kurbel 34
veranlafst werden kann, wobei der winkelförmige Arm des Mitnehmers 35 zwischen den
Ansätzen 0 0 gleitet.
Am Ende einer rechtwinklig zur Welle 31
im Arm des Gestelles A gelagerten Schaukelwelle 37 ist der Schlingenfänger oder Greifer 36
so angebracht, dafs derselbe — an der Bewegung der Welle 37 theilnehmend — in
der durch die Achse des Knopfhalters 3 gelagerten Ebene oscilliren kann. Durch weiter
unten zu beschreibende Vorrichtungen erhält die Welle 37 aber aufser der oscillirenden noch
eine axiale Bewegung. Der Mechanismus zur Herbeiführung der Schaukelbewegung besteht
aus einer Zahnstange 38, welche an einer waagrecht verschiebbaren -Stange 39 befestigt
ist oder mit derselben ein Ganzes bildet. Diese Zahnstange greift in ein auf die Welle 37 angebrachtes
Triebrad ein.
Die erwähnte Zahnstange erhält die erforderliche Bewegung durch Vermittelung des um
einen Zapfen des Gestelles A schwingenden Hebels 41 von der Welle J aus, indem ein
am unteren Ende des letzteren sitzender Zapfen in eine geeignet geformte Nuth der Curvenscheibe
K eingreift. In dem am oberen Ende des Hebels 41 angebrachten Schlitz ist ein auf
einen seitlichen Zapfen i der Stange 39 geschobenes Gleitstück verschiebbar.
Die axiale Verschiebung der Greiferwelle 37, durch welche der Greifer 36 in der Richtung
quer zur Achse des Knopfhalters begrenzt wird, wird durch eine Platte 42 veranlafst, die an
der Seite eines der Lager der Welle 37 befestigt ist (Fig. 5 und 6). Diese Platte 42 enthält
nämlich einen Curvenkanal js, in welchen
ein an der Welle 37 befestigter Zapfen \ eingreift. Infolge dieser Einrichtung wird die
Welle 37 bei ihrer Schwingung in der einen Richtung veranlafst, sich axial zu verschieben
und den Greifer oder Schlingenfänger seitwärts von dem Knopfhalter zu entfernen, ihn aber
bei der entgegengerichteten Schwingung wieder gegen den Knopf halter zu bewegen.
Die Fig. 5 und 6 stellen in einem Schaubild ein Gufsstück dar, welches die Lager- und
Führungsstücke sowohl für die Welle des Knopfhalters, als auch für diejenige des Greifers
oder Schiingenfängers enthält und vorn am Arm des Gestelles befestigt wird. Die Fig. 5
zeigt diesen Rahmen in perspectivischer Ansicht von hinten sowie die an demselben befestigten
Theile und die Zahnstange 38 mit einem Theil der Stange 39. Die Fig. 6 zeigt in perspectivischer
Ansicht von vorn die in der Fig. 5 veranschaulichten Theile sowie auch die Schaukelwelle 31, den Zahnbogen 6 und den denselben
mit der Welle 31 verbindenden Arm 30.
Die gebräuchliche ,Stichplatte 43 der Maschine ist mittelst eines nach aufwärts gerichteten
Lappens an einem nach unten gerichteten Zweig des Maschinenarmes A befestigt. Diese Stichplatte
ist, wie üblich, in einer solchen Stellung angeordnet, dafs der Durchgang der Nadel χ
durch einen geeigneten Ausschnitt derselben möglich ist.
Die Stichplatte ist unmittelbar über dem Stoffdrücker 44 angeordnet, und zwischen dem
letzteren .und der unteren Seite der Stichplatte wird der Stoff W festgehalten, auf welchen die
Knöpfe genäht werden sollen. Es ist hierbei zu bemerken, dafs das Loch in der Stichplatte,
durch welche die Nadel hindurchtritt, mit dem gewöhnlichen Schlitz der Stichplatte, welcher
den Vorschub des Stoffes durch die schwingende Nadel gestattet, in Verbindung steht, und
dafs die Bewegung des Stoffes mit den Knöpfen darauf unter jener Platte entlang, und zwar
gegen das Ende derselben hin und zurück vor sich geht, wie bei gewöhnlichen Maschinen
dieser Gattung. Der Stoffdrücker ist auch in der üblichen Weise mit entsprechenden Durchbrechungen
und Schlitzen ausgerüstet.
