DE75617C - Vorlegebremse für Eisenbahnfahrzeuge. (1 - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

H. BUSSING in BRAUNSCHWEIG. Vorlegebremse für Eisenbahnfahrzeuge.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. October 1893 ab. Längste Dauer: 31. December 1907.

Die Fig. ι bis 3 zeigen eine Anordnung, bei der an dem Schuh g der Bremsklotz a um Bolzen b und der seitwärts aus dem Gleise herausragende Handhebel d um Bolzen c drehbar gelagert ist. Der Hebel d ist an seinem unteren Ende gabelförmig ausgebildet und durch Bolzen f mit der in den Lagern ρ am Schuh g durch Vorsteckbolzen k geradlinig geführten Verbindungsstange i beweglich verbunden (Fig. 3). An dem vorderen Ende der Verbindungsstange ist die Auflaufzunge h aufgenietet. Schuh und Auflaufzunge (letztere nur auf der inneren Seite) sind mit nach unten stehenden, den Schienenkopf umfassenden Leisten t versehen, die ein Abgleiten der Vorlegebremse von den Schienen während der Bewegung verhindern.

Der Arbeitsgang ist hierbei folgender:
Die Vorlegebremse wird vor dem aufzuhaltenden Wagen so auf die Fahrschiene gesetzt, dafs Auflaufzunge und Schuh auf der Schiene aufliegen, während der Handhebel, von dem die Bremse bedienenden Arbeiter gehalten, seitwärts aus dem Gleise herausragt (Fig. 2 und 3). Nachdem das vordere Rad die Auflaufzunge überfahren hat, rollt dasselbe, die Bremse vor sich herschiebend, auf der Schiene weiter; der Arbeiter, den Hebel haltend, geht neben dem Wagen her. Soll der zu bremsende Wagen zum Stehen gebracht werden, so ist der Hebel d in der Pfeilrichtung (Fig. 3) zu bewegen. Hierbei legt sich die Auflaufzunge fest an das Rad an, so dafs der Bremsklotz α mit grofser Kraft gegen das rollende Rad gedrückt werden kann.

In den Fig. 4 bis 7 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der der Bremsklotz a um Bolzen b in einem Schlitten 5 drehbar gelagert ist, der seinerseits mittels Drucknase η am Hebel d auf dem Schuh g geradlinig verschoben werden'kann (Fig. 6 und 7). Schlitten s führt sich hierbei in den Knaggen ρ des Schuhes g (Fig. 6 und 7). Der auf der Innenseite des Schuhes g in c gelagerte Hebel d reicht durch einen Schlitz des Schlittens s (Fig. 4 und 5), seine Bewegung wird durch-Drucknase η auf die Druckfläche m des Schlittens s übertragen. Die Auflaufzunge h ist durch Verbindungsstange i mit dem Schuh g fest verbunden (Fig. 5 und 7). Eine Variation dieser Ausführungsform ist in Fig. 8 im Querschnitt dargestellt. Hierbei gleitet der Schlitten s, durch eine Aussparung an Schuh g tretend, direct auf der Schiene, wodurch ein leichteres Verschieben zwischen Schuh g und Bremsklotz α erreicht wird. Der Arbeitsgang ist wie bei der bereits beschriebenen Vorlegebremse. Durch Umlegen des Hebels d in der Pfeilrichtung (Fig. 6) werden Auflaufzungen und Bremsklotz α einander genähert und dadurch die Bremswirkung hervorgebracht.

Beim Gebrauch der Vorlegebremse treten sowohl durch das Befahren der Auflaufzunge als auch infolge von Unebenheiten der Schie-

Claims (1)

1. nen Stöfse auf, die sich auf den Handhebel übertragen und dadurch die Bedienung der Bremse erschweren. Um diese harten Stöfse zu vermeiden, ist es zweckmäfsig, eine federnde Verbindung zwischen Handgriff und Hebel herzustellen. Bei der in den Fig. 9 und 10 dargestellten Anordnung ist das dadurch erreicht, dafs der Handgriff/ um Bolzen 0 des Hebels d drehbar durch Zugfeder r mit diesem verbunden ist.

   Patenτ-Ansprüche:

   i. Eine Ausführungsform der durch Patent Nr. 73029 geschützten Vorlegebremse, dadurch gekennzeichnet, dafs die Auflauf-Zunge (h) durch Stange (i) verschiebbar und der Bremsklotz (a) fest mit dem Schuh (g) verbunden sind (Fig. 1 bis 3). Eine Ausführungsform der durch Patent Nr. 73029 geschützten Vorlegebremse, bei welcher die Auflaufzunge (h) durch Stange (i) fest und der Bremsklotz (a) verschiebbar (Fig. 4 bis 8) mit dem Schuh (g) verbunden sind.

   Eine Ausführungsform der durch Anspruch i. und 2. gekennzeichneten Vorlegebremse, deren Handhebel (d) mit einem federnden Handgriff (I) versehen ist, um die beim Gebrauch der Bremse auftretenden, für den Arbeiter schädlichen Stöfse zu beseitigen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.