DE753435C - Verfahren zur Herstellung eines aktiven, kohlenstoffhaltigen kolloidalen Materials mit Ionen austauschenden Eigenschaften - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines aktiven, kohlenstoffhaltigen kolloidalen Materials mit Ionen austauschenden Eigenschaften

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DE753435C
DE753435C DEN38650D DEN0038650D DE753435C DE 753435 C DE753435 C DE 753435C DE N38650 D DEN38650 D DE N38650D DE N0038650 D DEN0038650 D DE N0038650D DE 753435 C DE753435 C DE 753435C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J39/00Cation exchange; Use of material as cation exchangers; Treatment of material for improving the cation exchange properties
    • B01J39/08Use of material as cation exchangers; Treatment of material for improving the cation exchange properties
    • B01J39/16Organic material
    • B01J39/18Macromolecular compounds
    • B01J39/22Cellulose or wood; Derivatives thereof

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines aktiven, kohlenstoffhaltigen kolloidalen Materials mit Ionen austauschenden Eigenschaften Es ist bekannt, zur Herstellung aktiver, kohlenstoffhaltiger Massen kohlenstoffhaltiges Material und wasserentziehende Säuren miteinander zur Reaktion zu bringen. Dabei hat man zwecks Erzielung eines homogenen Endproduktes für eine innige Durchmischung der Reaktionskomponenten gesorgt; auch hat man dabei die Temperatur bewußt möglichst niedrig gehalten (unter 2000), um ein Produkt von ausreichend großer Oberfläche zu erhalten (britische Patentschrift Nr. 7II9 vom Jahre I902).
  • Erfindungsgemäß wird durch Einhaltung besonderer Bedingungen, bei denen wasserentziehende Säuren auf kohlenstoffhaltige verkohlbare Stoffe, z. B. Holz, einwirken, ein hochaktives kohlenstoffhaltiges Material mit kolloiden Eigenschaften erhalten. Zu diesem Zweck mischt man konzentrierte wasserentziehende Stoffe derart schnell und intensiv mit zerkleinerten kohlenstoffhaltigen Stoffen, daß diese praktisch augenblicklich homogen vermischt werden und aufeinander einwirken.
  • Eine derartige schnelle und intensive Vermischung wird erreicht, indem man den wasserentziehenden Stoff, z. B. konzentrierte Schwefelsäure, und das kohlenstoffhaltige Material durch Versprühen oder Zerstäuben miteinander vermischt. Bei Durchführung der Reaktion ist darauf zu achten, daß die Temperatur nicht über 250 steigt.
  • Als kohlenstoffhaltiges Material kann man die verschiedenartigsten Stoffe verwenden, z. B. Sägespäne, Bagasse, Cellulose, Stärke mehl usw.
  • Das Material gemäß der Erfindung weist im Gegensatz zu aktiver Kohle wenig Struktur auf, und es läßt sich leicht sehr fein verteilen.
  • Seine Zusammensetzung besteht aus ungefähr 6o bis 65 01o Kohlenstoff und weiter aus Wasser und Sauerstoff, während Aktivkohle über goO/o Kohlenstoff enthält. Es zeichnet sich ferner durch große entfärbende und adsorptive Eigenschaften aus und weist weiter die Fähigkeit auf zur Abscheidung kolloider, schwer abzuflltrierender, Schaumbildung verursachender Stoffe aus Lösungen. Auch hat das Material ionenaustauschende Fähigkeit.
  • Es ist ferner vorzüglich geeignet zur Bodenverbesserung, besonders wegen seiner ionenaustauschenden Eigenschaften, wodurch Salze und andere Düngestoffe im Boden festgehalten werden. Falls z. B. für die Herstellung Schwefelsäure oder Phosphorsäure benutzt wird, kann man diese Schwefelsäure oder Phosphorsäure für Düngezwecke mit Ammoniak binden. Man kann das Material nach Erschöpfung durch den Gebrauch auch, z. B. mit Kalksalzen vermischt, mit großem Vorteil zur Bodenvert>esserung verwenden.
  • Ein weiterer Vorteil ist es, daß das Material billig herzustellen ist, weil nur geringe Mengen Chemikalien für seine Herstellung benötigt werden und eine künstliche Erhitzung während der Erzeugung gewöhnlich überflüssig ist. Besonders in der Zuckerindustrie und der Glucoseindustrie besteht ein großer Bedarf an einem derartigen aktiven Material Die Lösung der wasserentziehenden Mittel muß verhältnismäßig konzentriert sein. In jedem Falle soll sie nach Vermischung mit dem Rohstoff, gegebenenfalls nach Einleitung der Reaktion, sofort einwirken unter rascher Steigerung der Temperatur. Obwohl das Material wenig Struktur aufweist, läßt es sich zur Schichtfiltration verwenden. Letzteres ist jedoch nicht angängig, wenn die Flüssigkeit eine zu starke Neigung zur Dispergierung des aktiven Materials zeigt.
