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Selbsttätige Wagenbremse. Dien Gegenstand der vorliegenden Erfindung
bildet. eine selbsttätige Wagenbremse derjenigen Art, bei welcher durch Rückwärtsschieben
der Deichsel die Bremsklötze angestellt werden.
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Die Erfindung beruht darin, daß durch das Rückwärtsschieben der Deichsel
das mit einer Hilfsrolle zur Entlastung ausgestattete Drehgestell für die Vorderräder
mittels eines von einem Schieber getragenen Stiftes durch dessen Vorwärtsbewegung
infolge Anschlag an die kreisförmige Führungsbahn des Wagengestells die Bre.nsklötze
der Vorderräder anstellt, während gleichzeitig _ein mit dem Drehgestell der Vorderräder
verbundener und unter dem Wagengestell gleitender Schieber durch ein geeignetes
Hebelsystem die Anstellung der Bremsklötze der Hinterräder bewirkt. ' Außerdem ist
eine drehbare Schaltvorrichtung vorgesehen, welche in ihrer einen Endstellung die
eingeschalteten Bremsklötze feststellt, in ihrer anderen Endstellung je-
doch
die Bremse ausschaltet und gleichzeitig die gemäß Patent 321971 bekannte Zahnstange
anhebt und ausschaltet, um ein Rückwärtsfahren des Wagens mit gelösten Bremsen zu
ermöglichen.
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Eine selbsttätige Wägenbreinse der neuen. Art ist in beiliegender
Zeichnung beispielsweise und schematisch zur Darstellung gelangt, und zwar in Fig.
1 in Seitenansicht und in ' Fig. a in Unteransicht bei` gelösten Bremsen. Die Fig.3
und d. veranschaulichen die drehbare Schaltvorrichtung zur Feststellung der Bremsvorrichtung,
und zwar in Fig. 3 für -die Lösestellung der Bremse, und. in Fig. ¢ für die angestellte
Bremse.
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Fig. 5 zeigt, wie durch diese Vorrichtung in der Lösestellung der
Bremse gleichzeitig die das Rückwärtsfahren verhindernde Zahnstange ausgeschaltet
wird, um in gewissen Fällen ein Rückwärtsfahren des Wagens mit gelösten Bremsen
zu ermöglichen, ohne daß dabei der rückwärts gerichtete Druck der Deichsel eine
bremsende Wirkung hervorrufen kann.` ` Fig.6 veranschaulicht in rein schematischer
Darstellung die Anordnung des Bremsgestänges sowohl für die- Bremsklötze der Vorderräder
als auch für diejenigen der Hinterräder.
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Die Einrichtung und Wirkungsweise der neuen Bremsvorrichtung ist im
wesentlichen folgende: Das Drehgestell a .für die Vorderräder ist am vorderen -Ende
durch eine Hilfsrolle b abgestützt, um es von dem -Gewicht der Deichsel zu entlasten
und von etwaigen Stößen und _ Erschütterungen umabhängig zu machen, denen die Deichsel
ausgesetzt sein kann. .
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Unterhalb des Wagengestells c ist bei d drehbar ein Rahmen e derart
angeordnet, daß sein der Wagendeichsel zu gerichtetes vbrderes Ende frei herabhängt.
, Dieser Rahmen trägt in einer Führung, in der Längsrichtung des Wagens vor- und
rückwärts verschiebbar,
eine Platte f, welche 'mit dem Drehgestell
a der Vorderräder in an sich bekannter Weise durch einen Zapfen derart drehbar verbunden
ist, daß das Drehgestell der Vor-5. derräder sich um diesen Zapfen frei drehen kann,
jedoch gleichzeitig auch einer Verschiebung in der Längsrichtung des Wagens fähig
ist. Diese Verschiebbarkeit des Drehgestells der Vorderräder wird in nachfolgend
näher beschriebener Weisse zur Anstellung und Lösung der Bremsklötze der Vorder-
und der Hinterräder benutzt.