Die Nadel x, welche beim Nähen mit einer solchen Maschine benutzt wird, ist die gewöhnliche
Nähmaschinennadel mit einem in der Nähe der Spitze derselben befindlichen Oehr, in welchem
beim Befestigen der Knöpfe der Faden ununterbrochen gehalten wird. Die Benutzung
einer solchen Nadel bei der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Maschine
macht die Anwendung eines Fadenabnehmers unnöthig.
Diese Nadel χ ist, wie in der Fig. 1, 2 und 6 a
veranschaulicht, an der Nadelstange 45 mittelst einer Nadelklammer 54 befestigt. Die Nadelstange führt die erforderliche Auf- und Niederbewegung
in dem Schlitz 55 des Nadelstangenhalters 46 aus.
Dieser Nadelstangenhalter ist am.unteren Ende mit einer Nabe ausgerüstet und mittelst einer
oder mehrerer Druckschrauben an der Schaukelwelle o, welche im unteren Theil des Maschinengestelles
A gelagert wird, befestigt (Fig. 2). \ Die Schaukelbewegung dieser Welle 0 wird in der
einen Richtung durch die Herzscheibe s auf der Welle J dadurch veranlafst, dafs ein auf
der Welle 0 befestigter Arm 47 in die an der Stirnfläche der Herzscheibe angebrachte Nuth
mittelst eines Gleitstückes geführt wird. Hierdurch wird die Welle 0 derart in Schwingung
versetzt, dafs der Nadelstangenhalter die erforderliche Rückwärtsbewegung ausführt und
die Spitze der Nadel χ an diejenige Stelle unter dem Stoff W bringt, an welcher der Stich ausgeführt
werden soll.
Um ein Mittel zum Einstellen und sicheren Halten des Nadelstangenhalters in der geeigneten
Arbeitsstellung in Bezug auf den Hebel 50 zu schaffen, so dafs der Rückwärtshub
des Nadelstangenhalters unfehlbar in Uebereinstimmung mit der Bewegung dieses Hebels
bleibt, ist folgende Einrichtung getroffen. Die Nabe des Hebels 47 ist mit zwei einander parallelen
Ansätzen 56 versehen, zwischen welche ein seitlich in der Nabe des Nadelstangenhalters
46 vorspringender Arm 57 hindurchreicht und mit Hülfe der Stellschrauben 58 festgeklemmt wird. Diese Stellschrauben dienen
im wesentlichen dazu, den Nadelstangenhalter und folglich die Spitze der Nadel in die gewünschte
und genau zu regelnde Arbeitsstellung zu bringen.
Obwohl die Herzscheibe s dem Nadelstangenhalter 46 eine bestimmte Schaukelbewegung in
einer Richtung ertheilt, so ist es doch zur Ausgleichung der unausbleiblichen Abnutzung
der bewegten Theile wünschenswert!], geeignete Vorkehrungen zu treffen, und zu diesem Ende
dient eine in der Nähe der Welle ο an dem Gestell A angebrachte Feder 59, deren freies
Ende gegen den Arm 57 des Nadelstangenhalters drückt. Eine auf den Arm 57 wirkende
und im Gestell der Maschine geführte Stellschraube 60 vermag alsdann den Ausschlag
desselben nach oben hin zu regeln. Die Feder 59 hat aber ebenfalls das Bestreben, die
Vorwärtsbewegung des Nadelstangenhalters zu einer stetigen zu machen und den mit der
Herzscheibe 5 in Eingriff stehenden Zapfen des Hebels 47 stetig gegen die wirksame Arbeitsfläche
zu pressen.
Die eigentliche Vorwärtsbewegung des Nadelstangenhalters 46 wird durch die Thätigkeit
eines auf der Welle / befestigten Daumens wl
bewirkt, indem der letztere gegen einen am Maschinengestell aufgehängten, nach abwärts
gerichteten Hebel 61 unter Vermittelung einer Gleitrolle bewegt wird (Fig. 16 a) und dabei
den letzteren um seinen Aufhängepunkt schwingt.
Bei diesem Ausschlag des Hebels 61 trifft derselbe
einen- an dem Nadelstangenhalter 46 drehbar aufgehängten Arm 62, dessen freies
Ende in Bezug auf den Stützpunkt des Hebels 61 mit Hülfe des Zahnbogens 6 3 und der am
Maschinengestell angebrachten Stellschraube 64 beliebig eingestellt werden kann, zu dem
Zwecke, den Ausschlag des Nadelstangenhalters bei seiner Vorwärtsbewegung und damit den
Vorschub des Stoffes nach Mafsgabe des zwischen den einzelnen Knöpfen gewünschten Abstandes
zu regeln.