  • Wenn man die Einwirkung der wasserentziehenden Mittel bei einem gewissen Überdruck verlaufen läßt, relcht eine noch geringere Menge dieser aus, weil die Masse alsdann besser durchdrungen wird. Diesen Überdruck erzielt man, indem man die Einwirkung in einem ganz oder nahezu geschlossenen Raum verlaufen läßt, aus dem die entstehenden Gase nicht bzw. nicht schnell genug entweichen können.
  • Für die Er-haltung eines hoch aktiven Materials ist es nützlich, daß die auftretende Temperaturerhöhung derart ist, daß bei der Reaktion auftretende sekundäre kondensierlare Produkte sich wenigstens teilweise verflüchtigen, weil diese sonst das Erzeugnis verunreinigen.
  • Die erfindungsgemäße Herstellung eines hoch aktiven Materials beansprucht wenig Zeit. Es hat sich gezeigt, daß Feinreiben oder Plätten der noch warmen Masse unmittelbar nach der Herstellung für die Erzeugung eines besonders homogenen, höher aktiven Proeduktes fördernd ist, besonders wemi das kohlenstoffhaltige Material nicht fein verteilt war, z. B. grobes Sägemehl.
  • Das gemäß der Erfindung erhaltene Material zeigt außer den schon erwähnten noch die folgenden Eigenschaften, denen man bei der Verwendung Rechnung zu tragen hat. Es dispergiert sich meist in alkalisch reagierenden Flüssigkeiten, wodurch diese gefärbt werden. Die Anwesenheit von Stoffen in Flüssigkeiten, wie Eiweißstoffen, kann diese Dispersion verhindern, so daß das Material dann reinigend wirkt. Auch die Bildung eines Niederschlages ebenso wie eine chemische Behandlung des erzeugten Materials unter Bindung der enthaltenen Chemil;alien wirken dieser Dispersion entgegen, ferner auch die Anwesenheit organischer und anorganischer Reduktionsmittel.
  • Es hat sich weiter herausgestellt, daß auch die Vermischung des Verfabrensproduktes mit fein verteilten unlöslichen Stoffen oder die gleichzeitige Anwendung unlöslicher Stoffe der Dispersion entgegenwirkt. Zu diesen Stoffen gehören: Erde, Kohle, besonders aktive Kohle, Kieselgur, Faserstoffe, kollpide und suspensoide Niederschläge, ausgeflockte Eiweißstoffe usw. Aber auch gelöste Stoffe, z. B. Chlornatrium, Chlorcalcium, Eiweißstote, Saponine, organische und anorganische Reduktionsmittel weisen eine derartige Wirkung auf.
  • Wenn das aktive Material Natrium. Kalium oder Ammonium als austauschbare Kationen enthält, dispergiert es am leichtesten. Bei der Reinigung von Flüssigkeiten, die keine der Dispersion entgegenwirkenden oder dieselbe verhindernden Bestandteile enthalten, ist es dann erwünscht, diese Kationen durch andere zu ersetzen, z. B. indem man das Material mit einer Lösung derartiger Kationen in Berührung bringt.
  • Ausführungsbeispiel Man zerstäubt bis auf 80 vorerwärmte Melasse und Schwefelsäure von 60° Be derart, daß die zerstäubten Flüssigkeiten einander gut durchdringen in einem Verhältnis von I Raumteil Schwefelsäure auf 0,5 bis I,5 Raumteile Melasse, wobei augenblicklich etwa IO Raumteile flockiges aktives Material entstehen.
  • ParENTANsPRUcH: Verfahren zur Herstellung eines aktiven, kolloidalen, kohlenstoffhaltigen Materials mit Ionen austauschenden Eigenschaften durch Behandlung kohlenstoffhaItiger verkohlbarer Stoffe -bei niedrigen Temperaturen mit wasserentziehenden konzentrierten Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionskomponenten durch Versprühen oder Zerstäuben miteinander vermischt werden, wobei eine Temperatursteigerung über 2500 C vermieden werden muß.

Claims (1)

  1. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 99 229, 126670, 290 656; französische Patentschrift Nr. 326 I25; britische Patentschrift 7119 vom Jahre I902; Isöhler, Ruß und Schwärze, 3. Aufl. (I9I2), S. 137/38.
DEN38650D 1934-09-26 1935-09-27 Verfahren zur Herstellung eines aktiven, kohlenstoffhaltigen kolloidalen Materials mit Ionen austauschenden Eigenschaften Expired DE753435C (de)

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DEN38650D Expired DE753435C (de) 1934-09-26 1935-09-27 Verfahren zur Herstellung eines aktiven, kohlenstoffhaltigen kolloidalen Materials mit Ionen austauschenden Eigenschaften

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Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE290656C (de) *
DE126670C (de) *
DE99229C (de) *
GB190207119A (en) * 1902-03-24 1903-03-12 Charles Albert Halse Improvements in the Production of Charcoal, Specially Applicable for use in Decolorizing and Purifying Saccharine and other Liquids.
FR326125A (fr) * 1902-11-05 1903-05-16 Klingelhoefer Adolphe Procédé de fabrication d'un charbon dénommé noir végétal

Patent Citations (5)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE290656C (de) *
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