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In einer in der Längsrichtung des Wagens verlaufenden horizontalen
Führungsnut des Drehgestells a -gleitet ein Führungsstift" welcher bei seiner Vorwärtsbewegung
durch ein geeignetes Hebelsystem die Bremsklötze 1i der Vorderräder zur Anstellung
bringt und dieselben bei seiner Rückwärtsbewegung löst. Der Führungsstift greift
in eine kreisförmige bzw. teilkreisförmige Führungsnut i des an der Unterseite des
Wagengestells drehbar und hängend angeordneten Rahmens e ein, derart, daß der Führungsstift
g in seiner Führung in dem Drehgestell a vorwärts bewegt wird, ,wenn die Deichsel
sich rin Verhä ltiiis zum Wagen zurückschiebt, und umgekehrt nach rückwärts bewegt
wird, wenn die Deichsel angezogen und dadurch das Drehgestell der Vorderräder mit
Bezug auf das Wagengestell nach vorwärts bewegt wird.
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Die erstere Bewegung hat mithin eine Anstellung und die letztere Bewegung
eine Lösung der Bremsklötze h der Vorderräder zur Folge.
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Mit der in dem hängenden Rahmen e verschiebbar angeordneten Platte
f ist unterhalb des Wagengestells ein Schieber k (Fig.2) angeordnet, welcher durch
ein geeignetes Hebelsystem derart auf die Bremsklötze l der Hinterr äd'er einwirkt,
daß dieselben gleichzeitig mit den Bremsklötzen dz der Vorderräder angestellt bzw.
gelöst werden. Diese Einrichtung ist besonders klar aus der schematischen Darstellung
gemäß Fig.6 zu erkennen, Unterhalb des Wagengestells zwischen den beiden Radachsen
ungefähr in der Mitte ist eine mittels Handgriffs in drehbare Achse zt gelagert,
welche bei ihrer einen Endstellung (Fig. 4.) sich vor die vordere Seite ' eines
Ansatzes o des Schiebers h mittels eines Hebels p derart anlegt, daß die Bremse
bei angestellten Bremsklötzen mit dem Wagen- , Bestell fest verkuppelt und also
in dieser Stellung festgestellt ist.
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In der anderen Endstellung (Fig. 3) legt sich der Hebel p von der
anderen Seite gegen den -Anschlag o des Schiebers h. Hierdurch wird also eine Ausschaltung
der- Bremsvorrichtung -bei gelösten Bremsen bewirkt, derart, daß der Wagen auch
mit gelösten Btem-'sen rückwärts fahren kann,, wie dies in ge-
wissen Fällen
notwendig erscheint.
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Ist der Wagen mit der in ..ein Sperrad q der Hinterradachse eingreifenden-
Zahnstange r gemäß Patent 321971 ausgestattet, so ist der Hebel p der Schaltachse
it derart ausgebildet und angeordnet, daß er bei der »in Fig. 5 dargestellten Stellung
(Feststellung der Bremsvorrichtung in der Lösestellung) gleichzeitig auch die Zahnstange
r anhebt und dadurch aus dem Sperrad q ausschaltet, um ein Rückwärtsfahren- des
Wagens zu ermög liehen.
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Die dargestellte und beschriebene Bremsvorrichtung ist innerhalb des
Rahmens der Erfindung mannigfacher Abänderungen fähig, jedoch kommt es stets darauf
an, daß das durch eine Hilfsrolle oder ein Hilfsrad b äni Deichselende entlastete
Drehgestell der Vorderräder mit einer unterhalb des Wagens in einem- Rahmen verschiebbar
angeordneten Platte derart drehbar angeordnet ist, daß das Drehgestell sich mit
Bezug auf das Wagengestell um einen gewissen Betrag in der Richtung der Längsachse
verschieben kann, welche Verschiebung bei einer Rückwärtsbewegung der Deichsel zum
Anstellender Bremsklötze und beider umgekehrten Bewegung der Deichsel zum Lösen
der Bremsklötze benutzt wird, wobei gleiclhzeitig eine Schaltvorrichtung vorgesehen
ist, die .eine Ausschaltung der Bremsvorrichtung bzw, eine Feststellung derselben
sowohl in der Lösestellung als auch in der Bremsstellung der Bremsklötze gestattet.