Die Nadelstange 45 ist mit einem seitlich vorspringenden Zapfen 66 versehen, welcher
durch einen Schlitz 67 des Nadelstangenhalters 46 reicht. Dieser Zapfen 66 greift in den Schlitz
des unteren Armes eines auf der im Gestell A gelagerten Welle 49 angebrachten Winkelhebels
48, dessen anderer Arm mit einem Zapfen in den Curvenkanal der Herzscheibe ν auf der
Welle J greift und von derselben eine Schaukelbewegung erhält. Diese Schaukelbewegung wird
durch den mit der Nadelstange verbundenen Arm auf die letztere übertragen und dadurch
die erforderliche Auf- und. Niederhewegung der Nadel bewirkt. Der mit einem länglichen
Schlitz für die Thätigkeit der Nadel versehene Drückerfufs 44 ist in passender Weise oberhalb
des Nadelstangenhalters und unter der Stichplatte 43, gegen welche, er durch eine Feder 65
geprefst wird, angeordnet. Diese Feder wirkt, wie aus Fig. 6a ersichtlich, gegen das untere
Ende der abwärts gerichteten Stange 50 des Drückerfufses, und sie dient dazu, den mit
Knöpfen zu benähenden Stoff durch Vermittelung des Drückerfufses im geeigneten Augenblick
fest gegen die Stichplatte zu pressen. Während der Stoffverschiebung durch die Nadel
läfst der Drückerfufs den Stoff frei, indem ein Daumen 66 * auf der Welle / auf die an der
Stange 50 befestigte Gleitrolle 67 * trifft und hierdurch den Drückerfufs nach abwärts von
der Stichplatte wegzieht, worauf die Feder dann den Drückerfufs wieder gegen die Stichplatte
zurückbewegt. Die Thätigkeit des Drückerfufses ist, wie ersichtlich, die auch sonst bei
Nähmaschinen übliche.
Der von der Spule kommende Nähfaden 53 wird nach dem Durchgang durch eine gewöhnliche,
am Gestell angebrachte Spannvorrichtung 52 über eine am Nadelstangenhalter befindliche Führungsrolle und durch ein Auge
der Nadelklammer 54 in das Oehr der Nadel χ geleitet (Fig. 6 a);
Um den Arbeiter in den Stand zu setzen, nach Belieben die Stellung des Drückerfufses
zur Stichplatte zu ändern, ist ein Trethebel durch Vermittelung eines Hakens 51 mit der
abwärts gerichteten Stange 50 des Drückerfufses verbunden, so dafs. der Arbeiter unter Bethätigung
des Trethebels jederzeit den zu benähen-
den Stoff aus der Maschine entfernen oder in die Arbeitsstellung unter der Stichplatte bringen
kann.
Die Wirkungsweise einer derartigen Maschine ist die folgende:
Die Knöpfe gelangen aus dem Rumpf C durch die Rinne B nach unten, indem sie nach
einander die in der Fig. 7 mit punktirten Linien angedeutete Lage einnehmen. Der Support cs
nimmt hierbei die Stellung Fig. 7 und 9 ein und die Spitze der Nadel befindet sich unterhalb
des Stoffes W, welcher zwischen den Stoffdrücker 44 und die Stichplatte 43 eingeklemmt
ist, wie ebenfalls aus diesen Figuren ersichtlich. Die Maschine wird nun in Gang
gesetzt, die Nadel dringt durch den Stoff und nimmt in Bezug auf den Support c3 die in der
Fig. .7 veranschaulichte Stellung ein, dabei den Faden bis in ihre höchste Stellung hinein mitnehmend.
Alsdann bewegt sich die Nadel so weit abwärts, dafs der Faden, nach der Seite der Knopföse hin von der Nadel sich abbiegend,
eine Schlinge bildet, wie aus der Fig. 8 ersichtlich. Hierauf bewegt sich der Knopf halter c8 gegen die Nadel und verursacht,
dafs die in senkrechter Ebene gehaltene Oese des eben aus der Knopfrinne B aufgenommenen
Knopfes aus der Stellung Fig. 7 zwischen die Nadel und die Fadenschlinge hineingeschoben
wird (Fig. 8). Die Nadel bewegt sich dann abwärts und zieht die Fadenschlinge über die
obere Kante der Knopföse (Fig. 9 und 10). Während die Nadel noch weiter nach abwärts
geht und aus dem Stoff heraustritt, wird der Knopf halter in der Richtung des Pfeiles (Fig. 10)
um 900 zurückgedreht und bewegt sich gleichzeitig axial von der Nadel fort, um die eben
gebildete oder erste Fadenschlinge aus der Bahn der Nadel zu entfernen, wenn dieselbe zum
zweiten Mal durch den Stoff hindurch nach oben sich bewegt. Auf diese Weise wird der
oberhalb des Stoffes befindliche Kinopf aus der
Stellung, welche er beim Hineintreten in die erste Fadenschlinge einnahm, etwas zur Seite
gerückt und gelangt in die Stellung Fig. 12, in welcher die Oese parallel zur oberen Fläche
des Stoffes steht. Die erste Fadenschlinge bleibt dabei immer um die Oese herumgelegt.
Die Nadel bewegt sich aufs Neue aufwärts, durchsticht den Stoff unmittelbar unter der
Oese und geht in die Stellung Fig. 12 über,
in welche sie die zweite Fadenschlinge mitnimmt. Indem die Nadel jetzt ein wenig
wieder abwärts geht, erweitert sie den oberhalb der Oese befindlichen Theil der Fadenschlinge
so viel, dafs sie von dem aus der Stellung Fig. 9 in diejenige Fig. 11 und 12 übergehenden
Greifer 36 erfafst werden kann, welcher vom Knopfhalter aus nach der Seite hin, wie durch
den geraden Pfeil in Fig. 12 angegeben, bewegt wird, und indem derselbe an der hinteren
Seite des Knopf halters zurückschwingt, nimmt er die zweite Fadenschlinge mit sich, um dieselbe,
wie aus den Fig. 13, 14 und 19 ersichtlich,
entsprechend zu erweitern. Nach dem Erfassen der zweiten Fadenschlinge beginnt der
Greifer (s. den mit der Spitze nach rechts zeigenden Pfeil, Fig. 19, sich in seine Anfangslage'
zurückzudrehen und verursacht dadurch, dafs der Knopf aus dem Knopfhalter herausgezerrt
wird und durch die erweiterte Fadenschlinge tritt, indem die Oese desselben von der Nadel festgehalten wird (Fig. 19). In dieser
Lage der Theile zu einander wird der Stoff von der Nadel um so viel nach rückwärts geschoben,
als die Entfernung der Knöpfe von einander betragen soll. Die Nadel bewegt sich dann wieder abwärts und bewirkt zusammen
mit der Spannvorrichtung 52, dafs auch die zweite Fadenschlinge eng um die Knopföse
und die erste Fadenschlinge gezogen wird. Auf diese Weise entsteht der Stich, welcher in seiner
Vollendung in den Fig. 15 und 16 dargestellt
ist. Der Knopfhalter ist inzwischen in seine Anfangslage zurückgegangen (Fig. 15), um einen
neuen Knopf aus der Knopfrinne aufzunehmen, und das Spiel der einzelnen Theile wiederholt
sich in der angegebenen Weise. Auf der Unterseite des Stoffes erscheinen unterhalb jedes
Knopfes drei parallele Fäden, von einem Knopf zum anderen aber läuft ein einzelner Faden.
Claims (1)
- Patent-AnSPRhch:Eine Maschine zum Annähen von Oesenknöpfen, gekennzeichnet durch den eine oscillirende und geradlinig hin- und hergehende Bewegung vollziehenden Knopfhalter (c^J, welcher den jeweilig zu befestigenden Knopf aus der Zuführungsrinne (B) in eine seitlich seiner Achse angeordnete Aussparung (28) in der Weise aufnimmt, dafs die Knopföse vor das Ende des Knopfhalters in der Richtung gegen die Nadel (x) vorspringt, wobei die Befestigung des Knopfes an dem Stoff mit Hülfe eines sowohl in der Ebene der Knopfhalterachse, als auch rechtwinklig hierzu bewegten Schlingenfängers oder Greifers (36) durch Ergreifen des Nadelfadens herbeigeführt wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE64724C true DE64724C (de) |
Family
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT64724D Expired - Lifetime DE64724C (de) | Maschine zum Festnähen von Oesenknöpfen am Stoff |
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DE (1) | DE64724C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1980002551A1 (en) * | 1979-05-18 | 1980-11-27 | Nestenius Styrtech | Apparatus for looping tying material about the eye of a button |
-
0
- DE DENDAT64724D patent/DE64724C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1980002551A1 (en) * | 1979-05-18 | 1980-11-27 | Nestenius Styrtech | Apparatus for looping tying material about the eye of a button |
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